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Bernhard Huber

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Weinschlürfer

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Re: Bernhard Huber

BeitragDi 26. Sep 2017, 16:27

Belüftet ihr die Huber Spätburgunder? Habe letztens von einem 2012er Sommerhalde mit Coravin was rausgelassen zum antesten.. Aber Hühnerstall ohne Ende :)

Nun überlege ich wann ich die Flasche ganz aufmache und wie lange ich belüften sollte...
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Figeac78

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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 30. Sep 2017, 22:22

Nach einigen Wochen ohne aktive Forumsbeteiligung gibt es vieles nachträglich beizutragen, jetzt aber erstmal zwei Weine, die ich heute Abend im Glas habe. Zwei Weine, die auf den ersten Blick nichts gemein haben außer Farbe und Preisniveau. Beide rot, beide im 20-30 Euro Bereich, also dort, wo man sagt, dass man sich der Grenze nähert, bis zu der Preise noch durch Produktionskosten gerechtfertigt werden können.

Elena Walch, Castel Ringberg Lagrein Riserva 2013, Südtirol: Eine klare tiefrote Farbe, in der Nase ein ganzer Strauß an dunklen Beerenfrüchten und Kirsche, ganz feine Kirschlikörnoten, Gewürznoten?, am Gaumen finden sich all diese Eindrücke wieder, gepaart mit einer in dieser Intensität unerwartet frischen und kräftigen Säure, die eine schöne Struktur gibt. Letzteren Eindruck der kräftigen frischen Säure hatte ich von allen roten Weinen, die ich im August auf dem Gut verkosten konnte. Das könnte für ein gutes Lagerungspotential sprechen. Hat hier jemand Erfahrung mit gereiften Weinen von Elena Walch?

Bernhard Huber, Spätburgunder Alte Reben 2014, Baden: Mit den Alten Reben von Huber, obwohl hierarchisch bei ihm nur im Mittelfeld platziert, habe ich bei verschiedenen Gelegenheiten mit jungen und gereiften Weinen immer gute Erfahrungen gemacht. Dieser 2014er hat natürlich eine deutlich hellere Farbe als der Lagrein, in der Nase zunächst deutliche Röstnoten und später ein ganz leichter animalischer Ton, aber auch die typischen leicht süßliche Fruchttöne, die so typisch für deutsche Spätburgunder sind, hier aber gepaart mit einer ebenfalls frischen Säurenote bereits in der Nase. Am Gaumen treten dann die Röstnoten in den Hintergrund, es dominiert die Frucht gepaart mit einer frischen Säure. Ein Wein, der durchaus 3-7 Jahre weitere Lagerung nicht nur verträgt, sondern vermutlich auch davon profitiert.

Aber Hühnerstall ohne Ende
@ Weinschlürfer: Das entspricht wohl meinen "animalischen Noten"

Fazit, zwei sehr unterschiedlich, aber auf ihre jeweilige Art auch sehr gute Weine.
Herzliche Grüsse,
Detlef
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AmonA

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Re: Bernhard Huber

BeitragMo 23. Okt 2017, 20:54

Weinschlürfer hat geschrieben:Belüftet ihr die Huber Spätburgunder? ...

Ich belüfte grundsätzlich jeden Burgunder v.a. ab einer Preisklasse von > 20,-- :)
"real burgundy" einige Stunden, Hubers GG sind i.d.R. nach kurzer Zeit schon recht zugänglich, sie gewinnen aber nach längerer Belüftungszeit > 1 h noch an Finesse.
Der 2014 SB "alte Reben" war vor einem halben Jahr ein ziemlicher SO2 Stinker, davon war letzte Woche nichts mehr zu spüren. Der Wein ist aber noch deutlich zu jung bzw. zu schade zum jetzt Wegtrinken.
Grüße
AmonA (aka Volker)
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Jürgen

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Re: Bernhard Huber

BeitragMi 25. Okt 2017, 07:54

Ein 2014er Chardonnay Bienenberg GG war vor knapp vierzehn Tagen total vernagelt. Das ist momentan spaßbefreites trinken.
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maha

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Re: Bernhard Huber

BeitragMi 25. Okt 2017, 16:54

Jürgen hat geschrieben:Ein 2014er Chardonnay Bienenberg GG war vor knapp vierzehn Tagen total vernagelt. Das ist momentan spaßbefreites trinken.

