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Ökonomierat Rebholz

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Bradetti

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Re: Ökonomierat Rebholz

BeitragMo 24. Apr 2017, 09:42

Gestern im Glas:

2014 Ökonomierat Rebholz Riesling "vom Buntsandstein" trocken

Also im Vergleich zur letzten Flasche (Januar 2016), die mich völlig begeistert hatte, bin ich hier etwas ratlos.
Der Wein ist völlig verschlossen, hat quasi zu gemacht. Die Mineralik spürt man, auch die Kräuterwürze und erst an 3. Stelle leichte weiße Fruchtnuancen. Auch mit Belüftung tut sich nichts.
Es ist wie ein eingestürztes schönes Haus. Die tolle Baussubstanz ist da, aber eben platt und nicht aufgerichtet und breit mit Volumen.
Mit der nächsten Flasche warte ich dann wohl nochmal 2 Jährchen....
87 Punkte.
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Bradetti

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Re: Ökonomierat Rebholz

BeitragSa 12. Aug 2017, 20:32

Hatte mit der nächsten Flasche "vom Buntsandstein" doch keine 2Jahre gewartet sondern vor ca 1 Monat nochmal eine Flasche aufgezogen. Es war alles da: 92+ Punkte
Die letzte Flasche tue ich mal als Flaschenvarianz ab...

Gestern im Glas

2015 Riesling trocken "vom Rotliegenden"
Nach dem Ziehen des Korken mal geschnüffelt und ich dachte ich hab hier den Ganz Horn, den ich von der Aromatik nicht wirklich mag, erwischt. Aber nein, mit der Zeit finde ich hier mehr und mehr den Kastanienbusch wieder!
Der Wein hat alles was ich an Rebholz so mag! Diese spezielle Mineralik-Note mit feiner weißer Frucht, diversen Kräutern und leichter Blumenwiese mit perfekt eingebundener Säure. 93 Punkte! Ist weder besser, noch schlechter als der "vom Buntsandstein"!
Rebholz ist in meinem Keller knapp vor Koehler-Ruprecht die Nummer 1 aus der Pfalz, und dieser für mich erste "vom Rotliegenden " beweist warum!
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Bradetti

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Re: Ökonomierat Rebholz

BeitragMo 26. Mär 2018, 08:57

Über die letzten beiden Abende wieder mal einen Rebholz im Glas gehabt:

2014 Riesling trocken „Vom Buntsandstein“

Wieder ganz sauber vinifiziert, alles klar gezeichnet. Die für mich mittlerweile typische Rebholz-Mineralität geht Hand in Hand mit Limette, Grapefruit, Kräutern und einer präsenten, aber nicht überfordernden Säure.
Der Wein zeigt Tiefgang, ist trotzdem leichtfüßig und tritt mit einer schönen Salz-Note mittellang ab.
Einfach wunderschön. 91 Punkte.
2 Flaschen verbleiben.
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amateur des vins

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Re: Ökonomierat Rebholz

BeitragDo 3. Jan 2019, 21:39

Das nenne ich mal einen gelungenen Start in's Wein-Jahr!

Rebholz, Mandelberg WB GG 2017

Großartig dichte und intensive Nase, komplex und tief. Da ist viel mehr als bei WB üblich. Tolle Mischung aus durchaus typischer WB-Frucht und satter Mineralik.

Am Gaumen recht knackige Säure, sehr schön und lebendig (wenngleich etwas unerwartet bei WB). Kaum Frucht - rote (!) Johannisbeere, ein Hauch weißer Pfirsich; im Abgang Mandarine. Aber jede Menge Mineralik und Kräuter!

Erstaunlich zugänglich und harmonisch für so einen jungen Wein aus dieser Liga. Voll, fast üppig (nur fast!) , aber jede Menge Spannung, dadurch sehr ausgewogen. Macht jetzt schon super viel Spaß, aber steht erst ganz am Anfang.

Ein heißer Kandidat für den besten WB, den ich je im Glas hatte.
Relativ günstiger 5+1-Nachkauf - da konnte ich nicht widerstehen. Und das war gut so!
Besten Gruß, Karsten
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amateur des vins

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Re: Ökonomierat Rebholz

BeitragSa 5. Jan 2019, 13:31

Nicht ganz überzeugt hat mich hingegen der

Rebholz, Chardonnay R 2017

Daß der Wein jugendlich ungestüm und etwas disjunkt daherkommt, ist dabei garnicht das Problem. Die leichte Reduktion und angedeutete Adstringenz sehe ich eher positiv, ein Hauch Vanille vom Barriqueausbau ist erwartbar und wird sich auswachsen, und die gelbe Steinfrucht zwischen deutlicher Mineralität ist ziemlich schön. Auch die Dichte ohne Fett gefällt mir gut.

