Gerhard Klein

Was da gerade in der Pfalz abgeht, unglaublich. Wir haben hier eine hervorragend ausgebildete ehrgeizige neue Generation im dt. Weinbau. Junge&talentierte Winzer sprießen da wie Spargel aus dem Boden, Andy&Steffen Rings, Jürgen Krebs, Thomas Pfaffmann, Stefan Meyer, Stefan Bietighöfer, Johannes Jülg, Peter Klein und viele mehr. Die Pfalz ist momentan das Mekka der jungen dt. Weinszene.

Meine neueste Entdeckung das Weingut Gerhard Klein im Hainfeld. Ganz so neu wiederum doch nicht, vor ein paar Jahren hatte ich schon die Weine von Peter Klein auf der Agenda anlässlich einer Präsentation"Junge dt. Winzertalente" im RUTZ.

"Das Weingut liegt in der Gemeinde Hainfeld im deutschen Anbaugebiet Pfalz. Die Familiengeschichte reicht 350 Jahre zurück. Ein Wolf Klein wurde urkundlich beim Kauf eines Weinberges am „12.ten. Augusti anno 1659“ erwähnt. In der heutigen Form wurde das Weingut von Georg und Katharina Klein gegründet und befindet sich seit 1886 an seinem angestammten Platz. Heute wird es in fünfter Generation von Gerhard und Sieglinde Klein geführt. Die Weinberge umfassen 16 Hektar Rebfläche in den Lagen Altenforst (Burrweiler), sowie Kapelle, Kirchenstück und Letten (Hainfeld). Sie sind mit den Weißweinsorten Riesling (3,5 ha), Grauburgunder, Weißburgunder, Gewürztraminer, Muskateller, Silvaner, Chardonnay, Müller-Thurgau, Kerner und Scheurebe, sowie mit den Rotweinsorten Spätburgunder (1,7 ha), Frühburgunder, St. Laurent, Portugieser, Dornfelder und Dunkelfelder bestockt. Der Anteil der Burgundersorten beträgt rund 45%. Im Weingarten wird nach den Richtlinien des kontrolliert umweltschonenden Weinbaus gearbeitet. Großer Wert wird auf Ertragsreduzierung durch Ausdünnen und selektive Lese gesunden, reifen Leseguts gelegt. Der junge Wein wird ohne mechanische Beanspruchung vom Trub getrennt, um die natürliche Kohlensäure zu erhalten. Die Weißweine werden im Edelstahl, die Rotweine im traditionellen Holzfass oder im Barrique ausgebaut." W+

"Es tut sich viel in Hainfeld, und dieser Wettbewerb scheint sich auf mehrere Betriebe positiv auszuwirken. Klein war schon immer ein Motor dieser Vorwärtsentwicklung, da wird auch jetzt keine Pause eingelegt, im Gegenteil. Vater Gerhard hat sich zurückgezogen und in den letzten Jahren seinem Sohn Peter die Führung überlassen. Nun kommt mit Bärbel auch noch dessen Schwester hinzu - das wird ein gutes Team. Gerade ist der komplette Kellerumbau inklusive Traubenannahme und neuem Holzfasskeller fertig geworden. Die vorgestellten Weine konnten vollauf überzeugen, teilweise begeistern. Der Grüne Veltliner aus dem Michelsberg läuft so manchem Österreicher den Rang ab, der Riesling Letten ist ein Prachtkerl mit langem Nachhall, und der Frühburgunder dürfte in der Pfalz ohne Konkurrenz sein. Wir unterstützen das und investieren eine dritte Traube in die Zukunft. " Gault Millau

http://www.weingut-gerhard-klein.de



2012 Gerhard Klein "Tempranillo" FASSPROBE
Sensationell gut. Ertragsreduziert um drei Viertel des natürlichen Behangs und Ausbau in amerikanischer Weisseiche. Dichte kompakte schwarze Frucht (14%), Gewürze und mit einem leicht schokoladigen Finish. Ganz besonders hervorstechend die samtige Textur, die dem Wein Sex-Appeal verleiht.
Es gab dazu gestern einen berechtigten Einwand, "brauchen wir Tempranillo in Deutschland?" Nun, Tempranillo kommt bei mir nur noch sehr, sehr selten auf den Tisch, zu marmeladig&alkoholisch&hölzern präsentieren sich in der Regel die spanischen Vertreter. Das haben wir bei der dt. Variante nicht, die hat Klasse. So lass ich mir Tempranillo gefallen. 25€
92/100

