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Sa 1. Dez 2012, 01:40
Es geht um Nägelsförst. Eines der wenigen Weingüter der Ortenau, bei dem man Lagenvergleiche machen kann:
Varnhalt Klosterbergfelsen
Umweg Stich den Buben
Neuweier Mauerberg
Wir leider nur beim Riesling angeboten, und selbst da wandern die besten Trauben in den sogenannten "RJS". Dennoch haben die Lagen-Rieslinge ein gewisses Niveau, und ein Vergleich macht immer wieder Spaß:
2008 Varnhalt Klosterbergfelsen Riesling Spätlese tr., Gut Nägelsförst (Varnhalt/Ortenau/Baden)
12 % Alk., 16,50 Euro
wein-plus 87 Punkte (-2012)
2008 Umweg Stich den Buben Riesling Spätlese tr., Gut Nägelsförst (Varnhalt/Ortenau/Baden)
13 % Alk., 16,50 Euro
wein-plus 83 Punkte (-2011)
Kurznotiz zum Klosterbergfelsen:
In der Nase zunächst "Waschmittel" (aber nicht chemisch); im Mund dichter als der StdB, aber weniger rassig; "dunkler"; phasenweise mit schöner Frucht, wenn auch ohne große Strahlkraft; kräftiger als der StB; 88 Punkte.
Kurznotiz zum Stich den Buben:
Fruchtige Nase; im Mund Mandarine/Orange mit Sponti-Aromen (am 2. Tag dominant); kernig; schöne Nase auch am 3. Tag, im Mund sogar balancierter als vorher; sehr interessanter Wein; 88 Punkte.
Was bei den Kurznotizen nicht so rüberkommt: Die Spontanvergärungsnoten beim Stich den Buben fand ich hochinteressant. Am ersten Tag fand ich den Wein sogar besser als den Klosterbergfelsen. Wohl wissend, dass die Unterschiede eher vom Keller als vom Weinberg kommen. Und in Betracht ziehend, dass diese Eindrücke nicht zwangsläufig von einer Spontanvergärung kommen. Ich meine aber, dass man hier stilistisch einen anderen Weg als sonst gegangen ist. Widerspricht natürlich dem Terroir-Gedanken ("Stil wird vom Terroir diktiert"). Aber man kann auch mal andere Wege gehen. Am 2. Tag erschienen die Sponti-Aromen etwas dominant, da konnte der Klosterbergfelsen aufholen. Am Ende erschienen die beiden Weine unterschiedlich, in der Qualität aber gleichwertig.
Man würde sich schon auch mal einen 90-Punkte-Terroirwein von Nägelsförst wünschen. Bisher hat's nur eine von 3 Flaschen 2004er Mauerberg geschafft, aber immerhin. Die Lagenvergleiche sind aber immer interessant bei Nägelsförst. Wenn es sowas nur öfter gäbe...
Thomas Deck
Varnhalt Klosterbergfelsen
Umweg Stich den Buben
Neuweier Mauerberg
Wir leider nur beim Riesling angeboten, und selbst da wandern die besten Trauben in den sogenannten "RJS". Dennoch haben die Lagen-Rieslinge ein gewisses Niveau, und ein Vergleich macht immer wieder Spaß:
2008 Varnhalt Klosterbergfelsen Riesling Spätlese tr., Gut Nägelsförst (Varnhalt/Ortenau/Baden)
12 % Alk., 16,50 Euro
wein-plus 87 Punkte (-2012)
2008 Umweg Stich den Buben Riesling Spätlese tr., Gut Nägelsförst (Varnhalt/Ortenau/Baden)
13 % Alk., 16,50 Euro
wein-plus 83 Punkte (-2011)
Kurznotiz zum Klosterbergfelsen:
In der Nase zunächst "Waschmittel" (aber nicht chemisch); im Mund dichter als der StdB, aber weniger rassig; "dunkler"; phasenweise mit schöner Frucht, wenn auch ohne große Strahlkraft; kräftiger als der StB; 88 Punkte.
Kurznotiz zum Stich den Buben:
Fruchtige Nase; im Mund Mandarine/Orange mit Sponti-Aromen (am 2. Tag dominant); kernig; schöne Nase auch am 3. Tag, im Mund sogar balancierter als vorher; sehr interessanter Wein; 88 Punkte.
Was bei den Kurznotizen nicht so rüberkommt: Die Spontanvergärungsnoten beim Stich den Buben fand ich hochinteressant. Am ersten Tag fand ich den Wein sogar besser als den Klosterbergfelsen. Wohl wissend, dass die Unterschiede eher vom Keller als vom Weinberg kommen. Und in Betracht ziehend, dass diese Eindrücke nicht zwangsläufig von einer Spontanvergärung kommen. Ich meine aber, dass man hier stilistisch einen anderen Weg als sonst gegangen ist. Widerspricht natürlich dem Terroir-Gedanken ("Stil wird vom Terroir diktiert"). Aber man kann auch mal andere Wege gehen. Am 2. Tag erschienen die Sponti-Aromen etwas dominant, da konnte der Klosterbergfelsen aufholen. Am Ende erschienen die beiden Weine unterschiedlich, in der Qualität aber gleichwertig.
Man würde sich schon auch mal einen 90-Punkte-Terroirwein von Nägelsförst wünschen. Bisher hat's nur eine von 3 Flaschen 2004er Mauerberg geschafft, aber immerhin. Die Lagenvergleiche sind aber immer interessant bei Nägelsförst. Wenn es sowas nur öfter gäbe...
Thomas Deck
