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Rheinhessen - Diverse

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EThC

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Re: Rheinhessen - Diverse

BeitragSa 9. Dez 2023, 13:19

...unser erster Espenschied:

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Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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Climins

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Re: Rheinhessen - Diverse

BeitragMo 18. Mär 2024, 12:10

Aus dem Keller eines Freundes hat mich begeistert:

F&F Peters Riesling Schloss Schwabsburg 2020, 12,5%

Eine wenig bekannte Lage aus Nierstein, die dem Pettenthal ähnelt aber kühler ist, was ihr jetzt zu Gute kommen kann. Im Glas präsentiert sich ein typischer junger heller Riesling, der dann in der Nase leichte reduktive Noten zeigt und gezähmt wild daherkommt - gerade so, dass es interessant ist. Die rotliegende Lage scheint einen direkt anzuspringen. Roter Apfel, einen Hauch Bumbum Eis (klingt ungut, fand ich aber sehr attraktiv) alles eher dunkelbeerig. Mit Luft intensiviert sich das alles und dazu kommt ein deutlicher Fliederduft. Dieser Wein duftet!
Im Mund ist der Wein dann ebenfalls eher dunkel, dabei durchzogen von einem Säurenerv der wunderschön balanciert ist. (Die Runde einigt sich darauf, dass das eine senfige Säure ist und nicht chili :lol:) Erst im Abgang kommt dann noch ein Touch Erdbeere (campino Bonbon) und ein mini Karamellton dazu.
93 Punkte gabs dafür und die Flasche wurde leer, obwohl ziemlich viel an dem Abend aufgemacht wurde.
Beste Grüße,
Clemens
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Nora

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Re: Rheinhessen - Diverse

BeitragMo 25. Mär 2024, 10:06

Am Wochenende in einem schönen Restaurant in Hamburg zu einem Menü aus gebratenen Jakobsmuscheln mit Pak Choi und Bärlauchrisotto, gebratenem Pulpo mit gegrillter Aubergine und Kabeljaufilet mit Beurre Blanc und Blattspinat tranken wir den

Riesling Hubacker 2020 von F&F Peters

aus dem Zalto Universalglas. Der Wein wurde karaffiert, war zunächst deutlich zu kalt (7-8 Grad) und brauchte einiges an Zeit, um auf Betriebstemperatur zu kommen.

Der Wein zeigte sich in einem satten Gelb. Die Nase zunächst sehr zurückhaltend, mit steigender Temperatur dann etwas deutlicher mit einer schönen Frucht aus reifem Apfel, aber auch zurückhaltenden exotischen Noten von Pfirsich und Ananas. Dann sehr prägnante rauchige, würzige Noten, Kräuter und nasser Stein. Auch am cremigen Gaumen eine recht dichte gelbe Frucht. Besonders fiel mir bei dem Wein die unglaublich kräftige Dunkelwürzigkeit auf, die sowohl Geruch und Geschmack deutlich prägte und mit der Frucht ein ständiges Wechselspiel einging. Hinzu kam eine kreidige Mineralität und eine reife, angenehme Säure. Der Abgang war langanhaltend mit ordentlich Grip am Ende. Ein leichter, nicht störender Bitterton verblieb am längsten.

Auch wenn die Würzigkeit sehr deutlich war, befand sich der Wein in einer schönen Balance, hat an dem Abend viel Spaß gemacht und begleitete das Essen sehr gut. Leider ist dieser Jahrgang wohl ausverkauft, für 35 Euro hätte ich die eine oder andere Flasche gern nachgekauft, um noch einmal zu Hause in Ruhe zu testen. Nachfolgejahrgänge sind nun schon deutlich ambitionierter bepreist. Dennoch lohnt es sich wohl, das Weingut weiter zu beobachten, insb. auch nach Clemens anregender Notiz oben.

