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Bernhard Huber

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Michl

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Re: Bernhard Huber

BeitragFr 8. Nov 2019, 20:32

Die Neugier hat mich überwältigt und ich habe - ganz im Bewusstsein, einen noch unfertigen Wein im Glas zu haben - den 16er Basisspätburgunder aufgemacht. Der Wein ist klasse und wird sich sicherlich so gut wie zahlreiche Jahrgänge zuvor entwickeln. Vielleicht liegt es am gestrigen Spätburgunder, dass mir der Wein heute ziemlich maskulin und auch geltungsbedürftig vorkommt. Das ist ein junger Hegst, der dominieren möchte und ganz klar bereits in dieser Klasse das Renomee des Erzeugers offensiv vertritt. Ich kann mich nur wiederholen: Auch wenn der Wein mittlerweile ab Hof 14 Euro kostet, ist das für mein Empfinden das mit Abstand beste PGV bei den Hubers. Noch nie habe ich irgendwo von diesem Wein gelesen, scheinbar fängt die Huber-Welt für die Schreibenden erst mit dem Malterdinger an, aber dieser Wein ist Jahr für Jahr eine Bank. Vielleicht mache ich demnächst auch schon zu Testzwecken den 17er auf.

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Viele Grüße

Michl
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Georg R.

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Re: Bernhard Huber

BeitragMi 25. Dez 2019, 13:41

Chardonnay alte Reben 2017

Nase: Huber
Gaumen: Huber

Momentan sind da noch ein paar kleine unreife Noten, das wird sich aber geben.
Gefällt mir auch in diesem Stadium schon sehr.

Rolf wird ihn mögen, Karsten eher weniger :)

Gruss
Georg
Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
Mark Twain
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Der Wein-Schwede

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Re: Bernhard Huber

BeitragMi 25. Dez 2019, 14:23

Georg R. hat geschrieben:Chardonnay alte Reben 2017
Nase: Huber
Gaumen: Huber

Super, Georg!
Mehr Worte braucht man eigentlich nicht. :ugeek:

Ich habe den Wein schon gebunkert!
Im Moment soll man den 13er, 14er oder den 15er trinken.
Der 15er ist grandios!

Wünsche alle Foristen weiterhin schöne Weihnachtsfesttage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Rolf
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amateur des vins

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Re: Bernhard Huber

BeitragMi 25. Dez 2019, 18:42

Georg R. hat geschrieben:Chardonnay alte Reben 2017

Nase: Huber
Gaumen: Huber

Momentan sind da noch ein paar kleine unreife Noten, das wird sich aber geben.
Gefällt mir auch in diesem Stadium schon sehr.

Rolf wird ihn mögen, Karsten eher weniger :)
:lol: ymmd
Frohe Weihnachten!
Besten Gruß, Karsten
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Der Wein-Schwede

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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 28. Dez 2019, 22:07

Gerade im Glas:

Huber - Spätburgunder Alte Reben 2013

Dieser Wein war vor vier Jahren meine erste Begegnung mit den Bernhard Huber Weinen, und ich war sofort begeistert.
Damals sehr klare Beerenfrucht und eine überragende würzige Komplexität und die frische Säure des Jahrgangs. Ich hatte "mein" Weingut gefunden.

Bis heute hat sich der Wein weiterentwickelt.
Die Farbe ist wärmer geworden, die extrem präzise Gewürze sind "abgerundet" und ein bisschen "ausgeschmiert". Die Beerenfrucht (komplett rot) ist da, und ein bisschen Erbeermarmelade ist dazugekommen, aber nicht falsch verstehen, es ist kein "Deutscher Marmeladen-Spätburgunder". Der Wein ist noch sehr elegant, schlank und filigran. Die frische Säure sorgt auch dafür.
Der Wein ist überhaupt nicht zu weit, aber vielleicht habe ich den Wein vor einigen Jahren noch besser gefunden. Meine Jungwein-Vorlieben? Oder ich bin noch wählerischer geworden?

Ein schöner Wein im Glas ist er noch.
91 W-S Punkte

Gruss
Rolf

+1,5 Stunden
Wie kann ein Wein mit Temperatur und Luft sich so verändern?
Jetzt deutlich dunkler und maskuliner, die rote Beeren sind weg, eingestiegen sind schwarze Pflaumen, Salz-Lakritz, und eine leicht staubige Holzwürze.
Ein toller Wein mit mehrere Jahren Zukunft.
92 W-S Punkte
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Der Wein-Schwede

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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 4. Jan 2020, 19:45

Huber - Chardonnay 2013

Vor 2014 gab es nur zwei Chardonnays von Bernhard Huber - der "Chardonnay" (ohne Alte Reben Bezeichnung) und der "GG Schlossberg".

Farbe: Tiefe dunkle Goldfarbe (viel mehr als erwartet).
Und die Flasche ist KORK! :evil: :evil:
Eine zweite Flasche aufgemacht - kein Kork, die Farbe ähnlich weit entwickelt. :?
Nase: Vanillie, Holz, ein bisschen Rauch, Karamell, ein bisschen "Huber-Nase" aber "müde", auch etwas staubiges dabei.
Gaumen: Müde, ein bisschen bitter, ziemlich schwach, säurig ohne Fülle und Länge.

