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Re: Wageck

BeitragVerfasst: Mo 16. Jan 2017, 21:21
von AmonA
Hallo Björn,
danke für die Info. Dann kann ich schon mal eine Flasche kühl stellen! :D
Kommendes Wochenende werde ich mal kosten...

Re: Wageck

BeitragVerfasst: Di 31. Jan 2017, 10:01
von BerlinKitchen
Entdeckung beim BerlinRieslingCup

2015 Wageck „Schützenhaus“ Riesling

http://www.wageck-weine.de

„Die Lage Schützenhaus beherbergt die ältesten Rieslingreben der Familie Wageck, Die von Natur aus ertragsreduzierten Reben werden spontan vergoren und dann im Halbstück, also dem 500 Liter Holzfässern ausgebaut.“

Jedes Jahr gibt es ja interessante Entdeckungen beim BRC. Letzte Woche unter anderem „Schützenhaus“ von Wageck, Platz 13 mit 92 Punkte. Ich hab die letzten Tage nochmals eine Flasche aufgemacht und ich muß sagen, ich bin echt beeindruckt. Ungemein faszinierende Stilistik mit Citrusfrüchte, Mineralität, Balance und bei jedem Schluck entdeckt man neue Facetten. Ein Wein auf dem man rumkauen muß und er macht Lust auf das nächste Glas. Nicht einfach zu fassen der Wein, da er doch eine ganz eigene Stilistik hat. Auch eine Empfehlung für die Gastronomie, da er vielseitig einsetzbar ist. Nur 20 Euro.


Grüße aus Berlin,
Martin Zwick

Re: Wageck

BeitragVerfasst: Mo 26. Jun 2017, 19:00
von Herr S.
Hallo zusammen,

den zuletzt getrunkenen Wein kann ich nur jedem ans Herz legen. Aus der Magnum noch sehr jung wirkend und trotzdem mit beängstigendem Trinkfluss.

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Viele Grüße,
Björn

Re: Wageck

BeitragVerfasst: Sa 11. Nov 2017, 20:33
von Michl
Heute habe ich auch den 2015er Bissersheimer Chardonnay Kalkmergel im Glas.

Ich erlaube mir die VKN von marzemino einzustellen, die sich weitgehend mit meinem Eindruck deckt.

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Gegenüber dir, Björn, kann ich nicht von einem "cremigen Mundgefühl" sprechen, ganz im Gegenteil, den Wein nehme ich als phantastisch straff wahr (fast schon "rieslingnesk") . Auch die Holzaromen sind praktisch bis auf den rauchig-würzigen Oberton kaum mehr spürbar (den Karamellton muss ich sogar suchen). Normalerweise klage ich über zu viel Holz im deutschen Chardonnay, hier wird Holz perfekt eingesetzt, vielleicht könnte es sogar einen Tick stärker sein, um die straffe Textur etwas zu balancieren. Das ist aber stilistisch und im Ergebnis ein richtig überzeugender deutscher Chardonnay. Große Klasse in seiner Preisliga! 88+ P

Re: Wageck

BeitragVerfasst: So 12. Nov 2017, 20:09
von Michl
Ups, heute am 2. Tag hat sich der Wein ziemlich verändert und nicht vorteilhaft: jetzt ziemlich flach und einfach, weichere Textur und tatsächlich etwas schmelzig, in der Nase jetzt auch etwas Holz. 85 P

Re: Wageck

BeitragVerfasst: So 4. Mär 2018, 14:34
von BerlinKitchen
2015 Wageck “Goldberg” Spätburgunder

Der 2015er bestätigt nochmals die guten Eindrücke der letzten Jahrgänge mit seiner Frische, Feinheit und gelungenem Holzeinsatz. Ein Korb von Himbeeren, Gewürznelke, sous-bois und seidige Textur incl. Säurekick.

„Basierend auf Spätburgunder Klon 777 und GM 2013. 11 Tage Maischestandzeit mit täglichem Unterstoßen, anschließend spontane Maischegärung über 3 Wochen. Ausbau in Barriques ab November 2015, spontaner BSA bis Mai 2016. Lagerung im Fass bis Mai 2017.

Die Parzelle des Spätburgunder liegt im Goldberg „In der Halde“ auf etwa 160 Höhenmetern. Kalkhaltiger Tonmergel über einem gewaltigen Kalksteinfels. Pflanzjahr der Reben 2006.“


91/100


Grüße aus Berlin,
Martin Zwick

Re: Wageck

BeitragVerfasst: Sa 12. Mai 2018, 18:45
von Der Wein-Schwede
War am Sonntag den 29. April bei der Wageck Jahrgangspräsentation in Bissersheim. Sehr gemütliche Veranstaltung bei Wunderschönem Wetter.
Besonders gut haben mir die Chardonnays Kalkmergel und Sülzner Weg 2016 gefallen. Der neue Chardonnay Geisberg 2016 zum stolzen Preis 34 Euro, war vom Holz sehr stark beinflusst und schwierig zu bewerten.
Die Spitzenspätburgunder Goldberg, Burgweg und Geisberg 2015, auch klasse. Will man etwas richtig "burgundisches" in Deutschland abseits von Bernhard Huber haben, wird man es hier finden. Auch die Sauvignon Blancs finde ich top.
Generell würde ich sagen dass die Wageck-Weine sehr mineralisch sind, mit eher zurückhaltener Frucht und wenig Toasting und Vanille. Die sind einfach "Französisch"!
Ausserdem sind die Pfaffmans sehr Gastfreundliche Leute. :)

