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Kühling-Gillot

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EThC

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Re: Kühling-Gillot

BeitragMo 25. Dez 2023, 14:18

Gaston hat geschrieben:Ja, 2011 war ein "Superwarmjahr", aber ich hatte aus dem Jahrgang schon deutlich interessantere Sachen im Glas. Ich vermute mal, dass dieser Wein in seiner jungen Phase deutlich spannender war, und er einfach nicht besonders gut gereift ist, was ja im Allgemeinen für diesen Jahrgang gilt, und sich hier bestätigt.
...das ist wirklich schade! Ich hab aus den gleichen Beweggründen erst neulich mein letztes 11er GG geleert, das aber wider Erwarten noch "saugut" war, auch wenn es seit der Erstbegegnung Ende 2018 ganz leicht abgebaut hat: Philipp Kuhns Kirschgarten, eigentlich ein ziemliches "Underdog-GG", aber manchmal (oder meistens :?: ) zeigt sich das wahre Jahrgangsranking eben erst mit etwas Abstand zu den "Primeur-Verkostungen"...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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Jochen R.

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Re: Kühling-Gillot

BeitragMo 25. Dez 2023, 14:22

Ich hatte Samstag Pettenthal 2009 - wo ich die letzten beiden Male
schwer begeistert 95 bzw. 97 P. gezückt hatte - im Glas und war auch
nicht wirklich zufrieden.
Am Gaumen druckvoll mit einem Korb gelber Früchte, mit viel Luft
würzig/tabakig, kräftig adstringierend zum darauf rumkauen und ewig
lang.
Ein Maul voll Wein und meiner Wahrnehmung nach ein großer Riesling;
wäre da nicht die Nase, die auch mit viel Luft und längerer Zeit im
Dekanter nicht so viel spektakuläres Preis geben. So war das Gesamtpaket
nicht wirklich zufriedenstellend.

Viele Grüße,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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icedtea

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Re: Kühling-Gillot

BeitragSa 16. Mär 2024, 00:40

Nachdem hier Kühling-Gillot irgendwie eher kritisch beäugt zu werden scheint, wagte ich es fast nicht, hier meinen Senf zu meinem Weinerlebnis im Gourmet-Restaurant in Burgeis zu posten, aber es wäre ja doof subjektive Eindrücken nicht den angemessenen Raum zu geben;-)

Der Wein, der mich über 11 der 12 Gerichte im Menü begleitete: 2017er Niersteiner Pettenthal GG mit schlanken 12,5 Vol%. Vorweg, der ich mich eher selten im GG-Bereich bewege: Das war mit Sicherheit einer der drei besten trockenen Rieslinge, die ich in meinem Leben getrunken habe und er hat meine Erwartungen zum Menü, das besonders im ersten Teil eher Meeresfrüchtelastig war, mehr als erfüllt. Nur zum Lamm gab es ein Glas Südtiroler Cabernet Sauvignon.

Schiefer (auch wenn der Rote Hang ja Ton-/Sandstein ist), reife Marille, Schwarztee und toll eingebundene Säure trugen diesen Wein aus einer 70% steilen Parzelle durch den Abend; für mich großes Weinkino. Je länger der Abend wurde, desto eindrücklicher wurde der Abdruck am Gaumen!

Die Schiefernote mag vielleicht auch eine leicht reife Petrolnote gewesen sein; ich finde, dass ist manchmal recht nahe beieinander.

Für mich hat der Wein vor allem gezeigt, dass solche Rieslinge super Speisenbegleiter in großer Bandbreite sein können; da gibt es für mich wenige Rebsorten, die eine solche Breite abdecken können.

Preislich ist das natürlich höheres Niveau; gut, dass in Italien der Multiplikator niedriger ist, als in anderen Ländern;-)
Grüße Sascha
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Save water, drink Riesling

Grüße
Sascha
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Nora

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Re: Kühling-Gillot

BeitragSa 16. Mär 2024, 09:13

Danke für die schönen Eindrücke, Sascha!

Das Lamm hätte der Wein wahrscheinlich auch noch gemeistert. :)

VG, Nora
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Jochen R.

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Re: Kühling-Gillot

BeitragSa 16. Mär 2024, 09:24

Hallo Sascha,
auch von mir danke für die VKN! Der eins über dir von mir beschriebene sonst so oft genial performende 2009er (da ändert auch mal eine etwas nicht so ganz zufriedenstellende Flasche an meinem überwiegend positiven Eindruck nichts), hat damals 28 EUR gekostet. M. E. ein Schnäppchen. Aber die Preisentwicklung der letzten Jahre ist natürlich schon krass, vom 2021er habe ich letztmals gekauft - danach bin ich raus ...

Viele Grüße,
Jochen
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