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Von Winning

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Philst

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Re: Von Winning

BeitragMo 29. Dez 2014, 17:28

Vorgestern im Restaurant "Leopold" direkt im Weingut von Winning getrunken:

Wein 1
Sauvignon Blanc I, Jahrgang 2011


Teilweise habe ich mit Sauvignon Blanc so meine Probleme, insbesondere wenn er zu "aromatisch" ausgebaut wird. Da ich den Sauvignon Blanc I schon kannte und dieser mir sehr gut gefallen hatte, haben wir ihn dann wieder zu einem sehr fairen Preis bestellt.

Direkt nach dem Öffnen entwickeln sich bereits schöne Fruchtaromen. Ein bißchen Holz und Cremigkeit macht sich bemerkbar. Der Wein riecht dabei jedoch sehr klar und frisch.

Im Mund passt einfach alles zusammen. Frische Stachelbeere wird zart unterlegt von leichten Holznoten, die aber wunderbar eingebunden sind. Es ist alles ausgewogen und rund. Der Wein wirkt auch im Mund leicht cremig, dabei jedoch kein bißchen träge oder schwer.

Sehr zu empfehlen.

Wein 2:
Pinot Noir II, Jahrgang 2012

Als zweiter Wein kommt der Pinot Noir II aus dem Jahr 2012 ins Zalto Burgunderglas. Relativ dunkle Farbe. In der Nase gleich kräftige Sauerkirsche und Johannisbeere. Dabei merkt man einen schon kräftigen Holzeinfluss.

Im Mund wirkt der Wein noch etwas ruppig und brandig. Das Holz scheintnoch nicht so richtig gut eingebunden, ich denke, dass der Wein noch etwas Zeit braucht. Dazu kommen die schon in der Nase bemerkbare Sauerkirsche und roten Beeren.
Der Wein hat durchaus Anspruch und Potential. Derzeit aber nicht so 100 % mein Fall.

Wein 3:
Chardonnay, Jahrgang 2012

Zum Abschluss nach dem Essen gab es noch ein kleines Gläschen Chardonnay. Es war das erste und bestimmt nicht letzte Mal, dass ich diesen Wein getrunken habe.

Serviert wurde er ebenfalls im Zalto Burgunderglas. Wahnsinnig komplexe Nase. Viel gelber Pfirsich, etwas Banane, aber auch Kräuter und Mineralik. Zwischenzeitlich wird er etwas scharf und wechselt eher in die Richtung eines leichten Whiskys.

Im Mund sehr saftige und reife Frucht mit dezentem Holzeinfluss. Ein bißchen Vanille. Sehr angenehmes weiches cremiges Mundgefühl, aber auch hier eine absolut passende Säure, die den Wein stützt. Der Wein hat Kraft und Tiefe. Der Alkohol ist ein bißchen spürbar. Insgesamt ein toller, harmonischer Wein mit einem langen Abgang, der sicher gut reifen wird.

Philipp
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Timo09

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Re: Von Winning

BeitragFr 20. Mär 2015, 20:30

Von Winning, Chardonnay 2012

Liegt mit einem hellen Goldgelb und grünlichen Reflexen im Glas. Leicht ölige Viskosität.
Eher kräftige, komplexe Nase nach Gelben Früchten, etwas Zuckerschoten und tollem Holzeinsatz.
Es kommen mit der Zeit immer wieder neue Aromen nach. Zitrusschale, Haselnuss, Grapefruit.
Ist am Gaumen eher kräftig und cremig wird aber von einer weichen, aber trotzdem zupackenden Säure immer wieder aufgebrochen. Kann im Mund mit der tollen Nase mithalten. Sehr langer Abgang, der immer wieder hochrollt wenn man glaubt der Wein ist schon weg.
Ein kräftiger Chardonnay der tollen Trinkfluss besitzt. Kann mit seinem sehr gut eingebundenen Holz, seiner Frische, seiner Kraft und der Komplexität punkten. :)
Ist jetzt aus der Karaffe schon schön zu trinken, hat aber sicher noch ein längeres Leben vor sich!
90p

Stephan Attmann betont, dass er Weine machen möchte die ihr Geld wert sind. In diesen Wein sind 24€ sehr gut investiert!
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Weinschlumpf

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Re: Von Winning

BeitragSo 29. Mär 2015, 01:11

auch hier mein Posting 1:1 zum GG 2010 Thread:


