Nahe - Diverse

So, gerade die Kiste bekommen und schon eine Flasche auf; Frevel egal die Neugier siegt, im Glas schwimmt der 011er Riesling Melaphyr von Jakob Schneider, ganz leicht primärfruchtlastige Nase, aber kein Eisbonbon, am Gaumen blitzsauber und trotzdem ernsthaft, im Moment mit kräftigen Hefenoten, etwas weißer Pfirsich, passende Säure, durchaus auf der kraftvolleren und stoffigen Seite, trotzdem schöner und in sich stimmmiger Wein, den man jetzt schon trinken kann, 86 Punkte, kostet 6 Euro

Gruß

Ralf

Hallo Ralf,

war vor knapp zwei Wochen im Weingut und hab die 2011er Kollektion probiert. Wieder ausnehmend gut! Wobei die trockenen Lagenweine aus dem Dellchen, Felsensteyer und der Hermannshöhle noch nicht gefüllt waren. Beim Melaphyr bin ich ganz bei Dir, sehe den 2011er auf Niveau des guten Vorgängerjahrgangs, den ich meist auch so bei 86 Punkten gesehen habe.
Habe mir aber trotzdem aus der 2011er Kollektion nicht den Melaphyr, sondern den Niederhäuser Rosenberg als Wein für jeden Tag mitgenommen. Ist nur unwesentlich teurer, aber dafür eher der elegantere mineralischere Typ.
Hast Du noch andere Weine von Schneider bestellt?

Gruß,
Jochen

Hallo Jochen,

ich habe u.a. auch die 011er Hermannshöhle und Rosenheck und das 010er Dellchen, bei meiner ersten Bestellung bei Schneider vor gut zehn Jahren ( danach habe ich nicht mehr bestellt, weil ich einfach zu neugierig auf andere Weingüter war,es lag nicht an der damaligen Qualität ) war in meiner Erinnerung der Riesling aus dem Dellchen "der" Riesling bei Schneider , ich bin mal gespannt auf das 010er Exemplar.
Ich habe gerade nochmal dem Melaphyr im Glas und ich finde es schon interessant, wie der junge Schneider die Kurve bekommt zwischen einerseits zugänglichen Aromen in der Primärfrucht ( heute kommt eine leicht parfümierte Note hervor, die aber irgendwie nicht stört...) und einem trotzdem ernsthaften Charakter, der nicht nur auf diese Zugänglichkeit zielt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Weingut vom Preis-Leistungs-Verhältnis sicher an der Nahe mit an der Spitze steht, die nächsten Proben werden es wahrscheinlich bestätigen..

Gruß

Ralf

Auch ich habe vor einigen Wochen ein paar Nahe-Güter besucht: Jakob und K.H.Schneider sowie Bamberger. Meine Frau hat ausserdem noch kurz bei Korrell vorbeigeschaut.
Vom 2011er Melaphyr war ich-entgegen eurer Eindrücke-nicht so begeistert. Ich empfand ihn, anders als seine Jahrgangsvorgänger aus 08,09 und 10, etwas langweilig und nicht besonders nachhaltig, ja sogar fast dünn. Dies dachte ich bereits im Weingut und fühlte mich beim Nachprobieren einer der drei dennoch mitgenommenen Flaschen leider bestätigt.jetzt muss ich unbedingt bald wieder eine Flasche öffnen...
Sehr gut hat mir hingegen der halbtrocken genannte aber saftig und harmonisch-trocken schmeckende Niederhäuser Riesling gefallen.Der ist für seinen Preis(5,50 Euro) ein echtes Pfund.
Auch wenn der 11er Melaphyr bei mir (bisher) noch nicht so eingeschlagen hat, mag ich das Weingut Jakob Schneider sehr, habe auch noch mal einiges von den wirklich sehr gelungenen 10ern bestellt.
Da zum Zeitpunkt meines letzten Besuches erst wenige 11er abgefüllt waren, würde es mich interessieren, noch mehr von euren Eindrücken zu hören, auch was die fruchtigen und (edel)-süssen Weine angeht.