Hoppala, das sah Ende Juli noch ganz anders aus. :shock:
Der schönste Sport ist der Weintransport!
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graves

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Re: Bernhard Huber

BeitragMo 30. Okt 2017, 21:04

maha hat geschrieben:
Jürgen hat geschrieben:Ein 2014er Chardonnay Bienenberg GG war vor knapp vierzehn Tagen total vernagelt. Das ist momentan spaßbefreites trinken.

Hoppala, das sah Ende Juli noch ganz anders aus. :shock:


Kann ich bestätigen:
Marko's Beitrag zu einer BYOB-Blindverkostung war für mich eines der Weißwein-Highlights des Jahres (hatte auf badischen Weißburgunder getippt). Vom unmittelbaren, ungezügelten Einkellern hielten mich nur 2 Dinge ab. Der Preis und dass der 2015er noch besser sein soll....

Gast1

Re: Bernhard Huber

BeitragMo 20. Nov 2017, 23:37

Guten Abend,

am letzten Samstag war Jahrgangspräsentation beim WG Huber in Malterdingen. Zufällig gerade vor Ort in Freiburg berichtete mir ein guter Bekannter davon und so pilgerte ich nach den samstäglichen Einkäufen auch dort hin. Die Felder schon 200 m davor packe voll mit parkenden Autos bestückt. Innen drinnen gut gefüllt, doch nichts was erdrückend wäre.

Generell eine beeindruckende, qualitativ hochwertige und sehr homogene Weinkollektion, die der erst 27-jährige Sohn des viel zu früh verstorbenen Bernhard Huber hingelegt hat. Die Qualität ist geblieben, der Stil jedoch etwas schlanker trinkfreundlicher und weniger opulent. Das kommt mir entgegen, Chapeau!

Bei den GG im SpB-Bereich hat mir am besten die 'Sommerhalde' zu 44 Euro gefallen. Harmonisch, schöne Frucht und Konzentration, kein schmeckbares Holz und dennoch Struktur, gute Länge und Komplexität. So gefühlt würde ich den bei 92-93 Pkten verorten.

Für mich bester Wein der Probe war der 15er Chardonnay Bienenberg. Unglaublich fein und perfekt balanciert in der ganzen Vielfalt seiner komplexen Aromatik, voller Spannung und Trinkspass ohne Ende (95). Für mich doch deutlich feiner und nicht so laut wie der 15er Chardonnay von Knewitz und den mag ich auch schon sehr gerne. Leider ab WG ausverkauft.

Ach ja, einige Prominenz war auch noch da. Gegen 16.00 Uhr hab ich bei Günter Jauch ganz brav Guten Tag gesagt und um einen Schluck seines trockenen GG gebeten. Leider alles schon aus, die Ernte doch sehr gering wie seine Frau mir entschuldigend erklärte. Macht nichts, war trotzdem nett und dann beim nächsten Mal ;-)

Weinfreundliche Grüsse
Christian
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Jürgen

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Re: Bernhard Huber

BeitragDi 21. Nov 2017, 09:57

Invest hat geschrieben:Guten Abend,

am letzten Samstag war Jahrgangspräsentation beim WG Huber in Malterdingen.


Hallo Christian,
die Jahrgangspräsentation bei Huber dauerte auch noch am Sonntag und Montag an. Gestern war ich mit einem Freund, der im Gastro-Bereich abeitet, dort. Der Montag ist bei solchen Veranstaltungen traditionell für die Sommeliers reserviert.

Von Othegraven hat mir übrigens überhaupt nicht gefallen, das sind nicht meine Weine. Die Champagner von Dosnon und Méo-Camuzet hingegen fand ich sehr gut bis herausragend.

