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Künstler

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nougat

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Re: Künstler

BeitragMo 29. Jul 2013, 07:44

Weinbertl hat geschrieben:gestern im Glas:

2011 Hochheimer Kirchenstück Riesling Kabinett

in der Nase mineralisch, ein Hauch Botrytis, etwas Patex (Leim), recht vielschichtig. Am Gaumen dann frischer grüner Apfel, Gras, kräftige Säure, zwischendurch ein Anflug von Räucherkammer, gute Substanz, gute Länge

In diesem frischen, leicht kantigem Stadium mag ich Rheingau Riesling sehr. Mal sehen, wie lange er diese Phase hält.

Gruß
Robert


Hatte ich jetzt über zwei Tage im Glas. Scheint sich weiterentwickelt zu haben. Saubere leise Nase nach Zitrus, gelbem Steinobst, etwas Kräuter. Schlanker Gaumen, habe hier auch die grüne Aromatik im Vordergrund, die Säure für meinen Geschmack aber nur ganz leicht dominierend und damit sehr animierend. Kann aber auch mit meiner rel. Hohen Säuretoleranz zusammenhängen. Im Nachhall kommen wieder mehr die gelben Aromen ins Spiel. Sehr schöner subtiler und leiser Kabinett. Asche auf mein Haupt, die Kleinen von Künstler habe ich bisher übergangen.
Grüße
Martin

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Jochen R.

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Re: Künstler

BeitragDi 30. Jul 2013, 18:39

nougat hat geschrieben:... die Kleinen von Künstler habe ich bisher übergangen.

Hallo Martin,
habe heute mal wieder den Hölle Riesling Kabinett 2012 im Glas.
Gefällt mir reproduzierbar sehr gut: Mango, Ananas und Bananen in der
intensiven Nase – nach kurzer Zeit auch ein Hauch feiner Tabak. Druckvoll,
frisch, Zitronen & Grapefruit, langer Abgang.
Mit dem 2012er Gutswein Qba. konnte ich mich dagegen nicht so anfreunden.

Viele Grüße,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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octopussy

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Re: Künstler

BeitragMo 18. Nov 2013, 12:54

Hallo zusammen,

dem Weingut Künstler konnte ich noch nie viel abgewinnen. Nahezu alle probierten Weine waren mir stets zu gefällig und langweilig, sauber zwar, korrekt erzeugt, aber ohne jegliche Faszination. Das hat sich auch am Wochenende nicht geändert, sondern im Gegenteil bestätigt. In einer Weinbar gab es zum günstigen Preis (15 Euro) vier Gläser halbwegs gereifte Künstler Rieslinge, und zwar:

1999 Stielweg Spätlese Trocken
2002 Hölle Spätlese Trocken
2004 Hölle Auslese Trocken
2009 Hölle Erstes Gewächs


Den '99er Stielweg fand ich noch am besten, er hatte Spannung in der Nase und auch ansatzweise am Gaumen, wirkte eher jung, aber im Mund etwas wässrig. 2002 Hölle SL tr. und 2004 Hölle AL tr. fand ich beide ok. Es fehlt mir nur an etwas, woran ich mich festhalten kann, trotz einer gewissen Präzision und sogar einer bestimmten wiederkennbaren Aromatik, die für mich vor allem von Ananas und weißen Blüten gekennzeichnet ist, ist da nichts Faszinierendes. Riesling-Muzak sozusagen.

Auf die Spitze getrieben wird das bei dem 2009 Hölle Erstes Gewächs. Den fand ich schon vor 2,5 Jahren extrem enttäuschend und daran hat sich nichts geändert. Den Wein finde ich einfach nur belanglos, jedenfalls gemessen daran, dass es sich um ein Erstes Gewächs eines Gault Millau 5 (in Worten: fünf) Trauben-Betriebes handelt. Kann mir jemand die Qualität der Künstler-Weine erklären? Ich verstehe diese Weine nicht.