Viele Grüsse aus Schweden
Der Wein-Schwede

Re: Wageck

BeitragVerfasst: Fr 1. Jun 2018, 18:15
von Herr S.
Hallo zusammen,

endlich haben wir es mal wieder geschafft, uns mit Thomas samt Familie zu treffen. Thomas hatte eine Menge 2016er Fassproben vom Spätburgunder Goldberg, Burgweg und Geisberg.

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Garagenweingut ;)

2016 war laut Thomas kein einfaches Pinot-Jahr. Die Ergebnisse können sich aber sehen lassen, obwohl ich nicht mit einem Winzer tauschen möchte, der diese schmeckbar signifikant unterschiedlichen Fässer am Ende zu einer stimmigen Lagencuvee vereinen muss. Alle Weine eint die feine Pinot-Ausprägung, mal dunkel und dezent malzig mit viel Kirsche und zupackendem Tannin, mal ganz feine Preisselbeere und unfassbar samtiges Tannin. Mal können unterschiedliche Fässer, mal unterschiedliche Klone für die Unterschiede in einer Lage herhalten aber so oder so, irgendwie ist jedes Fass doch ein eigenes Wesen. Was Thomas noch nicht gefällt, mir aber nur am Rande evident würde ist die fehlende, aromatische Persistenz. Die Weine sind hinten raus schnell weg. Mich stört das weniger, ich bevorzuge lieber einen leichten, aromatische finessenreichen Wein statt einer Wuchtbrumme ( um es mal in platten Extremen auszudrücken). Es wird auf jeden Fall spannend, was schlussendlich auf der Flasche ankommt. So oder so, der zugrundeliegende Stil gefällt mir sehr.

Viele Grüße,
Björn

Re: Wageck

BeitragVerfasst: Mi 13. Feb 2019, 21:09
von amateur des vins
Angestachelt vom Wein-Schweden ;), habe ich es endlich geschafft, Wageck-Chardonnays kennenzulernen:

Wageck, Chardonnay Kalkmergel 2016
Wageck, Chardonnay Sülzener Weg 2016


Mein "live report":

K leicht bis mäßig reduziert. Zitrus (reife Zitrone, Limette);hellgelbe/weiße Frucht (Ananas, weißer Pfirsich). Ganz leicht medizinal. Am Gaumen dito. Knackige zitrische Säure, gerade eben nicht bissig - schön! Im Abgang eine Andeutung von Heu und herben Kräutern.
[+15'] S Robe deutlich satter als beim K. Nase wesentlich intensiver und dunkler; mehr vom Ausbau geprägt (aber gut); kaum Frucht. Nadelwald und Kaminrauch. Reife Quitte und etwas Mango. Auch hier wieder leichte Reduktion. Am Gaumen kräftige, aber milde Säure. Hier eher auf der dunkelgelben/orangen Seite. Kraftvoll, aber sehr fokussiert. Im Abgang wieder Nadelwald und Orange. Noch etwas unruhig, aber schöne Anlagen.

[+1h15'] Die Weine sind jetzt wärmer. Aromatisch haben sie sich angenähert, aus beiden Richtungen. Das, was vorher leicht "medizinal" wirkte, hat jetzt eine sehr eigene Note, die ein wenig an Kaugummikugeln aus dem Automaten erinnert - Sponti-Aromen?
Die Weine sind schon sehr gut, aber richtige Begeisterung will nicht aufkommen - dazu sind sie nicht balanciert genug.

[+7h] Praktisch unverändert, obwohl jetzt wieder kühl(er).
K "heller", S erdig, orange und tiefgründig.

Die Weine sind schon ziemlich gut, aber so ganz springt der Funke nicht über - dafür präsentieren sie sich zu disjunkt. Die Säure, obwohl schön, steht neben dem Rest. Das mag der Jugend geschuldet sein, aber die Erfahrung zeigt mir sowohl, daß das nicht sein muß, als auch, daß es sich nicht unbedingt auswächst.

Ich mag, daß beide (aber vor allem S) mit untergründiger Würze sehr eigenständig sind. Nix mit "wie im Burgund"! :P

Re: Wageck

BeitragVerfasst: Mi 13. Feb 2019, 22:27
von Der Wein-Schwede
Der Sülzner Weg 2016 ist noch zu jung und verschlossen, 100% Erstbelegung, braucht Zeit.

Den Kalkmergel 2016 trinke ich schon gerne, gute Konzentration, ein bisschen Orangenschalen, ein Hauch Fenchel, schöne Säure und Mineralität. Komplett Barriqueausbau, aber keine Erstbelegung. Gutes PLV.

Wie der Winzer selbst auf seiner Homepage für seine Weine schreibt: "Unbedingt dekantieren".

Gruss

Rolf