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Re: Pfälzer Spätburgunder

BeitragVerfasst: Mo 14. Jan 2013, 13:12
von Budi
http://budisfoodblog.wordpress.com/2013/01/14/pfalz-siener-kastanienbusch-spatburgunder-2008/

Siener – Kastanienbusch Spätburgunder 2008

Ein wirklich schöner Spätburgunder. Hatte schon länger nicht mehr so wenig an Spätburgunder aus Deutschland auszusetzen, wie hier.

Im vergangenen Jahr habe ich in der Pfalz einige Weingüter besucht und Weine verkostet. Durch einen Freund bin ich auch auf das Weingut Siener gestoßen und habe darüber mit großer Begeisterung berichtet.

Trotz guter Lagerungsmöglichkeiten konnte ich aber den im April vom Weingut mitgenommenen Kastanienbusch Spätburgunder aus 2008 nicht länger abwarten. Also habe ich im Dezember die Flasche geöffnet, bevor sich der Wein vermutlich verschließen wird und länger weggelegt werden sollte.

Glücklicherweise wurde meine Ungeduld nicht gestraft und ich hatte einen feinen Essensbegleiter zum Rehragout.

Der Birkweiler Kastanienbusch Spätburgunder hat im Glas eine kräftige dichte Farbe, die zum Rand hin violett wird. In der Nase hat man eine reine und ausgeprägte Fruchtnote. Vor allem Kirschen strömen einem entgegen. Hinzu kommt eine leichte Rauchigkeit und erdig-kräuterige Noten. Der Kastanienbusch hat schon in der Nase Wumms und zeigt sich frisch. Auch am Gaumen zieht sich die markante Frische der beerigen Frucht weiter. Ich würde sogar behaupten, dass man diesen Wein blind eher als Burgunder einschätzen würde. Im Vergleich zu vielen Spätburgundern aus Deutschland (selbstverständlich gibt es Ausnahmen), die ich getrunken habe, hat dieser Wein eine frische Frucht bei großer Komplexität und Kraft, wie ich es öfters aus dem Burgund kenne.

Außerdem besitzt der Wein auch noch eine großartige Ausgewogenheit. Das Zusammenspiel aus Würze, Frische, Frucht und Säure hat sich angenehm eingependelt.

Ein toller Wein, gerade auch deshalb, weil er bei aller Konzentration nicht verkopft wird, sondern verständlich und zugänglich. Großes Lob!

Re: Pfälzer Spätburgunder

BeitragVerfasst: Di 29. Jan 2013, 10:06
von Barrique-Haus
Weingut Stefan Meyer - Pinot Noir “Rhodter Rosengarten” 2009

Ausgezeichnetes Erstlingswerk eines talentierten und bestrebten Nachwuchswinzers.
Das Weingut unbedingt im Auge behalten!

http://barriquehaus.de/2013/01/neu-auf- ... fan-meyer/

Re: Pfälzer Spätburgunder

BeitragVerfasst: Mi 17. Apr 2013, 10:58
von Barrique-Haus
Weingut Krebs - Spätburgunder “Barrique” 2007

Der Gewinner des Dt. Rotweinpreises 2010.

http://barriquehaus.de/2013/04/barrique ... ng-zum-20/

Re: Pfälzer Spätburgunder

BeitragVerfasst: Mi 22. Mai 2013, 11:14
von Barrique-Haus
Weingut Schumacher - Spätburgunder “Garten” 2006

Ein Spätburgunder aus 2006. Viel Reife, jetzt trinken. Mehr Bildung denn Genuss, aber nicht wegen des Alters. Die Frucht und die Power spielen im Gegensatz zu vielen anderen Spätburgundern nur die 2. oder gar 3. Geige.

http://barriquehaus.de/2013/05/barrique ... ng-zum-26/

Re: Pfälzer Spätburgunder

BeitragVerfasst: Do 26. Sep 2013, 07:32
von Barrique-Haus
Weingut Zelt - Spätburgunder "Grosskarlbacher Burgweg" 2007

