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Re: Unbekannte Winzer in der Pfalz

Verfasst: Mi 9. Feb 2022, 00:17
von Bernd Schulz
Zu den wirklich unbekannten Winzern gehört das Weingut Pflüger wohl schon seit längerem nicht mehr ;) , aber ich folge (aus lauter Bequemlichkeit :oops: ) einfach der Tradition, die Pflüger-Weine in diesem Thread zu erwähnen:

Bild

Mit etwas Luft dreht dieser Basiswein noch mehr auf - puh, der ist richtig gut! Ich finde es erstaunlich, dass man trotz des Klimawandels in der Pfalz trockene Rieslinge mit nur 12 Umdrehungen und gleichzeitig einer solchen geschmacklichen Substanz erzeugen kann - und ziehe daher meinen Hut vor dem "Weinkontor A.&J. Pflüger" ziemlich tief.

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Unbekannte Winzer in der Pfalz

Verfasst: Mi 9. Feb 2022, 08:53
von EThC
...jetzt hab ich doch glatt auf der Winzer-Heimseite nachgeschaut, ob "Bundsandstein" ein wie auch immer geartetes Wortspiel des Winzers ist... :mrgreen:

Re: Unbekannte Winzer in der Pfalz

Verfasst: Mi 9. Feb 2022, 08:59
von Bernd Schulz
:oops: :oops:

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Unbekannte Winzer in der Pfalz

Verfasst: Mo 28. Mär 2022, 23:47
von stefane
Gestern im Glas:

Weingut Pflüger, Bad Dürkheim
Ungsteiner Herrenberg Riesling 2018
13%
€ 14,50

Der Lagenriesling von Kalkmergelböden aus dem Ungsteiner Herrenberg.
Im Glas ein sehr kräftiges, fast ein wenig trübes Gelb.
In der Nase dann ein äußerst gelbfruchtiges Bukett, mit viel Würze und einer leichten Feuerstein-Note.
Im Geschmack sehr gehaltvoll und kräftig, mit einer spürbar malzigen Note, aber dennoch seidig. Insgesamt ein sehr intensiver, äußerst stoffiger Wein, stark geprägt vom Extrakt, und dadurch auch mit etwas mangelnder Frische. Außerdem entwickelt sich mit der Zeit eine leicht parfümierte Note, obwohl der Wein gar nicht so viel Restsüße hat.
15/20

Würde den tollen 2018er Ortswein (Ungsteiner Riesling) vorziehen: der hat sicherlich nicht die gleiche Tiefe, aber unglaublichen Druck, deutlich mehr Frische und Zug und einen unwiderstehlichen Trinkfluß.

Re: Unbekannte Winzer in der Pfalz

Verfasst: Di 19. Apr 2022, 10:34
von maha
Leider gibt es immer noch keinen Zeter Thread...
Also hier rein:

Über die Oster Feiertage genossen:

Oliver Zeter, Weißburgunder, Sauvignon Blanc, Ukraine Sonderabfüllung
Olli Zeter hat 600 Flaschen dieses Weins abgefüllt und den kompletten Erlös (6000 EUR) einer Ukraine Hilfsorganisation gespendet. Abgesehen von der Geste fand ich die Kombi aus WB und SB sehr spannend und konnte ein Sixpack ergattern, bevor der Wein innert weniger als einem Tag ausverkauft war.
Und es hat sich gelohnt. Eine wahre Fruchtbombe (was ich ja mag), aber nicht so quietschiges Katzenpipi. Der WB bringt Fülle in den Wein (Birne, Apfel, Quitte), der SB etwas Exotik (Mango, Ananas) und Säure. Das Ganze harmoniert hervorragend und ist die 10 EUR mehr als wert. Bei dem herrlichen Osterwetter ein Genuss in der Sonne. Die Flasche war sehr schnell leer.

Gruss
Marko

Re: Unbekannte Winzer in der Pfalz

Verfasst: Di 19. Apr 2022, 13:25
von EThC
maha hat geschrieben:Leider gibt es immer noch keinen Zeter Thread...
...warum hast Du dann keinen angelegt :?: :?

