Ha! Hat mir doch tatsächlich jemand den Weilschen Gutsriesling als Mitbringsel überreicht. Fand ich eigentlich ganz gut, denn selbst würde ich mir diesen Wein nicht kaufen. Die in vergangenen Jahren hin und wieder probierten Weilschen Basisrieslinge (Gutswein, Kabinett trocken) fand ich nie besonders aufregend und auch angesichts des Preises daher auch nie kaufenswert. Neugierig war ich dennoch und ich bemühte mich, ganz vorurteilsfrei an den Wein heranzugehen
Wie man sieht fand ich den Wein gar nicht schlecht. Ein wenig stört mich die leicht plaktive Nase ("alberne Frucht"
) aber am Gaumen macht der Wein insgesamt einen recht soliden und seriösen Eindruck. Auf jeden Fall klar als deutscher Riesling wiederzuerkennen, ob ich nun blind Rheingau herausschmecken würde - eher nicht.
Irgendwie gilt ja dieser Wein als internationale Visitenkarte des deutschen Rieslings, die Flaschen mit dem blauen Etikett gibt es ja - wie ich einst las - auch "in der hintersten Bangkoker Imbissbude" zu kaufen. Ich denke, dass der Wein in dieser Hinsicht vielleicht ganz gut funktioniert - er hat alle Elemente die man mit deutschem Riesling in Verbindung bringt, die typische Frucht, die knackige Säure und damit verbundene Frische, mineralische Anklänge. Ob er auch eine typische Visitenkarte des Weinguts ist, mag ich nicht beurteilen, dazu kenne ich die Weil-Weine zu wenig.
Insgesamt mit relativem Vergnügen getrunken und daher meine Vorurteile ein wenig realtiviert.