octopussy
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Sa 27. Aug 2016, 14:59
m_arcon hat geschrieben:danke für deine Antwort. Ich habe mir die 89ger Auslese trocken mal bestellt. Bin gespannt ob die mit den Walkenberg-Sachen mitkommt. Die 90ger Spätlese trocken hat mir schon sehr gut gefallen.
Die 90er Walkenberg Spätlese trocken haben wir neulich auch mal wieder getrunken, war mir offen gesagt zu krass. Tolle Rheingauer Nase, aber eine so heftige Säure, dass mir der Wein am Ende nur wenig Spaß gemacht hat. War vielleicht keine gute Flasche, den Wein hatte ich schon besser im Glas.
Beste Grüße, Stephan
Bradetti
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Mo 29. Aug 2016, 20:48
Hatte am Wochenende eine 1989er Spätlese aus dem Walkenberg im Glas: Wie immer bei einem älteren Becker-Wein hab ich eine halbe bis ganze Stunde bei geöffneter Flasche Zeit geben, damit die anfängliche leichte Oxi-Petrol-Note verfliegt. Aber dann startet wieder der Beckersche "Kosmos"! Bernsteinfarben steht der Wein im Glas. In der Nase fast wie eine fruchtsüße Auslese mit Mango, leichter Ananas, Pfirsich, reifer Aprikose. Am Gaumen leicht süß startend, hier gewinnt nun eher Zitrusfrüchte und Grapefruit sowie leichter Apfel die Oberhand! Balanciert mit schöner Säure dreht der Wein dann kurz vorm Abgang ins Trockene mit dezenter Nuss-Note. Zitrusfrüchte wirken sehr lange nach. Insgesamt cremig, leicht und keine Spur von Petrol! Einfach ein Phänomen - ein 27 Jahre altes Phänomen! Meine vorletzte Flasche
Bradetti
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So 23. Okt 2016, 20:37
Hatte am Wochenende nun meinen ersten Roten von J.B. Becker im Glas: 2005 Wallufer Walkenberg Spätburgunder Spätlese Alte Reben
Im Prinzip deckt sich meine Einschätzung mit der von Stephan zum 2004er Anfang diesen Jahres. In der Nase nicht dermaßen ausladend sondern ein eher gestandener, ruhiger Kraftprotz. Am Gaumen viel Erde und Würze, ordentlich Extrakt (hier zeigte sich ein Spätburgunder von Arndt Werner vor 2 Wochen im Vergleich zu diesem Becker fast schon als - Entschuldigung - dünne Plörre...), trotzdem keine schroffen Tannine sondern weiche Balance mit der immer wieder dezenten, durchblitzenden Frucht. Seit langem wieder mal ein Spätburgunder aus D, der mich überzeugt hat! 91+ Punkte Wie lange der allerdings noch gut läuft bzw noch besser wird und in welche Richtung sich so ein roter Becker entwickelt: Keine Ahnung aus Mangel von Erfahrung....
Bernd Schulz
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Mi 2. Nov 2016, 00:31
Die 90er Walkenberg Spätlese trocken haben wir neulich auch mal wieder getrunken, war mir offen gesagt zu krass. Tolle Rheingauer Nase, aber eine so heftige Säure, dass mir der Wein am Ende nur wenig Spaß gemacht hat. War vielleicht keine gute Flasche, den Wein hatte ich schon besser im Glas.
Stephan, ich vermute mal, dass es sich wirklich um eine schlechte Flasche gehandelt hat. Denn heute abend war ich ziemlich begeistert von diesem Wein: Die Säure ist in der Tat nicht ohne, aber genau sie sorgt IMHO auch nach einem Vierteljahrhundert für den immer noch sehr animierenden Charakter dieser trockenen Spätlese! Und ich habe diese Säure als durchaus gut eingebunden empfunden - da hat alles nahezu perfekt zusammengepasst, Reife, Extrakt und Säure.... Herzliche Grüße Bernd
Bradetti
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Sa 5. Nov 2016, 22:39
Heute im Glas: 2007 Wallufer Berg Bildstock Riesling KabinettMein erster Wein von Becker, der nicht aus dem Walkenberg stammt. Trotzdem erkennt man sofort die typische Becker'sche Stilistik. Gelbe Früchte, leichter Honig mit Zitrusnoten und schöner Würze. Eigentlich nicht trocken ausgebaut, aber vor Allem im Abgang fast trocken anmutend. Schöne Säure und Frische. Der hält noch paar Jährchen durch 88 Punkte
Michl
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Fr 6. Jan 2017, 21:40
Was für ein schönes Weinerlebnis am Freitag Abend. Mit größer Gelassenheit und Selbstverständlichkeit steht dieser Spätburgunder im Glas. Dieser Wein bestätigt neben wenigen mir bekannten, warum deutscher Spätburgunder bedeutsam ist. Diese sanfte Säure kenne ich so nicht aus dem Burgund und diese Feinheit und Selbstbeschränkung kaum von deutschen Spätburgundern. Hier gibt es nichts Pinot-Vulgäres, alle Komponenten passen wunderbar zueinander.
