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Hoffest Fünf Freunde

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Neuppy

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Hoffest Fünf Freunde

BeitragMo 12. Sep 2011, 14:42

Servus,
am Wochenende habe ich im Rahmen des 20-jährigen gemeinsamen Hoffestes die Weingüter Rebholz und Becker besucht. Das Wetter war toll und es wurde viel geboten.
Am Samstag war ich zuerst beim Weingut Rebholz. Der ganze Hof sowie sein Grundstück an der Queich war mit Sitz- und Essgelegenheiten ausgestattet, so daß man neben dem Verkosten sich auch noch am guten Essen laben konnte, welches man für kleines Geld erwerben konnte. An den Tischen kam man schnell mit anderen ins Gespräch. Für den Rahmen der Veranstaltung wieder mal eine 1+. Wer wollte konnte auch noch eine geführte Weinbergswanderung durch die Lage Im Sonnenschein machen.
Eigentlich wollten wir nur kurz bleiben, es wurden dann aber doch fast 3 Stunden.
In dieser Zeit konnte ich dann das gesamte Sortiment mit Ausnahme des Weisburgunder GG verkosten. Diesen hat das Weingut nur in homöopathischen Dosen erzeugt, so daß die Flaschen Stammkunden einzeln zugeteilt worden sind. Herausragend im Sortiment dieses Jahr das Riesling-GG Im Sonnenschein, daß ein ganz klassischer Kalksteinriesling ist und bei mir zum ersten Mal das beste GG ist. Danach kommt der Kastanienbusch und etwas abgeschlagen der Ganzhorn. Obwohl ich diesem bei den frühen Verkostungen immer Unrecht tue. Kastanienbusch ist zur Zeit für mich nicht abschließend zu bewerten. Ich sehe viel Potential, bin mir aber nicht ganz sicher. Dies wird bei Rebholz wie immer die Zeit zeigen.
Etwas enttäuscht bin ich darüber, daß er dieses Jahr nur einen Terroirriesling in Spätlesequalität erzeugt hat. Der vom Rotliegenden und vom Muschelkalk sind nicht im Programm. Klar waren die Mengen begrenzt, aber es wirkt schon ein wenig, als wären diese Weine zu Gunsten der GG gestrichen worden. Die GG sind aber allesamt gut.
Toll auch der einfache Weißburgunder, der sehr viel Trinkfreude macht. Auf Spätleseniveau liegt diesews Jahr in meinen Augen der Grauburgunder vor dem Weissen Burgunder. Beides tolle Weine, die sehr schlank im Alkohol sind und dadurch viel Finesse aufweisen.
Chardonnay ist schon schön zu trinken.
Bei den Roten gefällt mir vor der vom Muschelkalk 2008 hervorragend. Das GG aus 2006 ist auch beeindruckend.
Abschließend: Ein tolle Veranstaltung, in der Spitze tolle Weine.

Am Sonntag war ich dann beim Weingut Becker und hatte dabei eine Offenbarung... aber dazu später.
Auch hier wurde den Gästen viel geboten. Essen, Trinken, MUsik, morgens Austern.... Man saß sehr angenehm im Innenhof, wurde von der Sonne beschienen. Becker senior und junior waren die ganze Zeit auf Achse und beantworteten geduldig alle Fragen. Auch hier sind wir fast 3 Stunden geblieben.
Das Sortiment ist rot zwar stärker als weiß, nichts desto trotz muss ich hier ein paar Tipps aussprechen. Toll ist der fruchtüße Muskateller. Selten habe ich solch einen tänzlenden Muskateller probiert wie diesen. Auch bei den hohen Temparaturen ein ungemein erfrischender Wein.
Der Weißburgunder aus dem Halbstück ist ein Wein, den man im Auge behalten sollte. EIne ganz finessenreiche Gestalt, die nur leichte Holznoten aufweist und dennoch das Fass nicht leugnet.
Grandios der 2008er Chardonnay TW. UNglaublich körperreicher Wein, der aber niemals als Kraftprotz wahrgenommen wird. Eher ein Sean Connery als ein Arnold Schwarzenegger. ICh verwende diesen Vergleich nur sehr ungern, hier ist er für mich aber zwingend. Wie ein Puligny-MOntrachet.
Die Rotweine in 2009 sind eine Wucht. EIner besser als der andere.
Schon der Einsteiger (für 9 EUR) ist hervorragend. Der "B" darüber liegt nur ganz wenig darüber.
Kalkgestein und Steinwingert liegen dann schon einen deutlichen "Tacken" darüber.
Danach kamen die beiden GG, wobei ich den 2008er Kammerberg dem 2009er St. Paul dieses Mal vorziehe. Der Kammerberg ist ein wirklich großer Wein, mit einer exzellenten Perspektive. Maskulin, aber wohl erzogen, mit merklichem Tannin und toll eingebundener Säure. Mineralisch und unglaublich lang. Der St. Paul ist wie immer femininer. Häufig ist er dadurch auch charmanter als der Kammerberg. Hier muss man vielleicht den 2009er Kammerberg abwarten. Heute bevorzuge ich jedoch den Kammerberg.
Ich dachte eigentlich, daß darüber nicht mehr viel kommen könnte, dann hatte ich aber das metaphysische Erweckungserlebnis den 2009er Pinot Noir probieren zu dürfen. Zur Bechreibung fehlen mir die Worte. Einen solchen Spätburgunder habe ich noch nicht getrunken (kenne allerdings auch nicht DRC, Jayer und Leroy). Für mich persönlich ganz großes Kino. Zwei Flaschen konnte ich zum Glück mitnehmen.

War jemand bei den anderen Weingütern?
Herzliche Grüße
Peter

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