So 12. Aug 2018, 23:00
AmonA hat geschrieben:Spätburgunder "Alte Reben" 2014. In der Nase zuerst Kuhstall, dann Toasting. Am Gaumen etwas rote Frucht, das Toasting ist zurückhaltender, endet etwas säuerlich nach Kirschen.
Die "Toasterei" nervt mich zunehmend, da ich das von den Burgundern, die ich in den letzten Monaten getrunken habe, gar nicht kenne!
Gestern z.B. einen 2015er Bourgogne "Les Grands Chaillots" von Thibault Liger-Belair. Günstiger im Preis als der Huber Wein, kein maskierendes Toasting und eine konzentrierte Kirschfrucht zum Reinlegen.
Beim Kauf bin Ich künftig etwas zurückhaltender bei deutschen Spätburgundern (die gerne Burgunder sein möchten...
).
Weingut Bernhard Huber Spätburgunder Alte Reben 2014Zuerst muss ich erwähnen dass ich ein grosser Fan von den Huber Weinen bin. Die SB Alte Reben 12er und 13er habe ich über 10 Mal gehabt, und beide finde ich sehr gut, den 13er sogar fast grandios. Die kühle, komplexe, Beerenfrucht unterstützt von feiner Säure, Tannin und Barriqueausbau. Alles Schön abgewogen, vor allem die Komplexität macht diesen Wein gross.
Dann mit grosser Erwartung die erste Flasche 14er gestern aufgemacht:
Direkt nach dem Öffnen riecht der Wein Paprika und Staub.
Am Gaumen ist der Wein sehr trocken, staubig/holzig und adstringierend - null Frucht. Naja, gerade geöffnet und noch zu kalt.... aber ich weiss dass der 13er auch in dieser Situation seine schöne Beerenfrucht schon zeigen kann.
Zwei Stunden Luft und die richtige Temperatur erreicht, noch ein bisschen Paprika, staubiges Holz, jetzt auch würzig mit mehr Komplexität, und im Hintergrund kann man ein wenig Frucht ahnen. Der Wein bleibt am Gaumen würzig, holzig, staubig….. und leider adstringierend. Was ist hier falsch gelaufen? Kann der Wein noch kommen?
Vielleicht zu viel Holz für die Fruchtkonzentration des Jahrgangs? Ich finde dass der Wein im Moment vom Holz "gequält" ist.
Ich habe mitbekommen dass Weingut Huber ab Jahrgang 2016 weniger Neuholz benutzt. Sollte nur ca. 30% nun sein, wird spannend bei der Jahrgangspräsentation im November zu probieren.
Ich mache keine Punktenbewertung - bin zu enttäucht - 28 Euro muss mehr bringen.
Möchte gerne andere Erfahrungen hören - wer hat schon den Wein probiert?
Gruss
Rolf