http://barriquehaus.de/2013/09/barrique ... ng-zum-59/

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass wir einen hervorragenden Spätburgunder mit feinem Stil und sehr gekonnten Holzeinsatz im Glas haben. Die Nase sehr intensiv mit prägnanter röstig-toastiger Holzwürze. Dazu wunderbar reife rote und schwarze Beeren mit deutlicher Sauerkirsche. Präzise, subtile Frucht. Erdig, gewisse Kühle, vegetabile Aromen, ein paar Kräuter, je etwas Lakritz und Kakao. Schöne Komplexität und eine exzellente Mischung aus Kraft, Feinheit und Eleganz. Animierend. Am Gaumen schlank und gefühlvoll bei guter Kraft und festem Bau. Merkliche Kühle und Mineralität. Harmonie von Frucht, Holz und der vegetabilen, teils gemüsigen Komponente. Erdig, saftig, frisch, sanft, galant, geruhsam und verführend. Der Abgang schmelzig, sehr gut, sehr lang und spürbar mineralisch. Wieder beispielhaft das Zusammenspiel von Frucht und Holz. Bitterschokolade, Kakao, erdig und ein wenig wärmend. Abermals fein, stilvoll, rund und ruhevoll. Bestens.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 16-18°C), verkostet im “Bordeaux Grand Cru” (Riedel Sommeliers)

Re: Pfälzer Spätburgunder

BeitragVerfasst: Mi 10. Dez 2014, 11:02
von Barrique-Haus
Weingut Zelt ~ Spätburgunder “Kirschgarten” 2008

http://www.barriquehaus.de/2014/12/barr ... -the-16th/

A ravishingly beautiful pinot. Endless harmony between thriftless herbs, flowers, toasted wood, chocolate, fresh minerality and very ripe berries. Enormous smooth and juicy. Powerful and full-bodied. Lots of complexity. Enthusing.

Re: Pfälzer Spätburgunder

BeitragVerfasst: Di 23. Dez 2014, 09:13
von Barrique-Haus
Südpfalz Connexion ~ Spätburgunder “Gräfenhausen” 2008

http://www.barriquehaus.de/2014/12/barr ... -the-18th/

Barnstorming Pinot for „retro and classic fans”. A wine completely different from most of the market now. Pure and primarily. Meditates quietly by itself. Individual, sensitive and tremendous subtle. Profound and touching with infinite details. Densely but nearly weightless. Magnificent.

Re: Pfälzer Spätburgunder

BeitragVerfasst: Mo 4. Apr 2016, 09:29
von Jürgen
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Re: Pfälzer Spätburgunder

BeitragVerfasst: Mo 14. Nov 2016, 23:44
von Bernd Schulz
Eigentlich wollte ich diesen Wein irgendwann zusammen mit Ralf und Markus trinken, aber anlässlich der in einem Nachbarthread wieder aufgekommenen Dauerbrenner-Diskussion "Deutscher Spätburgunder versus Pinot Noir aus Burgund" wollte ich jetzt einfach wissen, was der 2009er R vom Muschelkalk aus dem Hause Rebholz kann:

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Tja, er kann gemessen am nicht verbilligten Normalpreis, der so bei gut 30 Euronen liegen dürfte, für meinen Geschmack nicht genug und ist insofern geeignet, einen Beleg für Octopussys Theorie, dass die burgundischen Burgunder in der Preiskategorie > 20 Euro den deutschen auf breiterer Front überlegen seien, zu liefern!

Ich habe für meine Flasche anlässlich der 2015er Amazon-Aktion nur gute 15 oder 16 Euro bezahlt, aber auch dafür würde ich den Wein nicht mehr kaufen. Auf mich wirkt er erstens etwas zu arg mit getoastetem Neuholz in Richtung Mokkaschokolade geschminkt, zweitens zu massiv und zu fett und drittens zu alkohöllisch. Fast bin ich hier schon geneigt, an Südfrankreich zu denken - und diese Form von Powerplay isses für mich letztlich nicht, wenn es um richtig guten deutschen Spätburgunder geht, denn ein solcher überzeugt mich in erster Linie durch Feinheit und Transparenz und mitnichten durch schiere Kraft in Kombination mit süßlichen Röstnoten.

Trotzdem ist das natürlich kein wirklich schlechter Wein - aber eben auch kein Getränk, welches dem enorm hohen Ansehen, das sein Erzeuger mittlerweile genießt, ohne Abstriche gerecht werden kann. Viel Kraft, wenig Eleganz......

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Pfälzer Spätburgunder

BeitragVerfasst: Di 25. Apr 2017, 19:33
von Michl
Gestern habe ich mich noch nicht getraut, mich zu diesem Wein zu bekennen, heute tue ich es einfach. Mir geht's ein bisschen so, wie wenn man an der Bildzeitung gefallen findet. Aber das kann man ja, wenn man sie bspw. als Satiremagazin liest (Schlagzeilen wie "Oma grill Baby auf Sparflamme" sind schon großartig). Und auch dieser Wein, der auf den ersten Blick völlig aufgedonnert daherkommt, nimmt mich mit seiner Unbeschwertheit und seinen unbestreitbaren Qualitäten (die Säure!) für sich ein.

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