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2008 Pinot Noir

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toff

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Re: 2008 Pinot Noir

BeitragMi 9. Jan 2013, 12:31

Hallo Stephan,

auch ich habe den Wein kürzlich probiert und kann Deine Eindrücke ziemlich gut nachvollziehen, lediglich das Holz habe ich nicht als so massiv empfunden. Das grün-kräuterige und die Bitternote hatte er aber auch bei mir, insgesamt fand ich ihn ziemlich unzugänglich. Ich werde die restlichen beiden Flaschen mindestens noch ein Jahr weglegen, bin mir aber keineswegs sicher, dass das den gewünschten Effekt hat.

Gruß, Christopher
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Weinschlumpf

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Re: 2008 Pinot Noir

BeitragMi 9. Jan 2013, 14:49

Hallo zusammen,

ohne den Wein von Zalander zu kennen, bin ich mit einer Empfehlung von Fritz Becker sen. bislang ziemlich gut gefahren: Pinots der Oberklasse, oder zumindest die dazu zählen wollen, sind in der Regel im ersten Jahr nach der Abfüllung einigermaßen Trinkbar. Dann für mindestens 8 Jahre weglegen (Ausnahme war das Hitzejahr 2003, wobei die Topweine wie z.B. Becker Res oder Kammerberg, Knipser Kirschgarten, Schneider A***, Stodden AL GL, erst jetzt so richtig Spaß machen).
Habe ich diese Regel missachtet, ist es mir stets so ähnlich wie Euch gegangen. Unharmonische und bittere Weine, die keine Freude aufkommen ließen. Da 2008 die Säurewerte relativ hoch waren, wurden häufig auch die Stengel mitvergoren, die dadurch entstehenden Aromen sollen lt. Auskunft eines Winzers zwischen 5 und 8 Jahren brauchen bis sie wieder verschwinden.

Viele Grüße

Nikolai
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octopussy

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Re: 2008 Pinot Noir

BeitragMi 9. Jan 2013, 17:29

toff hat geschrieben:auch ich habe den Wein kürzlich probiert und kann Deine Eindrücke ziemlich gut nachvollziehen, lediglich das Holz habe ich nicht als so massiv empfunden.


Hallo Christopher,

ich muss dazu sagen, dass ich auf Holz bei Pinot Noir extrem sensibel reagiere. Oftmals stört mich das Holz bei einem bestimmten Wein, die Mittrinker aber nicht.

Weinschlumpf hat geschrieben:ohne den Wein von Zalander zu kennen, bin ich mit einer Empfehlung von Fritz Becker sen. bislang ziemlich gut gefahren: Pinots der Oberklasse, oder zumindest die dazu zählen wollen, sind in der Regel im ersten Jahr nach der Abfüllung einigermaßen Trinkbar. Dann für mindestens 8 Jahre weglegen (Ausnahme war das Hitzejahr 2003, wobei die Topweine wie z.B. Becker Res oder Kammerberg, Knipser Kirschgarten, Schneider A***, Stodden AL GL, erst jetzt so richtig Spaß machen).
Habe ich diese Regel missachtet, ist es mir stets so ähnlich wie Euch gegangen. Unharmonische und bittere Weine, die keine Freude aufkommen ließen. Da 2008 die Säurewerte relativ hoch waren, wurden häufig auch die Stengel mitvergoren, die dadurch entstehenden Aromen sollen lt. Auskunft eines Winzers zwischen 5 und 8 Jahren brauchen bis sie wieder verschwinden.

Hallo Nikolai,

der Zalwander Spätburgunder ist eher ein Mittelklasse-Pinot und stellt auch gutsintern nicht die Spitzenklasse dar. Die Regel "im ersten Jahr trinken, dann mindestens 8 Jahre weglegen" kann man natürlich Pi mal Daumen fast für alle auf längere Lagerung ausgerichteten Weine weltweit anwenden. Und tatsächlich fährt man damit meist ganz gut. Manchmal trinke ich einen Pinot auch ganz gerne etwas jünger, auch in einer vermeintlichen Verschlussphase. Durchaus einige 2008er Burgunder Pinots sind aktuell zum Beispiel sehr schön elegant, wenn auch nicht sonderlich offenherzig.

