Bernhard Huber

Lars Dragl
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Re: Bernhard Huber

Beitrag von Lars Dragl »

amateur des vins hat geschrieben: Aber wenn das so ist: Bedeutet das nicht zwangsläufig, daß diese extreme Stilistik auch in den Augen der Winzer (statistisch betrachtet) nicht so ganz der Weisheit letzter Schluß ist? Daß die ersten Jahrgänge eher vorlaute (sic!) Fingerübungen sind? Vielleicht sogar, weil für Krawall nicht so viel Subtilität erforderlich ist?
Hallo!

Ich kann nur bedingt mitreden, weil in meinem Keller nur drei Weine von Julian lagern und ich die von seinem Vater nicht kennengelernt habe.
Ich vermute, Julian wird wohl einfach versuchen "sein Ding" aus dem Betrieb zu machen und seinen Weg zu gehen. So etwas ist ein Prozess. Vielleicht wollte er sich ja tatsächlich zunächst abgrenzen und entwickelt sich stilistisch nun etwas zurück; da kann man viel spekulieren. Die Rückmeldungen mancher Kunden werden ihm aber wohl auch nicht entgangen sein und ich hoffe er probiert auch selber, was er da so fabriziert hat. Da gibt es ja Winzer, die haben ihren eigenen Wein nie gereift im Glas.
Die Preise sind mir inzwischen jedenfalls zu hoch, weshalb ich noch weniger als früher ins Glas bekommen werde. Allen anderen wünsche ich aber viel Spaß beim Verfolgen der Entwicklung des Weinguts.

Herzliche Grüße

Lars
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Udo2009
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Re: Bernhard Huber

Beitrag von Udo2009 »

Heute eine weitere Flasche aus dem Probepaket aufgemacht...

2014er Malterdinger Spätburgunder, VDP Ortswein, 13 % Alkohol, RZ: 1,3 g/l S: 4,9 g/l

Farbe: typischer Spätburgunder

Am Gaumen wieder der Schreck, die Säure dominiert wieder eindeutig. evtl. andere, feinere Geschmacksnuancen werden übertönt...

Ich weiß nicht, ob der noch besser wird, wenn er eine Weile offen im Glas steht.... glaube es eher nicht.

Ich fürchte mich schon davor den 2020er aufzumachen.... :(

Edit: den letzten Inhalt des Glases jetzt weggeschüttet... Korken wieder drauf, Flasche in die (kühle) Fensterbank gestellt. Entweder ist der morgen besser, oder er kommt ins Gulasch...
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EThC
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Re: Bernhard Huber

Beitrag von EThC »

Udo2009 hat geschrieben:die Säure dominiert wieder eindeutig
... die knapp 5 g/l klingen ja erstmal nicht so dramatisch, kommt aber wohl drauf an, welche Säure(n) im Spiel sind. Soweit ich weiß, können das Apfelsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Milchsäure, Bernsteinsäure und Essigsäure sein. Vielleicht letztere? Oder gar H2SO4... :?
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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Udo2009
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Re: Bernhard Huber

Beitrag von Udo2009 »

Nee, nach Schwefelsäure schmeckte es definitiv nicht... und so etwas sollte auch lieber nicht im Wein sein - egal in welchen Konzentrationen... :shock: ;)
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Der Wein-Schwede
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Re: Bernhard Huber

Beitrag von Der Wein-Schwede »

Udo2009 hat geschrieben:Heute eine weitere Flasche aus dem Probepaket aufgemacht...

2014er Malterdinger Spätburgunder, VDP Ortswein, 13 % Alkohol, RZ: 1,3 g/l S: 4,9 g/l

Farbe: typischer Spätburgunder

Am Gaumen wieder der Schreck, die Säure dominiert wieder eindeutig. evtl. andere, feinere Geschmacksnuancen werden übertönt...

Ich weiß nicht, ob der noch besser wird, wenn er eine Weile offen im Glas steht.... glaube es eher nicht.

