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Re: Empfehlungen weniger bekannter Protagonisten

BeitragVerfasst: Mo 25. Dez 2017, 22:57
von Bernd Schulz
Da ich morgen früh gegen Gage in der Kirche tröten muss, gibt es heute abend nur zwei Gläser von dieser im positiven Sinne süffigen Scheurebe:

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Einen solchen Wein möchte ich nicht jeden Abend trinken, aber ab und an mal versetzt er mich durchaus in richtig gute Laune :). Reinhold Schwarz scheint ein besonderes Händchen für die Scheurebe zu haben - jedenfalls gefällt mir das, was er aus dieser Sorte macht, meistens klar besser als seine Silvaner. Und mit 8 Euro ist der Wein ganz gewiss nicht überbezahlt! Franken scheint sich ja mittlerweile zu einem regelrechten Schnäppchenparadies entwickelt zu haben.....

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Empfehlungen weniger bekannter Protagonisten

BeitragVerfasst: Do 1. Feb 2018, 22:58
von Bernd Schulz
Das hier ist mein erster Wein von Richard Östreicher:

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Die transparente Flasche und das recht bunte Etikett suggerieren eher ein freches Früchtchen als dieses durchaus etwas anstrengende Getränk. Ebenso wie die hier zuvor angeführte Scheurebe vom Weingut am Ölspiel möchte ich so etwas nicht jeden Abend trinken - allerdings aus den entgegengesetzten Gründen! :twisted:

Heute abend hat mir der Wein dagegen sehr gut gefallen. Für seine Preisklasse verfügt er über erstaunlich viel Struktur und Charakter, und aufgrund des komplett fehlenden Zuckerschwänzchens und der nicht vorhandenen Primärfrucht hat er hervorragend zur einfachen Vesper mit Brot, Käse und Wurst gepasst. Klare Kaufempfehlung für diejenigen, die auch mal gerne einen herben Weißen mit deutlichen Ecken und Kanten trinken!

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Empfehlungen weniger bekannter Protagonisten

BeitragVerfasst: So 22. Apr 2018, 14:17
von weinaffe
Bernd Schulz hat geschrieben:Das hier ist mein erster Wein von Richard Östreicher:

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Die transparente Flasche und das recht bunte Etikett suggerieren eher ein freches Früchtchen als dieses durchaus etwas anstrengende Getränk. Ebenso wie die hier zuvor angeführte Scheurebe vom Weingut am Ölspiel möchte ich so etwas nicht jeden Abend trinken - allerdings aus den entgegengesetzten Gründen! :twisted:

Heute abend hat mir der Wein dagegen sehr gut gefallen. Für seine Preisklasse verfügt er über erstaunlich viel Struktur und Charakter, und aufgrund des komplett fehlenden Zuckerschwänzchens und der nicht vorhandenen Primärfrucht hat er hervorragend zur einfachen Vesper mit Brot, Käse und Wurst gepasst. Klare Kaufempfehlung für diejenigen, die auch mal gerne einen herben Weißen mit deutlichen Ecken und Kanten trinken!

Herzliche Grüße

Bernd


Hallo Bernd,

das 2016er "Sommergewitter" ist in der Tat eine "Mogelpackung". Aufgrund des Outfits und des Preises wird dem Käufer ein fruchtiger und mehr oder weniger ernsthafter "Sommerwein" vorgegaukelt. Das ist er mitnichten! Für Einsteiger oder Fruchttrinker könnte dieser Wein ein Schockerlebnis und ewige Weinabstinenz bedeuten :lol:. Der Wein ist pure Kalksteinmineralität, ist extrem straff, hat Ecken und Kanten, so gut wie keine Frucht und nach dem Runterschlucken hat man das Gefühl, dass eine Schicht von zerstossenem Kalk auf der Zunge liegt. Diese extreme Mineralität zieht sich wie ein Laser durch den Wein bis in den "Null-Frucht-Abgang" ;)
Ich finde den Wein richtig gut, zumal für diesen Preis, kann aber gut verstehen, dass dieser Wein polarisiert und bestimmt nicht jedem schmecken wird.
Das Weingut gehört sicherlich zu den derzeit spannendsten Betrieben in Franken. Auch wenn ich seine Pinots jetzt nicht so überragend finde und im Kontext etwas teuer, sind gerade der Weißburgunder "Hölzlein" sowie der Chardonnay (überragende Kössler-Abfüllung 2016) 2 beispielhafte Weine, die auch weißen Top-Burgundern das Fürchten lernen können. Der Preis ist für beide Weine zwar durchaus ambitioniert, aber qualitativ absolut gerechtfertigt und im internationalen Kontext sogar durchaus "günstig" bepreist.

Grüsse
Bodo

Re: Empfehlungen weniger bekannter Protagonisten

BeitragVerfasst: Fr 4. Mai 2018, 20:30
von stollinger
Hallo,

vor einigen Wochen sind wir in Sommerach bei Daniel Then vorbeigefahren. Wir waren insgesamt sehr angetan von dem Sortiment. Für verhältnismäßig wenig Geld bekommt man ausgesprochen viel geboten. Daniel Then hat sich viel Zeit beim Verkosten für uns genommen. Einen bleibenden Eindruck hat die Begeisterung hinterlassen, die man ihm angemerkt hat, wenn er von seiner Arbeit und seinen Weinen erzählt hat. Im positiven Sinne war er kaum zu bremsen. Das Sortiment wirkt auf mich auch ähnlich - ich habe den Eindruck, dass er viel ausprobiert. Seit 2015 gibt es z.B. einen Silvaner im Beton-Ei gereift. Laut eigener Aussage hat er am meisten Leidenschaft für seine Spätburgunder, davon sind auch einige ins Auto gewandert.

