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Diverse Winzer

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Bernd Schulz

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Re: Diverse Winzer

BeitragFr 9. Jun 2023, 21:56

Die überraschend positiven Eindrücke, die ich zuletzt von den Erzeugnissen des Weinguts Müller-Ruprecht gewonnen hatte, werden durch diese schöne 21er Scheurebe trocken mit ihrer klaren, aber unaufdringlichen Sortenaromatik bestens bestätigt:

Bild

13,5 Volt (auf dem Etikett, während PdP den Alkoholgehalt mit lediglich 13% angibt ;) ) stellen für mich normalerweise ein Kaufhindernis dar. Aber hier handelt es sich trotzdem um einen schönen, animierenden und eindrucksvoll mineralisch unterlegten Vertreter seiner Sorte, die für meine Begriffe nach wie vor sträflich unterschätzt wird (Georg Scheu ist mit der Züchtung ein absoluter Geniestreich gelungen, wenn man mich fragt!).

Bei Müller-Ruprecht kann man wohl mittlerweile eine Menge - sehr erfreulich, dass der Betrieb einen solchen Aufschwung genommen hat!

Herzliche Grüße

Bernd
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Ollie

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Re: Diverse Winzer

BeitragMo 26. Jun 2023, 14:21

2021 Chardonnay "Ton.Boden", Sven Leiner, Ilbesheim, 12.5 Vol%
Sehr verhaltene Nase nach (vielleicht?) Melone, Granny Smith, leichte Kräutrigkeit (Schafgarbe!), Holzeinfluss. Am Gaumen im Antrunk viel Stoff und Fett, aber eine überdimensionierte und auch harsche Säure überfährt den Wein förmlich. Aromatisch ist da nicht viel mehr als in der Nase. Mit etwas Luft und Wärme rundet sich der Wein ein wenig, aber das (zugegebenermaßen gute) Holz kommt etwas stärker hervor. Im Abgang deutlich phenolisch (das Ding hat Tannin, was auch der Säure nicht gut bekommt), grüner Apfel. Rebsortentypisch zwar, aber ansonsten skandinavisch, freudlos, anstrengend. Wurde von mir blind nach "Rheinhessen, Ehrgeizklasse" gesteckt. 83.

Warum?

Cheers,
Ollie
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
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Bernd Schulz

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Re: Diverse Winzer

BeitragFr 7. Jul 2023, 21:41

Im Glas befindet sich der 22er Kabinett aus der Scheurebe von Müller-Ruprecht. Meine verbale Beschreibung des Vorgängers aus 2021 konnte ich weitgehend übernehmen:

Bild

Lediglich die mineralischen Elemente, die ich beim 21er wahrgenommen hatte, finde ich beim 22er kaum wieder. Aber dafür gibt es nur ein Pünktchen Abzug, denn der 22er wirkt trotzdem ausgesprochen überzeugend.

Für gerade mal gute 8 Euro handelt es sich um eine verdammt feine Scheurebe. Wenn man jenseits von Modetrends mit (dezent) restsüßen Vertretern dieser Sorte etwas anfangen kann, kann man hier bedenkenlos zuschlagen.

Herzliche Grüße

Bernd
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Udo2009

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Re: Diverse Winzer

BeitragFr 1. Sep 2023, 20:52

Wilhelmshof, Siebeldingen, 2018er Spätburgunder Im Sonnenschein, Spätlese, trocken, 13,5 % Alkohol, RZ: 0,30 g/l S: 5,50 g/l

Im Glas das typische, durchsichtige Spätburgunder-rot, mit immer noch weißem, leicht lila getöntem Rand.

In der Nase Kirschen, dunkle Beeren, ein Hauch Holz vom Barrique-Ausbau.

Am Gaumen die selben Geschmacksnoten, gut ausbalanciert, Tannine gut eingebunden.

Ist nach fünf Jahren auf der Höhe, kann aber m. E. durchaus noch etwas liegen, ob er dann noch viel besser wird, sei mal dahingestellt.
Wilhelmshof -> immer wieder lecker!!

Edit: Noch eine Flasche des 2019er Spätburgunder Im Sonnenschein, Spätlese, trocken aufgemacht....

Ergebnis: Im Prinzip die selben Geschmacks- und Geruchsnoten - aber deutlich jünger. Der muss noch ein bis zwei Jahre liegen.
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Udo2009

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Re: Diverse Winzer

BeitragMi 6. Mär 2024, 20:35

Udo2009 hat geschrieben:Wilhelmshof, Siebeldingen, 2018er Spätburgunder Im Sonnenschein, Spätlese, trocken, 13,5 % Alkohol, RZ: 0,30 g/l S: 5,50 g/l... Ist nach fünf Jahren auf der Höhe, kann aber m. E. durchaus noch etwas liegen, ob er dann noch viel besser wird, sei mal dahingestellt. ....