Die Säure ist es, die ich kritisch sehe: Die ist ziemlich knackig, sogar leicht bissig, sehr zitrisch, und wirkt auf mich leicht unterreif (nicht direkt grün). Und ich bin mir nicht sicher, ob sich das mit Reife abmildert. Ich fühle mich an meine ersten Versuche mit Hubers Chardonnays erinnert, mit denen ich ähnliche Schwierigkeiten hatte, obwohl ich säurebetonte Weine mag.

Immernoch ein guter Wein, aber sehr fordernd und zumindest derzeit nicht ganz im Gleichgewicht. Die Expertise sagt 8,6 g/l Säure bei 0,7 g/l RZ, aber leider nichts über Malo - schmeckt mir eher nicht danach.

Der letzte Schluck Mandelberg vom Vortag (praktisch unverändert) zeigte ihm im direkten Vergleich deutlich die lange Nase. Dafür kostet der Mandelberg aber auch 5/6 des Chardonnays. :mrgreen: Klarer Sieger hier...
Besten Gruß, Karsten
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Der Wein-Schwede

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Re: Ökonomierat Rebholz

BeitragSa 5. Jan 2019, 18:29

Hallo Karsten,

Ganz interessant deinen Beitrag über Rebholz Ch R 2017 zu lesen. Ich kenne die Jahrgänge 2014 und 2015 von diesem Wein sehr gut, und die haben weder Reduktion oder zitrische Säure. Die haben doch viel gelbe Steinfrucht und Holz, und ein bisschen Kreidigkeit dazu. Für die Jahrgänge 2014 und 2015 hat Rebholz teilweise Malo gemacht.
Den 2016:er und den 2017:er habe ich nicht probiert, aber ein Säurewert von 8,6 g/l ist schon im Huber/Knewitz Bereich! Der Chardonnay R 2015 hat 6,4 g/l welches auch völlig normal für ein Chardonnay ist, und der 2014:er schmeckt ähnlich wie der 15:er.
Solche grosse Unterschiede macht die Mutter Natur nicht alleine, wenn es vom Winzer nicht gewollt ist. Ich habe mit einem Winzer über das Thema Säure gesprochen (der macht auch einen guten Chardonnay), und er meint dass es "unmöglich" ist ein Säurewert von 8,5-9 g/l in einem Chardonnay zu erreichen, ohne dass der Wein künstlich angesäuert wird. :o
Ich bin noch im Zweifel ob ich eine solche "provokative" Frage bei einem Winzerbesuch stellen darf, aber es wäre ja interessant zu wissen!
Es ist doch hier klar dass Rebholz etwas neues versucht. Bis vor einigen Jahren waren die mit dem Ch R in den Weinführern öfters Spitzenreiter (z. B. Gault-Millau), aber Huber hat ja die Position komplett übernommen. Vielleicht versucht man die neue "Mode" zu folgen.

Es könnte ja sein dass ich jetzt den Ch R besser finden würde! :) :ugeek:

Thema Rebholz WB Mandelberg:
Ich kenne den 2015:er (habe ein Paar Flaschen) und er ist vielleicht den besten WB ich auch probiert habe! :)
Weissburgunder finde ich selten besonders komplex, aber der Wein ist es!

Viele Grüsse
Rolf
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Re: Ökonomierat Rebholz