Viele Grüße
Michl
Bradetti
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Do 27. Apr 2017, 21:46
Gestern und heute im Glas:
1989 Wallufer Walkenberg Riesling Auslese
Also die nicht trockene Auslese mit 10,5% alc.
Wie fast immer bei einem derart alten Becker-Wein geht der Korken sehr leicht raus und dieser sah auch nicht ganz so gut aus. Dies hatte sich einerseits im recht dürftigen Füllstand der Flasche angedeutet, als auch mit einer korkigen Note in der Nase bemerkbar gemacht. Die Korknote wurde mit der Zeit blasser, aber ging nicht wirklich weg. War aber jetzt nicht so störend dass der Gesamteindruck entscheidend beeinflusst wurde. Es dominieren kandierte Früchte, Honig, leichte Botrytis und Rosinentöne - getragen von einer immer noch gut präsenten Säure und mineralischen Noten. Im Abgang dann doch durchaus frisch und prickelnd mit Zitrusanklängen.
Trotzdem im Vergleich zur Spätlese vom August 2016 der "Verlierer". Blind verkostet hätte ich ob der Spätlese-Erfahrung diese Auslese wohl sogar älter eingeschätzt. Wahrscheinlich war auch hier der Korkeffekt verantwortlich, dass der Reifeprozess entsprechend schneller verlief. Ein Vergleich zu einer Flasche mit 100% korkfreiem Geschmack wäre interssant gewesen, hätte ich auch probiert - war aber die einzige Flasche die ich davon hatte.... 90 Punkte
Bradetti
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Mo 12. Jun 2017, 13:44
Nachgereicht aus dem Mai 2017 im Glas:
1990 Wallufer Oberberg Riesling Kabinett halbtrocken
Korken raus und "geschnüffelt" ergab diffuse Nase mit etwas Petrol, kandierter weißer Frucht, Kräutern und leichter Korknote.
Nach 30min dann Korknote komplett weg. Primär kandierte tropische Früchte, ganz leichtem Honig, Kräuter und einem dezenten Korb von Blumenwiesen. Ähnlich dann am Gaumen, dazu noch ein schöner mineralischer Einschlag. Im Antrunk zwischen süß und feinherb. Die Säure könnte präsenter sein. Der Wein klingt dann trocken mit klarer Zitrus / Apfelnote mittellang aus.
Löst jetzt keinen Nachkaufreflex aus, aber für einen 27 Jahre alten Kabinett ist das ein erfreuliches, unbeschwertes Trinkerlebnis. 88+ Punkte
puschel
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Mo 12. Jun 2017, 16:29
Bradetti hat geschrieben:1990 Wallufer Oberberg Riesling Kabinett halbtrocken Primär kandierte tropische Früchte, ganz leichtem Honig, Kräuter und einem dezenten Korb von Blumenwiesen. Ähnlich dann am Gaumen, dazu noch ein schöner mineralischer Einschlag. Im Antrunk zwischen süß und feinherb. Die Säure könnte präsenter sein. Der Wein klingt dann trocken mit klarer Zitrus / Apfelnote mittellang aus. Löst jetzt keinen Nachkaufreflex aus, aber für einen 27 Jahre alten Kabinett ist das ein erfreuliches, unbeschwertes Trinkerlebnis. 88+ Punkte
Hallo Dirk ...darf ich ergänzen ...und zeigt wieder das hohe HaJo Becker Niveau Ist doch einfach enorm fuer einen Kabi, oder Gruß Adi
Save water, drink riesling
Bradetti
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Mo 12. Jun 2017, 18:17
Selbstredend
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