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Südpfalz

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harti

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Re: Südpfalz

BeitragMo 31. Okt 2011, 09:55

Hallo Stephan,

im letzte Jahr haben wir mir unserer Weinreisetruppe sowohl Siener als auch Heußler besucht. Jetzt, 1 1/2 Jahre später, kann ich mit Blick in meinen Weinkeller sagen, dass mir die Siener-Weine (konkreter: Rieslinge) mehr zusagen. Sie sind trockener, ernster, runder als die von Heußler, zeigen ihre Qualitäten aber auch erst nach etwas Belüftung. Zur Zeit trinke ich bevorzugt vom Rotliegenden 2009 und Taschberg 2009.

Grüße

Hartmut
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octopussy

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Re: Südpfalz

BeitragMo 31. Okt 2011, 10:27

harti hat geschrieben:im letzte Jahr haben wir mir unserer Weinreisetruppe sowohl Siener als auch Heußler besucht. Jetzt, 1 1/2 Jahre später, kann ich mit Blick in meinen Weinkeller sagen, dass mir die Siener-Weine (konkreter: Rieslinge) mehr zusagen. Sie sind trockener, ernster, runder als die von Heußler, zeigen ihre Qualitäten aber auch erst nach etwas Belüftung. Zur Zeit trinke ich bevorzugt vom Rotliegenden 2009 und Taschberg 2009.

Hallo Hartmut,

Siener spielt in einer ganz anderen Liga. Deine Beschreibung (trockener, ernster, runder) kann ich unterstreichen. Heußler macht halt eher saubere, reintönige, sehr sorten- und weniger herkunftstypische Weine für den Alltagsgebrauch, die insgesamt deutlich in die gefällige, süffige Richtung gehen. In seiner Preisklasse macht er das m.E. sehr gut, v.a. bei den Burgundersorten und ganz besonders beim Sauvignon Blanc und trockenen Muskateller.
Beste Grüße, Stephan
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Ralf Gundlach

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Re: Südpfalz

BeitragSo 4. Dez 2011, 17:13

Siener gehört ja momentan zu den hochgelobten Betrieben in der Südpfalz, aber der 2008er Birkweiler Kastanienbusch "Schiefer", der im Gault Millau mit 93 Punkten bewertet wurde, lässt mich nicht unbedingt ob dieser Bewertung ratlos zurück, aber zumindest mit etwas Kopfschütteln, seit drei Tagen offen macht dieser Riesling auf mich den Eindruck, als wenn man für 2008 zuviel rausholen wollte, die Grundkomponenten stimmen eigentlich, denn Mineralik und leicht kühl wirkende Aprikosennoten vermitteln im Zusammenspiel mit der kräftigen Säure, das hier kein "Weichspüler" am Werk ist sondern durchaus ein ernstzunehmender Riesling, dabei ein kräftiger Körper mit suboptimal eingebundenen Alkohol, lang, aber im Abgang wirkt das ganze leicht alkoholisch, die Süsse, die mich vor allem am ersten Tag gestört hat ist mittlerweile in den Hintergrund getreten, Dem Tipp von Octopussy würde ich mich auf jeden Fall anschließen, den am ersten Tag hat mir das ganze gar nicht gefallen, da war die Mineralität und die Säure eher im Hintergrund, dafür dominierten die Süsse und die Frucht ( ich dachte schon an "Weichspüler" und die in der Kombination zuvirel Restsüsse/Frucht in der Pfalz nicht unbekannte fette Langeweilerstilistik ), aber trotz der Veränderung ab dem zweiten Tag sind 93 Punkte m.E. vollkommen überzogen, aber 87,88 Punkte sehe ich da schon, den hätte ich mal gerne anstatt mit 13 mit 12% Alkohol gesehen, ich könnte wetten ,das der chaptalisiert wurde...weiß das jemand??