BeitragSa 5. Jan 2019, 20:31

Der Wein-Schwede hat geschrieben:Ganz interessant deinen Beitrag über Rebholz Ch R 2017 zu lesen. Ich kenne die Jahrgänge 2014 und 2015 von diesem Wein sehr gut, und die haben weder Reduktion oder zitrische Säure. Die haben doch viel gelbe Steinfrucht und Holz, und ein bisschen Kreidigkeit dazu. Für die Jahrgänge 2014 und 2015 hat Rebholz teilweise Malo gemacht.
'15 habe ich bisher als einzigen Jahrgang getrunken. Von Reduktion oder bissiger Säure habe ich mir nichts notiert. Im Gegenteil, fand ich ihn Ende Januar 2017 bereits recht zugänglich. Und er gehörte zu meinen WOTY 2017.
Der Wein-Schwede hat geschrieben:[...] ein Säurewert von 8,6 g/l ist schon im Huber/Knewitz Bereich! Der Chardonnay R 2015 hat 6,4 g/l welches auch völlig normal für ein Chardonnay ist, und der 2014:er schmeckt ähnlich wie der 15:er.
Solche grosse Unterschiede macht die Mutter Natur nicht alleine, wenn es vom Winzer nicht gewollt ist. Ich habe mit einem Winzer über das Thema Säure gesprochen (der macht auch einen guten Chardonnay), und er meint dass es "unmöglich" ist ein Säurewert von 8,5-9 g/l in einem Chardonnay zu erreichen, ohne dass der Wein künstlich angesäuert wird. :o
Rebholz-Homepage hat geschrieben:Seither und auch künftig wird bei uns weder angereichert noch entsäuert, weil wir glauben, dass beides den Charakter verdirbt.
Ich glaube ihnen das (bis zum Beweis des Gegenteils). Vielleicht wurde ja besonders früh gelesen. Das würde auch zum leicht unreifen Eindruck passen. Dann womöglich noch ohne Malo, und es wird sehr knackig. Vielleicht maile ich sie ja deswegen mal an.
Der Wein-Schwede hat geschrieben:Es ist doch hier klar dass Rebholz etwas neues versucht. Bis vor einigen Jahren waren die mit dem Ch R in den Weinführern öfters Spitzenreiter (z. B. Gault-Millau), aber Huber hat ja die Position komplett übernommen. Vielleicht versucht man die neue "Mode" zu folgen.
Weiß ich nicht, ob das so klar ist. Der Anspruch von Rebholz ist ja, wenig zu manipulieren. Da kann die Jahrgangs-Varianz schon mal etwas größer ausfallen. Ich meine auch irgendwo den Eindruck gewonnen zu haben, daß die nächste Generation mehr Einfluß bekommt, aber weiß nicht mehr, woher ich das habe. Und schließlich scheint es mir nicht so, als würden sie dort irgendwelchen Moden hinterherlaufen, sondern ihren eigenen Weg verfolgen.
Der Wein-Schwede hat geschrieben:Es könnte ja sein dass ich jetzt den Ch R besser finden würde! :) :ugeek:
Das kann ich mir sehr gut vorstellen, nach allem, was ich hier von Dir gelesen habe. 8-)
Der Wein-Schwede hat geschrieben:Thema Rebholz WB Mandelberg:
Ich kenne den 2015:er (habe ein Paar Flaschen) und er ist vielleicht den besten WB ich auch probiert habe! :)
Weissburgunder finde ich selten besonders komplex, aber der Wein ist es!
Seit den '12ern kenne ich Im Sonnenschein und Mandelberg, und war von Anfang an begeistert.
Besten Gruß, Karsten
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Käfi

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Re: Ökonomierat Rebholz

BeitragDo 10. Jan 2019, 08:28

Meine Erinnerung vom 14er Rebhozl ist "Vanillebombe", wobei sich das an Tag 2 gelegt hatte.

Du schreibst, der Mandelberg WB würde 5/6 des CH kosten. Den Mandelberg 2017 finde ich nicht unter 40, den Chardonnay R bei 31? Verschrieben, oder Geheimquelle? :D
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amateur des vins

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Re: Ökonomierat Rebholz

BeitragDo 10. Jan 2019, 09:41

Käfi hat geschrieben:Meine Erinnerung vom 14er Rebhozl ist "Vanillebombe", wobei sich das an Tag 2 gelegt hatte.
Das scheint sich ja mit Rolfs Eindrücken zu decken. Ich kenne bisher nur '15 und eben '17 und fand das bei den beiden nicht.

Käfi hat geschrieben:Du schreibst, der Mandelberg WB würde 5/6 des CH kosten. Den Mandelberg 2017 finde ich nicht unter 40, den Chardonnay R bei 31? Verschrieben, oder Geheimquelle? :D
Oh, wie peinlich... :oops: Du hast völlig Recht, es ist genau andersherum; Deine Preise passen in etwa. Danke für die Korrektur! Und ich war felsenfest der Meinung...
Besten Gruß, Karsten
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Der Wein-Schwede

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Re: Ökonomierat Rebholz

BeitragDo 10. Jan 2019, 11:49

Ja, genau.
14 und 15 Ch R sind Vanille, Holz, Gelbfrucht und moderate Säure, 17 scheint jetzt „verhubert“ worden.
Vielleicht soll ich das Weingut wieder besuchen (trotz dass ein Besuch dort ziemlich in der Geldtasche greift).

Gruß
Rolf
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