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Bernhard Huber

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Tackleberry

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Re: Bernhard Huber

BeitragMi 1. Mär 2017, 10:27

AmonA hat geschrieben:Den Malterer 2012? hatte ich letztes Jahr getrunken. Hat mich jetzt nicht vom Hocker gerissen. Aber ich habe ja noch ein paar Flaschen :) . Die Grauburgunder sind durchweg eine Bank, bin auch a bisserl ein Fan von der Rebsorte.
Die 2014er Roten haben mir sehr gut gefallen. Sowohl der einfache Spätburgunder, als auch der SB "alte Reben". Letzteren hatte ich drei Tage lang in der Karaffe (hatte die in den Temperierschrank gestellt und einfach vergessen :o ). Hat dem Wein nichts ausgemacht, im Gegenteil!
Entweder liegts am Jahrgang oder der Stil hat sich etwas geändert. Von üppiger roter Beerenfrucht zu schwarzen Beeren mit etwas "sous bois". Kann das jemand bestätigen?


Mir geht´s da genauso. Der Malterer ist mir zu üppig, oft holzig und schwer zu trinken. Trotz aus 2010... :?
Da sind die GBs deutlich angenehmer und rassiger auf der Zunge. Der Trinkfluss ist dort auch besser. Fan bin ich leider doch auch. :roll: ;)

Da Julian jetzt das Ruder übernommen hat, orientiert sich er wohl eher an der kühleren Aromatik des Originals aus Frankreich.
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AmonA

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Re: Bernhard Huber

BeitragSo 5. Mär 2017, 19:13

Heute den 14er Chardonnay "alte Reben" im Glas. Im Gegensatz zur 1. Flasche letztes Jahr kein SO2 Stinker.
hellgelb, mineralische Nase, ein Hauch von Neuholz, am Gaumen zitronig, nervig, salzig mineralisch. Sehr lang.
Mir ist der Wein noch deutlich zu jung und die letzten Flaschen verstecke ich im Keller ;)
Grüße
AmonA (aka Volker)
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amateur des vins

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Re: Bernhard Huber

BeitragMo 17. Apr 2017, 20:12

Huber war bei mir schon lange überfällig für ein Kennenlernen. Bei einer Aktion habe ich daher letztens eine gemischte Kiste erstanden. Die roten daraus wurden in den letzten Tagen angetestet:

Schlossberg GG '13
Schlossberg GG '14
Bienenberg GG '14


Schlossberg '13 war Do/Fr der Testballon, die anderen folgten So/Mo. Keiner der Weine wurde karaffiert.

Schlossberg '13:
Rubinrot, mitteldicht - leicht trüb? Nase extrem würzig/"mineralisch" - aber auch süßlich?! Komplex, harmonisch, eher kühler Charakter. Gaumen: irre komplex! Pinienzapfen und -kerne (das erste Mal, daß ich an sowas denke!) und helle Süßkirsche. (Notiz unterbrochen, weil Essen auf dem Tisch ;) )
[+1d] Irre würzige Nase: Schwarzer und Sichuan-Pfeffer, Gewürznelke, kalter Rauch, etwas Earl Grey; alles auf einem Bett von Rosenblüten und Orchideen. Am Gaumen kühl, mit feiner "Süße" und großer Frische. Sehr komplex und tief und "ewig" lang.

Bienenberg '14 & Schlossberg '14:
B. klares, mitteldichtes Rubinrot; nur die kleinste Nuance Purpur. S. etwas dunklerer Kern, ganz leicht trüb? Nase B. klar fruchtbetont (rot und blau), aber mitnichten simpel. Rosenblüten, ganz leicht rauchig, nur minimal angedeutete Gewürze/Kräuter. S. noch intensiver, dichter, "schwarz". Extrem würzig, fast "dreckig". Sehr komplex und profund, aber auch etwas rustikal(er).
Gaumen [+10'] B. Sauerkirsch und Holunder, recht geradlinig. Sehr frische, aber nicht bissige Säure. Feine Tannine, sehr dezentes Holz. Lang. S. dunkler (Blaubeere, Schwarzkirsche) und dichter. Wieder diese Würze. Säure und Tannin ähnlich. Im Abgang etwas disjunkt.
[+1h] B. noch etwas harmonischer, S. auch, v.a. im Abgang.
[+2h, +6h] B. jetzt etwas weg von der Frucht und hin zur Würze. S. aromatisch kaum verändert, aber mit präsenterer Säure - volatil? CO₂?
[+7h30'] Beide nicht weiter verändert.
[+1d] B. harmonisch und zugänglich. Immernoch fruchtbetont, aber - wie zuletzt - weniger als zu Beginn. Säurebetont, und es fehlt etwas Tiefe. S. hat sich angenähert: ebenfalls frucht- und säurebetont, wenngleich noch eine Spur dunkler, tiefer und würziger. Beide gut, aber haben an Ausdruck eingebüßt.