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Beste Grüße, Stephan
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manubi

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Re: Künstler

BeitragFr 21. Feb 2014, 20:29

Aus dem Vicampo Riesling-Probierpaket:

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Ein wirklich sehr guter Riesling, der bisher beste aus dem keineswegs enttäuschenden Probierpaket.

Beste Güße

Manfred
Ich koche immer mit Wein. Manchmal kommt sogar etwas davon in den Topf . . .
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Herr S.

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Re: Künstler

BeitragDo 29. Mai 2014, 12:17

Hallo zusammen,

zuletzt im Glas:

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War zur Spargellasagne ok, solo aber eher wenig anspruchsvoll.

Viele Grüße,
Björn
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"Not that we needed all that for the trip, but once you get locked into a serious drug-collection, the tendency is to push it as far as you can." (Hunter S. Thompson, Fear and Loathing in Las Vegas)

Gast1

Re: Künstler

BeitragSo 1. Jun 2014, 08:51

Hallo @all,

war am letzten Freitag auf der Jahrgangspräsentation vom WG Dönnhoff an der Nahe. Neben diesem war dort auch das WG Künstler mit einer Reihe von 2012er und 2013er Weinen vertreten.

Zu Dönnhoff: Alles gut und in erwartbaren Rahmen für das wohl eher schwierige Jahr 2013. Am besten gefiel mir dabei das 'Doppelstück', einer Cuvee aus Weißburgunder & Grauburgunder, die sich mit Körper und viel Tiefe zeigte, ohne an Leichtigkeit und Trinkfluss einzubüssen. Zu den GG von Dellchen und Hermannshöhle wage ich kein Urteil, wobei die Hermannshöhle für mich ganz klar die Nase vorne hatte.

Zu Künstler: Richtig brillant war das 2012er GG Rüdesheim Berg Rottland. Mir ist bisher aus dieser Lage nur das 2007er GG Berg Rottland Goldkapsel von Josef Leitz in Erinnerung. In der schönsten Fruchtphase ein unglaublich expressiver Wein, der mit einem vielschichtigen Cocktail exotischer Früchte am Gaumen geradezu explodierte. Nicht Wenige bewerteten damals diesen Wein mit 98 Pkten. Jetzt der 12er Rottland von Künstler auf einem ähnlich hohen Niveau, jedoch viel dezenter und zurückhaltender, im Vergleich die leisen und zarten Töne oben formulierter Charakteristik ausdrückend. Ein sehr aristokratischer Wein und für mich eines der besten GG aus 2012 in Deutschland! Preis ab WG 30 Euro.

Weinfreundliche Grüsse
Christian
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Ollie

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Re: Künstler

BeitragSo 1. Jun 2014, 10:33

Hi Invest,

danke fuer den Hinweis. Waere schoen, wenn Kuenstler mal wieder ein grosser Wurf gelungen waere. Als ich letzten Herbst dort war, fand ich die GGs allgemein so la la und das Rotland-GG noch arg zugeschnuert und uneinschaetzbar. Die Hoelle-GK fand ich deutlich (3 Punkte) besser. (Die habe ich aber auch nicht gekauft.) Ich werde mal hinfahren zum Nachprobieren.

Unter Druck geraten waren die GGs naemlich von den Kainetten, die mir ziemlich gut gefallen hatten. Den trocken Berg Roseneck fand ich tatsaechlich so wenig schlechter als die GGs (2 Punkte oder so), dass ich beim dreifachen Preis fuer die GGs nicht mehr wollte (und als Kuenstler-Fanboy bin ich wirklich leidensfaehig).

Hast du denn die Kabinette probiert?

Cheers,
Ollie

PS: Vor einigen Tagen hatten wir die 2005er Hoelle-GK. Diese Flasche war am Anfang ihrer Trinkreife und ziemlich gross; zusammen mit dem Nonnenberg von Breuer (vor ein paar Wochen) das Ende der Fahnenstange bei Rheingauriesling vom Lehm.
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.

