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Pinot Noir 2008: Kopp (Ortenau) vs. Schneider (Kaiserstuhl)

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thdeck

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Pinot Noir 2008: Kopp (Ortenau) vs. Schneider (Kaiserstuhl)

BeitragMi 14. Aug 2013, 23:49

Zwei Volltreffer. Hier die Kurznotizen:

2008 Spätburgunder QbA tr. "S", Weingut Kopp, Sinzheim-Ebenung (Ortenau)
13,5 %, 22,50 Euro
wein-plus: 85 Punkte (2013-2016+)

2008 Endingen Engelsberg Spätburgunder QbA tr., R.+C. Schneider, Endingen (Kaiserstuhl)
13,5 %, 25 Euro
Gault Millau: 93 Punkte (-2022)

Es ging wie üblich um "Granit" (Ortenau) vs. "Vulkan" (Kaiserstuhl). Hier zunächst die Kurznotizen:

Kopp:
Brombeere; sehr dicht, fruchtig, süßlich, phasenweise auch etwas alkoholisch; eher weich; dicht und absolut reintönig; weniger komplex als Schneider; beerig; ohne Holz; scheint restsüß; immer noch top am 3. Tag, dann auch mit Biss; 90 Punkte

Schneider:
dicht, aromatisch, mit Biss; Edelholz, wirkt nobel; komplexer als Kopp; Biss+Rückgrat und absolut nicht schwer; perfekte Säure, da passt alles; Röstaromen; erinnert an Morey-St-Denis; einfach "lecker"; 92 Punkte

Warum jetzt diese Notiz? Solche Weinvergleiche mache ich ständig. Die Tendenzen von Granit (beerig, rauchig, weniger komplex, im Idealfall fokussiert, oft eher mild) und Vulkanverwitterung (maskulin, mit Biss, komplexer, stärkerer Säureeindruck) sind fast immer wahrnehmbar. Aber selten in dieser Reinheit.

Von Schneider war es mein bisher bester Wein, und ich kenne alle Jahrgänge seit 1998. Da passte alles, und zwar 3 Tage lang. Über die Röstaromen könnte man diskutieren. Bei Morey-St-Denis tut das aber auch keiner. 92 Punkte hatte ich bisher übrigens nur je einmal bei Huber und Johner.

Kopp kam da nicht ganz ran. Aber mehr als 90 Punkte habe ich in der Ortenau noch nie vergeben. Manchmal fehlt es an Körper. Noch öfter ist der Wein einfach nicht perfekt reintönig. Oder zugeholzt oder sonstwie unbalanciert. Hier passte alles, und es ist nur Kopps "Zweitwein". Was seinen Erstwein "R" (warum eigentlich solche kryptischen Namen?) nicht automatisch besser macht. Wir werden sehen. Der "S" war sehr dicht und reintönig zugleich. Findet man in dieser Konsequenz selten in der Ortenau. In den letzten Jahren sehe ich da Schloss Eberstein am nächsten dran.

Was mich abgesehen von der "objektiven" Qualität begeistert:
- Beide Weine hielten ihr Niveau über 3 Tage. Da wurde nichts breit, da gab es keine oxidativen Töne.
- Beide Weine zeigten ihre jeweilige Typizität (Granit vs. Vulkan, s.o.).

Klar, die beiden Weine profitierten auch von ihrer "relativen Jugend". Bei den Jahrgängen 2001-2005 wird es mittlerweile zunehmend schwierig, auf 90 Punkte zu kommen, auch bei einem 40-Euro-Wein. Insofern frage ich mich schon, ob ich die badischen Rotweine nicht generell früher trinken sollte. Wobei sich auch in Burgund bei 2001-2005 schon längst die Spreu vom Weizen trennt, und der "Weizen" dann ziemlich teuer wird...


Thomas
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hendrik

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Re: Pinot Noir 2008: Kopp (Ortenau) vs. Schneider (Kaiserstu

BeitragDo 15. Aug 2013, 01:40

Schone p.n Tomas aber der Gewinner ist.... (fur mich)
Cantus Avis 2008 von Weingut Hermann :mrgreen:

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