Die Nase ist in Ordnung aber am Gaumen versagt der Wein. Weil ich weiss was für ein "blockbuster" Wein der Chardonnay Schlossberg 2013 ist (vom Huber-Keller), bin ich sehr negativ überrascht. Diese Flaschen kommen nicht vom Huber-Keller sondern sind bei einem Händler 4 Jahre gelagert - hat definitiv kein positives Ergebnis gebracht.
84 W-S Punkte

Gruss
Rolf
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Der Wein-Schwede

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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 4. Jan 2020, 20:30

Huber - Alte Reben 2014

Auf Grund der Entäuschung mit dem 2013er habe ich eine Flasche Ch AR 2014 aufgemacht.
Farbe: Medium Stroh-Gold, viel heller als die beiden 2013er (der Korken vom 2014er ist 5mm länger und gar nicht "durch" wie die 2013er. Lagerbedingungen für die 2013er wahrscheinlich nicht ideal - eher SCHLECHT :evil: ).

Nase: Frisch und salzig mit einem grossen Schuss "Sauer-Schwefel-Reduktiv-Kräuter", weniger Holz als der 2013er, ein bisschen weisse Blüten, null Frucht, nasse Kreidigkeit welche richtig hüpft in die Nase.
Gaumen: Bissige Säure, ein bisschen grün und "unreif" ist der Wein - aber Fokus hat er. Länge und frische ist da, aber dieser Wein ist kein "Schmeichler" - ein Wein für Puristen. Kein Fleisch auf den Knochen, Säure, Biss, Frische, Salz. Für manche Weinliebhaber ein "No-Go", für andrere eine interessante Herausforderung.

Kann der Wein irgendwann vorbei die bissige grüne Säure kommen und eine schöne Palette entwickeln?
Der Huber Chardonnay AR 2015 ist diesen Wein weit überlegen, so auch z.B Domaine Joblot 1er en Veau 2014.
Die Nase ist wirklich komplex und interessant aber am Gaumen ist der Wein noch nicht da.
91 W-S Punkte

Gruss
Rolf

PS. Ich merke dass meine Vorderungen immer steigen, viele Weine schmecken mir nicht wie früher. Es tut weh im Kopf sowohl als im Geldbeutel. :cry:
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amateur des vins

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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 4. Jan 2020, 20:39

Hallo Rolf, danke für Deine Notizen, und ein gutes neues Jahr!

Ich bin jetzt zu faul, um zu recherchieren, aber aus der Erinnerung meine ich, daß Deine Beschreibung und Bewertung der Huber-AR sich deutlich verschoben hätten? Mein Erstkontakt war ja gerade 2014, und IIRC habe ich gerade die grüne, etwas unreife Säure kritisiert - und dafür von Dir vehementen Widerspruch geerntet. :mrgreen:

Täuscht mich mein Eindruck, oder rückst Du ein wenig von Deiner früheren Extremposition ab? In dieser Annahme bestärkt mich auch Deine Wertschätzung von Joblot (die ich teile), denn deren Stil sehe ich doch als erheblich moderater und balancierter an.
Besten Gruß, Karsten
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Der Wein-Schwede

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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 4. Jan 2020, 20:59

Hallo Karsten,

ich wüsche Dir auch ein gutes neues Jahr!

Ja, es ist ein Problem wenn man immer "Perfektion" sucht. Ist dieser Wein doch nicht ein bisschen bitter? Fehlt ein bisschen Ausgewogenheit?
Und ja, der Huber Ch AR 2014 ist ein bisschen zu "grün" und "bissig". Der Huber Ch AR 2015 ist etwas ganz anderes - besseres!
Ab und zu komme ich zu der Meinung - das schmeckt mir nicht mehr und muss aus dem Keller geräumt werden! Ich liebe auch Rotweinsossen sowohl als Weissweinsossen und Fischtöpfe und Boeuf Bourguignon! :)
(ich bin doch nicht so weit dass ich einen Huberwein in den Suppentopf ausgiessen würde! Der 2014er Ch AR ist ein sehr guter Wein)
Ein Boisson-Vadot Bourgogne Blanc (aus Meursault Lagen) ist auch etwas besonderes. Der Joblot en Veau 2014 auch (aber der 2017er war in der FFM Probe nicht auf dem Level - braucht der Wein noch Zeit?)

Ja, wohin wird das alles enden?

Gruss
Rolf
Zuletzt geändert von Der Wein-Schwede am So 5. Jan 2020, 12:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 4. Jan 2020, 23:06

Nach einigen Stunden:
Der 2013er AR ist weicher und caramelliger geworden, noch ein bisschen Rauch, dazu Vanillie, Kräuter-Komplexität weniger zu bemerken. Am Gaumen noch frisch, ein bisschen runder, aber auch noch ein bisschen Bitternoten dabei.
Aber erfüllt noch nicht meine Erwartungen (wahrscheinlich suboptimale Lagerbedingungen).
87 W-S Punkte

Der 2014er:
Tolle sauere Schiesspulvernase mit feiner Komplexität. Kreide und Salz in der Nase. Ätherisch und aromatisch, nasse Steine, noch null Frucht.
Gaumen: Noch schlank, frisch (grün), bissig, säurig, sauer-schwefelich, komplex.
Der erste Jahrgang von Julian Huber, neuer Stil, komplexer, grüner, frischer, bissiger, interessanter?
Kommt noch etwas daraus? Oder war das die Vorübung?
Denn, der 2015er ist grandios und weit überlegen!
Ich bleibe hier bei 91 W-S Punkte

Gruss
Rolf
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