Aktuelle Zeit: Do 28. Mär 2024, 22:59


Dönnhoff

  • Autor
  • Nachricht
Offline
Benutzeravatar

EThC

  • Beiträge: 8122
  • Bilder: 27
  • Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
  • Wohnort: ...mal hier, mal dort...

Re: Dönnhoff

BeitragMi 8. Jan 2020, 13:26

...mit dem Weingut bin ich bis jetzt noch nie so richtig warm geworden:

Bild
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Offline

Bernd Schulz

  • Beiträge: 6519
  • Registriert: Sa 11. Dez 2010, 23:55

Re: Dönnhoff

BeitragMi 8. Jan 2020, 14:10

Erich, von Dönnhoff hatte ich schon etliche ganz wunderbare Weine und ebenso etliche Enttäuschungen im Glas.

Leider habe ich diverse rest- und edelsüße 2005er bei Dönnhoff gekauft. Der Jahrgang zeigt hier für meine Begriffe seine problematischen Seiten besonders stark, wobei die Sachen (wegen ihres massiv durchschlagenden Restzuckers) von einer sehr langen Reifezeit profitieren. Deine Spätlese aus dem Dellchen hast du wahrscheinlich (viel) zu früh getrunken!

Herzliche Grüße

Bernd
Offline
Benutzeravatar

EThC

  • Beiträge: 8122
  • Bilder: 27
  • Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
  • Wohnort: ...mal hier, mal dort...

Re: Dönnhoff

BeitragMi 8. Jan 2020, 15:28

Bernd Schulz hat geschrieben:Deine Spätlese aus dem Dellchen hast du wahrscheinlich (viel) zu früh getrunken!

Das kann durchaus sein, wurde von einem Rundenmitglied ins Rennen geworfen... :?
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Offline
Benutzeravatar

puschel

  • Beiträge: 1770
  • Bilder: 0
  • Registriert: Sa 23. Apr 2016, 20:17

Re: Dönnhoff

BeitragSo 27. Sep 2020, 15:21

Vom Fluss zum Himmel zieht sich diese Geröllhalde des Felsenbergs 'Felsentürmchens' bei 45% Steigung gen Himmel
Die Trauben für dieses GG sind hier auf Porphyr - und Melaphyrverwitterungsboden gewachsen

Bild

Gruß Adi
Save water, drink riesling
Offline
Benutzeravatar

Lorne Malvo

  • Beiträge: 279
  • Registriert: Sa 26. Okt 2019, 23:43
  • Wohnort: NRW

Re: Dönnhoff

BeitragFr 23. Okt 2020, 17:28

Mit Dönnhof hatte ich bislang nicht sehr viel Berührung. An der Nahe waren es eher die anderen. Bin etwas unsicher, ob sich das trotz der Qualität nachhaltig und intensiv ändert...

Dönnhoff - Niederhäuser Hermannshöhle GG - 2015

Einer dieser kompakten und gewissermaßen vollständigen und fruchtbefreiten Weine, der sich aufgrund seiner Nähe zur Perfektion nur schwer in Worte zerlegen lässt.

Leicht strohiges Hellgold mit grünlichen Reflexen
Jodiges Steinsalz und schiefrige Würze in der Nase, einerseits hellfleischig, andererseits mit etwas braun-würzigem, das etwas an gemahlenen Kümmel oder auch eine Spur Sojasauce erinnert. Eine minimale Bitternote einer Limette.
Wer unbedingt noch Frucht sucht, findet maximal etwas Litschi oder Honimelone, aber gaanz dezent.
Etwas Schnittlauch vermeldet mein Kolben noch und eine kleine Petrolspur begleitet das Nasen-Schauspiel. Alles extrem verwoben und kompakt. Die Tiefe schlägt mir einen Haken ins Hirn, den ich auch 1-2 Tage kaum loswerde.

Zum Gaumenauftakt etwas cremige Süße. Dann auch im Mund enorm kompakt, dicht und noch etwas fest, zugleich sehr komplex. Auch große Noblesse zeigend. Etwas herbe Kräuter wie Salbei, salzige Limettenschale und kleine Bitternote nach Wacholder. Fein im Saft durchsetzte Säure. Nochmal etwas Braunwürziges. Langer Abgang durch die enorm mineralhaltige Gewürzigkeit. Sehr viel Salz und was Pesto-/Rucola-artig Herbkräutriges ergänzt die Limettenspur.

Nach 24h entfaltete sich der Wein nochmal ein gutes Stück. Sicher noch sehr jung, aber schon auf gutem Weg. Ein deutsches Riesling-Mineralien-Monument.
Das bewegt.
94-95P+.

Zwei Punkte, die ich nicht dem Wein direkt anlaste, aber trotz aller Qualität mich ganz persönlich nicht perfekt ansprechen. In der Klasse muss nicht nur alles stimmen, sondern möglichst auch ideal zum Konsumenten passen. :geek:

1. Die etwas cremige Süßespur am Gaumenauftakt ist diskutabel, auch wenn sie nach hinten durch die Salz-Limetten-Würze total verschwindet, bin ich nicht sicher, ob sich das für mich komplett „passend“ einfängt.
2. Trotz der großen aromatischen Länge und Komplexität fehlt mir etwas Zug und ein Hauch Spannung.


Das Positive an der etwas „milderen“ Struktur ist, dass der Trunk auch meiner nicht so Riesling affinen Frau gefallen hat.