Hier die Entstehungsgeschichte des Tempranillo:

"Generell lässt unser Rebsortenspiegel mit Grünem Veltliner, Syrah und Tempranillo erkennen, dass wir uns keinerlei Dogmen unterziehen. Unser Hauptaugenmerk liegt auch weiterhin auf den klassischen Rebsorten Riesling und Burgunder, haben aber auch jede Menge Spass daran abseits davon spannende Weine zu produzieren.

Ein im Frühjahr verfrorener Weinberg und der persönliche Weingeschmack meiner Mutter waren die Hauptgründe für unser kleines Stück Tempranillo. Wir wollten diesen Weinberg noch im gleichen Jahr wiederbepflanzen, die einzigen verfügbaren Rebstpöcke waren allerdings Tempranillo.

Da meine Mutter gerne fleischige Rotweine trinkt, haben wir uns gedacht, warum nicht.
Erster Gedanke war den Wein als Verschnittpartner (da wir keinen Merlot haben) für unseren Top Rotwein zu verwenden. Allerdings sind wir von dem Jahrgang 2012 überzeugt und werden in Zukunft die guten Jahrgänge reinsortig auf die Flasche bringen. Aktuell denken wir über eine kleine Erweiterung unserer Rebfläche nach."


Rebfläche : 0,15 ha
Ertrag : 450l entspricht ca. 30hl/ha
Jahrgang : 2012 Ausbau in neuer amerikanischer Weisseiche
Abfüllung vermutlich Anfang Juni







2012 Gerhard Klein "Kapelle" Spätburgunder FASSPROBE
60 Jahre alter Weinberg. Früher Lesezeitpunkt und Ausbau in neuen Barriquefässern mit 13%.
Sehr kühle Frucht und mit ungemein fester Struktur. Tiefe Eleganz. Daneben hatte ich einen 2012 Joblot Givry 1cru "Servoisine" und ich muß sagen, die "Kapelle" hat bella figura gemacht. 18€
91/100



2012 Gerhard Klein "Im alten Forst" Riesling

"Der Burrweiler Altenforst ist eine der spannendsten Weinlagen unserer Region. Neben den
klassischen Böden wie Buntsandstein und Rotliegendem finden
wir hier ausgeprägte Schiefervorkommen die auf die Zeit des
Devon-Unterkarbon zurückgehen und 420–320 Millionen Jahre
alt sind. Nur an einem schmalen Saum am Haardtrand zwischen
Burrweiler und Weiher tritt dieses Gestein an die Oberfläche
und ist schon auf Grund seiner dunklen Farbe ein hervorragender
Wärmespeicher. Auf Steil- und Steilstlagen mit mehr als
50% Hangneigung wachsen hier unsere Top-Rieslinge."

Lage: http://www.riesling.de/de/lage/burrweil ... 3_289.html

• 100% Schieferboden, 30 Grad Hangneigung, südexponiert• Entrappt, 8 h Maischestandzeit, 50% spontan, 50% mit Reinzuchthefe im Edelstahl vergoren• Alk 12,5 Rz 6,4 Sre 7,5


'Gelungener Abschluss der KLEIN-Reihe. Wir haben hier eine feingliedrige Schiefermineralität mit einer vibrierenden Spannung am Gaumen. Glockenklar dieser Riesling mit einer Aromatik von Limette&Blüten&Kräuter. Ein Schnäppchen für 12,90 Euro.

