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Re: Bernhard Huber

Sa 25. Nov 2023, 14:20

glauer hat geschrieben:
EThC hat geschrieben:
glauer hat geschrieben:Wer so unbedarft ist daraus einen Ortswein abzuleiten der weiss ganz sicher schonmal nicht was ein Ortswein überhaupt ist.
...die Aussage läuft aber in sich ins Leere... :mrgreen:


That’s my point.


Hallo Glauer!

Entschuldige bitte, wenn ich hier mit meiner Ortswein-Hypothese zum "only Sansibar" Chardonnay von Julian Huber bei dir nur Kopfschütteln auslöse. Ich gehe auch davon aus, dass die Ausstattung des Weins einen Gutswein ausweist, obwohl es ja auch noch eine Rückenetikett geben könnte. Mir geht es aber darum, ob nicht der Inhalt ein "herabgestufter" Ortswein sein könnte. Dafür spricht zum einen der Preis, der mit 25 € genau dem entspricht, was Huber damals für seine Ortsweine genommen hat, aber auch der Umstand, dass es im Sortiment des Weinguts keinen Chardonnay Gutswein gibt. Die einfachsten Qualitäten gehen beim Chardonnay normalerweise in den Ortswein. Seit dem Jahrgang 2021 ist zudem der Malterdinger weiss ein reiner Chardonnay. Weissburgunder ist jetzt also keiner mehr drin. Vielleicht hat man beim 20er schon etwas experimentiert und den Wein dann nach Sylt verkauft. Alles Spekulation, aber hin und wieder gibt es eben Schnäppchen, wenn man die Augen offen behält.

Wenn hier keiner den Wein kennt und seinen Daumen sprechen lässt, dann hat sich das Thema für mich wohl ohnehin erledigt.

Herzliche Grüße

Lars

Re: Bernhard Huber

Sa 25. Nov 2023, 18:17

Lars Dragl hat geschrieben:
Hallo Glauer!

Entschuldige bitte, wenn ich hier mit meiner Ortswein-Hypothese zum "only Sansibar" Chardonnay von Julian Huber bei dir nur Kopfschütteln auslöse. Ich gehe auch davon aus, dass die Ausstattung des Weins einen Gutswein ausweist, obwohl es ja auch noch eine Rückenetikett geben könnte. Mir geht es aber darum, ob nicht der Inhalt ein "herabgestufter" Ortswein sein könnte. Dafür spricht zum einen der Preis, der mit 25 € genau dem entspricht, was Huber damals für seine Ortsweine genommen hat, aber auch der Umstand, dass es im Sortiment des Weinguts keinen Chardonnay Gutswein gibt. Die einfachsten Qualitäten gehen beim Chardonnay normalerweise in den Ortswein. Seit dem Jahrgang 2021 ist zudem der Malterdinger weiss ein reiner Chardonnay. Weissburgunder ist jetzt also keiner mehr drin. Vielleicht hat man beim 20er schon etwas experimentiert und den Wein dann nach Sylt verkauft. Alles Spekulation, aber hin und wieder gibt es eben Schnäppchen, wenn man die Augen offen behält.

Wenn hier keiner den Wein kennt und seinen Daumen sprechen lässt, dann hat sich das Thema für mich wohl ohnehin erledigt.

Herzliche Grüße

Lars


Hallo Lars,
Du warst gar nicht gemeint. Es ging mir speziell um die später vorgebrachte Idee das Weingut würde auf dem Etikett unter dem Weingutsnamen noch klein "Malterdingen" schreiben um dem Käufer einen Ortswein vorzugaukeln.

Die Frage was sich hinter diesen Hausabfüllungen versteckt ist eine sehr berechtigte.
Gruss
Georg

Re: Bernhard Huber

Sa 25. Nov 2023, 19:32

Auf den Bild der Weinflasche aus dem Sansibar Post ist auf der Kapsel eindeutig "Gutswein" zu erkennen (das größere Bild), unscharf zwar aber Ortswein steht da garantiert nicht.