Seit sechs Jahren wird auf Herbizide verzichtet. Den Anfang der Verkostung macht heute der Sommeracher Katzenkopf Silvaner trocken 2016. Handgelesen, ein Wein aus der au-THEN-tisch Linie. Gut, in den Wortspielhimmel kommt er jetzt wohl nicht mehr. Aber für 7.80 € finde ich das richtig gut.

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Grüße, Josef

Re: Empfehlungen weniger bekannter Protagonisten

BeitragVerfasst: Do 7. Jun 2018, 15:53
von weinaffe
Hallo zusammen,

wieder mal ein Wein ganz nach meinem Geschmack aus diesem nicht so im Fokus stehenden Weinguts:

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Grüsse
Bodo

Re: Empfehlungen weniger bekannter Protagonisten

BeitragVerfasst: Sa 24. Nov 2018, 17:38
von stollinger
Hallo,

gestern gab's auch den Spätburgunder Centgrafenberg 2007 vom Weingut Josef Walter.

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Schöne, vielschichtige Nase. Im Mund aromatisch eher wenig komplex, aber die Struktur macht den Wein interessant und erzeugt Dichte und Spannung. Mir hat der Wein etwas besser gefallen als den vorher getrunkenen Fourcas Hosten von 1986. Von der Reife war aber der 2007er m.M. etwas weiter.

Grüße, Josef

Re: Empfehlungen weniger bekannter Protagonisten

BeitragVerfasst: So 25. Nov 2018, 00:19
von Kleiner_Pirat
Hallo Josef,

der 2007er ist - auch bezgl. Des Preis- Genussverhältnisses - seit einiger Zeit einer meiner Lieblinge.
Hab nach meiner Notiz schon 2x nachgekauft.

https://wegezumwein.de/josef-walter-fra ... nder-2007/

Viele Grüße
Andreas

Re: Empfehlungen weniger bekannter Protagonisten

BeitragVerfasst: So 25. Nov 2018, 11:28
von stollinger
Hi Andreas,

interessant! Die Aromenvielfalt im Geschmack habe ich nicht gefunden, kann an meiner Tagesform gelegen haben. War schon der zweite Wein am Abend und etwas später :D .

Ich habe den Rest am nächsten Tag noch gegenverkostet und fand, dass sich der Wein merklich verändert hatte. Weniger lang und voll, vielleicht trifft etwas ausgezehrt die Veränderung. Am 1. Abend nach dem Verschwinden der Gumminoten hat er mir am besten gefallen.

Nichtdestotrotz, ein schöner Wein!

Grüße, Josef

Re: Empfehlungen weniger bekannter Protagonisten

BeitragVerfasst: Mo 26. Nov 2018, 09:13
von Philst
Nachdem hier in den letzten Tage Weine von Josef Walter diskutiert wurden, wollte ich gestern mal die einzige Flasche, die ich von besagtem Weingut im Keller habe, austesten. Der Wein ist vor ca. 3 Jahren mit dem Wein-Plus-Verkostungspaket in den Keller gewandert. Es handelt sich um den Josef Walter Spätburgunder Tradition 2011


Leider keine Empfehlung von meiner Seite aus. Die Nase ist eigentlich recht vielversprechend mit gemischten Früchten und etwas Waldboden.

Am Gaumen leider kaum trinkbar. Kaum Frucht, ziemlich dünn, dafür intensive Bitternoten, Ruß- und Asche und eine unangenehme alkoholische Schärfe. Hinzu kommt ein komisch stumpfes Mundgefühl. Da der Wein wohl nur im Stahltank ausgebaut wurde, kann hier auch kein Holzeinfluss mitspielen. Auch mit Luft bessert sich da nichts. Die ca. 0,1 l im Glas habe in der Hoffnung auf Besserung mit Müh und Not getrunken. Der Wein hatte so gar nichts mit der Verkostungsnotiz von Hofschuster zu tun, der 87 Punkte vergeben und eine Trinkempfehlung bis 2020 + ausgegeben hat. Ich hatte nicht den Eindruck, dass der Wein verschlossen ist, sondern vermute eher einen Flaschenfehler. So wird es am Wochenende wohl Wildgulasch geben.

Beste Grüße

Philipp

Re: Empfehlungen weniger bekannter Protagonisten

BeitragVerfasst: Di 18. Dez 2018, 18:01
von stollinger
Hallo,

die Tage den Einstiegs-Spätburgunder von Daniel Then getrunken.

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Von der Charakteristik ein leichter, frischer Vertreter. Ich haben den Wein vor ca. 6 Monaten das letzte mal getrunken, da hat er mir sehr gut gefallen. Zur Zeit fehlt mir die Harmonie, der ziemlich extraktarme Wein kommt für mich mit der vordergründigen Säure nicht in Balance. Trotzdem recht schöne Gerbstoffe, sodass ich ein geschmackliches Comeback durchaus vorstellen kann. Ist noch was da.

Grüße, Josef