Hallo Georg,
entschuldige, aber ich sehe gerade erst, dass du etwas zu meinen Wahrnehmungen geschrieben hast.
Georg R. hat geschrieben:und warum macht man sowas?
Darauf habe ich wirklich keine Antwort. Unser Geschmack - und wir beurteilen ja den Holzton gleich - scheint weder der Geschmack der Schneiders noch der ihrer Kundschaft zu sein, zu der ich ich aber letztlich als "Einzelflaschenfreund" auch zähle. Die Roten sind immer holzbetont und ich gebe zu, dass ich das auch manchmal brauche. Geht mir wie mit Junkfood: an sich ist es Mist, aber regelmäßig überfällt es mich und danach kann ich nur den Kopf über mich selbst schütteln. Der 12er ist aber wirklich - zumindest aktuell - völlig overdone, was das Holz angeht. Mir scheint aber, dass du den Wein insgesamt sogar noch deutlich kritischer als ich gesehen hast, oder?
Georg R. hat geschrieben:wie werden sich die verbliebenen Flaschen entwickeln
Ich wage keine Prognose, zumal ich mit 10+ Jahren bei den Scheiders keine Erfahrungswerte habe, i.d.R. trinke ich die Weine immer so mit +/- 7 Jahren. Die Frucht ist aber ja keineswegs schwachbrüstig, weshalb ich durchaus optimistisch wäre. Bei mir liegt aus 12 noch der Schönenberg im Keller...
Dennoch bleibt letztlich mein Unverständnis, wenn man sich die wirklich gute Substanz der Spitzen des Weingutes vor Augen führt. Ich bin sicher, dass die Weine mit weniger Holz eindrucksvoller ausfielen. Kaufen werde ich sie dennoch wahrscheinlich weiterhin. Ich habe es ja oben im Kontext der Weißen schon geschrieben: Für mich stellen die Weine des Weinguts eine Art Hassliebe dar. Sie tragen etwas Besonders, ja vermeintlich Großes in sich, erscheinen aber immer in diesem seltsam geschminkten und aufgesetzten Stil. Dabei hätten sie es doch gar nicht nötig...