Bildschirmfoto 2023-11-25 um 18.33.01.jpg
Bildschirmfoto 2023-11-25 um 18.33.01.jpg (13.83 KiB) 1163-mal betrachtet

Re: Bernhard Huber

Sa 25. Nov 2023, 19:36

2020er Grauer Burgunder, VDP Gutswein, 13 % Alkohol, RZ: 2,0 g/l S: 6,2 g/l (evtl. nur 0,9 g/l RZ - nicht klar für welchen Jahrgang Expertise war...)

Auch bei diesem Wein dominiert leider wieder die Säure.

Re: Bernhard Huber

So 26. Nov 2023, 22:08

...neulich bei Bodos Kultweinprobe:

Bild

Re: Bernhard Huber

Mi 29. Nov 2023, 15:26

Von mir noch ein paar ergänzende Eindrücke zur diesjährigen Jahrgangspräsentation bei Huber. Ich war direkt am Samstagvormittag dort. Vorab vielleicht die Bemerkung, dass ich nicht den Eindruck hatte, dass die Schickimicki-Fraktion hier besonders vertreten war (da kenne ich andere Güter, bei denen mir das durchaus ausgeprägter erscheint). Die Autos hätten auch auf meinem Supermarktparkplatz um die Ecke stehen können, nur gab es halt eine Reihe ausländischer Kennzeichen. Schweiz (was ja naheliegend ist), Niederlande und Dänemark sind mir aufgefallen. Erstaunlicherweise keine Wagen aus dem ebenfalls naheliegenden Frankreich. Dort orientiert man sich dann vielleicht doch eher Richtung Burgund.
Zu den Weinen (in Ergänzung zu dem was Clemens ja schon geschrieben hatte). Die 21er Spätburgunder erschienen mir alle etwas zurückhaltender (verschlossener?) als ich sie aus dem letzten Jahr aus dem Fass in Erinnerung hatte. Frische, nicht zu dominierende Säure, aber die Frucht war in diesem Stadium immer etwas verhalten, der Holzansatz nie zu dominierend.
Der Malterdinger fiel für mich gegenüber den Alten Reben ab, letztere für mich deutlich näher an den GGs. Sommerhalde und Alte Burg insgesamt etwas dunkler und mit etwas mehr Druck. Der Bienenberg dagegen etwas herausstechend (hellere Frucht, frischere Säure), anders aber aus meiner Sicht nicht besser.
Bei den Weinen aus "Bernhards Archiv" stimme ich Clemens voll zu, die Sommerhalde 2010 war der trinkigste und schönste Wein des Tages, hier war alles in Balance, wunderschöner Wein zum jetzt genießen. Die 2011er Sommerhalde dagegen noch zurüchhaltender aber mit mehr Kraft und vermutlich mehr Potential für eine weitere Lagerung. Die beiden 2010er und 2011er Wildenstein legen überall noch eine kleine Schippe drauf. Beide Weine paaren Kraft mit Eleganz und Präzision und haben sicher noch einiges an Lagerpotential. Den Jahrgangsunterschied empfand ich hier aber nicht so ausgeprägt wie bei der Sommerhalde.
Die Fassproben der 2022er Spätburgunder (Malterdinger, Alte Reben, Sommerhalde, Bienenberg und Schlossberg) sehe ich ganz ähnlich wie Clemens. Sehr schöne, körpereiche Weine mit dunkleren Fruchtnoten verglichen mit den 2021ern. Der Schlossberg ragte hier und an diesem Tag deutlich heraus. Mal sehen, ob ich hier 1-2 Fläschchen im nächsten Jahr bekomme.
Eine schöne (leider nicht realisierbare) Idee für 1-2 lange Winterabend am Kamin wäre, die 2010er Sommerhalde mit einer Flasche 2022er Schlossberg direkt aus dem Fass über den Abend und den Folgetag zu vergleichen.
Die Weißweine und die Sekte habe ich zwar probiert, hier fehlt mir aber die Erfahrung, um etwas Sinnvolles beitragen zu können, kann aber die Eindrücke von Clemens durchaus nachvollziehen.

