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- Registriert: Mi 26. Okt 2016, 20:59
- Wohnort: Hochrhein
Hier im Forum findet man schon viele Beträge zu den Weinen, darum denke ich, daß dem experimentierfreudigen Winzer vom Kaiserstuhl auch ein eigener Thread gehört.
Neulich vor Ort konnte ich die aktuellen Weine verkosten, doch zuerst noch ein wenig zur Historie des Weingutes.
Die ersten Erfahrungen im Weinbau machte Johner in England, Mitte der 80er Jahre kehrte er zurück an den Kaiserstuhl um seinen eigenen Wein zu machen.
Er scherte sich nicht um Konventionen, legte die Weine ins kleine Holzfass und erntete erst mal Kopfschütteln.
Tafelwein musste er auf die Flaschen schreiben - zuerst verpönt und verboten, heute bei allen großen Rotweinen Standard (times they are a-changing)
Er war es auch, der sich wie kaum ein anderer für den Schraubverschluß einsetzte und nicht müde wird dafür zu streiten.
Dafür an dieser Stelle mal ein herzliches Danke!...und weiter so.
Johner bevorzugt den kräftigen, eher üppigen Stil.
Die Trauben werden vollreif geerntet, die Weine sind immer trinkig und eher unkompliziert - aber nie breit.
Trotz all der Kraft und Dichte haben sie eine gewisse Eleganz, ich vermute daß der gekonnte Holzeinsatz einen nicht geringen Anteil daran hat.
Pinot Noir Steinbuck 2013
Den Steinbuck verfolge ich schon etwas länger, der 13er kommt zwar nicht an die Dichte des 11er (Kaminwein) heran, hat aber eine sehr belebende frische Säure.
Das ist für Johner eher untypisch, aber ganz nach meinem Geschmack. Dürfte in 4-5 Jahren so richtig Spaß machen.
18 Monate im neuen Barrique(Alk 13,5/RZ 1,9/S 6,0) 30€
SJ Weißweine
Es standen die Jahrgänge 2015 und 2016 an, und ich muß gestehen, daß mir diese Üppigkeit hier doch etwas zuviel war.
Alk um die 14%, dazu kam noch eine deutlich schmeckbare Restsüße, trotz allem aber nicht breit.
Grauburgunder "X" 2016
Eine (ich glaube erstmalige) Sonderabfüllung einer ganz bestimmten Parzelle, die dem Grauburgunder in manchen Jahren eine ganz eigene Aromatik entlockt.
Für mich geschmacklich und auch preislich interessanter als die SJ Weine.
Ausgebaut in 90% Edelstahl und 10% gebrauchten Barriques (Alk 13 %/ Rz 3,5/ S 5,8) 18€
Laut aktueller Preisliste leider schon ausverkauft.
Sauvignon alte Reben 2016
Noch so eine Entdeckung, auf die ich nicht vorbereitet war. Auch dieser Wein wurde zum ersten Mal abgefüllt (Pflanzjahr 1992)
Kommt mit weniger Alk aus als der "normale" SB, hat aber deutlich mehr Substanz und Länge.
Kraftvoll und elegant zugleich, dabei nicht so oppulent fruchtig wie Johners neuseeländischer Sauvignon Blanc.
Das ist richtig gut.
Ausbau 50% Edelstahl und 50% gebrauchte 400L Barriques (Alk 13%/ Rz 2,6/ S 5.8) 20€
Jetzt habe ich doch mehr geschrieben als ursprünglich geplant, und auch wenn ich öfters hadere mit der johnerschen Stilistik, muß ich abschließend doch sagen daß es.. manchmal, ja manchmal muß es Johner sein!
Gruß
Georg
Neulich vor Ort konnte ich die aktuellen Weine verkosten, doch zuerst noch ein wenig zur Historie des Weingutes.
Die ersten Erfahrungen im Weinbau machte Johner in England, Mitte der 80er Jahre kehrte er zurück an den Kaiserstuhl um seinen eigenen Wein zu machen.
Er scherte sich nicht um Konventionen, legte die Weine ins kleine Holzfass und erntete erst mal Kopfschütteln.
Tafelwein musste er auf die Flaschen schreiben - zuerst verpönt und verboten, heute bei allen großen Rotweinen Standard (times they are a-changing)
Er war es auch, der sich wie kaum ein anderer für den Schraubverschluß einsetzte und nicht müde wird dafür zu streiten.
Dafür an dieser Stelle mal ein herzliches Danke!...und weiter so.
Johner bevorzugt den kräftigen, eher üppigen Stil.
Die Trauben werden vollreif geerntet, die Weine sind immer trinkig und eher unkompliziert - aber nie breit.
Trotz all der Kraft und Dichte haben sie eine gewisse Eleganz, ich vermute daß der gekonnte Holzeinsatz einen nicht geringen Anteil daran hat.
Pinot Noir Steinbuck 2013
Den Steinbuck verfolge ich schon etwas länger, der 13er kommt zwar nicht an die Dichte des 11er (Kaminwein) heran, hat aber eine sehr belebende frische Säure.
Das ist für Johner eher untypisch, aber ganz nach meinem Geschmack. Dürfte in 4-5 Jahren so richtig Spaß machen.
18 Monate im neuen Barrique(Alk 13,5/RZ 1,9/S 6,0) 30€
SJ Weißweine
Es standen die Jahrgänge 2015 und 2016 an, und ich muß gestehen, daß mir diese Üppigkeit hier doch etwas zuviel war.
Alk um die 14%, dazu kam noch eine deutlich schmeckbare Restsüße, trotz allem aber nicht breit.
Grauburgunder "X" 2016
Eine (ich glaube erstmalige) Sonderabfüllung einer ganz bestimmten Parzelle, die dem Grauburgunder in manchen Jahren eine ganz eigene Aromatik entlockt.
Für mich geschmacklich und auch preislich interessanter als die SJ Weine.
Ausgebaut in 90% Edelstahl und 10% gebrauchten Barriques (Alk 13 %/ Rz 3,5/ S 5,8) 18€
Laut aktueller Preisliste leider schon ausverkauft.
Sauvignon alte Reben 2016
Noch so eine Entdeckung, auf die ich nicht vorbereitet war. Auch dieser Wein wurde zum ersten Mal abgefüllt (Pflanzjahr 1992)
Kommt mit weniger Alk aus als der "normale" SB, hat aber deutlich mehr Substanz und Länge.
Kraftvoll und elegant zugleich, dabei nicht so oppulent fruchtig wie Johners neuseeländischer Sauvignon Blanc.
Das ist richtig gut.
Ausbau 50% Edelstahl und 50% gebrauchte 400L Barriques (Alk 13%/ Rz 2,6/ S 5.8) 20€
Jetzt habe ich doch mehr geschrieben als ursprünglich geplant, und auch wenn ich öfters hadere mit der johnerschen Stilistik, muß ich abschließend doch sagen daß es.. manchmal, ja manchmal muß es Johner sein!
Gruß
Georg
Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
Mark Twain
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