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Riesling Schloss Eberstein 2011/12 vs. Nägelsförst+Bercher

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thdeck

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Riesling Schloss Eberstein 2011/12 vs. Nägelsförst+Bercher

BeitragMo 21. Mär 2016, 01:02

Hintergrund:

- Als typisch für Schloss Eberstein empfinde ich von Anfang an (d.h. ab 2005) eine gewisse blumige Note. Dazu kommt die übliche Riesling-Charakteristik (fruchtig, mit Säure) bei mittlerem Körper und beeindruckender Reintönigkeit. Ein typischer 88-Punkte-Wein.

- Dabei rede ich von den **-Rieslingen. Diese, sowie die *-Variante, gibt es jedes Jahr. Die ***-Exemplare erscheinen nur bei Ausnahme-Jahrgängen. Zwischen 2005 und 2013 wären das die Jahrgänge 2009, 2011 und 2012.

- Überraschenderweise kam dann 2011 "schon" der **-Riesling auf 90 Punkte. Ich notierte u.a.: "kräftiger und üppiger als in der Vergangenheit".

- 2009 schaffte das der **-Riesling (13 Euro) nicht, dafür die ***-Variante (17,90 Euro).

Thema dieses Beitrags: 2011 Riesling*** und 2012 Riesling**
Mit anderen Worten:
(1) Setzt 2011 der *** noch eins drauf?
(2) Ist 2012 beim ** auf dem Niveau von 2011?
Kurzantwort: (1) nein, (2) ja

Hier die entsprechenden Notizen, im Vergleich mit Nägelsförst (2011) bzw. Bercher (2012):

2011 Schloss Eberstein Riesling ***, Schloss Eberstein, Gernsbach/Murgtal
17,90 Euro
2011 Neuweier Mauerberg Riesling Spätlese tr., Gut Nägelsförst, Varnhalt/Ortenau
17,50 Euro (wein-plus: 84 Punkte, bis 2014)

Kurznotiz zum Eberstein:
In der Nase etwas Schwefel; im Mund helle Frucht, dicht, mit Biss; hat auch die "Eberstein-Blumigkeit"; hat mehr Leben als Nägelsförst; 2. Tag: wirkt frischer+jünger; mit Biss+Rückgrat bzw. Säure; 3. Tag immer noch gut in Form; für 90 Punkte nicht tief bzw. komplex genug; 89 Punkte

Kurznotiz zum Nägelsförst:
In der Nase gewisse Pfirsich-Frucht; im Mund üppiger, aber auch breiter als Eberstein; reifes Lesegut; dicht, aber ohne Strahlkraft; phasenweise kommt auch die Säure; 2. Tag unverändert; 3. Tag immer noch dicht, aber mit Überreife-Noten und zu wenig Strahlkraft; 86 Punkte

Fazit:
Nägelsförst war schon besser, insbesondere beim Mauerberg. Eberstein ist auf gewohnt hohem Niveau, kommt aber an den "einfacheren" **-Riesling nicht ran. Im Fernvergleich erschien mir der **-Riesling ähnlich konzentriert wie der ***, und zusätzlich noch einen Tick fokussierter.


2012 Schloss Eberstein Riesling **, Schloss Eberstein, Gernsbach/Murgtal
13 Euro (Gault Millau: 88 Punkte)
2012 Sasbach Limburg Riesling Spätlese tr., Bercher, Burkheim/Kaiserstuhl
12,80 Euro (Gault Millau: 86 Punkte)

Kurznotiz zum Eberstein:
In der Nase "Eberstein-Frucht" (blumig), Taubenzucker; später auch Sponti-Aromen; im Mund dicht, üppig, gute Balance; Sponti-Aromen; sehr interessant; 2. Tag wesentlich balancierter als Bercher, mit dezenten Sponti-Aromen; 3. Tag: hält sich sehr gut; Spannung durch Sponti-Aromen; 90 Punkte

Kurznotiz zum Bercher:
Eher schlank in der Nase; im Mund Fenchel; dicht; leicht grüne Frucht; bekommt nach und nach mehr Leben und auch Balance; 2. Tag intensiv, aber nicht üppig; Zitrus, Fenchel; 3. Tag immer noch sehr dicht, mit Aromen wie am Vortag; ungewöhnlicher Riesling, aber mit Stil+Konsequenz; 88 Punkte

Fazit:
Ich geb's zu, die dezente Sponti-Aromatik beim Eberstein hat mich beeindruckt. Der Rest hat aber auch gepasst. Und schon wieder wird es der *** im Vergleich schwer haben.
Die Bercher-Riesling sind eigentlich immer "unüblich". Oder besser: Typisch für den Kaiserstuhl. Immer wieder Fenchel. Ich kenne 5 Jahrgänge und gab bisher zwischen 86 und 88 Punkte. Der 2012 liegt also am oberen Ende.

Gesamtfazit:
Eberstein ist auf gutem Weg, Nägelsförst schwächelt, Bercher gewinnt an Kontur. Wobei man natürlich die Jahrgänge berücksichtigen muss: 2011 sehr gut, 2012 top. 2013 wird schwieriger...


Thomas Deck

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