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Re: Pfälzer Spätburgunder

BeitragVerfasst: Mo 10. Jul 2017, 07:38
von Jürgen
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Re: Pfälzer Spätburgunder

BeitragVerfasst: Do 28. Dez 2017, 22:02
von Gaston
Michl hat geschrieben:Gestern habe ich mich noch nicht getraut, mich zu diesem Wein zu bekennen, heute tue ich es einfach. Mir geht's ein bisschen so, wie wenn man an der Bildzeitung gefallen findet. Aber das kann man ja, wenn man sie bspw. als Satiremagazin liest (Schlagzeilen wie "Oma grill Baby auf Sparflamme" sind schon großartig). Und auch dieser Wein, der auf den ersten Blick völlig aufgedonnert daherkommt, nimmt mich mit seiner Unbeschwertheit und seinen unbestreitbaren Qualitäten (die Säure!) für sich ein.

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ich hatte diesen Wein kürzlich auch im Glas, hier meine VKN:
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Also ich schäme mich nicht, diesen Wein gut zu finden :mrgreen: Ja, das ist kein feiner, eleganter Spätburgunder, aber m.E. auch nicht "nuttig" oder "anbiedernd". Ja, das ist deutlich auf Frucht + Holz gebaut, aber nicht fett, marmeladig oder überextrahiert. Die Rebsorte ist klar erkennbar, die Säure gibt dem Wein Frische, und ich stimme zu, trinkt sich weg wie nix, macht viel Spaß, auch wenn Tiefgründigkeit oder Komplexität nicht auszumachen ist. Eben easy drinking auf gutem Niveau, für 8,50 finde ich das richtig gut oder meinetwegen auch "geil". :lol: :twisted:

Re: Pfälzer Spätburgunder

BeitragVerfasst: So 3. Feb 2019, 19:46
von amateur des vins
Vor längerer Zeit habe ich auf Empfehlung ein paar Flaschen aus der Linie MOM (Riesling, Chardonnay, Spätburgunder) des Weinguts Bremer erstanden. Dieser

Weingut Bremer, MOM Spätburgunder 2015


ist die zweite und letzte Flasche aus diesem Paket.

Leicht rauchig und dunkelfruchtig, vorwiegend blau. Aromatisch ein "DE/FR-Zwitter". Ziemlich samtig und weich, feine Tannine, Säure ausreichend (aber nicht mehr). Deutlich vanillig, und auch den hier weiter oben von pivu in anderem Kontext gefundenen Milchkaffee finde ich - selbst als Teetrinker.

Modern gemacht, Crowdpleaser, aber mir mangelt es an Struktur, Ecken und Kanten; not my cup of tea glass of wine. Das ist schade, denn ich denke, die Substanz für spannenderes wäre da. Bei den von Anfang an ziemlich ambitioniert gehaltenen Preisen für mich ein klarer Nichtnachkauf.

Re: Pfälzer Spätburgunder

BeitragVerfasst: So 3. Feb 2019, 22:33
von Der Wein-Schwede
Hallo Karsten,

ich habe das Weingut Bremer zweimal besucht, und habe ein gutes Bild von den 2015:er Spätburgundern, weil ich die verschiedenen Weine (auch MOM) nebeneinander verglichen habe. Und mit dem MOM hast Du recht, für den Preis kann man z.B. schon Huber Bienenberg und Sommerhalde kaufen, und den Qualitätslevel ereicht der Spätburgunder MOM nicht.
Aber... die Lagenspätburgunder Mariengarten und Apotheker sind nicht schlechter als der MOM, und die kosten 30% weniger. Der Mariengarten hat schöne dunkle und saftige Beerenfrucht und eine gute Konzentration (viel Depot in der Flasche!). Der Apotheker liegt auch an der dunkelfruchtigen Seite aber hat dazu mehr Struktur und Tannin als der Mariengarten.
Der Philippsbrunnen hat mich nicht so begeistert, zu viel Vanillepudding.
Das Weingut arbeitet aktiv mit verschiedenen Toastingvarianten für die Weinlagen, und alle haben eines gemeinsam - viel neues Holz. Der Apotheker mehr auf der herben trockenen Seite.

Zusammenfassung - ich finde Mariengarten 2015 und Apotheker 2015, sehr solide Spätburgunder für die 25 Euro die gekostet haben. Jetzt habe ich gesehen dass man den Apotheker 2016 bis auf 32 Euro erhöht hat, und dann stimmt leider das PLV nicht ganz so.....
Im 30 Euro Bereich habe ich schon meinen Favorit, und der liegt nicht mehr als 10 km von Weingut Bremer entfernt.

Viele Grüsse
Rolf

Re: Pfälzer Spätburgunder

BeitragVerfasst: So 3. Feb 2019, 22:56
von amateur des vins
Hallo Rolf,

vielen Dank für Deine Rückmeldung und Informationen! Ich habe vorhin noch flüchtig nach dem MOM 2015 recherchiert und einen Bericht von Yves Beck gefunden, in dem der MOM sehr mäßig, andere Weine jedoch deutlich besser abgeschnitten haben; das deckt sich mit Deinen Erfahrungen. Vielleicht gebe ich ja dem einen oder anderen bei Gelegenheit eine Chance. Wenn allerdings alle viel neues Holz gesehen haben, muß ich das auch nicht überstürzen.

Re: Pfälzer Spätburgunder

BeitragVerfasst: Mo 4. Feb 2019, 21:14
von amateur des vins
Kleiner Nachtrag zum MOM von gerade eben:

Vanille heute deutlich zurückgedrängt, Milchkaffee nur ein wenig; beides noch da. Insgesamt kühlerer Eindruck, mit etwas Wacholderwürze; eher geradlinig als komplex.

Das ist schon alles garnicht übel, wenn auch modern, aber berührt mich nicht und ist erheblich zu teuer.

Re: Pfälzer Spätburgunder

BeitragVerfasst: Sa 8. Mai 2021, 09:56
von EThC
...für kleiner 10 Euronen zwar gar nicht mal schlecht, so ganz hat dieser "Späti" die Nachkaufhürde jedoch nicht gerissen:

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Re: Pfälzer Spätburgunder

BeitragVerfasst: Mo 10. Jan 2022, 15:50
von EThC
...nach längerer Zeit mal wieder ein schöner Spätburgunder von Frank John, wurde in der Runde für das Kind eines warmen Jahres gehalten:

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Re: Pfälzer Spätburgunder

BeitragVerfasst: Do 7. Sep 2023, 20:47
von EThC
...ich muß in diesen Faden mal wieder etwas Leben reinbringen, am besten mit dem Jahrgangsnachfolger des oben beschriebenen Weins:

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Re: Pfälzer Spätburgunder

BeitragVerfasst: Do 7. Sep 2023, 21:23
von Udo2009
In Sachen Pfalz geht nichts über Philipp Kuhn oder Knipser aus Laumersheim....

in zwei Worten: Geniale Weine!!! :!: