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Badische Weißweine

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octopussy

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Re: Badische Weißweine

BeitragMo 1. Sep 2014, 09:32

Hallo Ralf,

bei Pix hatte ich mir vor Jahren mal ein paar 2008er bestellt und war letztlich von allen Weinen sehr angetan. Ich fand sie typisch badisch, sortentypisch, ausgewogen, wirklich gut gelungen. Am Ende ziehe ich dann doch andere Betriebe in der Basisklasse vor (R&C Schneider, Huber (höherpreisig, aber m.E. den Aufpreis lohnenswert), Bercher), aber die Pix Weine sind nach meiner Auffassung schon wirklich gut.
Beste Grüße, Stephan
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Ralf Gundlach

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Re: Badische Weißweine

BeitragDi 2. Sep 2014, 09:19

Hallo Stephan,

deine Beschreibung kann ich nur unterschreiben, bei mir haben halt die seit längerem schon existierenden Biobetriebe wie Pix einen Extrabonus, vor allem wenn sie den letzten Schritt wagen und ein Demeter-Betrieb werden

Gruß

Ralf
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Ralf Gundlach

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Re: Badische Weißweine

BeitragDo 20. Nov 2014, 21:36

2009er Weißer Burgunder SJ Karl. H. Johner :( das ist nicht mein Ding, kraftvoll, breit, erschlagend (erstaunlicherweise nicht die Holznoten), wenig differenziert , das ist Burgunder, wie ich ihn nicht mag, da hilft auch ein passendes Gericht kaum, 82 Punkte

Gruß

Ralf
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Bernd Schulz

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Re: Badische Weißweine

BeitragMo 9. Feb 2015, 00:28

Vergleichsweise wenig Freude bereitet mir dieser trockene Kabi von einem der renommiertesten Ortenauer Betriebe:

Bild

Das Zuckerschwänzchen ist eigentlich ein regelrechter Schweif. In Verbindung mit der eher eindimensionalen Frucht und der bizzelnden Säure drängt sich eine schon leicht ins Dropsige gehende Gefälligkeit in den Vordergrund. Eher risikofreier, in Richtung everybodys darling tendierender Stil - nein, meinen Geschmack trifft ein solcher Wein inzwischen nicht einmal ansatzweise. Ungute Tendenz, vor allem im Hinblick auf diverse konkurrierende Discountertröpfchen....

Viele Grüße

Bernd
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Re: Badische Weißweine

BeitragSo 22. Feb 2015, 14:09

Hallo Bernd,

so unterschiedlich können Geschmäcker sein, dass man darüber nicht streiten kann...

Ich hatte bei Merkle in Endingen vor wenigen Wochen den 2008er Kabinett vom Schloss Neuweier getrunken und das war einer der schönsten Rieslinge, die mir je begegnet sind! Nicht in Sachen einer absoluten, skalierten Bewertung, sondern in dem was er ist und wofür er steht. Ein Kabinett wie er im Buche steht! Federleicht und doch aromatisch, wirklich trocken (was ich sehr mag!), herrliche Mineralität und Frische und ein komplexes, erfrischendes Nachspiel, welches die Flasche in Windeseile ihrer Bestimmung zuführte. Ich bin absolut begeistert von den Weinen des Schloss Neuweier. Wie auch die Rieslinge von Laible aus Durbach stehen die Ortenauer Klingelberger eigenständig in der Brandung des deutschen Rieslingrausches und für mich, weil ich eben leichte und trockene Rieslinge liebe, ganz, ganz vorne zusammen mit J.B. Becker, Kühn und mit leichtem Abstand dahinter sogar Bercher, die einen überraschenden Riesling in Sasbach machen (nicht so groß wie J.B. Becker natürlich, aber auch sehr spaßig und alterungsfähig).

Also, von meiner Seite ein dickes "+1" für Schloss Neuweier ;-)
Dr. Lutz Krämer
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Finkenweine

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Re: Badische Weißweine

BeitragSo 22. Feb 2015, 14:15

Hallo Ralf,

vielen Dank für Deine Notiz des Johnerweins! Mir geht es ganz genauso... es sind zwar positiv gesehen ein paar der ganz wenigen Weine, die ich in Blindproben meist errate, die aber für mich mit badischer Trinkfreude rein gar nichsts gemeinsam haben. Ich finde es gut, dass Johner seinen eigenen Stil verfolgt und damit verdient er auch seine vielen Anhänger. Ich gehöre nicht dazu. Ich lehne zwar Mostkonzentration kategorisch ab, aber das weiß ich ja bei einer Blindprobe noch nicht. Wenn man es aber übertreibt und die Charakteristik von Jahrgang und Region verloren gehen, bleibt für mich nur ein Wein zum Kochen oder ablehnen übrig. Aber wie schon gesagt, Geschmäcker sind verschieden und wir beide scheinen bei diesem Wein exakt auf der gleichen Linie zu schmecken...

Hast Du aus Bischoffingen schonmal Abril probiert? Ich habe leider nur eine Flasche Rotwein probiert, die mit fast 15% Alkohol aber auch sehr heftig war. Oft passiert das ja, wenn Betriebe auf biologischen Anbau umstellen oder der Jahrgang eine perfekte phenolische Reife erst sehr spät erlaubt (bei Salwey ist mir das auch schonmal untergekommen, trotzdem war der Wein einwandfrei). Von einer Flasche möchte ich mir kein Urteil erlauben, wäre aber gespannt, ob es in Bischoffingen nicht doch etwas empfehlenswertes gäbe...
Dr. Lutz Krämer
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Ralf Gundlach

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Re: Badische Weißweine

BeitragSo 22. Feb 2015, 23:23

Hallo Lutz,

nach dem Wein trat auch kein Nachkaufreflex bei Johner ein, ich war neugierig (trotz Warnungen), habe es probiert, und das wars für mich mit Johner, diese Stilistik mag ich gar nicht , ich bin eh nicht der große Baden-Kenner und in Bischoffingen kenne ich mich gar nicht aus und damit Abril auch nicht, aber ich brauche die fetten Geschosse nicht für mein Glück, Eleganz mag ich eher..