Gast1

Re: Künstler

BeitragSo 1. Jun 2014, 11:42

Hallo Ollie,

es war ja eigentlich eine 13er Jahrgangspräsentation. Insofern waren aus 2012 nur der Berg Rosenenck, (sorry, ein nettes gefälliges Weinchen. Die Parzelle hat Gunter Künstler vor ein paar Jahren von einem Sportsfreund übernommen. Der Rosenenck hat aufgrund seiner Leichtigkeit/Blumigkeit mit der typischen Charakteristik der schweren Böden vom WG Künstler mit dem für mich 'latourmäßigen' Entwicklungspotential nichts gemein.)

... den 12er Stielweg 'Alte Reben'. Fand ich gut, geradlinig und ganz klassisch Künstler. Akt. so im Bereich 86-88 Pkte. Dennoch, wenn ich aus der Vergangenheit nicht um das enorme Entwicklungs- und Komplexitätspotential gerade auch bei den kleineren tr. Kabinetten wüßte, hätte ich nicht gekauft. Zusätzlich wurde dann noch blind die Hölle Kabinett tr. aus 2012 dazugeordert.

Hatte den 12er Berg Rottland sofort nach dem Stielweg im Glas. Allein schon bei Berührung mit der Nase gab es einen freudig anerkennenden Stossseufzer. Ein sehr merkbarer und deutlicher Qualitätssprungs, was den sehr sympathischen Gunter Künstler zustimmend und freudig lächeln lies. Der Fakt, dass dieser Wein eben nicht so schwer wirkt wie der oben erwähnte 07er Leitz oder generell manch anderes GG ist für mir ebenfalls sehr sympathisch und genussfördernd. Als zusätzliche mir gegebene Info sei noch erwähnt, dass der Wein vor kurzer Zeit bei einer (großen?) Verkostung GG aus 2012 als bester Wein den ersten Platz belegt. Publizierung steht wohl noch aus.

Weinfreundliche Grüsse
Christian
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Ollie

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Re: Künstler

BeitragSo 1. Jun 2014, 12:18

Invest hat geschrieben:Insofern waren aus 2012 nur der Berg Rosenenck, (sorry, ein nettes gefälliges Weinchen. Die Parzelle hat Gunter Künstler vor ein paar Jahren von einem Sportsfreund übernommen. Der Rosenenck hat aufgrund seiner Leichtigkeit/Blumigkeit mit der typischen Charakteristik der schweren Böden vom WG Künstler mit dem für mich 'latourmäßigen' Entwicklungspotential nichts gemein.)


Ja du, nee, kein Problem, du musst dich fuer deine Meinungen nicht entschuldigen. - Ich persoenlich fand genau diesen sehr gut herausgearbeiteten Konstrast zwischen dem filligranen und blumigen Roseneck und den Lehmbombern (die ich auch ganz toll finde, da bist du ganz bei Trost und ich ganz bei dir) so interessant.

Was den Rottland angeht (mit der Hochheimer Hoelle meine Lieblingslage im Rheingau), so werde ich ihn bestimmt nachverkosten. So die Effilee-Verkostung die Leute nicht zum Telefonhoerer greifen laesst...

Cheers,
Ollie
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Weinschlumpf

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Re: Künstler

BeitragSo 1. Jun 2014, 14:00

Gestern abend im Glas:

Künstler Hölle Auslese GK 2006.

Aus dem Grottenjahr leider nur ein wirklich grottenschlechter Wein :(( Flüchtige Säure ohne Ende trifft auf Dosenananas. Wie man es auch in diesem Jahr besser machen konnte hat Wittmann mit einem unglaublich frischen Morstein gezeigt, den keiner der Anwesenden blind in dieses Ar**hjahr gesteckt hat.

Viele Grüße

Nikolai
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