Re: Bernhard Huber

So 3. Dez 2023, 15:32

glauer hat geschrieben:
Lars Dragl hat geschrieben:
Hallo Glauer!

Entschuldige bitte, wenn ich hier mit meiner Ortswein-Hypothese zum "only Sansibar" Chardonnay von Julian Huber bei dir nur Kopfschütteln auslöse. Ich gehe auch davon aus, dass die Ausstattung des Weins einen Gutswein ausweist, obwohl es ja auch noch eine Rückenetikett geben könnte. Mir geht es aber darum, ob nicht der Inhalt ein "herabgestufter" Ortswein sein könnte. Dafür spricht zum einen der Preis, der mit 25 € genau dem entspricht, was Huber damals für seine Ortsweine genommen hat, aber auch der Umstand, dass es im Sortiment des Weinguts keinen Chardonnay Gutswein gibt. Die einfachsten Qualitäten gehen beim Chardonnay normalerweise in den Ortswein. Seit dem Jahrgang 2021 ist zudem der Malterdinger weiss ein reiner Chardonnay. Weissburgunder ist jetzt also keiner mehr drin. Vielleicht hat man beim 20er schon etwas experimentiert und den Wein dann nach Sylt verkauft. Alles Spekulation, aber hin und wieder gibt es eben Schnäppchen, wenn man die Augen offen behält.

Wenn hier keiner den Wein kennt und seinen Daumen sprechen lässt, dann hat sich das Thema für mich wohl ohnehin erledigt.

Herzliche Grüße

Lars


Hallo Lars,
Du warst gar nicht gemeint. Es ging mir speziell um die später vorgebrachte Idee das Weingut würde auf dem Etikett unter dem Weingutsnamen noch klein "Malterdingen" schreiben um dem Käufer einen Ortswein vorzugaukeln.

Die Frage was sich hinter diesen Hausabfüllungen versteckt ist eine sehr berechtigte.
Gruss
Georg


Habe mir jetzt mal zwei Flaschen dieser Abfüllung bestellt um zu testen. Bei etwas über 17€ im sale kann man da nicht so viel falsch machen, der Julian macht da schon keinen Mist rein.
Evtl. ist sogar die AP Nummer mit einem anderen Wein identisch, aber man wird sehen.

Re: Bernhard Huber

Mo 4. Dez 2023, 13:08

Climins hat geschrieben:Ich habe gestern kurz gestöbert und einen Shop gefunden, der den 2011er Blanc de Blanc in der Magnum für 83 Euro anbietet. 21 Euro sind natürlich ein fantastischer Preis - ein bisschen neidisch bin ich schon, dass ich dafür zu spät komme.


Ich habe noch einige 2011er Blanc de Blanc Magnums, die ich für 70 Eur abgeben würde. Wenn Interesse besteht, gerne einfach per nachricht melden.

BG David

Re: Bernhard Huber

Sa 16. Mär 2024, 19:42

Habe jetzt auch meinen ersten 15er Chardonnay von Huber im Glas, die Alten Reben, und muss leider die hier schon vielfach geäußerte Kritik teilen. Das ist schon extremer Stoff. Die ambitionierte Nase finde ich zwar mit viel grüner Walnuß, mittlerweile perfekt integrierten reduktiven Tönen, aber leider auch deutlich aufgezwungener, verschminkter Holzaromatik noch ganz einnehmend. Im Mund knallt dann aber die Säure schon extrem rein. Dieser Versuch, einen Wein ganz auf den Charakter und die Länge der Säure zu stellen, ist an sich schon bereichernd, ich finde auch, dass der Körper durchaus gewisses Paroli bieten kann, dennoch ist das voll auf ein Extremum hin vinifiziert und eher intellektuell interessant als vergnüglich. Bin froh, dass ich nur diese eine Flasche hatte...

Re: Bernhard Huber

Sa 16. Mär 2024, 20:03

Lieber Michl,

vielen Dank für die Notiz!

Was darf ich mir unter aufgezwungener, verschminkter Holzaromatik vorstellen?

VG, Nora
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