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Hallo Ralf,

das nicht ganz unbekannte Weingut Toni Jost hat Dunkelfelder im Anbau. Früher wurde er im Hahnenhof auch reinsortig angeboten; mittlerweile scheint sich das geändert zu haben. Aber jedenfalls kenne ich den Dunkelfelder genau daher; vor der Jahrtausendwende habe ich ihn (unter anderem auch bei meinem einzigen Besuch im Betrieb) gerne gekauft - und natürlich gerne getrunken !

Ralf Gundlach hat geschrieben:Ich könnte mir gut vorstellen, dass man aus dieser Rebsorte preislich hochwertige Rote vinifizieren könnte. Das ist nicht vergleichbar mit Dornfelder und co.....

Aus der Erinnerung heraus sehe ich das ganz genauso.

Im aktuellen Angebot von Jost findet sich der Dunkelfelder noch als Bestandteil der "Cuvée D", die als 2018er mit 9,50 nicht die Welt kostet. Mich würde es durchaus reizen, diese Cuvée zu probieren.

Vielleicht sollten wir mal eine gemeinsame Bestellung bei Jost aufgeben....

Herzliche Grüße

Bernd

mixalhs hat geschrieben:"sehr ernsthaft"

Das löst in mir Assoziationen von emsigem Bemühen und Fleiß aus, sicher erstrebenswert, aber doch das Gegenteil von "lustbetont und freudvoll". Interpretiere ich das richtig?

Ne, diesmal eher positiv ausgedrückt. Das sind für deutsche Rote in der Tat ernsthafte Fruchtnoten. Kann man mit Freude trinken. Tut nix weh nach dem ersten Glas.

Max Geitlinger Wein, Merlot 2018

spontan vergoren, unfiltriert abgefüllt

Nase: funky, dunkelbeerig, rauchig und holzwürzig; am 2. Und 3. Tag wird der Duft immer schöner und verschiebt sich in eine klarere Dunkelfrucht und Rauchigkeit mit einer deutlichen Kräuterwürze (Rosmarin)

Gaumen: zum Auftakt dunkle Beeren, insb. Brombeere und auch Kirsche; dann dominiert eine äußerst pikante Säure, die den Wein unheimlich frisch macht, aber nicht anstrengend ist; zurückhaltende, feine Tannine, noch ganz leicht adstringierend; schöner, anhaltender Abgang der Fruchtigkeit, Frische, Holz- und Kräuterwürze vereint

Dies ist ein ganz eigenständiger, spannender Merlot, den ich gern öfter trinken würde, der aber recht ambitioniert bepreist ist.

Ich empfehle noch einmal jedem, der in der Gegend ist, das Gasthaus Zum Hirschen in Egerten geführt von Max Geitlinger zu besuchen und die ausgezeichnete Küche und seine besonderen Weine zu genießen.

VG, Nora

Moin zusammen, liebe Nora,

wie der Zufall es will habe ich heute ebenfalls einen Wein von Max Geitlinger im Glas:

[url=https://www.verkostungsnotizen.net/vkn_details.php?ID=76885][/url

Im Duft niemals 91 Punkte aber der Gaumen ist echt klasse, balanciert und nuanciert.

Was Noras Restaurant-Tipp angeht so kann ich nur vollumfänglich zustimmen. Wirtshaus at it’s best. Tipp: vorab reservieren, der Schuppen hat regional einen ausgezeichneten Ruf bis hin nach Basel.

In diesem SINN,
Björn

Die Erzeugergemeinschaft der Becksteiner Winzer liegt wohl nördlich
von Baden an der Grenze von Franken, im Gebiet Tauberfranken.

Was für ein superschönes Geschenk: Schwarzriesling Reserve 2019:
Transparentes Kirsch-/Ziegelrot. Nasses Leder/Waldboden, Gewürze,
rauchig/tabakig, Kirschen, Mon Cherie. Komplex, mind. mittelkräftig.
Schlank bis mittelgewichtig, trinkanimierende Frucht: Sauerkirschen,
Brombeeren und Cassis, knackig frische Säure, würzig/adstringierend,
mind. mittellanger Abgang.

Hervorragend zum Schweinsbraten und auch solo! Burgundisch kommt
mir immer wieder in den Sinn, läuft runter wie Öl 91(-92) P.

