Bernd Schulz
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Sa 11. Mai 2019, 22:35
Der damals noch sehr junge Alexander Freimuth befand sich unter den oft sehr interessanten Tipps in Rudolf Knolls "Winzerspiegel 1988/89". Ich habe aber heute abend zum ersten Mal einen Wein von ihm im Glas: Das ist ein richtig schöner, für Rheingauer Verhältnisse eher schlanker und angenehm ungeschminkt wirkender Gutsriesling, der zu einem Abverkaufspreis von knapp 6 Euro von Vicampo regelrecht verschleudert wurde. Ich bekomme gerade Lust, mich noch etwas mehr mit Erzeugnissen dieses in den Foren ansonsten überhaupt nicht auftauchenden Betriebs zu befassen! Herzliche Grüße Bernd
puschel
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So 12. Mai 2019, 21:38
Hallo Bernd, hatte vor 1 1/2 Jahren Freimuth's 2012er GG vom Bischofsberg im Glas. Ein gut bis sehr guter trockener Riesling, fuer ein GG jedoch zu wenig! Schön jetzt von dir zu lesen, das Alexander Freimuth's Gutswein 2017 schon so "stimmig" , sprich so schön gelungen ist. Gruß Adi
Save water, drink riesling
Bernd Schulz
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Mo 13. Mai 2019, 22:38
Im Glas liegt gerade ein weiterer Riesling aus dem Paket mit den Vicampo-Angeboten: Hier handelt es sich um ein Paradebeispiel für eine Allerwelts-Juicy Fruit-Stilistik, die überhaupt nicht mein Fall ist. Darüber hinaus frage ich mich, was 13,5% Alkohol in einem pseudotrockenen Gutsriesling zu suchen haben - und die nächste Frage lautet, warum der Wein gemäß Etikett in Ingelheim (also auf der anderen Rheinseite) abgefült wurde, während das Domdechant Werner´sche Weingut in Hochheim liegt... Angesichts des Preises von gut 7 Euro habe ich keine großen Erwartungen, aber dies ist ein Riesling, für den ich mich als Winzer mit größeren Ambitionen (VDP ) schon ein wenig schämen würde. Dass man am Rhein deutlich konturierter wirkende Gutsweine aus dem Jahr 2017 auf die Flasche bringen konnte, hat vorgestern der (zudem noch preiswertere) "Zweihundert" von Alexander Freimuth gezeigt. Herzliche Grüße Bernd
EThC
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Mi 22. Mai 2019, 16:06
...wär' mir gemessen am Inhalt deutlich zu teuer:
Viele Grüße Erich Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's DAS EWIG GESTRIGEwas immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten. https://ec1962.wordpress.com/
Moselglück
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So 9. Jun 2019, 23:16
2017 Schumann Nägler - Hattenheimer Wisselbrunnen Spätlese trocken Kürzlich auf einer Weinmesse erworben, schöne Sponti Spätlese trocken aus dem Rheingau. Hat sehr gut zu unserem Sri Lankischen Curry gepasst. Helles goldgelb, Spontinase, etwas Schwefel, nasser Schiefer statt Frucht, frisches mineralisches Spiel und guter Trinkfluss. Würde ich wieder kaufen, jetzt trinken oder lagern. 88P Gruß Daniel
...Medizin für Feinschmecker!
Gaston
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Do 20. Jun 2019, 21:35
Ein 18er aus dem Rheingau: Auf das Weingut bin ich bereits vor ein paar Jahren aufmerksam geworden, und schon seinerzeit war ich von den Weinen recht angetan. Dieser 18er gefällt mir sehr gut, er zeigt eine Art klassische Harmonie und elegante Ausgewogenheit. Gleichzeitig hat der Wein durchaus einen eigenen Charakter, eben jene erdig-herbe Minzigkeit - keine Ahnung ob das was mit der Lage zu tun hat - kann sogar sein, dass das mein erster Riesling aus dem Nussbrunnen überhaupt ist. Der Wein stammt übrigens aus den Lagen, die das Weingut im vergangenen Jahr vom endenden Weingut Langwerth von Simmern übernommen hat. Deshalb auch kein bio - während die Weine aus den angestammten Rüdesheimer und Oestricher Lagen bio sind. Ich habe den Eindruck, dass das ein Weingut mit Perspektive ist, das man im Auge behalten sollte. Ich habe noch ein paar Flaschen mitgenommen und werde beizeiten berichten.
