EThC
- Beiträge: 8284
- Bilder: 29
- Registriert: Fr 27. Feb 2015, 17:17
- Wohnort: ...mal hier, mal dort...
Mo 23. Jan 2023, 23:06
Bernd Schulz hat geschrieben:Die Winzer, deren Weine mich bislang am stärksten berührt haben, sind erst einmal ihrem eigenen Weg gefolgt, ohne groß darüber nachzudenken, was "die Kundschaft" gerne trinkt.
...insbesondere wenn's um Musik geht, gefallen mir auch meist die Sachen am besten, die von Künstlern stammen, die ihre Musik in erster Linie an ihren eigenen Vorstellungen ausrichten und nicht so sehr auf den Markt schauen. Dennoch verurteile ich diejenigen nicht, die sich ganz oder teilweise eher am Publikumsgeschmack orientieren. Und: selbst da sind trotzdem immer wieder Sachen dabei, die mir dennoch ausnehmend gut gefallen. Und beim Wein ist's durchaus ähnlich...
Viele Grüße Erich Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's DAS EWIG GESTRIGEwas immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten. https://ec1962.wordpress.com/
Elah
- Beiträge: 81
- Registriert: Mo 18. Okt 2021, 20:13
- Wohnort: Berlin
Mo 23. Jan 2023, 23:39
EThC hat geschrieben:...wenn Du mal tief in die Winzerhaut schlüpfst, würdest Du möglicherweise auch Überlegungen anstellen, welche Weine Deine Kundschaft gerne trinkt. Wenn Du dann zum Ergebnis kommst, daß diese -oder zumindest ein Teil davon- auch gerne etwas dickere Rote trinkt, würdest Du dann sagen "sollen die das Zeug doch in F oder E kaufen" oder würdest Du ggf. versuchen, diese Kundschaft auch mit eigenen Weinen zu bedienen? Und vielleicht trinken die Ringse selbst ja auch gerne mal solch ein Weinchen.
Wie auch immer, ich bin einfach generell nicht der Meinung, daß man in einer Region immer nur das Althergebrachte erzeugen darf und alles Andere per se von Übel ist...
Sehe ich wie Du. Warum nicht ein solcher Wein aus Deutschland? In den letzten Jahren/Jahrzehnten haben sich durch das Klima und durch mehr Erfahrung der Winzer ganz neue Möglichkeiten in der Herstellung von Rotweinen ergeben. Noch ein Wort zum Wein, besonders Spanisch oder Südfranzösisch habe ich das kleine Kreuz eigentlich nie erlebt, empfand das immer als „kühles“ Bordeaux.
Bernd Schulz
- Beiträge: 6598
- Registriert: So 12. Dez 2010, 00:55
Mo 23. Jan 2023, 23:41
"Verurteilen" ist ein hartes Wort, aber für einen Künstler im eigentlichen Sinne halte ich denjenigen, der seine Produktion primär am kommerziellen Erfolg ausrichtet, nun mal nicht. Wobei sich der Winzer als solcher irgendwo in einer Zwischenwelt befindet - weder ist er (sobald man über ein gewisses Niveau redet) reiner Bauer noch reiner Verfolger von "Ideen" - und das führt dann oft zu kontroversen Diskussionen über diesen und jenen Weinerzeuger. Verurteilen wollte ich jedenfalls weder den 2018er Wein "Das kleine Kreuz" noch seinen Produzenten! Wenn man von den 14,5 Volt (und der austauschbaren Stilistik ) absieht, gefällt mir dieses Getränk gar nicht so schlecht. Und der Preis von ab zwanzig Euro aufwärts... was solls, wenn es der Kunde ("der Kunde" ) zahlt.. Herzliche Grüße Bernd
Zuletzt geändert von Bernd Schulz am Mo 23. Jan 2023, 23:53, insgesamt 1-mal geändert.
Bernd Schulz
- Beiträge: 6598
- Registriert: So 12. Dez 2010, 00:55
Mo 23. Jan 2023, 23:49
Elah hat geschrieben:Noch ein Wort zum Wein, besonders Spanisch oder Südfranzösisch habe ich das kleine Kreuz eigentlich nie erlebt, empfand das immer als „kühles“ Bordeaux.
