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Re: Balthasar Ress

Di 11. Jun 2013, 16:31

Aber abgesehen von der sicherlich tollen medialen Wirkung des Projekts stellt sich schon die Frage, warum die Lagerbedingungen in einer rostigen Kiste (siehe Fotos im Link) im schlammigen Grund eines Sees besser als im Keller des Weinguts sein sollten. :?

Wenn das wirklich zutrifft, sollte Ress dringendst über eine Modernisierung seines Kellers nachdenken :lol:

Grüße,
Gerald

Re: Balthasar Ress

Di 11. Jun 2013, 19:15

Hallo Gerald, ist zwar leicht - off-topisch,

aber ich hatte letztes Jahr die Chance, zwei Mal den gleichen Wein eines Prioratwinzers zu trinken, einmal normal nach der Abfüllung in die Flasche im Keller gelagert, einmal "en la baixa de l´agua", auf dem Grunde eines kühlen Quellbeckens in einer Felsgrotte.

Die stilistishen Unterschiede waren schon deutlich zu unterscheiden. Der Wasserbeckenwein wirkte deutlich kühler und reintöniger an der Nase und auch am Gaumen wirkte er frischer. Das Ergebnis konnte sich sehen lssen. Da es von dem Wein nur 3 bis 4 Fässer pro Jahr gibt und die Quellgrotte groß genug ist, plant er seinen Wein nach der Flaschenfüllung zukünftig komplett so auszubauen.

Ich verlache das Experiment jedenfalls nicht. Aber ich trinke auch Weine der Biodynamiker ohne darüber stetig zu lästern. Einzig das Ergebnis im Glas zählt da für mich.

Für Großmengen natürlich eher ungeeignet. 8-)

Re: Balthasar Ress

Di 11. Jun 2013, 19:50

Hallo Torsten,

ich kann mir schon vorstellen, dass es Unterschiede gibt, wenn die Lagerbedingungen nicht gleichartig sind. Also wenn z.B. der Keller wärmer als das Wasser im Becken ist. Vor allem aber, wenn die Flaschen mit Naturkork verschlossen wurden und auf diese Weise relativ viel Sauerstoff aufgenommen haben, während der Wein im Wasser sicherlich anders (besser gasdicht) verschlossen wurde.

Ich wage einmal zu behaupten, dass es keine signifikante Unterschiede gegeben hätte, wenn die Flaschen mit Schrauber verschlossen wären und die Temperatur im Keller gleich wie im Wasserbecken ist.

Grüße,
Gerald

Re: Balthasar Ress

Di 11. Jun 2013, 20:37

Hallo Gerald,

vielleicht findest du ja einen Winzer, der dieses Viererexperiment wagt...

Ich trau mir da keinerlei Thesen aufzusellen, ich lass am Ende nur meinen guten Geschmack entscheiden, sofern er denn wieder kommt. Momentan hab ich eher damit Probleme. Wein und auch Essen wollen nicht ganz so schmecken, wie sie es sollten.

Von daher muss ich erstmal eine Verkostungspause einlegen, wenn ich merke, es geht wieder in geordneten Bahnen, dann warten diverse schwierige Aufgaben - aber zugegeben, eine solche dann als Blindverkostung wäre auch mal ganz reizvoll...

Re: Balthasar Ress

Mi 12. Jun 2013, 07:52

Gerald hat geschrieben:Vor allem aber, wenn die Flaschen mit Naturkork verschlossen wurden und auf diese Weise relativ viel Sauerstoff aufgenommen haben, während der Wein im Wasser sicherlich anders (besser gasdicht) verschlossen wurde.


Die Chancen dafür stehen gut :) , Ress will in Zukunft auch bei seinen höherwertigen Weinen mehr auf Schrauber setzen: http://www.balthasar-ress.de/aktuelles/ ... i-2013.htm

Nun denn ...

Re: Balthasar Ress

Mi 19. Jun 2013, 14:37

Der Unterschied ist fundamental und leider muss ich sagen, haben wir die Weine zu früh wieder hochgeholt. Die hätten da noch gut fünf Jahre liegen bleiben können. Ich habe beide Varianten miteinander verglichen. der aus dem See war tausendmal frischer.

Re: Balthasar Ress

Mi 19. Jun 2013, 14:57

Also Tipp für alle Winzer (und Weinfreunde mit Keller): einfach ein paar Meter tiefer graben, bis man ans Grundwasser kommt. Und dort die Flaschen zur Lagerung versenken ... ;)

Grüße,
Gerald

P.S. In meinem "Naturkeller" (= Erdloch ;) ) wäre das tatsächlich möglich, der Grundwasserspiegel liegt nämlich nur ca. 1-2 m tiefer. Also schon ein Plan für das nächste verregnete Wochenende ...

Re: Balthasar Ress

Mi 19. Jun 2013, 19:57

ganz ehrlich, ich finde dieses wein versenken unglaublich albern. es mag ja einen gewissen marketingeffekt in gewissen zielgruppen haben, aber ich als konsument frage mich dann doch eher, warum andere winzer frische weine auch auf dem wege der üblichen lagerung in vernünftigen kellern hinbekommen. darüber hinaus fehlt mir nach erwerb der weine die möglichkeit diese in einem teich, gebirgsbach oder ähnlichem zu versenken und wenn ich mit meinem normal klimatisiertem keller vorlieb nehme, dann muss ich ja davon ausgehen, dass die frische verloren geht....

Re: Balthasar Ress

Do 20. Jun 2013, 11:06

Marko
Wenn Du mitbekommen hast in welchen Medien über die Bergung der Flaschen berichtet wurde, dann wirst Du schnell den Sinn für das Weingut erkennen. Eine wirkliche Option zur Lagerung von Wein ist das natürlich nicht, in fast allen Berichten dazu hat das Christian Ress ja auch gesagt, es ist schlicht zu aufwendig und zu teuer.

Ich will damit nicht sagen, dass die so gelagerten Flaschen nicht wirklich besser als konventionell gelagerte Flaschen waren, oder frischer oder was auch immer. Aber um eine Lagermöglichkeit ging es hier sicher nicht, es ging um Marketing für das Weingut, vielleicht noch Tauchspaß für den Winzer, Christian Ress taucht ja im örtlichen Tauchsportclub. Und die Sache mit dem Marketing hat perfekt geklappt, Chapeau für die Aktion.

Übrigens auch die Weine des Weinguts Ress MUSS man nicht so lagern, wenn man lange Spaß an den Weinen haben will. ;)

Re: Balthasar Ress

Do 20. Jun 2013, 11:22

mein beitrag war ironisch zu verstehen....

unabhängig davon, dass dies als marketinggag in einigen zielgruppen ganz sicher funktioniert, bei mir hat es eher einen gegenteiligen effekt und wenn herr würtz allen ernstes betont, dass die weine "tausendmal frischer" als die konventionell gelagerten waren, dann frage ich mich doch tatsächlich, warum ich eben diese konventionell gelagerten kaufen sollte.....das bessere ist bekanntlich der feind des guten.... :lol:
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