Er wird besser!! Just eine Flasche Siebeldinger Im Sonnenschein von 2010 aufgemacht. Analysedaten dürften ähnlich sein.

Im Grunde kann ich den Text aus dem vorigen Beitrag kopieren. Auch mit 14 Jahren gibt es noch keine bräunlichen Reflexe, Rand ist immer noch weiß mit leicht lila Einschlag.

Das ist Spitze!!

Edit: Und jetzt noch den 2012er aufgemacht und festgestellt, dass der auch sehr gut ist - aber der 2010er ist den "berühmten" Ticken besser. Fazit: Spätburgunder vom Wilhelmshof darf ruhig eineinhalb Jahrzehnte im Keller schlummern... ;)

P.S.: ... und alle Weine vom Wilhelmshof mit absolut spitzenmäßigen Naturkork... wenn der Wilhelmshof mit Schraubern anfängt, dann ist Matthäi am letzten...
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Bernd Schulz

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Re: Diverse Winzer

BeitragMi 13. Mär 2024, 00:57

In meinem Glas befindet sich mal wieder etwas von Müller-Ruprecht:

Bild

Seit dem Einstieg von Philipp Wöhrwag in einen Betrieb, dessen Erzeugnisse ich früher auf dem Aachener "WeinSommer" als einigermaßen erträglich wahrgenommen habe, hat sich bei Müller-Ruprecht offenbar Entscheidendes getan. Beim 22er Kabi trocken aus dem Annaberg handelt es sich jedenfalls um einen Pfälzer Leichtwein, der mit subtiler Aromatik und einer erfrischend "kühlen" Anmutung glänzt. Trotz der nur 12% Alkohol wurde die Restzuckergrenze nicht annähernd ausgereizt; wir reden hier vielmehr von einem Kabinett trocken, der tatsächlich richtig trocken wirkt, ohne in irgendeiner Form einen abweisenden Eindruck zu machen. Extrem viel trockener Riesling zu einem regulären Preis von gerade mal 8,20 - oder um mit Erich zu reden ;) : Nachkauf = 3 von 3!

Herzliche Grüße

Bernd
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EThC

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Re: Diverse Winzer

BeitragMi 13. Mär 2024, 08:55

Bernd Schulz hat geschrieben:um mit Erich zu reden ;) : Nachkauf = 3 von 3!
:D :mrgreen: :!:
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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Bernd Schulz

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Re: Diverse Winzer

BeitragSo 17. Mär 2024, 23:43

An den preiswerteren Annaberg-Kabi trocken kommt der Saumagen von Müller-Ruprecht für meine Begriffe nicht ganz heran:

Bild

Wenn hier minimal weniger auf der Restzuckergeige gespielt worden wäre, würde es sich vielleicht um einen formidablen trockenen Weißen aus einer berühmten Lage handeln. Ein schlechter Wein ist es auch mit dem RZ von 7,2 Gramm pro Liter nicht geworden, aber trotzdem passt die Süße nur suboptimal ins Gesamtbild.

Trotzdem halte ich Müller-Ruprecht nach dem Einstieg von Philipp Wöhrwag für einen unter PGV-Aspekten besonders beachtenswerten Betrieb!
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nordmann

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Re: Diverse Winzer

BeitragMo 25. Mär 2024, 22:30

Es ist nicht so, dass mein "Weinkeller" besonders groß ist. Es ist eher ein Weinregal im Kellerraum. Aber trotzdem finde ich manchmal Sachen, die ich einfach vergessen hatte. Ich hatte einen etwas müden, vielleicht sogar schon hinüber Weißwein erwartet. Aber nix davon.

Weingut Gabel, "Großes Holz" Pinot Blanc & Auxerrois, Jg. 2017, 12,5%vol.alc.

In der Nase altmodische Frucht, Apfel und Birne, so wie in Omas Garten vom Baum. Erfreulich frische Nase.

Setzt sich dann auch im Geschmack so fort, es bleibt fruchtig, es ist trocken, der Wein hat eine schöne Säure, wie von leicht unreifem Obst, ja, Apfel und Birne fällt mir ein.

Da ist nix müde oder hinüber, der ist frisch, fruchtig und macht Spaß. Das war mal eine Händlerabfüllung von oder für Gerd Rindchen. Ganz im Gegensatz zu einem Geisberg 2016 von Wageck, zu dem ich separat noch was schreibe.
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Udo2009

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Re: Diverse Winzer

BeitragMo 25. Mär 2024, 22:53

Die Serie "Gabel großes Holz" hatte ich auch im Keller. Alles Spitzenweine. (Und nein, ich vergebe keine Punkte.)
Rund, vollmundig, große Trinkfreude.

Aber stimmt, sie waren nicht von Gabel direkt, sondern eine Edition für den Handel.
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