Viele Grüsse, Roland

Hallo Ralf,
hallo Roland,

sorry habe mich vertan: habe natürlich auch den Rosenheck und nicht den Rosenberg mitgenommen. Und auch wie Ralf das Dellchen aus 2010. Wobei ich Anfang Juli nochmal kurz vorbeifahren werde, um mir die 2011er Lagenweine anzusehen.

Klasse fand ich auch die Auslese Junior aus 2011. Wobei man hier glaube ich keine klassische Auslese erwarten sollte, das geht schon Richtung BA. Gespannt bin ich auch auf die TBA, soll nach Angaben dse Weinguts bei 250° Oechsel liegen, war aber leider auch noch nicht gefüllt!

@ Roland: also dünn fand ich den Melaphyr eigentlich nicht, habe mich letztendlich nur gegen ihn entschieden, weil ich den Rosenheck eleganter und mineralischer fand.

Gruß,
Jochen

Die 011er Hermannshöhle von Schneider ist im Moment noch ziemlich vernagelt, die Nase deutet Aprikosen und Mango an, am Gaumen sehr hefig, kraftvoll, die Fruchtnoten sind sehr dezent vorhanden, die Säure passt, was man schon sagen kann ist das der Wein nicht aus Einzelteilen besteht, sondern eine Einheit bildet, die sich sicher noch mehr finden wird, aber jeder Bestandteil noch Zeit braucht, ich finde das schon sehr erstaunlich für einen Riesling, der gerade mal etwas mehr als 8 Euro kostet, so sieht normalerweise ein gehobener Riesling im Anfangsstadium aus, Prognose 88+, aber ein Wein tendenziell gesehen für Krafttrinker ( das wird wahrscheinlich generell das Problem in diesem Jahrgang )

Gruß

Ralf

Den 011er Rosenheck von Jakob Schneider habe ich gerade mal wieder im Glas, der Wein ist seit zwei Wochen offen und noch richtig frisch, er stand in der Küche und ist nicht zu kalt, und das tut ihm gut, die Pfirsichnote kann sich in ihrer Schönheit voll entfalten, untermalt von einer mineralischen Note, dabei sehr substanzreich und saftig, ein richtig gut gemachter Riesling, aber die Ecken und Kanten fehlen mir, trotzdem 86-87 Punkte, der Schneider jun. ist definitiv ein verdammt guter Winzer, ich kann mir gut vorstellen, dass die Preise in den nächsten Jahren nach oben gehen

Gruß

Ralf

Gestern Abend auf der Terasse den Rose de Diel 2010 im Glas gehabt.
Ein Spaßwein für laue Sommerabende. Bei dem schwülen Temperaturen enau das richtige.
Einfach lecker.

Mit manchen GG`s kann der 010er Norheimer Dellchen Riesling Trocken von Jakob Schneider konkurieren, stoffig, mit einer feinen, charmanten Frucht (die ihm eine gewisse Eleganz verleiht), die ich typisch für das Dellchen finde (sicher eine der besten Lagen an der Nahe, klein, aber fein), die Säure perfekt integriert, lang, mit einer gewissen Tiefe, dabei tendenziell zu jung ( ich bin mir sicher, dass da noch mehr kommt, obwohl der jetzt schon viel Spaß bereitet), 90 Punkte+, toller Riesling, und das für läppische 12 Euro

Gruß

Ralf

Ich hatte am Wochenende ein 1997er Norheimer Dellchen Riesling Auslese halbtrocken vom Weingut Mathern im Glas, und der war unglaublich. Man merkte ihm kaum ein Jährchen an und er schmiegte sich ganz umstandslos an ein Löffelchen Epoisse an. Das Weingut Mathern hatte ich bis jetzt überhaupt nicht auf dem Schirm gehabt - weiß hier jemand, ob es sich heute noch lohnt, die eine oder andere Flasche einzulagern?

Gruß, Harriet