Viele Grüße,
Jochen

Der letzte Spätburgunder den ich im Glas hatte war ein Supermarktfund.

Weingut Kopp - Spätburgunder Roter Porphyr - 2017
(getrunken über 3 Tage)

Das Weingut aus der Ortenau hat ja durchaus einen guten Ruf unter Rotweinfreunden in Baden. Und meine Erstbegegnung fiel auch sehr ansprechend aus.
In der Nase Himbeere (man kann die feine Säure fast riechen!) und dann Kirsche, sowie eine leicht süße Gewürznote. Ich musste an Süßholz denken. Eine leicht pfeffrige Anmutung hat er auch und minimal frisches Leder. Im Mund wirkt der Wein dann sehr seriös. Nicht die Fruchtaromen stehen im Vordergund sondern zuerst nehme ich das angenehm feine Tannin und die wirklich schöne Säure wahr. Erst dann gesellt sich die Sauerkirsche dazu. Würzigkeit und ein beachtlich langer Abgang der mich wieder an das Leder denken lässt. Ein wirklich schöner Wein! Wenn ich was zum meckern finden müsste, würde ich darauf hinweisen, dass ich den Wein minimal "heiß" und ein bisschen trocknend wahrnehme - aber das trübt den guten Gesamteindruck kaum. (88+ Punkte und für 16 Euro unbedingt kaufenswert)

Hallo, gerade habe ich wieder einen badischen Spätburgunder im Glas. Diesmal von:

Wein-Werkstatt Daniel Bach - Spätburgunder St. Michaelsberg - 2018
(verkostet über 2 Tage)

Der Wein hat angenehme 13% Alk. und das im Hitzejahr 2018. Das lässt auf einen zwar nicht schlanken aber doch gemäßigten Vertreter hoffen, der nicht zu breit wird. Im Glas zeigt sich ein eher dunkler Spätburgunder mit einem leicht orangenen Rand. Der Wein duftet (ja duftet) nach Erdbeeren, Brombeeren und Veilchen dahinter dann eine warme gewürzige Note - so weit so typisch für einen deutschen Spätburgunder. Im Mund zeigt sich dann neben der schönen Beerigkeit, auch etwas süßlicher (Kau)Tabak. Dabei ist auch ein ganz mürbes Tannin und eine unterstützende aber nicht aufdringliche Säure. Insgesamt ist der Wein wunderbar saftig und löst spontanen Schluckreflex aus. Wirkte der Wein am ersten Tag etwas kurz, so zeigt er sich am zweiten Tag mit mehr Länge. Alles in allem ist der Wein nun in einem wunderbaren Trinkfenster angekommen. Ein Bombenwein für 10,90 Euro, der leider inzwischen ausverkauft ist. Eine Flasche liegt noch im Keller - aber ob die alt wird... (89-90 Punkte)

Hallo Clemens,

von dem habe ich mir kürzlich 6 Flaschen vom 2019er bestellt. Da bin ich jetzt sehr gespannt! Vielleicht öffne ich am Wochenende mal die erste Flasche und berichte nächste Woche.

Schöne Grüße
Armin

Hallo Armin, da bin ich sehr gespannt auf deinen Bericht! Vielleicht noch zwei kürzere Nachträge: Letztes Jahr war der 18er noch etwas verschlossen und hat bei mir nicht einen so starken Eindruck hinterlassen und auch jetzt hat ihm eine Nacht im Kühlschrank sehr gut getan. Zu der Stilistik lässt sich noch festhalten, dass er mich an die Weine von C und R Schneider in Endingen erinnert - also ein eher klassischerer Stil, der nicht die Tendenz zu säurebetonten und eher fruchtfernen Pinots mitmacht, die in letzter Zeit häufiger mal eingeschlagen wird.

Weingut Hermann Dörflinger, Spätburgunder 2018er Müllheimer Reggenhag RZ: 0,5 g/l, S 5,3 g/l, im Barrique ausgebaut

Im Glas ein dunkles rot, in der Nase dezenter Hinweis auf den Barrique Ausbau, dunkles Obst.

Im Mund ist nur die Frucht präsent, zumindest ich schmecke vom Barrique nichts mehr. Bleibt lange am Gaumen.

Toller Spätburgunder aus dem Markgräfler Land.