Huber wollte ich schon längst mal kennenlernen, und ich freue mich, daß es jetzt geklappt hat. Natürlich kann das an meiner Tagesform liegen, aber der '13er Schlossberg schien mir komplexer und tiefer zu sein und sich auch im Verlauf eines Tages besser zu entfalten bzw. zu halten. Die '14er waren erstaunlich unterschiedlich und beide nach ca. 2h am besten. Alle haben (zu ihrer besten Zeit) viel Spaß gemacht; Qualität, aber leider auch der Preis, waren auf Augenhöhe mit 1er Crus von der Côte. Nur ganz zuletzt war die Entwicklung leider so, daß sie überteuert erschienen. Ich denke aber, Huber werde ich weiter verfolgen.

Die weißen aus der Probenkiste folgen demnächst.
Besten Gruß, Karsten
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amateur des vins

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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 22. Apr 2017, 14:50

Wie angedroht, hier meine Eindrücke zu den weißen Huber-Weinen aus meiner Probenkiste:

Chardonnay Alte Reben '14
Chardonnay Bienenberg GG '14


Aufgrund von Hubers Reputation und auch der Eindrücke von den Spätburgundern war ich sehr gespannt. Ich darf es vorwegnehmen: Beide Weine waren auf nahezu identische Art enttäuschend!

Schon die Robe ist bei beiden mit deutlichem grünen Schimmer. In der Nase die Alten Reben kraftvoll, Ausbau erkennbar, aber dezent, Grapefruit und Kalkstein, alles andere als fett. Der Bienenberg noch etwas voller, mit wohldosiertem Holzeinsatz, weißer und gelber Steinfrucht, Kalk und einer Prise Thymian. So weit, so gut. Am Gaumen zeigen beide aggressive Säure, grüne Noten (unreifer Granny Smith) und eine aromatische Dünne in der Mitte. Beim Bienenberg ist der Eindrück durch den höheren Extrakt geringfügig abgemildert.

Am zweiten Tag tritt die grüne Aromatik ein wenig zurück, hinzu kommen exotische Fruchtaromen. Was aber bleibt, ist die aggressive, unreife Säure und das Loch in der Mitte.

Für mich schmeckt das wie unreif geerntet. Gewollt und evtl. im Bestreben, Fett zu vermeiden, übertrieben, oder den (Witterungs-)Umständen geschuldet? Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand diese Weine kennt und etwas dazu sagen kann, ob das tendenziell typisch oder die Ausnahme ist.

Die Bewertungen auf CellarTracker von 91-92 (5 Notizen) resp. 94 (2 Notizen) kann ich hier nicht ansatzweise nachvollziehen. Verwunderlich, denn die Einschätzungen der CT-User m_arcon (Marc, bist Du derselbe?) und rossi.wine schätze ich sehr. Wenn ich dann noch den Preis berücksichtige... Dass es in diesem Segment auch anders geht, hat mir der '15er Chardonnay R von Rebholz gezeigt, ganz abgesehen von zahlreichen WB und GB von Holger Koch bis S-F für teilweise deutlich weniger Geld.
Zuletzt geändert von amateur des vins am Sa 22. Apr 2017, 20:04, insgesamt 1-mal geändert.
Besten Gruß, Karsten
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Michl

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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 22. Apr 2017, 19:54

amateur des vins hat geschrieben:Beide Weine waren auf nahezu identische Art enttäuschend!