Gruß

Ralf
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Charlie

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Gies-düppel Riesling Mandelberg 2009

BeitragDo 15. Dez 2011, 22:30

für alle denen meine VKNs zu kurz sind mit eventuell interessanten Beobachtungen zum Glas:

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Bernd Schulz

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Re: Südpfalz

BeitragMi 25. Jan 2012, 22:55

Dass der Wilhelmshof seinen Ruf als erstklassiger Sekterzeuger nicht zu Unrecht genießt, zeigte mir gerade wieder einmal dieser Sprudler:

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Die Rebsorte Silvaner hätte ich erst einmal als nicht besonders für die Sektproduktion geeignet eingestuft. Aber mit dem vorliegenden 09er wurde ich eines Besseren belehrt! Leckeres bzw. verflixt "trinkiges" :mrgreen: Zeug!

Beste Grüße

Bernd
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octopussy

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Re: Südpfalz

BeitragMi 18. Apr 2012, 22:19

Ich hatte gestern Gelegenheit, zwei Weine aus der Südpfalz zu probieren, die ich beide nicht so toll fand. Sven Leiners 2010 Grauburgunder Handwerk (die Basislinie) war noch ganz annehmbar, wobei ich bei Leiners Weinen öfter das Problem habe, dass sie mir zu lasch und samtig schmecken, dass aber gleichzeitig noch die Säure komisch eingebunden ist. Eigentlich will ich den Winzer und seine Weine unbedingt gut finden, da mir die Betriebsphilosophie gut gefällt, aber es fällt mir echt schwer.

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Gar nichts anfangen konnte ich dann mit dem 2009 Pinot Noir Barrique von Stepp und Gaul, den ich blind nach Neuseeland gesteckt hätte, der aber zusätzlich noch mit einer kräftigen Portion Extraholz gesegnet war. So soll Pinot Noir für mich persönlich nicht schmecken.

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Beste Grüße, Stephan
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octopussy

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Re: Südpfalz

BeitragSo 3. Jun 2012, 10:53

Am Nordrand der Südpfalz liegt das Dorf Duttweiler, in dem das Weingut Bergdolt Reif & Nett - so mein Eindruck - versucht, in die eher junge, populäre Ecke von Markus Schneider & Co. vorzustoßen. Drei Weine habe ich kurz probiert, zwei davon passabel und einer richtig gut.

Die weiße Cuvée Création aus 2011 aus der Literflasche ist ein Mischmasch aus allem, was so im Weinberg rumsteht, schlägt sich im Litersegment m.E. aber ganz gut. Die Nase ist ganz angenehm, am Gaumen passiert hingegen nicht viel.

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Die rote Cuvée Ole Ola aus 2009 beinhaltet Cabernet Sauvignon, Merlot, Lagrein und Dornfelder und dürfte damit ein Albtraum für Freunde regionaler Typizität sein. Schlecht war der Wein allemal nicht, etwas verholzt fand ich ihn aber trotzdem und kaufen würde ich mir so einen Wein auch nicht. Trotzdem: nicht übel.

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Wirklich Spitze fand ich den 2011 Sauvignon Blanc "Black Edition" aus dem mittleren Segment des Weinguts. Es gibt darüber auch noch einen Sauvignon Blanc "Avantgarde", der im Barrique und Stahltank ausgebaut wird (der "Black Edition" nur im Stahltank). Der Black Edition SB, den wir neben einem gruseligen Obstsalat-SB aus Neuseeland und einem eher mittelmäßigen Sancerre probiert haben, schlug die Konkurrenz jedenfalls um Längen, war etwas aufdringlich, aber nicht zu aufdringlich, schön harmonisch und einfach gut zu trinken. Im Vergleich zu beliebten Sauvignon Blancs von z.B. Knipser oder Kuhn hat mir dieser Sauvignon Blanc tendenziell besser geschmeckt. Für mich eine positive Überraschung.