90/100






Und als perfekterBrot&Butter Riesling:

2012 Gerhard Klein "vom Rotliegenden" Riesling
Schieferuntergrund mit stark eisenhaltiger, sandiger Auflage• Entrappt, 8 h Maischstandzeit, spontan im Edelstahl vergoren• Alk 12,0 Rz 5,0 Sre 7,0
Schöner Schmelz, Würze und Trinkfluß. 8,50 €


Grüße aus Berlin,
Martin Zwick

2012 Gerhard Klein "Tempranillo" FASSPROBE
Sensationell gut. Ertragsreduziert um drei Viertel des natürlichen Behangs und Ausbau in amerikanischer Weisseiche. Dichte kompakte schwarze Frucht (14%), Gewürze und mit einem leicht schokoladigen Finish. Ganz besonders hervorstechend die samtige Textur, die dem Wein Sex-Appeal verleiht.
Es gab dazu gestern einen berechtigten Einwand, "brauchen wir Tempranillo in Deutschland?" Nun, Tempranillo kommt bei mir nur noch sehr, sehr selten auf den Tisch, zu marmeladig&alkoholisch&hölzern präsentieren sich in der Regel die spanischen Vertreter. Das haben wir bei der dt. Variante nicht, die hat Klasse. So lass ich mir Tempranillo gefallen. 25€
92/100

Hallo Martin,

ohne diesen Wein probiert zu haben, frage ich mich ernsthaft, wofür wir Tempranillo aus deutschem Anbau brauchen? Ich bleibe lieber beim Original aus Spanien und Portugal, die mitnichten alle so sind, wie Du sie beschreibst.

Grüße

Hartmut

Hallo harti,

ohne diesen Wein probiert zu haben, frage ich mich ernsthaft, wofür wir Tempranillo aus deutschem Anbau brauchen?

brauchen wird man es nicht aber ich finde das durchaus interessant. Ist wohl ein schöner Pirat in einer Rioja-Probe Wenn er preislich weniger ambitioniert wäre, kann ich mir so etwas durchaus öfters im Glas vorstellen. Für 25€ bleibe ich wohl meist beim "Original".

Original aus Spanien und Portugal, die mitnichten alle so sind, wie Du sie beschreibst.

+1
aber leider muss man danach recht intensiv suchen, da wohl diese moderne Ausprägung, die Martin erwähnte, weiterhin angesagt ist.

2012 Gerhard Klein "Im alten Forst" Riesling

"Der Burrweiler Altenforst ist eine der spannendsten Weinlagen unserer Region. Neben den
klassischen Böden wie Buntsandstein und Rotliegendem finden
wir hier ausgeprägte Schiefervorkommen die auf die Zeit des
Devon-Unterkarbon zurückgehen und 420–320 Millionen Jahre
alt sind. Nur an einem schmalen Saum am Haardtrand zwischen
Burrweiler und Weiher tritt dieses Gestein an die Oberfläche
und ist schon auf Grund seiner dunklen Farbe ein hervorragender
Wärmespeicher. Auf Steil- und Steilstlagen mit mehr als
50% Hangneigung wachsen hier unsere Top-Rieslinge."

Lage: http://www.riesling.de/de/lage/burrweil ... 3_289.html

• 100% Schieferboden, 30 Grad Hangneigung, südexponiert• Entrappt, 8 h Maischestandzeit, 50% spontan, 50% mit Reinzuchthefe im Edelstahl vergoren• Alk 12,5 Rz 6,4 Sre 7,5


'Gelungener Abschluss der KLEIN-Reihe. Wir haben hier eine feingliedrige Schiefermineralität mit einer vibrierenden Spannung am Gaumen. Glockenklar dieser Riesling mit einer Aromatik von Limette&Blüten&Kräuter. Ein Schnäppchen für 12,90 Euro.

90/100

P.S. ich lass mir noch Infos vom Winzer Peter Klein geben bezüglich des Tempranillo. Die Entstehungsgeschichte bzw. die Idee dahinter würde mich auch interessieren.