Ich fürchte mich schon davor den 2020er aufzumachen.... :(

Edit: den letzten Inhalt des Glases jetzt weggeschüttet... Korken wieder drauf, Flasche in die (kühle) Fensterbank gestellt. Entweder ist der morgen besser, oder er kommt ins Gulasch...
Die Huber 2014er Spätburgunder ist der wenigst gelungene Jahrgang zwischen 2012 bis 2018 (die Jahrgänge ich kenne). Die SB 2014er sind säurig, dünn, holzig und fruchtarm, und gewinnen nichts von Lagerung, die trocknen aus. Ich habe meine letzte 2014 Flasche schon vor Jahren ausgetrunken.
Gruß
Rolf
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Udo2009
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Re: Bernhard Huber

Beitrag von Udo2009 »

Aha... dann müssen die den wohl loswerden - oder warum wird er im online Shop noch angeboten....?

Aber bisher haben zwei von sechs Weinen ganz und gar nicht konveniert (auch nicht der besten Ehefrau von allen) - daher verstehe ich den Hype um dieses Weingut ganz und gar nicht.

Ich werde wohl noch die letzten 4 Flaschen öffnen - ohne große Erwartungen - und das war's dann. Schade um das Geld...
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Der Wein-Schwede
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Re: Bernhard Huber

Beitrag von Der Wein-Schwede »

Meine Huber-Erfahrungen haben mit den 2012er und 2013er begonnen. Sagenhaft gute Weine, v.a. die 2013er. Ich habe mehrere Dutzende Flaschen von diesen Jahrgängen gehabt.
Die 2015er haben mir auch als Jungweine sehr gut gefallen. Danach habe ich Schritt für Schritt entdeckt dass die neue Generation ab Jahrgang 2014 nicht gut altern kann.
Vor ca. drei Jahren habe ich eine Flasche Wildenstein 2008 getrunken, ein wahnsinnig guter Wein. Ich habe noch eine Flasche und werde diese bald öffnen, bin gespannt. Bei den Jahrgangspräsentationen habe ich mehrere andere schöne Weine von diesen alten Jahrgängen probiert, öfters auch Schlossberg. Seit einigen Jahren besuche ich nicht länger die Jahrgangspräsentationen, und ich frage mich was das Weingut nun im Raritätenkeller (Höhepunkt bei den Jahrgangspräsentationen) anbieten soll. Meine Lagerungsverhältnisse zu Hause sind absolut ideal, aber wie sich die 2.0 Generation der Huberweine entwickelt - I am not impressed!
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Udo2009
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Re: Bernhard Huber

Beitrag von Udo2009 »

Heute den 2020er Malterdinger Spätburgunder, VDP Ortswein geöffnet.

(Der 2014er ist dann doch nicht im Gulasch gelandet, sondern bei den städtischen Entsorgungsbetrieben. Er ist über Nacht eher schlechter als besser geworden und das Gulasch wollte ich mir nicht verderben...)

Farbe, Nase, alles typisch Spätburgunder.

Im Mund ausgewogen (!), um Längen besser als der 2014er. Bevor ein Teil der Flasche ins Gulasch kam, probiert und jetzt - nachdem er ca. 5 Stunden offen stand - ist er runder und ausgewogener.

Ich habe zwar bessere Spätburgunder Ortsweine im Keller, aber den 2020er kann man dennoch mit Genuss trinken.
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Jochen R.
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Re: Bernhard Huber

Beitrag von Jochen R. »

@Udo et al.,
es gibt alternativ auch Spätburgunder der badischen Winzergenossenschaften.
Die schmecken nicht so sauer.

Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
alex10
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Re: Bernhard Huber

Beitrag von alex10 »

Der 2014 Malterdinger ist der aus Bernhards Archiv. Das sind keine Resteflaschen, sondern der Wein hat bis vor knapp 3 Jahren noch im Fass gelegen.
Kann man nicht mit dem damaligen 14er Malterdinger mit jetziger Flaschenreife vergleichen.
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