Gruß

Ralf
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Bernd Schulz

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Re: Badische Weißweine

BeitragMo 23. Feb 2015, 00:04

Ich hatte bei Merkle in Endingen vor wenigen Wochen den 2008er Kabinett vom Schloss Neuweier getrunken und das war einer der schönsten Rieslinge, die mir je begegnet sind! Nicht in Sachen einer absoluten, skalierten Bewertung, sondern in dem was er ist und wofür er steht. Ein Kabinett wie er im Buche steht! Federleicht und doch aromatisch, wirklich trocken (was ich sehr mag!)


Hallo Lutz,

den 08er Kabi kenne ich leider nicht, und überhaupt habe ich noch nicht so viele Rieslinge von Schloss Neuweier getrunken- insgesamt waren es vielleicht 8 oder 9 Exemplare. Aber unter denen fand sich kein einziger Wein, der mir "wirklich trocken" vorkam, wirklich nicht einer! Weisst du etwas über die tatsächlichen Zuckerwerte?

Wie auch die Rieslinge von Laible aus Durbach stehen die Ortenauer Klingelberger eigenständig in der Brandung des deutschen Rieslingrausches und für mich, weil ich eben leichte und trockene Rieslinge liebe, ganz, ganz vorne zusammen mit J.B. Becker....


Die Weine von J.B. Becker sind für meinen Geschmack stilistisch extrem weit von den Neuweier-Rieslingen entfernt. Dazwischen liegen - nicht nur angesichts der verschiedenen Anbaugebiete - regelrechte Welten....

Herzliche Grüße

Bernd
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Finkenweine

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Re: Badische Weißweine

BeitragMo 23. Feb 2015, 09:21

Hallo Bernd,

Du hast Recht, der Vergleich zu Becker und Kühn usw. war auch nicht stilistisch gedacht, sondern eher meine persönliche Favoritenliste. Die Aromatik der Ortenau ist ja sichtlich unterschiedlich vom Rheingau usw. Ich war lange auf der Suche nach Rieslingen, die mir schmecken, weil mir die meisten wie Dir wohl auch nicht trocken genug sind. Ich habe leider keine Zuckerwerte für die wenigen Neuweier-Exemplare, die ich getrunken habe, aber alle Anwesenden "Trockentrinker" waren mehr als glücklich mit dem Wein, so daß mich die Zuckerwerte in diesem Fall auch nicht wirklich interessiert hatten.
Und bei trocken denke ich eben gleich an die erwähnten Winzer auch wenn der Rest natürlich sehr unterschiedlich ist.
Passt vielleicht nicht so in diese Rubrik, aber welche Rieslinge bevorzugst Du? Was wäre Deine Top-List?
Das schöne am Forum ist ja, dass man durch diese Diskussionen immer wieder neues entdecken kann. Auch wenn die Geschmäcker natürlich unterschiedlich sind.

Viele Grüße und eine schöne Woche,

Lutz
Dr. Lutz Krämer
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Bernd Schulz

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Re: Badische Weißweine

BeitragMi 25. Feb 2015, 01:20

Passt vielleicht nicht so in diese Rubrik, aber welche Rieslinge bevorzugst Du? Was wäre Deine Top-List?


Hallo Lutz,

ich bin beim Riesling kein ausgewiesener Trockentrinker, sondern mag auch restsüße Exemplare sehr gerne. Aber generell bevorzuge ich ungeschminkte, bewusst wenig manipulativ vinifizierte Produkte mit einem klar erkennbaren Gesicht, welches im Zweifelsfall dann auch mal etwas abstehende Ohren haben darf. Und einen richtig profilstarken Charakter habe ich bei den Weinen von Schloss Neuweier bislang vermisst. Mir ging das alles zu sehr in Richtung Einheitsstil. Natürlich fraglos auf einem vergleichsweise hohen Niveau, aber ....

Das Erstellen einer Favoritenliste fällt mir schwer. Diejenigen, die meine Beiträge hier (und anderswo :mrgreen: ) schon lange lesen, wissen, dass ich einen guten Draht zu Martin Müllen habe und seine Rieslinge besonders schätze. Auch die Weine von KaJo Christoffel und Grünhaus/von Schubert gehören zu meinen absoluten Favoriten. Am Mittelrhein halte ich größere Stücke auf Weingart, Müller und in letzter Zeit besonders Kauer. Im Rheingau sind Becker und Kühn die Produzenten, die ich favorisiere, wobei die Kühnschen Weine mittlerweile für mich eher zu teuer geworden sind. In Franken können auch mir die trockenen Weine nicht trocken genug sein - da halte ich mich an Erzeuger wie die Trockenen Schmitts oder Egon Schäffer.

Ansonsten kaufe und genieße ich mal dieses, mal jenes, wobei ich mich immer lieber und immer öfter abseits der allzu bekannten VDP-Namen bewege...

Herzliche und dezent offtopische Grüße

Bernd
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