Ups! :? Dann bin ich ja mal auf den Schlossberg gespannt, den ich ergattern konnte. In Wiebaden, bei der letzten GG-Premiere haben ja sowohl der Bienenberg als auch der Schlossberg z.T. euphorische Reaktionen ausgelöst (vgl. Markus Vahlefeld, Dirk Würtz, Felix Bodmann). Marzemino hat die "Alte Reben" ebenfalls sehr, sehr gut gesehen. Lies doch bei Interesse einfach in der Datenbank 'mal seine VKN, Karsten.
Viele Grüße

Michl
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amateur des vins

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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 22. Apr 2017, 20:43

Michl hat geschrieben:In Wiesbaden, bei der letzten GG-Premiere haben ja sowohl der Bienenberg als auch der Schlossberg z.T. euphorische Reaktionen ausgelöst (vgl. Markus Vahlefeld, Dirk Würtz, Felix Bodmann).
Du hättest da nicht zufällig ein paar Links? Finde auf die Schnelle nix...

Michl hat geschrieben:Marzemino hat die "Alte Reben" ebenfalls sehr, sehr gut gesehen. Lies doch bei Interesse einfach in der Datenbank 'mal seine VKN, Karsten.
Done. Klingt sehr positiv, ist aber nicht das, was ich im Glas hatte. ;)

Falstaff/Ulrich Sautter habe ich noch gefunden: findet immerhin auch (leichte) Grüntöne, kommt aber dennoch auf 93 Punkte. :?

Ich mag's derzeit eigentlich knackig und habe auch mit Reduktion (die ich hier garnicht prominent fand) keine Probleme. Aber unreif ist ein anderer Schnack. Na, mal sehen: Ich habe noch 3 Alte Reben und 1 Bienenberg, und so wie sie sich präsentiert haben, sehe ich auch keinen großen Sinn darin, sie besonders lange aufzuheben - davon geht das Grüne ja nicht weg.
Besten Gruß, Karsten
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Michl

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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 22. Apr 2017, 21:37

Bin gerade - ehrlich gesagt- zu faul, die Seiten zu suchen. Markus hat sich hier im entsprechenden Thread geäußert (unter Probenberichte). Dirk und Felix auf ihren Blogs...
Viele Grüße

Michl
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amateur des vins

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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 22. Apr 2017, 22:48

Michl hat geschrieben:Bin gerade - ehrlich gesagt- zu faul, die Seiten zu suchen. Markus hat sich hier im entsprechenden Thread geäußert (unter Probenberichte). Dirk und Felix auf ihren Blogs...
Kein Ding. Danke für Deine Tipps, damit findet sich das im nu:

Markus Vahlefeld
Felix Bodmann/schnutentunker
Dirk Würtz

Diese Unisono-Elogen wären natürlich dazu geeignet, mich in's Zweifeln zu bringen. Tun sie aber bisher nicht, weil ich mich intensiv über einen längeren Zeitraum mit dem Wein befasst habe. Mein Geschmackssinn spielt eigentlich auch gerade mit. Da ich anscheinend mit meiner Meinung alleine stehe, kann ich kaum Erklärungen zu den empfundenen Schwächen erwarten. Umso gespannter bin ich auf die verbleibenden Flaschen.
Besten Gruß, Karsten
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amateur des vins

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Re: Bernhard Huber

BeitragSo 23. Apr 2017, 09:31

Die A.P.Nrn der Chardonnays sind:
- Alte Reben 472 07 16
- Bienenberg 472 08 16 (edit: korrigiert von 07)
Ich glaub's zwar nicht, aber vielleicht sind das ja andere als bei den hochgelobten...
Zuletzt geändert von amateur des vins am So 23. Apr 2017, 20:33, insgesamt 1-mal geändert.
Besten Gruß, Karsten
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maha

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Re: Bernhard Huber

BeitragSo 23. Apr 2017, 19:57

Meine Bienenbergs haben die AP 472 08 16

Ich trau mich momentan noch nicht eine davon aufzumachen :oops:
Wenn sich demnächst mal eine Gelegenheit bietet, reiss ich vielleicht mal eine auf und berichte.

Gruß Marko
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