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Gies-Düppel und Pfirmann

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Gaston

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Re: Gies-Düppel und Pfirmann

BeitragMi 27. Dez 2017, 21:44

Neulich im Glas

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Ein Verschnitt aus den Lagen Kastanienbusch und Mandelberg. GM und Eichelmann gaben seinerzeit ebenfalls jeweils 88 Punkte, das Lagerpotenzial ("bis 2017") wurde vom GM viel zu vorsichtig eingeschätzt, der Wein hat sicherlich noch einige gute Jahre vor sich. Preis seinerzeit ca. 12 Euro.
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Gaston
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Michl

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Re: Gies-Düppel und Pfirmann

BeitragDo 4. Jan 2018, 20:40

Warum man diese beiden Weingüter in einen Thread packt, ist mir schleierhaft. Aber wie es der Zufall so will, habe ich gerade die 16er Charadonnays beider Weingüter getrunken. Kurz gesagt: Der von Gies-Düppel hat mir gar nicht gefallen, habe auch keine VKN geschrieben. Ich erinnere ihn als breit, schwer, zähflüssig. Ganz anders hingegen der von Pfirmann, der mich rundum überzeugt. Für den Preis ist das ein absoluter Kauftipp!

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Michl
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Charlie

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Re: Gies-Düppel und Pfirmann

BeitragFr 5. Jan 2018, 09:31

Michl hat geschrieben:Warum man diese beiden Weingüter in einen Thread packt, ist mir schleierhaft.
Es fing mit einem kurzen Bericht über einen Besuch bei beiden an. Inzwischen passt das lange nicht mehr. Neue Threads wären angebracht
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Michl

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Re: Gies-Düppel und Pfirmann

BeitragDo 22. Feb 2018, 19:10

Avatar, dessen VKN ich sehr schätze, hat diese Woche den 16er Chardonnay von Pfirmann als überholzt bezeichnet. Da ich den Wein doch deutlich anders wahrnahm, habe ich heute noch eine Flasche geöffnet. Und ja, ich muss mich korrigieren, da ist durchaus Holz da. Wenn man sich auf diesen Aspekt konzentriert und ihn vielleicht sogar sucht, auch nicht wenig, aber überholzt ist der Wein nicht. Die Holzaromen erscheinen nach meiner Wahrnehmung weder zu dominant noch aufgesetzt. Für mich ist das nach wie vor ein richtiger PGV-Tipp. Dennoch kann man über Holz im Chardonnay mindestens so trefflich streiten wie über Holz im Spätburgunder. Beim Spätburgunder reagiere ich ziemlich schnell allergisch, beim Chardonnay habe ich weniger Probleme.
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Michl
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Philst

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Re: Gies-Düppel und Pfirmann

BeitragMo 5. Mär 2018, 13:37

Vor ca 1,5 Wochen habe ich auch mal den Chardonnay "Am Zollstock" 2016 von Pfirmann getestet.

Da ich die Verkostungsnotizen von Michl sehr schätze bin ich vielleicht mit etwas zu hohen Erwartungen an den Wein dran gegangen.

Mein Eindruck deckt sich aus der Erinnerung heraus weitgehend mit der von Michl, wobei ich den Holzeinsatz sehr dezent finde. Ich bin da allerdings nicht empfindlich und mag gut integriertes Holz bei Chardonnay eigentlich ganz gerne.

Trotz der geschmacklich nicht auffälligen 14 % Alkohol fand ich den Chardonnay verhältnismäßig schlank und überhaupt nicht überreif. Mir persönlich hätte es sogar noch etwas mehr Volumen und Körper sein können. Die Säure war für mich genau richtig und hat zum guten Trinkfluss beigetragen. Anfängliche leicht störende Bitternoten und kräutrige Ansätze sind mit Luft einer hellen gelben Frucht gewichen.

Insgesamt sicher ein guter Wein mit einem guten PGV (11,00 €). Ich würde bei einer Bepunktung aber etwas unter Michl liegen, da mir ein bißchen Anspruch, Vielschichtigkeit und Komplexität gefehlt hat. Als Essenbegleiter sicher gut geeignet, zum Solo trinken darf es etwas mehr sein.
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amateur des vins

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Re: Gies-Düppel und Pfirmann

BeitragFr 4. Mai 2018, 09:19

Gestern durfte ich mich bei Gies-Düppel durch fast das gesamte Sortiment probieren. Ich hatte das große Glück einer freundlichen Einzelbetreuung, erst durch den Chef, später durch die Chefin.

Vorab zur Einordnung: Fast alle trockenen Weißweine sind deutlich restsüß, teileise bis hart an die 10g/l ran. Das ist so gewollt und wird durch Zugabe von Süßreserve erreicht. Völlig ok und verständlich (die Kunden wollen das so), aber damit fällt vieles nicht ganz in mein Beuteschema.

Hinzu kommt eine teilweise plakative Frucht. Ich vermute Aromahefen; meine diesbezügliche Frage blieb offen.

Gut gefallen hat mir die durchgehend frische Säure und der moderate Alkohol. Die Terroirrieslinge sind toll herausgearbeitet. Der Seligmacher, komplexer und etwas straffer, war auch recht schön.

Alle WB waren mir zu parfümiert, mit Ausnahme des Mandelbergs '16, der durch seine würzige, erdige Art für mich stilistisch und qualitativ herausragte. GB und Blanc de Noir nett.

Die SB v.a. aus den Großen Lagen (Sonnenschein frz. Klon, Kalmit n.bek.) waren gut; Kalmit noch "blauer/schwärzer" aber zu jung.

Sonderlob für den Viognier, der weder alkoholisch noch "latschert" war. SauvB wieder zu parfümiert, Scheu RZ am Anschlag.

Süßweine ok aber ohne Aha-Effekt.
Besten Gruß, Karsten
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Gaston

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Re: Gies-Düppel und Pfirmann

BeitragSa 18. Feb 2023, 19:57

Heute im Glas:

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Das ist schon verdammt gut, und das aus einem ja sehr schlecht beleumundeten Jahrgang. Dass eine hohe Säure, hier sind es wohl nominell 8,1g förderlich für eine positive Reifeentwicklung sei, wird ja von Expertenseite als Mythos bezeichnet. Dennoch: Rein subjektiv, war das meiste, was ich so aus 2014 und auch 2010 (deutscher Riesling) im Glas hatte, sehr gut beisammen. Dieser Wein wird seinerzeit um die 10 Euro gekostet haben. Hervorragendes Preis-Genuss-Verhältnis.
Beste Grüße
Gaston
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