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Beste Grüße, Stephan
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Bernd Schulz

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Re: Südpfalz

BeitragMo 11. Jun 2012, 20:44

Stephan, bei Bergdolt Reif & Nett habe ich mal auf eine hohe Hofschuster-Bewertung hin irgendeine 03er Auslese (ich bin gerade zu faul zum Nachgucken, glaube aber, dass es sich um eine Scheurebe gehandelt hat) bestellt. Diesen Wein mit seinen typischen 03er Haarwassernoten fand ich grottengrausam, und seitdem ignoriere ich die Mailwerbung, die mich immer noch regelmäßig aus Duttweiler erreicht, gefllissentlich. Vielleicht tue ich dem Betrieb ja damit Unrecht... :?: -

Im Glas befindet sich gerade ein schlichter Literriesling aus dem Nachlass meines Vaters:

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Trotz des Plastezapfens (!) präsentiert sich diese absolute Basisqualität nach über vier Jahren noch tadellos, ohne oxidative Noten und ohne einen Anflug von Firne. Das finde ich durchaus bemerkenswert!

Beste Grüße

Bernd
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Ostbelgier

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Re: Südpfalz

BeitragDo 21. Jun 2012, 21:17

Hallo zusammen,

im Rahmen meiner Hochzeitsreise sind wir zufällig in der Südpfalz gelandet, am westlichen Rand, um genau zu sein. Weyher liegt am äußersten Rand des Anbaugebietes, dahinter beginnt der Pfälzer Wald. Dort gibt es den GM-1 Trauben-Betrieb Rudi Möwes, den wir kurz besuchten. Faszinierend, was Herr Möwes aus den verschienen Böden herausholt, wenn es um Riesling geht ! Hier gibt es Buntsandstein, Granit und Schiefer, und alles ist deutlich unterscheidbar. Als ersten Wein habe ich mir heute den "einfachen" Silvaner Kabinett trocken 2011 Rhodter Rosengarten vorgenommen, der weniger als 5 Euro kostet und dafür recht viel bietet: Schöner Duft nach Birne, Kräutern und Orangenzeste, noch sehr jugendlich. Nicht dazu geeignet, alt zu werden, sondern mit Vergnügen jetzt oder nächstes Jahr getrunken zu werden. Nicht zu schwer mit 12,5 Vol. %, 4-5 gr RZ, insgesamt ein schönes und unkompliziertes Trinkvergnügen. Über die Rieslinge werde ich berichten.

Viele Grüße

Markus
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octopussy

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Re: Südpfalz

BeitragSo 15. Jul 2012, 22:32

Hallo zusammen,

heute gab es im Hause octo den 2009 Riesling vom Rotliegenden vom Weingut Siener, der aktuell eher etwas sperrig ist, aber durchaus gute Ansätze zeigt. Der Wein wurde ja allenthalber sehr gelobt. Und für 8 Euro bekommt man auch eine ganze Menge geboten. Nicht zuletzt wurde dem Wein ein für Gutsrieslinge eher langes Hefelager bis in den Juli 2010 hinein gegönnt. In mehreren Aspekten finde ich den Riesling vom Rotliegenden eher untypisch. Zum einen fällt die für 2009 eher heftige Säure auf, dann die für die Südpfalz und das Jahr eher schlanke Art (auch im Alkohol) und schließlich die Tatsache, dass der Wein ganz und gar jung wirkt. Letzteres könnte m.E. am Schraubverschluss liegen. Mir ist jetzt schon öfter aufgefallen, dass Weine mit Schrauber eine ganze Zeit nach der Abfüllung so gut wie überhaupt keine Reifenoten haben - aber wirklich null Reifenoten.

Ein Haar in der Suppe möchte ich nicht für mich behalten. Ich finde, dass sich diese Art von Rieslingen ganz schlecht mit Essen kombinieren lässt. Wir hatten den Wein zu einem Kalbsgeschnetzelten mit behutsam gebratenem Rösti. Ich dachte, dass ein bisschen Säure die sahnige Sauce gut komplementiert. Diese eher karge Art wirkt aber zu einer sahnigen Sauce eher noch karger. Da muss ich beim nächsten Mal dann doch eher zu einem Silvaner, Chardonnay oder Weißburgunder greifen.

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Beste Grüße, Stephan
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