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Franz Keller Schwarzer Adler

BeitragVerfasst: Fr 14. Apr 2017, 16:04
von Georg R.
Da die bisherigen Weinbeschreibungen der Keller'schen Weine nur unter "Diverses" aus Baden zu finden sind, mach ich mal nen eigenen Strang auf.

Das Weingut, geprägt von Franz Keller, dem Rebellen des Kaiserstuhls, zählt wohl zu den bekanntesten und renommiertesten Betrieben in Baden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Keller_(Winzer)

https://de.wikipedia.org/wiki/Weingut_F ... rzer_Adler

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Ein paar Weine konnte ich neulich in der Kellerwirtschaft verkosten.
Bei den weissen Sorten stand der Hitzejahrgang 2015 an, und man muß sagen, das ist alles rundum gelungen.
Nichts breites, alkoholisches, nein...alles fein aufeinander abgestimmt. Die Weine hatten genügend Frische/Säure , um der Reife des Jahrgangs ein Gegengewicht zu setzen.


Chardonnay Oberbergener Bassgeige Erste Lage 2015
geschmacklich und auch stilistisch dem deutlich teureren Franz Anton fast ebenbürtig.
Burgundisch elegant, fast nobel - und das für 14 €.

Weissburgunder Oberbergener Bassgeige Erste Lage 2015
auch hier ein vorbildlich gemachter Wein, knochentrocken mit 0.1g Rz / 13% alc.
War neulich solo und auch als Essensbegleiter eine Freude zu trinken. 12.50 €

Silvaner Alte Reben 2015
ein reifer, vollmundiger und doch eleganter, geschliffener Silvaner für unter 10 € - sehr gut

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Bei den Roten waren zwei Weine des Jahrgangs 2014 im Glas:

Spätburgunder Franz Anton 2014
Auch hier ein Wein mit Stil, elegant, kein typischer Kaiserstühler, eher Richtung Burgund (ohne wertend zu sein)
Braucht noch 2-3 Jahre um alles zu zeigen. 20€

Spätburgunder Oberrotweiler Eichberg GG 2014
Noch ziemlich verschlossen, im Gegensatz zum Eichberg von Salwey war ich mir etwas unsicher wohin die Reise geht. 44€
(um die Frage aus dem Salwey Thread zu beantworten)

Alles in allem eine rundum gelungene Verkostung.

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Noch ein Tipp
Wer in Oberbergen die badische Küche auf Spitzenniveau genießen möchte, dem sei das Hotel/Restaurant Schwarzer Adler empfohlen - mit einer Weinkarte, die zu den erlesensten ganz Deutschlands zählt.

p.s. der erste Link will wohl nicht wie er sollte

Re: Franz Keller Schwarzer Adler

BeitragVerfasst: Fr 14. Apr 2017, 16:25
von Jochen R.
Hallo Georg,
super, und danke für die Info! :-)

Georg R. hat geschrieben:...Spätburgunder Oberrotweiler Eichberg GG 2014
Noch ziemlich verschlossen, im Gegensatz zum Eichberg von Salwey war ich mir etwas unsicher wohin die Reise geht. 44€
(um die Frage aus dem Salwey Thread zu beantworten)
...

Interessant die Preisgestaltung: jetzt 44 EUR und paar Wochen später 60 EUR ...
Na ja, man muss ja nicht alles haben.

Viele Grüße,
Jochen

Re: Franz Keller Schwarzer Adler

BeitragVerfasst: Fr 14. Apr 2017, 16:49
von Georg R.
Hallo Jochen,

interessant...kann mich noch erinnern, dass der 2013 Eichberg GG auch über 60€ lag.
Da erschienen mir die 44€ geradezu "günstig"...hab trotzdem nur ne Halbe mitgenommen um ihn später mit dem Eichberg von Salwey vergleichen zu können. Ohne diese Neugierde wäre ich beim Franz Anton geblieben.

Gruß
Georg

Re: Franz Keller Schwarzer Adler

BeitragVerfasst: So 21. Mai 2017, 22:50
von Georg R.
Jochen R. hat geschrieben:Interessant die Preisgestaltung: jetzt 44 EUR und paar Wochen später 60 EUR ...
Na ja, man muss ja nicht alles haben.

Viele Grüße,
Jochen


Hallo Jochen,

laut der neuen Preisliste liegt der 14er Eichberg bei 45€ ab Weingut.
Es sind wohl einige Händler die mit 60€ den Bogen leicht überspannen... :o

Gruß
Georg

Re: Franz Keller Schwarzer Adler

BeitragVerfasst: Mo 22. Mai 2017, 08:54
von Jochen R.
Hallo Georg,
danke für die Info, aber ich habe den 2013er Eichberg GG ab Weingut für
60 EUR gekauft.
Ist aber o.k., so habe ich halt nur eine Flasche mitgenommen, für 45 EUR
wären das sicher mehr geworden.

Viele Grüße,
Jochen

Re: Franz Keller Schwarzer Adler

BeitragVerfasst: Mo 22. Mai 2017, 09:03
von Jochen R.
War zufällig jemand am 7. Mai bei der Jahrgangs- und Burgunderpräsentation?