Von Huber selbst fand ich - wie du - den 2015er Chardonnay Bienenberg GG sehr gut. Gekauft habe ich mir aber 2015er Spätburgunder Schlossberg GG und den selben Wein aus 2007. Der Schlossberg war für mich bei der 2015er Kollektion herausragend. Wie ich gehört habe, steht er in dem Jahr noch über dem Wildenstein.

Vor Huber hatten wir übrigens noch Termine bei Bercher und Johner und danach bei Schloß Neuweier. Fritz Keller hatte an dem Tag auch Jahrgangspräsentation, den Besuch haben wir leider nicht mehr unterbringen können. Am Abend war mein Zahnschmelz mal wieder teilweise im Eimer. In so einem Fall kann dann nur noch Elmex helfen ;-)
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Gast1

Re: Bernhard Huber

BeitragDo 23. Nov 2017, 10:03

Hallo Jürgen,

sorry, ich bin ein wenig spät mit meiner Antwort, aber danke für den Bericht mit Deinen Eindrücken.

Othegraven hat ja hier im Forum insbesondere im Jahrgang 2016 immer sehr positive bis euphorische Kommentare erhalten. Ok, ganz präzise waren die Weine im Kabinett Bereich genannt. Auf der Präsentation bei Huber waren jedoch auch die GG angestellt. Du schreibst, die Weine hätten Dir nicht gefallen, ohne das näher zu begründen. Da ich nicht in den Genuss gekommen bin, würde ich mich über Deine Begründung und ein paar Worte dazu freuen.

Der Champagner von Dosnon war für mich das erste Mal. Ich bin was Champagner anbelangt so eher der Mainstream Trinker, i.e. Comtes des Champagne und Dom Perignon. :D Das mir dort gebotene war anders, mit einem kleinen Schluck oder zweien für mich nicht wirklich zu erfassen. Kann jedoch Deine sehr positive Beurteilung gut nachvollziehen (Grande Cuvee Alliae). Ich werde mich um weitere Horizonterweiterung bemühen. Was kostet denn so etwas?

Eine kurze Anmerkung sei mir auch zur Domaine Meo-Camuzet erlaubt. Sein bester Tropfen dort, 2012 Corton ''Les Perrieres'', hat einen Endabnehmerpreis von 230 €. Keine Frage, der Les Perrieres sehr gut, konzentriert, mit feiner Frucht und ganz dezentem Holzeinsatz, aber zu dem Preis?

Unterschied 'Sommerhalde' und 'Schlossberg' habe ich in der Frucht wahrgenommen. Bei ersterem klare feine Frucht mit guter Komplexität. Der Schlossberg dagegen mineralischer und subtiler. Beides m.E. sehr gute Weine. Der Preisunterschied von 15 Euro erklärt dann meine Bevorzugung des GG Sommerhalde 2015.

Ich war am Sonntag bei Fritz Keller. Für mich ein stets überragender- und äußerst sympathischer Gastgeber. Champagner Legras Blanc de Blancs, sozusagen der Haus-Champagner, klassischer Champagner, der jeden zufrieden stellen wird und bei einem Preis von 29.50 € auch noch gut erschwinglich ist. Beste angestellte Weine, der 2015er GB- und 2015er SpB- aus der Lage 'Schlossberg' (36€+60€), die dann qualitativ auch in der Liga der genannten Huber Weine mitspielen. Leider war ein möglicher Pendant zum Chardonnay Bienenberg aus und nicht mehr verfügbar. Ich werde das im 'Rebstock' nachholen. :D

Viele Grüsse
Christian
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maha

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Re: Bernhard Huber

BeitragDo 23. Nov 2017, 11:12

Hallo zusammen,

sehr schöne Eindrücke. Vielen Dank für die Berichte!

Hat jemand den Bienenberg Spätburgunder und den SB "Alte Reben" probiert und kann berichten?

Danke
Gruss
Marko
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