Zur Wiedervorlage, falls es dereinst noch mal einen kühleren Jahrgang gibt. :roll:
„Weine nicht, weil es vorbei ist, sondern lächle, weil es schön war.“
Offline
Benutzeravatar

EThC

  • Beiträge: 8122
  • Bilder: 27
  • Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
  • Wohnort: ...mal hier, mal dort...

Re: Dönnhoff

BeitragFr 23. Okt 2020, 19:21

Lorne Malvo hat geschrieben:1. Die etwas cremige Süßespur am Gaumenauftakt ist diskutabel, auch wenn sie nach hinten durch die Salz-Limetten-Würze total verschwindet, bin ich nicht sicher, ob sich das für mich komplett „passend“ einfängt.
2. Trotz der großen aromatischen Länge und Komplexität fehlt mir etwas Zug und ein Hauch Spannung.

...ungeachtet der unbestrittenen Qualität der meisten Dönnhoff-Weine werde ich mit der Stilistik durchgehend nicht so wirklich warm, eigentlich genau wegen diesen beiden Punkten...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Offline
Benutzeravatar

Lorne Malvo

  • Beiträge: 279
  • Registriert: Sa 26. Okt 2019, 23:43
  • Wohnort: NRW

Re: Dönnhoff

BeitragSa 24. Okt 2020, 09:51

Also der Wein, den ich im Glas hatte, das bekommt kein mittelmäßiger Winzer hin. Auch die Lage zählt sicherlich zu den sehr großen Großen Gs in Deutschland und ich bereue es keineswegs.
Dennoch ist es auch bei mir so, dass das Interesse sich in der Tiefe mit der Kollektion zu beachäftigen, eher gering ist.
Danke nochmal für Deinen Eindruck.
Qualität <> Stilistik
Zweiteres zündet bei mir auch nicht so richtig.
„Weine nicht, weil es vorbei ist, sondern lächle, weil es schön war.“
Offline

amateur des vins

  • Beiträge: 4271
  • Bilder: 10
  • Registriert: Sa 10. Mär 2012, 21:47
  • Wohnort: Berlin

Re: Dönnhoff

BeitragSa 24. Okt 2020, 10:56

Beeindruckend, daß ihr beide das so eindeutig sagen könnt.

Bei mir ist es so , daß der Entscheidungsprozeß sich meist aus dem Bauch heraus immer weiter verfeinert. Und wenn dann am Ende z.B. die Entscheidung für Riesling gefallen ist, entsteht von selbst die Lust auf eine bestimmte Stilistik: unspektakulär-balanciert (Dönnhoff), elegant (E-S), würzig (Wittmann), fokussiert (S-F), ... (Alles nur als Beispiel, plakativ und grob vereinfachend.)

M.a.W.: Es gibt nicht die eine favorisierte Stilistik, sondern das hängt (in Grenzen) von meiner Tagesform ab.
Besten Gruß, Karsten
Offline
Benutzeravatar

EThC

  • Beiträge: 8122
  • Bilder: 27
  • Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
  • Wohnort: ...mal hier, mal dort...

Re: Dönnhoff

BeitragSa 24. Okt 2020, 11:25

amateur des vins hat geschrieben:M.a.W.: Es gibt nicht die eine favorisierte Stilistik, sondern das hängt (in Grenzen) von meiner Tagesform ab.

...das ist bei mir an sich auch so, ich hatte bisher nur noch keine Tagesform, die optimal zu einem Dönnhoff-Wein gepaßt hätte... :mrgreen:
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Offline
Benutzeravatar

Lorne Malvo

  • Beiträge: 279
  • Registriert: Sa 26. Okt 2019, 23:43
  • Wohnort: NRW

Re: Dönnhoff

BeitragSa 24. Okt 2020, 12:48

amateur des vins hat geschrieben:Beeindruckend, daß ihr beide das so eindeutig sagen könnt.
M.a.W.: Es gibt nicht die eine favorisierte Stilistik, sondern das hängt (in Grenzen) von meiner Tagesform ab.

Beeindruckend ist da bei mir wohl eher nix.
Ich habe so einige Favoriten, die dann immer mal wieder in den Keller wandern und wo es mit der Stilistik bei mir passt (obwohl die -siehe Deine Kurzbeschreibungen- sehr unterschiedlich sein können) und das ist dann ganz ähnlich bei mir im Kopf verankert.
Dann gibt es ja immer mal wieder Weingüter, die ich irgendwie fast nie im Glas hatte oder bislang nicht so auf dem Radar waren und dann denkt ich mal dran, zieht was aus oder legt es in den Keller oder bestellt es hier und da mal in der Gastro oder hats mal in einer Verkostung.
Wenn es mich dann 2-3-mehrfach nicht so abholt oder ich klar benennen kann, was mir nicht soooo gefällt, lege ich mir dann nicht die ganze Kollektion hin.
Abgesehen davon trink ich ja neben den ganzen Deutschen Weinen auch noch Franzosen, Österreicher, Südtiroler.
Dann noch mal in der Tendenz mehr Rot als Weiss.
Wie soll ich das alles trinken? :shock: ;)
„Weine nicht, weil es vorbei ist, sondern lächle, weil es schön war.“
VorherigeNächste

Zurück zu Nahe

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste

Impressum - Nutzungsbedingungen - Datenschutzrichtlinie - Das Team - Alle Cookies des Boards löschen