"Kühl" ist überhaupt kein Attribut, was mir im Zusammenhang mit dem "Kleinen Kreuz" aus 2018 in den Sinn kommen würde (und davon abgesehen kenne ich keinen auch nur einigermaßen als kühl empfindbaren Bordeaux, der einen Alkoholgehalt von satten 14,5 Umdrehungen aufweist). Aber de gustibus..... Herzliche Grüße Bernd
Di 24. Jan 2023, 00:24
Bernd Schulz hat geschrieben:Mir stellt sich schon die Frage, ob man solch einen Wein, den ich blind eher nach Spanien oder Südfrankreich (oder auch nach Rolland-Bordeaux ) stecken würde, in der Pfalz wirklich erzeugen muss? Und noch mehr frage ich mich, wer dieses Getränk für 20 und mehr Euronen wirklich kauft? Bei einigermaßen ambitionierten Händlern bekomme ich etwas Ähnliches, im Zweifelsfalle eher noch Komplexeres aus südeuropäischen Gefilden zum halben Preis... Herzliche Grüße Bernd
Hallo Bernd, ich habe den Kleinen Kreuz nicht probiert, aber ich habe recht viele andere Weine von Weingut Rings getrunken (hauptsächslich Riesling und Spätburgunder). Ich finde zwar die GG's überpreist, aber ich muss sagen dass das Mittelsegment sehr geniessbar und preiswert ist. Z.B. der Riesling vom Kalkfels und der Riesling Ungsteiner Nussriegel. Bei den Roten ist es schwierig besseres als den Spätburgunder Kallstadt für ca. 20 Euro zu finden. Du meinst dass Du kannst hochwertige und komplexe Rotweine für 10 Euronen kaufen? Welche sind diese? Ich finde es äusserst schwierig heutzutage gute Weine unter 20 Euro zu finden (leider). Gruss Rolf
Jochen R.
- Beiträge: 2615
- Registriert: Mo 6. Dez 2010, 20:53
- Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Di 24. Jan 2023, 07:37
Der Jahrgang 2018 bildet m. E. weder beim Kreuz von Rings noch bei der Cuvee X von Knipser (um mal bei top BDX-Cuvees aus der Pfalz zu bleiben) die Hausstilistik - wie ich sie von früheren Jahrgängen kenne - ab.
Dem Klimawandel sei Dank sind sie schon etwas speziell und man muss sich wohl auf sowas immer mal wieder einstellen. In den Keller legen würde ich mir die 2018er nicht, trotzdem sind sowohl Kreuz als auch Cuvee X hervorragend gelungen. Das kleine Kreuz ´18 kenne ich nicht.
Viele Grüße, Jochen
PS: @Bernd, was ist denn ein "Rolland-Bordeaux"? Der vom Edeka, oder eines der vielen von ihm berateten Chateaux mit zum Teil sehr unter- schiedlichen Stilistiken?
Belgrave ist nichts für Unschuldige
mixalhs
- Beiträge: 1750
- Bilder: 0
- Registriert: Mi 7. Sep 2011, 11:29
Di 24. Jan 2023, 09:11
Das Kleine Kreuz 2015 hatte ich vor vier Jahren mal im Glas, gut gemacht, aber verwechselbar und bei mir 88 Punkte mit einem kleinen Pluszeichen für Entwicklungspotenzial. Dagegen waren die Spätburgunder Saumagen 2013 und Felsenberg 2014 großartig. Ich gab zuletzt 95 bzw. 96. Beide gehören zu den besten Pinot Noirs, die ich bisher im Glas hatte und waren - im Vergleich zu Roten aus dem Burgund, die qualitätsmäßig in dieser Liga spielen - sehr günstig bepreist. Wie schön, dass ich noch jeweils eine oder zwei Flaschen davon habe!
la-vita
- Beiträge: 324
- Bilder: 1
- Registriert: So 3. Jul 2011, 21:40
Di 24. Jan 2023, 12:05
...um mal bei top BDX-Cuvees aus der Pfalz zu bleiben
Was für top BDX-Cuvées gibt es denn in der Pfalz? Gruß Detlef
Jochen R.
- Beiträge: 2615
- Registriert: Mo 6. Dez 2010, 20:53
- Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Di 24. Jan 2023, 13:54
Hallo Detlef, habe oben geschrieben, was für mich dazu gehört. Verstehe somit deine Frage nicht ganz. Oder ist das nicht an mich gerichtet?
Viele Grüße, Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
la-vita
- Beiträge: 324
- Bilder: 1
- Registriert: So 3. Jul 2011, 21:40
Di 24. Jan 2023, 15:20
Hallo Jochen, ich dachte, dass es noch mehr gibt.... Aber tatsächlich, die Cuvée Knipser hatte ich überlesen Viele Grüße Detlef
Zurück zu Pfalz
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste
|
|
|