Hallo,

gestern abend bin ich nach langer und stressiger Autofahrt direkt nach dem Ausladen in meinen heimischen Weinkeller gegangen um mir etwas Gutes zu tun. Direkt vorne in je eine Kiste von Winnings Riesling Pechstein 2010 und IDIG 2012 von Christmann gegriffen, jeweils eine Flasche geschnappt und zunächst beim Pechstein den Zapfen gezogen. Rein mit dem Stoff in die großen Burgunderpokale: Hmm.. erstmal brutal verschlossen, lediglich etwas Spontinoten und zartes Holz. Also ab in den Kühlschrank und einen leichten und belebenden 2013er Forster Riesling vom Weingut Reichsrat von Buhl aufgeschraubt. Der war wirklich sehr frisch und ist mit einer knackigen (manch einer würde sie auch brutal nennen) Säure gesegnet.

Heute abend vor einer guten Stunde dann Pechstein Versuch Nr. 2:

Holla, was ist denn da passiert? Faszinierend komplexe Nase. Reife Mangos und Grapefruitzesten stechen etwas aus dem Früchtekorb hervor. Da ist aber auch eine tolle "grüne" Aromatik, wie ich sie von Coche und Roulot kenne und liebe. Am Gaumen werden alle Geschmacksknospen sofort unter Beschuss genommen: Grapefruit, Papayasalat, Limettenschalen. Die rauchige Typizität des Pechstein klingt dabei als "Unterton" ständig mit. Das Holz ist präsent, hat aber mit der dichten Struktur des Weins einen überlegenen Partner, so dass sich die Holzaromen (im Gegensatz zum ersten Tag) nie in den Vordergrund spielen. Körper und Säure sind in beeindruckender Balance. Der ganze Gaumen wird von der Mineralität gefordert und kribbelt noch lange nach dem Abschluck. Ein wirklich großer Riesling nahe an der Perfektion. 95++P. Hat nach meiner Einschätzung noch großes Potential und wird (hoffentlich ;) ) gut reifen.

Viele Grüße

Nikolai

PS: den IDIG habe ich dann wieder in den Keller gebracht..
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EThC

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Re: Von Winning

BeitragSo 29. Mär 2015, 11:42

Mein erster 2014er…

Und erst der zweite Von Winning Wein, den ich neulich probiert habe:

2014er Sauvignon Blanc II, Von Winning, Pfalz

Ich trinke ja eher selten so ganz junge Weine, aber bei einer Bestellung von ein paar Von Winning-Weinen habe ich den hier einfach mal mitgenommen.

Ich war gespannt, ob der Wein überhaupt schon fertig ist oder ob es dann doch eher ein besserer Federweißer ist. Aber nein: der Wein ist fertig. Jung zwar, aber ready to enjoy. Auf dem Etikett sind 12 PS angegeben, aber schon in der Nase offenbart sich, daß der Wein kein aromatisches Leistgewicht ist. Die obligate Stachelbeere kündigt sich intensiv an, ein paar weitere exotische Fruchtnoten, die ich aber nicht eindeutig zuordnen kann, Limette, Kräuterbeet und etwas Salbeibonbon. Am Gaumen sehr schön trocken, am Anfang noch leicht perlend und insgesamt erstaunlich kraftvoll. Die präsente Säure sorgt für Frische, sehr lange anhaltender Abgang. Insgesamt ein sehr schöner Sauvignon, der gleich als solcher erkennbar ist, dennoch aufgrund der komplexen Fruchtnoten kein alltäglicher Vertreter dieser Rebsorte.

Die komplette Beschreibung findet man unter https://ec1962.wordpress.com/2015/03/06 ... er-2014er/
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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Re: Von Winning

BeitragMo 6. Apr 2015, 11:35

Am Ostersamstag zu Spragel, Parmaschinken und Frischkäse im Glas...

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Mir gefallen die 2013er von Winning einfach wunderbar! Die Säure hat derzeit noch etwas Überhand, allerdings wurde der Holzeinsatz spürbar reduziert. Ich bin gespannt wie sich die Weine entwickeln werden...
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Weinschlumpf

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Re: Von Winning

BeitragMo 6. Apr 2015, 23:29

Am letzten Freitag im Leopold:

Riesling Forster Pechstein 2013 K&U Abfüllung

Der Beschreibung des Händlers ist Nichts hinzuzufügen:

"Von drei Fässern Pechstein gefällt uns dieses eine besonders gut. Stephan Attmann bietet an, es sich mit uns zu teilen. Auf unseren Wunsch hin füllt er es später ab als den offiziellen Weinguts-Pechstein, es kommt erst im Dezember von der Hefe direkt auf die Flasche. Ohne jeden Eingriff in die Weinbereitung. Unfiltriert. Naturwein im Sinne des Wortes. Großer Wein. Knallrotes Etikett.