Beste Grüße Gaston
stollinger
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So 7. Jul 2019, 15:28
Bernd Schulz hat geschrieben:Den Wein des heutigen Abends hat mir vor kurzem ein erwachsener Schüler geschenkt - und es gibt weiß Gott üblere Weingeschenke: Aus dem Hause Langwerth von Simmern hatte ich schon einige sehr schöne Altweine im Glas; in den 70er Jahren befand sich der Betrieb wohl richtig auf der Höhe. Aber auch über diesen 2016er kann ich nicht groß moppern - wenn ich etwas zu beanstanden hätte, wäre es der auf mich wenig gebietstypisch wirkende Eindruck. Blind hätte ich wahrscheinlich erst mal auf die Nahe oder auf Rheinhessen getippt. Herzliche Grüße Bernd
Vor bald einem Jahr hat Bernd über den 2016er berichtet. Gestern haben wir den 2017er davon getrunken. Bernds Einschätzung kein Ausbund an Komplexität, wenig individuell, aber in sich recht stimmig und nett zu trinken teile ich für den 2017er. Ich glaube nicht, dass er noch zulegt, m.M. nach am besten jetzt zu trinken. Wir haben gestern vier Rieslinge aus Rheinhessen, Pfalz und Rheingau blind verkostet. Was beim 2017er Langwerth ganz deutlich war, ist die Schieferaromatik. Deshalb habe ich den Wein auch blind in den Rheingau verortet. Im Gegensatz zu Bernd, der in 2016 nichts zu berichten wusste und ja auch schrieb: Blind hätte ich wahrscheinlich erst mal auf die Nahe oder auf Rheinhessen getippt.Ich vermute mal, dass hier unter dem selben Etikett ein Wein von deutlich unterschiedlichen Lagen in den beiden Jahren verkauft wurde. Beim googlen habe ich auch z.B. beim Weinkenner gefunden, dass von Langwerth aus 2017 wohl nichts mehr gefüllt werden sollte. https://www.weinkenner.de/langwerth-von ... hoert-auf/Keine Ahnung, was da am Ende auf die Flasche kam, war jedenfalls recht ordentlich. Grüße, Josef
Bernd Schulz
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So 7. Jul 2019, 16:39
stollinger hat geschrieben:Wir haben gestern vier Rieslinge aus Rheinhessen, Pfalz und Rheingau blind verkostet. Was beim 2017er Langwerth ganz deutlich war, ist die Schieferaromatik. Deshalb habe ich den Wein auch blind in den Rheingau verortet.
Hallo Josef, meines Wissens sind Schieferböden im Rheingau eher unterrepräsentiert. Ich zitiere mal kurz aus dem Weinlexikon BELVINI: "Im Hinblick auf die Bodenbeschaffenheit gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den beiden Riesling-Gebieten Deutschlands. In der Mosel herrschen eher Schiefer- und Muschelkalkformationen vor, im Wein-Gebiet Rheingau dagegen dominieren tiefgründige oft kalkhaltige Böden, Sand, Löß und Kiesschotter, gelegentlich auch Sandstein. Dabei heben sich die Rüdesheimer Lagen deutlich vom flacheren Mittelteil des Rheingau-Gebietes ab." Insofern erstaunt mich deine Aussage etwas; wenn ich deutliche Schiefernoten wahrnehme, denke ich zunächst einmal gar nicht an einen typischen Rheingauer, und beim zweiten Nachdenken fallen mir dann eventuell die Rüdesheimer Lagen ein. Naja, im GM werden bei Langwerth von Simmern folgende Böden angeführt: "Tertiärer Mergel, kalkhaltiger Löss, sandiger Lehm, Phyllitschiefer" - vielleicht kam ja gerade dein 2017er vom Phyllitschiefer..... Herzliche Grüße Bernd
stollinger
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So 7. Jul 2019, 17:09
Hallo Bernd, ich wusste vorher, dass nur Rheinhessen, Pfalz und Rheingau dabei sind. Der Schluss auf Rheingau war über Ausschlussargumente gefallen. Ich hatte im Kopf, dass es im Rheingau Schiefer gibt. Aber ich gehe mal davon aus, dass die Geologie der Regionen, die ich mir so abgespeichtert habe, gerne mal falsch ist . Bernd Schulz hat geschrieben:Naja, im GM werden bei Langwerth von Simmern folgende Böden angeführt: "Tertiärer Mergel, kalkhaltiger Löss, sandiger Lehm, Phyllitschiefer" - vielleicht kam ja gerade dein 2017er vom Phyllitschiefer.....
Ich hatte auf der Homepage nachgesehen, und da auch den Phyllitschiefer gefunden. Dann viel mir auf, dass deine VKN aus 16 mal gar nicht nach dem Boden klingt. Grüße, Josef p.s.: der Zweite Rheigau Riesling des Abends hat auch keinerlei Schieferaromatik aufgewiesen und stammt laut Flasche von Quarz und Kiesel.
Bernd Schulz
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So 7. Jul 2019, 17:37
stollinger hat geschrieben:Der Schluss auf Rheingau war über Ausschlussargumente gefallen. Ich hatte im Kopf, dass es im Rheingau Schiefer gibt.
Gut, das Vorgehen mittels Ausschlussargumenten kann ich dann schon wieder nachvollziehen. Wenn ich die Herkunft von Schieferböden vermute, denke ich natürlich erst recht nicht an die Pfalz (wobei es dort mit dem Burrweiler Schäwer auch die berühmte Ausnahme von der Regel gibt) . Herzliche Grüße Bernd
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