Re: Unbekannte Winzer in der Pfalz

Verfasst: Fr 13. Mai 2022, 08:39
von Kleiner_Pirat
Ein Orange-Wein - Silvaner, nach der Maischegärung abgezogen, abgelaufen oder gepresst. Das gibt 3 unterschiedliche Weine - 2017er Orange Premier, Second und Troisieme von Volker Benzinger. Wie immer von ihm als kompromisslose ungeschwefelte Naturweine. Ein spannendes Experiment! Leider ab Hof nicht mehr erhältlich.

Wer die Weine hat, sollte sie mal gemeinsam verkosten.
https://wegezumwein.de/benzinger-pfalz- ... xperiment/

Viele Grüße
Andreas

Re: Unbekannte Winzer in der Pfalz

Verfasst: Do 14. Jul 2022, 10:46
von nordmann
Ich bin über eine sehr schöne Weinbeschreibung bei Captain Cork auf lichti und astroh gestoßen und habe mir da mal ein Probepaket bestellt. Als ersten Wein probiert:

lichti und astroh Chardonnay (S), Landwein, 2020,13%vol.alc, trocken

Leicht trüb im Glas, evtl. sogar ganz leicht Kohlensäure nach dem Einschenken.

In der Nase ein frischer Fruchtmix, eher exotische als hiesige Frucht. Ananas hab ich gelesen, das kann gut sein.

Frisch im Mund, zitronige Säure, etwas Orange und etwas, was ich unter einer schönen Textur verstehe. Sehr viel Geschmack, man kann fast darauf herumkamen. Und darunter eine Kräuter- oder Gewürznote. Sehr eigenständig, sehr gelungen, macht sehr viel Spaß. Man könnte statt eigenständig auch freakig schreiben.

Ich habe direkt davon nachbestellt.

Das S im Namen steht für die Lage Steinbuckel, die aber nicht verwendet werden darf. Wohl aus weinrechtlichen Gründen. Wie gesagt, eine sehr schöne Beschreibung bei Captain Cork, mit einer sehr viel gehaltvolleren Notiz als meiner, die ich hier mal verlinke:

https://www.captaincork.com/pfalz-chard ... r-s-klasse

Re: Unbekannte Winzer in der Pfalz

Verfasst: Mi 3. Aug 2022, 22:59
von nordmann
Auch aus dem Probenpaket von lichti und astroh:

Spätburgunder Laumersheimer Kirschgarten, 2019, 13%vol.alc. Deutscher Qualitätswein, ungefiltert, ungeschönt, handgefüllt.

Sehr würzige Nase mit Zwetschge, Kräutern und Rauch. Oder vielleicht rauchigem Tabak. Packt richtig zu.

Im Geschmack dann fruchtig, Zwetschge und Kirsche, sehr schöne Säure, dadurch total frisch und animierend. Im besten Sinne rauchig und doch saftig. Kräuter und Gewürze. Cooler Wein, richtig gut.

Der Kirschgarten ist ja wohl eine Lage, in der die sehr bekannten Winzer Kuhn und Knipser auch anbauen. Ich kenne nichts davon. Aber was lichti und astroh da machen gefällt mir sehr. Und ich suche eigentlich immer noch meinen Zugang zu deutschem Spätburgunder. Hab ihn vielleicht gefunden und werde mal einen Karton bestellen.

Mein E-Mail Kontakt zur Winzerin ist so nett, dass ich jedem empfehle, dort mal vorbei zu schauen, für den es in der Nähe oder auf dem Weg ist. Für mich sind es leider ca. 700 km

Re: Unbekannte Winzer in der Pfalz

Verfasst: So 21. Aug 2022, 20:30
von Allegro
Der hiesige "tegut" führt auch ein paar einfache Pflüger-Weine, von denen ich schon ein paar gekostet und - wenn sie denn im Sonderangebot für 6,99 oder 7,99 EUR waren, für in Ordnung befand. Die Sorten weiß ich leider nicht mehr; es waren eine Rotwein-Cuvee und irgendwas Weißes.

Diese Woche hatte ich mir die allerletzte Flasche vom "Sauvignon Blanc Quarzit 2021" für 6,99 EUR aus dem Regal geangelt und der Wein lässt mich etwas ratlos zurück:
Blind würde ich im Leben niemals auf einen SB kommen; meine Assoziation wäre spontan ein Chardonnay gewesen :? Sehr weich, cremig, mild, geschacklich sehr dezent, keine Mineralität, absolut keine typischen SB-Noten. Leicht kratzige Säure ist zwar da, aber ansonsten irgendwie: nichts. :shock: