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Rotweine aus dem Rheingau

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octopussy

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Re: Rotweine aus dem Rheingau

BeitragMo 27. Jan 2014, 15:55

Barrique-Haus hat geschrieben:Schloss Schönborn - Spätburgunder "Assm. Höllenberg" 2008

http://barriquehaus.de/2014/01/barrique ... ng-zum-86/

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Bis auf die Andeutung seiner mineralischen Herkunft (Assm. Höllenberg?) recht wenig. Parker lässt grüßen. Die Nase intensiv, ein Karamellton (Toffee) überlagert einfach alles. Danach reiht sich eine röstige, dezente Holzwürze mit Kräutern ein. Dahinter kommen rote und schwarze Beeren, Vanille und Schokolade. Insgesamt süßlich-warm, fett, durchaus kräftig und doch mit einer gewissen Eleganz versehen. Am Gaumen überraschend kühl und Mineralik andeutend. Enormer Toffee und Vanille Fokus, etwas Lakritz. Kraft, schwer, fett und schokoladig. Das Holz erneut zurückhaltend und röstig. Die Frucht wird süßlicher und marmeladiger. Die feine Säure tut ihr Bestes alles noch im Rahmen zu halten. Der Abgang sehr schmelzig, gut und lang. Marmeladige und süße Frucht, Toffee, Vanille, Lakritz und reichlich Schokolade. Wärmend, gute Nachhaltigkeit und ein wenig trocknend.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Der Wein könnte bestimmt viel mehr. Auf diese Art und Weise jedoch letztendlich banal, fett und charakterlos. Kein Schliff. Marmeladenfrucht mit Toffee und Vanille.

Hallo Barrique-Haus,

ich weiß, es ist müßig, laufend über die Punkte zu diskutieren. Deine Beschreibung des Weins hört sich trotz einiger positiver Ansätze jedenfalls für meinen Geschmack an wie ein Wein, der nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig ist, um es vorsichtig auszudrücken. "Banal, fett und charakterlos". Alles fein und gut.

Aber warum kriegt der Wein 93 (!) Punkte? Da gibt es noch ganze 7 (!!) Punkte bis zur Perfektion. 7 Punkte zwischen Perfektion und "banal, fett und charakterlos". Es ist ja letztlich deine Sache, wie du Punkte und Medaillen vergibst, aber was passiert denn, wenn du mal einen richtig schönen Pinot Noir ins Glas kriegst, einen gereiften Chambertin oder Musigny aus einem guten Jahr von einem guten Erzeuger? Reichen da die 100 Punkte? Wie gesagt, alles deine Sache, aber so richtig nachvollziehbar ist die Korrelation zwischen Textbeschreibung und Punkten für mich nicht.
Beste Grüße, Stephan
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sorgenbrecher

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Re: Rotweine aus dem Rheingau

BeitragMo 27. Jan 2014, 17:08

das mit den punkten sehe ich wie stephan, aber letzlich sind es natürlich deine punkte und es ist tatsächlich müßig.

mich interessiert vielmehr, warum du sämtliche weine im riedel bordeaux grand cru - glas verkostest. das halte ich nach meinen erfahrungen für definitiv kontraproduktiv.
ich liebe diese gläser durchaus für große bordeaux(-cuvee), aber eine vielzahl von den von dir verkosteten weinen zeigen aus diesen gläsern schlicht nicht was sie können, sie gehen förmlich unter in diesen gläsern.
Gruß, Marko.
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Barrique-Haus

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Re: Rotweine aus dem Rheingau

BeitragDi 28. Jan 2014, 07:30

Hallo Octopussy,

ich finde 7 nicht gerade wenig. Schulnoten gehen von 1-6 mit einem riesigen Aussageunterschied. „Prämiumweine“ bei WeinPlus liegen i.d.R. zwischen 85 und um die 93, was 9 Stufen sind, mit einer riesigen Aussage dahinter. Die Punkte und die Medaillenbereiche gehören bei uns zusammen. Weiterhin sind Artikel und VKN wichtig – ein Gesamtbild. Einen größeren „Punkteabstand“ zwischen Weine sehe ich nicht nötig, außer wenn man unbedingt Weine unter 90 und über 90 trennen wöllte, um den Verkauf zu fördern, siehe Parker. Bei uns gibt es entweder 90 oder nichts.

Bei der Bewertung ist nötige Objektivität gefragt. Letztendlich ist er ein genau in der Mitte liegenden Prämiumwein. Viele Sachen sind sehr gut (siehe Artikel+VKN), bspw. Struktur, Kraft, Balance, Mineralik, Säure, Gerbstoffe und Länge. Dagegen stehen die im Rahmen gehaltene Marmelade, Schwere/fett und die sehr eingeschränkte Komplexität. Das wird in der VKN mit gewissem persönlichem Einfluss deutlich. 93 ist eine faire und angemessene Wertung.

„Der Wein hat einen sehr guten Rahmen mit passenden Details. Mag man die Art und Weise des Weines, ist er sehr gut und schmeckt sicherlich genauso. Jedoch wäre hier viel mehr möglich gewesen!“

@ sorgenbrecher
Mir gefallen diese Gläser nach vielen Versuchen und fortlaufenden Gegenproben oftmals am besten. Sind sie zu groß, wandert der Wein sofort in ein kleineres Glas. Oft ist das bei hochwertigen Weinen nicht nötig. Ich denke es ist auch eine Sache der Gewöhnung, der bevorzugten Trinktemperatur und ob man eher die Konzentration und Frucht bevorzugt oder die sekundären/tertiären Aromen. Richtig ist, dass die große Menge der Weine in diesen Gläsern verloren ist. Passt es aber, holen diese erst heraus, was noch in dem Wein steckt.
Viele Grüße
Das Barrique-Haus

http://barriquehaus.de/
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Bernd Schulz

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Re: Rotweine aus dem Rheingau

BeitragDo 30. Jan 2014, 23:32

Zusammen mit Ralf habe ich heute abend diesen schon etwas älteren :mrgreen: Rheingauer Spätburgunder getrunken:

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Die Flasche des nach 60 Jahren immer noch erstaunlich gut zu genießenden Weins wurde irgendwann (wohl auch schon vor längerer Zeit) mit einem neuen Korken versehen. Derselbige trägt den Brandstempel "Weingut Dr. Corvers-Kauter" - und zudem wurde die ganze Angelegenheit damals zugunsten des Füllstands mit dicken, fast murmelähnlichen Glasperlen aufgefüllt! Diese offenkundig gar nicht so unsinnige Kuriosität ist mir bislang noch nicht untergekommen.

Alles in allem war das eine überdurchschnittlich spannende (und beim besten Willen nicht in Punkte zu fassende) Sache....

Viele Grüße

Bernd
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Ralf Gundlach

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Re: Rotweine aus dem Rheingau

BeitragFr 31. Jan 2014, 19:36

Das war schon eine verrückte Erfahrung, der 53er Winkeler Dachsberg SB natur, ein über 60 Jahre alter Wein der untersten Qualitätsstufe, der beim trinken noch Freude bereitete, daran kann man aber auch den großen Jahrgang erkennen, der wahrscheinlich sogar 1971 und 1990 übertrifft, zu der Zeit durfte man auch noch vielleicht nicht sofort zugängliche, kleine Prädikate machen, die lagerfähig waren, denn wie lange hält heute ein Spätburgunder, auch wenn er mit 30-40 Gramm Restzucker ausgebaut würde?? Kaum einer würde doch einen Spätburgunder Qba kaufen, der die ersten 3-4 Jahre zugenagelt ist, vor Säure strotzt und sich dann erst langsam harmonisiert, da schließe ich mich auch nicht aus.

Gruß

Ralf
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puschel

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Re: Rotweine aus dem Rheingau

BeitragDo 4. Aug 2016, 19:30

Typisch Assmannshäuser Spätburgunder, kühl und elegant, 3 Jahre Reifezeit aus den Lagen Höllenberg und Frankenthal

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noch lagern


jetzt Trinkreif ist der

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aus den Lagen Frankenthal, Hinterkirch, Berg Schlossberg und Drachenstein

Gruß Adi
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puschel

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Re: Rotweine aus dem Rheingau

BeitragMi 5. Okt 2016, 15:46

...sind die guten Assmannshäuser kühl-elegant und meist mit viel feiner Cassisfrucht und Mandelnoten, so punkten die Lorcher Bodental-Steinberger , Terrior Steilhang Sandstein, rote Schiefereinlagen und Quarzit , mehr mit Kraft und Kräuterwürze .

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Gruß Adi
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EThC

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Re: Rotweine aus dem Rheingau

BeitragMi 5. Okt 2016, 18:15

...vor ein paar Tagen im Glas...

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Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
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mixalhs

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Re: Rotweine aus dem Rheingau

BeitragSo 16. Okt 2016, 15:36

Ei da schau her!

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puschel

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Re: Rotweine aus dem Rheingau

BeitragSa 29. Okt 2016, 20:21

..und auch der 2011er ist jetzt schon ein Genuss :D
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Gruß Adi
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