Rieslingfan hat geschrieben:Heute findet eine Release Verkostung der GG im Weingut statt, an der ich leider nicht teilnehmen kann. Falls jemand teilnimmt, würde ich mich über einen Eindruck freuen.
Hallo Markus,
kein Problem, allerdings wirklich nur Eindrücke, ich habe keinerlei Notizen gemacht, dafür war ich zu kurz anwesend. Die Atmosphäre war nett, recht leer d.h. man bekam umgehend seinen Probierschluck. Die beiden Reserven von Chardonnay und Weißburgunder haben mich nicht abgeholt. Das sind gute Weine aber mir fehlt da irgendwie ein wenig Kontur im Form von z.B. ein wenig Phenolik. Ziemlich gut fand ich dieses Mal den Sylvaner natural. Der spielte natürlich in einer ganz anderen Liga was z.B. die Phenolik angeht, war aber schön balanciert ohne zu naturweinig zu sein, den könnte ich mir gut zu einigen Gerichten vorstellen.
Was die GGS angeht, so gab es viel klar voneinander abgrenzbare Weine: Die Aulerde sehr offen und primärfruchtig mit feinem, mineralischen Kern. Das Kirchspiel hingegen war deutlich filigraner, eher auf der zartduftigen Seite mit dezent floral-kräuterigen Aromen. Der Morstein war monolithisch und wurde dominiert von einer prägnanten salzig-mineralischen Ader. Dahinter zeigte sich aber genug Substanz, um einen großen Wein zu ergeben. Es braucht halt Zeit. Mein Favorit war aber einmal mehr das Brunnenhäuschen, hier gab es den oft zitierten Morstein-Dreck in Form einer dunkel-würzigen Aromatik mit viel Umami und Mineralik. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Brunnenhäuschen dereinst ein genialer Wein sein wird aufgrund seiner Anlagen. Mir sagte er aufgrund seiner würzig-kantigen Art am meisten zu. Dazu sei zu sagen, dass sich bei mir eine gewisse Riesling-GG-Müdigkeit breit macht, vor ein paar Jahren hätte ich die Weine ggf. noch mehr abgefeiert.
In diesem Sinn,
Björn