Zwei jüngst getrunkene, auf dem Papier eigentlich gute und mit der vorgenannten Regel eigentlich genussreife Spätburgunder (Stodden 2003 Recher Herrenberg JS Auslese Tr. *** und Kesseler 2004 Höllenberg Spätburgunder) fand ich ziemlich grausam mit immer noch viel unverdautem Holz, bei beiden merkwürdig chemischen Noten und insgesamt keiner schönen Aromatik. Ich habe mir vorgenommen, einfach noch mehr Spätburgunder in allen möglichen Reifephasen zu probieren. Dann bildet sich mir vielleicht ein etwas klareres Bild, in welcher Phase sie mir am besten schmecken.
Beste Grüße, Stephan
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octopussy

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Re: 2008 Pinot Noir

BeitragMi 2. Okt 2013, 22:03

Nachdem der 2011er Ziereisen Jaspis auf dem Berlin Spätburgunder Cup abgekackt hat, wollte ich mal wieder in meine 2008er reinhorchen, hier in den Ziereisen 2008 Spätburgunder "Tschuppen". Der ist noch nicht richtig trinkreif, aber gerade in der Preisklasse find ich ihn auch jetzt schon bzw. immer noch richtig klasse. Klar, das ist kein Grand Cru, aber ein wirklich schöner Spätburgunder. Ich weiß, ich widerspreche meinem eigenen Spätburgunder-Bashing, aber man muss ja seine (Vor-)Urteile immer mal wieder überprüfen ;).

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Beste Grüße, Stephan
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Gaston

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Re: 2008 Pinot Noir

BeitragDo 3. Okt 2013, 08:11

Hallo,

hatte den Wein vor knapp einem Jahr:

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Mir gefiel vor allem die wirklich sehr feine Säure, die Tannine habe ich nicht so grob erlebt wie du. Ein schön zu trinkender Pinot zu einem sehr guten Preis, ein richtig großes Entwicklungspotential habe ich aber nicht gesehen.
Beste Grüße
Gaston
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octopussy

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Re: 2008 Pinot Noir

BeitragDo 3. Okt 2013, 10:51

Gaston hat geschrieben:Mir gefiel vor allem die wirklich sehr feine Säure, die Tannine habe ich nicht so grob erlebt wie du. Ein schön zu trinkender Pinot zu einem sehr guten Preis, ein richtig großes Entwicklungspotential habe ich aber nicht gesehen.

Hallo Gaston,

mit "grobkörnig" meinte ich auch weniger "grob" im Sinne von hart, aneckend oder pelzig, sonder eher etwas, was ich am ehesten mit dem Unterschied zwischen Sylter Sand (feinkörnig) und Walderde (grobkörnig) beschreiben könnte oder - mehr auf Essen bezogen - mit dem Unterschied zwischen Biscuitteig (feinkörnig) und Vollkornbrot (grobkörnig). Bei dem Entwicklungspotenzial würde ich dir verhalten zustimmen, das wird nie ein ganz großer Pinot, aber wenn sich das Holz noch mehr einbindet und die Frucht etwas mehr rauskommt, sehe ich schon noch weiteres Entwicklungspotenzial.
Beste Grüße, Stephan
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Gaston

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Re: 2008 Pinot Noir

BeitragDo 3. Okt 2013, 17:40

octopussy hat geschrieben:mit "grobkörnig" meinte ich auch weniger "grob" im Sinne von hart, aneckend oder pelzig, sonder eher etwas, was ich am ehesten mit dem Unterschied zwischen Sylter Sand (feinkörnig) und Walderde (grobkörnig) beschreiben könnte oder - mehr auf Essen bezogen - mit dem Unterschied zwischen Biscuitteig (feinkörnig) und Vollkornbrot (grobkörnig).


D'accord, das kann ich so ungefähr nachvollziehen. Neutral meinst du das trotzdem nicht, oder? Je feinkörniger, desto höherwertiger nehme ich an?

Wenn ich allerdings jetzt so über den Unterschied zwischen grob und grobkörnig nachdenke... und grob also, dir folgend, mit hart, aneckend und pelzig assoziiere. Womit soll ich dann aus organoleptischer Perspektive "grobkörnig" assoziieren? Doch auch tendenziell mit etwas Härterem, Rustikalerem, Vordergründigem. Oder bin ich jetzt zu kleinlich? :roll:
Beste Grüße
Gaston
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octopussy

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Re: 2008 Pinot Noir

BeitragDo 3. Okt 2013, 19:55

Gaston hat geschrieben:D'accord, das kann ich so ungefähr nachvollziehen. Neutral meinst du das trotzdem nicht, oder? Je feinkörniger, desto höherwertiger nehme ich an?

Wenn ich allerdings jetzt so über den Unterschied zwischen grob und grobkörnig nachdenke... und grob also, dir folgend, mit hart, aneckend und pelzig assoziiere. Womit soll ich dann aus organoleptischer Perspektive "grobkörnig" assoziieren? Doch auch tendenziell mit etwas Härterem, Rustikalerem, Vordergründigem. Oder bin ich jetzt zu kleinlich? :roll:

Hallo Gaston,

überhaupt nicht kleinlich ;). Feinkörnige Tannine sind mir natürlich lieber. Heute ist der Wein , übrigens viel besser als gestern, die Holznote ist weg, die Säure besser eingebunden und der Trinkfluss höher.
Beste Grüße, Stephan
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