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Jakob Schneider

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Bernd Schulz

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Re: Jakob Schneider

BeitragMo 2. Dez 2019, 00:38

Im Glas befindet sich gerade ein trockener 2018er Basisriesling aus dem Hause Schneider:

Bild

Um einen Ausbund an Komplexität handelt es sich natürlich nicht, und ich vermute schwer, dass der Wein mit Reinzuchthefen vergoren sowie hinterher aufgesäuert wurde. Die Säurezugabe wurde aber, wenn sie denn tatsächlich erfolgt ist, sehr gekonnt gehandhabt - das Ergebnis ist ein erstaunlich schlanker und animierender 2018er, der zeigt, was (mit eventuell etwas Trickserei ;) ) in diesem tendenziell fetten Jahrgang möglich war.

Hmm, warum werde ich trotz meiner relativ hohen Bewertung jetzt das leise Gefühl, dass die ganze Angelegenheit am Ende vielleicht doch zu manipulativ gestrickt worden sein könnte, nicht los? :?

Letztlich ist der Stil, in dem der Wein gehalten ist, dann doch nicht genau ein solcher, der mich rückhaltlos überzeugt.... :twisted:

Vielleicht trinke ich lieber einen 2018er Riesling, der auch wie ein 2018er Riesling schmeckt? :?

Herzliche Grüße

Bernd
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Olaf Nikolai

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Re: Jakob Schneider

BeitragMo 2. Dez 2019, 00:43

Diese Degunotitz lässt mich mehr als ratlos zurück.
Wein schmeckt....darf aber nicht weil mutmasslich manipuliert. Reichlich verworren. Was nun?
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Bernd Schulz

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Re: Jakob Schneider

BeitragMo 2. Dez 2019, 01:17

Olaf Nikolai hat geschrieben:Was nun?


In Zweifelfalle (wenn es denn wirklich interessiert) selber probieren! Kostet ja nur 7,95 und liegt dann auch inclusive Versand (6,90) immer noch sehr weit unter dem Kurs der Bordohs, über die hier mit Vorliebe geredet wird. --

Ganz abgesehen davon wollte ich mit meinem Beitrag darauf hinweisen, dass es auch beim Wein nicht immer so leicht ist, zu einem eindeutigen Urteil zu gelangen.......

Beste Grüße

Bernd
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theater69

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Re: Jakob Schneider

BeitragMo 2. Dez 2019, 14:21

Olaf Nikolai hat geschrieben:Wein schmeckt....darf aber nicht weil mutmasslich manipuliert.


Das laß mal Oma Liesel nicht hören :D
LG
Andreas

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Dilbert

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Re: Jakob Schneider

BeitragMo 2. Dez 2019, 15:04

:lol: :lol: :lol: :lol:

Oh ja!! Dann gibt's auf die Löffel!!

Wobei der "Rote Erde" wieder mal eine spezielle Händlerabfüllung ist. Ab Hof heißen die Gutsweine Melaphyr und Grauschiefer. Wenn sich die Gelegenheit ergibt frage ich gerne mal nach - würde mich auch interessieren!

Gruß,
Jochen
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Kle

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Re: Jakob Schneider

BeitragDi 3. Dez 2019, 15:44

ich finde ja, Bernd hat diesen Schreck, unbemerkt unter dem eigenen Niveau genossen zu haben, lebensecht abgebildet. Dabei geht es ja nicht darum, dass ein "designter" Wein einem vermeintlich natürlicher hergestellten geschmacklich voll entspricht, sondern dass Qualitäten, die mich zuerst begeisterten, später verdächtig fadenscheinig und oberflächlicher schmecken. Nicht einfach, weil der Wein abflaut, sondern weil er es anscheinend darauf anlegte, bei mir einen schnellen AHA-Effekt zu erreichen, was andere Qualitäten beeinträchtigen kann.
Die Gratwanderung bei der Beurteilung ist natürlich heikel.

Gruß, Kle
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Tristram Shandy
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Olaf Nikolai

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Re: Jakob Schneider

BeitragDi 3. Dez 2019, 20:45

Sorry. Fand ich echt lustig. Erinnerte mich an die prüden 50er, Doris Day" steriler Sex" und so...
Aber im Ernst Bernd. Werd ich so machen. Machmal finde ich auch hässliche Entchen sexy ;-)
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Bernd Schulz

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Re: Jakob Schneider

BeitragMi 4. Dez 2019, 01:35

Olaf Nikolai hat geschrieben:Erinnerte mich an die prüden 50er....


Meine Zweitreaktion auf den Wein war in gewisser Hinsicht auch "prüde", aber sie hat nun mal stattgefunden. Deine Assoziation kann ich trotzdem nachvollziehen.

Wenn ein 2018er Riesling in puncto Säure und Körper wie ein 2010er wirkt, steigen halt irgendwann gewisse Bedenken in mir
hoch.

Kle hat geschrieben:Dabei geht es ja nicht darum, dass ein "designter" Wein einem vermeintlich natürlicher hergestellten geschmacklich voll entspricht, sondern dass Qualitäten, die mich zuerst begeisterten, später verdächtig fadenscheinig und oberflächlicher schmecken. Nicht einfach, weil der Wein abflaut, sondern weil er es anscheinend darauf anlegte, bei mir einen schnellen AHA-Effekt zu erreichen, was andere Qualitäten beeinträchtigen kann.


Eben!

Wobei ich den Wein auch nicht vorverurteilen möchte. Überhaupt kenne ich das Weingut nicht so richtig aus der Nähe. Ich habe dort mal vor etlichen Jahren (2006, wie ich glaube) direkt bestellt, aber Oma Liesel ist mir persönlich nie untergekommen. Das, was ich bislang von Jakob Schneider im Glas hatte, fand ich immer sehr solide, aber tendenziell (bei einem guten PGV!) auch etwas mainstreamig. Dieser 2018er kam mir dann plötzlich verdächtig ;) vor. Vielleicht liege ich auch ganz falsch mit meinem Verdacht - eines ist der "Rote Erde" so oder so auf keinen Fall, nämlich jahrgangstypisch! Und generell bin ich kein Freund der Praxis, Jahrgangsunterschiede völlig einzuebnen.

Herzliche Grüße

Bernd
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Olaf Nikolai

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Re: Jakob Schneider

BeitragDo 5. Dez 2019, 23:39

....wer ist Oma Liesel?
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theater69

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Re: Jakob Schneider

BeitragFr 6. Dez 2019, 09:38

Olaf Nikolai hat geschrieben:....wer ist Oma Liesel?

Die Chefin vons Ganze :!:
Wer noch keine Weinprobe im Hause Schneider mit ihr mitgemacht hat, hat was verpaßt und sollte das un-be-dingt nachholen :lol: Höchst unterhaltsam, skurril, aber eine Verkäuferin vor dem Herrn!
Und die Weine sprechen für sich!
LG
Andreas

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