Hallo Martin,

ohne diesen Wein probiert zu haben, frage ich mich ernsthaft, wofür wir Tempranillo aus deutschem Anbau brauchen? Ich bleibe lieber beim Original aus Spanien und Portugal, die mitnichten alle so sind, wie Du sie beschreibst.

Grüße

Hartmut

Harti,

hier die Entstehungsgeschichte vom Tempranillo, die mir Peter Klein gerade zugemailt hat:

"Generell lässt unser Rebsortenspiegel mit Grünem Veltliner, Syrah und Tempranillo erkennen, dass wir uns keinerlei Dogmen unterziehen. Unser Hauptaugenmerk liegt auch weiterhin auf den klassischen Rebsorten Riesling und Burgunder, haben aber auch jede Menge Spass daran abseits davon spannende Weine zu produzieren.

Ein im Frühjahr verfrorener Weinberg und der persönliche Weingeschmack meiner Mutter waren die Hauptgründe für unser kleines Stück Tempranillo. Wir wollten diesen Weinberg noch im gleichen Jahr wiederbepflanzen, die einzigen verfügbaren Rebstpöcke waren allerdings Tempranillo.

Da meine Mutter gerne fleischige Rotweine trinkt, haben wir uns gedacht, warum nicht.
Erster Gedanke war den Wein als Verschnittpartner (da wir keinen Merlot haben) für unseren Top Rotwein zu verwenden. Allerdings sind wir von dem Jahrgang 2012 überzeugt und werden in Zukunft die guten Jahrgänge reinsortig auf die Flasche bringen. Aktuell denken wir über eine kleine Erweiterung unserer Rebfläche nach."


Rebfläche : 0,15 ha
Ertrag : 450l entspricht ca. 30hl/ha
Jahrgang : 2012 Ausbau in neuer amerikanischer Weisseiche
Abfüllung vermutlich Anfang Juni

Hallo Martin,

vielen Dank für die Infos mit einer interessanten und in dieser Form nachvollziehbaren Begründung.

Grüße

Hartmut

Impressionen vom Burrweiler Altenforst






Winzer Peter Klein im Altenforst

Ich hatte mit dem 2016er schon einmal die Scheurebe Fumé des Weinguts Gerhard Klein im Glas und jetzt mit dem 2019er wieder. Der Wein ist phänomenal und ich kann jedem aufgeschlossenen Weinliebhaber nur wärmstens empfehlen, eine Flasche zu kaufen. Das ist ein Wein, der zeigt, wie gut ein fruchtbetonter Wein ausfallen kann. Die Frucht wirkt unfassbar authetisch, unverstellt und frisch, da gibt es keine dropsigen Aromen oder albern-gefällige Überwältigunsstrategien. Natürlich ist der Wein damit ein parfümierter - auch weil er im Mund leider deutlich einfacher ausfällt - aber dieses Parfüm ergreift mich ganz und gar.



Übrigens: Ich hatte vor kurzem auch den Riesling Kalkmergel trocken aus 2019 im Glas, ohne eine VKN zu schreiben. Auch dieser Wein hat mich absolut überzeugt und stellt mit 8,70 € ein tolles PGV dar.

Hallo Michl,

deine Beschreibung klingt sehr interessant, und angesichts meiner besonderen Schwäche für die Sorte denke ich ernsthaft über eine Bestellung von Kleins Scheurebe Fumé nach. Allerdings ist der 2019er Jahrgang dieses Weins laut Website des Weinguts ausverkauft, weshalb ich noch bis zum April 2021 warten müsste. Und ich grübele zudem darüber nach, ob ich trotz meiner durch Corona doch spürbar beeinträchtigten finanziellen Lage gute 14 Euronen für eine Scheurebe ausgeben möchte. Aber ich kenne noch keinen einzigen Wein von Peter Klein, und du hast mich auf jeden Fall äußerst neugierig gemacht - schaun mer mal.....

Herzliche Grüße

Bernd