Ein Wein, der mich mit jedem Glas aufs Neue packt, etwas in mir zum schwingen bringt, dem ich mich kaum entziehen kann. Prächtige Fülle, exotische Frucht, füllig, cremig, sanft und trotzdem bissig und präzise schlank im Trinkfluss, in Duft und Mundgefühl an großen burgundischen Chardonnay erinnernd, verblüffend eindeutig und intensiv. Doch es ist Riesling. Mit jedem Schluck mehr. Seidig auf der Zunge, hefig reduktiv im Bukett und fast weich durch das lange Hefelager im Holzfass, das dem Jahrgang so steht wie dem Wein. Holzeinsatz, der nicht stört, sondern für Charme und einen Hauch Wärme in der messerscharf kühlen Reduktivität dieser provozierend anderen Pfälzer Persönlichkeit sorgt. "


Knapp 10g Säure werden durch rund 6g Restzucker als Mitspieler sehr gut ausbalanciert. Ein Wein wie der sprichwörtliche Griff in die Steckdose..

93+++

Viele Grüße

Nikolai
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Weinschlumpf

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Re: Von Winning

BeitragMo 13. Apr 2015, 14:41

Hallo,

am Samstag kam das lang ersehnte Paket mit den reservierten Flaschen 2013er Sauvignon Blanc 500 an, der Martin und mich bei der Fassprobe im letzten Mai umgehauen hatte.

Also nix mit Ruhezeit und Zapfen raus. Direkt rein ins Goldfischglas von Riedel:
Anfangs noch deutliche Gärtöne und feine nussig-vanillige Holznote. In der Nase herrlich grün reduktive Eindrücke, die mich deutlich an Coche oder Roulot erinnern. Am Gaumen fressen sich neben Stachelbeeren, Mangos sowie den Aromen von Ausbau im 500l Fass auch eine schier elektrisierende Säure in die Geschmacksknospen. Unglaubliche Länge.

Am zweiten Tag dann nicht mehr ganz so wild in der Nase. Der Eindruck am Gaumen zeigt sich dagegen fast unverändert. Er hat allerdings etwas an Körper gewonnen. Die Länge ist noch unglaublicher geworden (hätte nicht gedacht, dass sich zum Vortag hier nochmal eine Sterigerung ergeben könnte). Für mich der beste Sauvignon aus Deutschen Landen und zusammen mit einem 1998er Silex von Dagenau, der beste bislang verkostete Sauvignon Blanc überhaupt.

95++ Punkte

Grüße

Nikolai
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EThC

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Re: Von Winning

BeitragMo 13. Apr 2015, 15:35

Hört sich gut an! Ich bin mir derzeit noch unschlüssig, wann ich das erste Fläschchen meiner 500er aufmachen soll...
Viele Grüße
Erich

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Weinschlumpf

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Re: Von Winning

BeitragMo 13. Apr 2015, 21:47

EThC hat geschrieben:Hört sich gut an! Ich bin mir derzeit noch unschlüssig, wann ich das erste Fläschchen meiner 500er aufmachen soll...


Vom SB 2013 lohnt es sich, schon jetzt ein Fläschchen zu opfern.
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Timo09

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Re: Von Winning

BeitragSa 2. Mai 2015, 21:33

FU 500 2013:

Helles, glänzendes Grüngelb. Mittelkräftige zitrische Nase, Holz ist deutlich wahrnehmbar und „wabert“ im Hintergrund herum. Ein wenig Gelbe Frucht ist auch zu finden. Cremig im Antrunk, dann kommt die Säure und steuert dem druckvollen, kräftigen Körper entgegen. Zitronenschalen, hellgelbe Frucht und kreidige Mineralität. Komplex und sehr lang im Abgang.
Einzig aus dem Holzeinsatz werde ich nicht so richtig schlau, im Mund wie in der Nase wirkt es etwas dumpf sodass ich mich gefragt habe ob er nicht einen leichten Korkschmecker hat.
Sollte sich das aber noch besser einbinden bekommt man sicher einen aussergewöhnlich guten Wein ins Glas.
Mit der bepunktung tue ich mich schwer, da mir hier die Erfahrung fehlt einen solchen Wein einzuschätzen. Die Rebsorte ist schon deutlich zu erkennen und bildet auch das Fundament des Weines. Nur kommen da noch viele neue Eindrücke dazu, welche ihn aber auch sehr interessant machen.
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