Re: Franz Keller Schwarzer Adler

BeitragVerfasst: Di 25. Jul 2017, 18:26
von OsCor
Im Glas: VDP-Gutswein Müller-Thurgau "VOM LÖSS" 2016

Expertise auf der Website: „Mineralischer Müller-Thurgau, der von seiner erfrischenden Säure lebt, feine Nuancen von Honigmelone”. Das kann ich nachvollziehen - die bei MT häufige Muskatnote empfinde als sehr dezent. 10,5 % Alkohol sind außerdem sehr angenehm; der Wein ist trotzdem alles andere als dünn. Aber hintenraus kommt ein recht kräftiges Bitterl, das mir schon fast zu viel ist. Es nimmt mit steigender Temperatur an Intensität zu.
Ich habe bisher beim Wein keine ausgesprochenen Vorlieben entwickelt (bin aber nach wie vor fast ausschließlich Weißweintrinker) und trinke meine Weine zu allem, was sich gerade bietet. Das ist der erste Wein, bei dem ich das Gefühl habe, er passt zu keinem Essen - nicht zum Putengeschnetzelten mit gedünsteten Zucchini und Reis heute mittag und nicht zum Vesper mit Wurst und Käse gerade vorhin (zu dem er empfohlen wird).
Ich werde da nicht recht schlau daraus.
Gekauft habe ich den Wein quasi als Beifang. In meinem gut sortierten EDEKA im Nachbarort habe ich jetzt mal die drei Weine „JEDEN TAG” gekauft, die im Moment im Angebot sind und billiger als ab Hof verkauft werden. Den Rosé hatte ich vor einigen Wochen schon mal probiert und war angenehm überrascht von der Vielseitigkeit des Weines.

Ach so: Auf was könnte das Bitterl denn zurückzuführen sein? (Verschluss ist ein Stelvin-Schrauber.)

Gruß
Oswald

Re: Franz Keller Schwarzer Adler

BeitragVerfasst: Mo 31. Jul 2017, 01:00
von Georg R.
OsCor hat geschrieben:................
Ach so: Auf was könnte das Bitterl denn zurückzuführen sein? (Verschluss ist ein Stelvin-Schrauber.)


Hallo OsCor

Den Müller habe ich Vorort nicht verkostet, vielleicht kann Jochen weiterhelfen der demnächst beabsichtigt, bei Keller vorbeizuschauen.

@Jochen: Falls Du den Riesling Kabinett vom 16er Jahrgang verkosten kannst, würde mich Dein Eindruck interessieren (10. Platz oder so beim Berliner Kabinettcup)
Rieslingen vom Kaiserstuhl gehe ich ja meist aus dem Wege...vielleicht muß ich auch mit diesem Vorurteil einmal aufräumen.

Gruß
Georg

Re: Franz Keller Schwarzer Adler

BeitragVerfasst: Mi 2. Aug 2017, 21:27
von Jochen R.
...
@Jochen: Falls Du den Riesling Kabinett vom 16er Jahrgang verkosten kannst, würde mich Dein Eindruck interessieren (10. Platz oder so beim Berliner Kabinettcup)
Rieslingen vom Kaiserstuhl gehe ich ja meist aus dem Wege...vielleicht muß ich auch mit diesem Vorurteil einmal aufräumen.

Gruß
Georg[/quote]

Heute bei F. Keller. Unter perfekten Bedingungen (Temperatur, Gläser etc.)
konnte ich mich durch wirklich alle für mich interessanten Spaetburgunder
trinken und diese auch in Ruhe verfolgen.

Die 2014er GGs geben m.M noch nicht viel her, der Eichberg aber mit
einer extrem schönen Nase, wie auch der Schlossberg mit zusätzlich Druck
und Länge.
Absolut empfehlenswert m.M. der Jechtinger Enselberg 2014. Erste Lage,
27 EUR. Pinot-Klon aus dem Burgund.

Zum Abschluß der Riesling Kabinett 2016. Super! Schöne Frucht und trotz
der Fruchtsuesse extrem frisch und trinkig.

Viele Grüße,
Jochen

Re: Franz Keller Schwarzer Adler

BeitragVerfasst: Do 3. Aug 2017, 15:05
von nono
Hallo OsCor,
ich wohne in Franken und da sind die Brot und Buttersorten Müller-Thurgau und Silvaner, insofern kenne ich mich mit Müller-Thurgau ganz gut aus. Ich vermute, dass der leichte Bitterton bei Müller-Thurgau sehr häufig vorkommt, also im wesentlichen an der Rebsorte liegt.
Diese mag ich am liebsten, wenn sie straff und kantig ausgebaut wird ( z.B Weingut Krämer, gibt es bei Kössler und Ulbricht).
Zum Essen habe ich Müller-Thurgau Weine so gut wie nie getrunken, Ausnahme: Zwiebelkuchen, als Begleiter m.E zu aufdringlich, wie auch die meisten Aroma-Rebsorten wie Gewürztraminer, Scheurebe etc.
Sicherlich gibt es da auch Ausnahmen, aber das Risiko, da völlig danebenzugreifen ist mir zu hoch.

Grüße
Werner