VG, Nora
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Nora

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Re: Rheinhessen - Diverse

BeitragDi 2. Apr 2024, 09:49

Völlig ratlos lässt mich dagegen dieser Wein zurück:

F & F Peters, Riesling Niederflörsheimer Frauenberg 2021

über 3 Tage verkostet:

Eigenartige Nase zunächst Honig und Ananas, dann deutlich Tabak und ein starker Petrolton. Der Gaumen wird beherrscht von einer übermäßigen zitronigen Säure gepaart mit bitterer Phenolik. Nur mit viel Wollen ist so etwas wie Frucht, Schmelz und Tabak zu bemerken. Immer wieder schiebt sich Säure und Bitternis davor.

Vom Geruch her wirkt der Wein für mich deutlich gereift, am Gaumen jedoch viel zu jung und derzeit noch kaum trinkbar.

Normalpreis 45 Euro, selbst der Grand-Cru-Sonderpreis bei Lobenberg von 36 Euro erscheint mir deutlich zu hoch. Ob das mit mehr Reife noch was wird?

VG, Nora
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EThC

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Re: Rheinhessen - Diverse

BeitragDi 2. Apr 2024, 10:48

Nora hat geschrieben:Ob das mit mehr Reife noch was wird?
...hört sich für mich ehrlich gesagt nicht so gut an. Bei einem 21er übermäßige Reifetöne? vielleicht hat man einfach zu viel "gewollt"...
Viele Grüße
Erich

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Climins

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Re: Rheinhessen - Diverse

BeitragMi 3. Apr 2024, 19:02

Nora hat geschrieben:Völlig ratlos lässt mich dagegen dieser Wein zurück:

F & F Peters, Riesling Niederflörsheimer Frauenberg 2021


Schade, dass der Wein nicht überzeugen konnte. Ich habe gesehen, dass Vinocentral noch ein paar Flaschen 2020er (allerdings nicht die ganz oberste Spitze) hat. Vielleicht probiere ich da noch einmal nach und berichte dann hier.
Beste Grüße,
Clemens
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Nora

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Re: Rheinhessen - Diverse

BeitragMi 3. Apr 2024, 20:46

Climins hat geschrieben:
Nora hat geschrieben:Völlig ratlos lässt mich dagegen dieser Wein zurück:

F & F Peters, Riesling Niederflörsheimer Frauenberg 2021


Schade, dass der Wein nicht überzeugen konnte. Ich habe gesehen, dass Vinocentral noch ein paar Flaschen 2020er (allerdings nicht die ganz oberste Spitze) hat. Vielleicht probiere ich da noch einmal nach und berichte dann hier.


Das würde mich sehr interessieren. Den Hubacker 20 fand ich ja ziemlich gut.

VG, Nora
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Elah

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Re: Rheinhessen - Diverse

BeitragDo 18. Apr 2024, 20:58

2018 Weingut Thörle Saulheimer Silvaner Kalkstein
Silvaner im burgundischen Gewand

Trinkt sich aktuell wunderbar. Seit meiner letzten Flasche hat sich der Wein nur leicht verändert, aber wenn dann zu mehr Feinheit und zu mehr Mineralität – weg von der Frucht.
In der Nase blumig, etwas fruchtige Süße und ein Hauch von Vanille.
Am Gaumen 1a Balance mit tollem Holzeinsatz.

Ich glaube nicht, dass der Wein noch besser wird, aber ich erwarte, dass er in den nächsten Jahren gut trinkbar sein wird.

Ein ausgezeichneter Wein. (91-92)
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Bernd Schulz

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Re: Rheinhessen - Diverse

BeitragFr 19. Apr 2024, 23:36

Diesen "Ortswein" von einem Non-VDPler habe ich zum Geburtstag geschenkt bekommen:

Bild

Es gibt weitaus schlimmere Weingeschenke! Bislang hatte ich den Betrieb Ökonomierat Geil Erben immer unter "unfallfrei zu trinkende, arg gefällige Weine" abgespeichert, aber bei dem 22er Bechtheimer handelt es sich fraglos nicht um pseudotrockene Limonade, sondern um einen richtig seriösen trockenen Riesling. Da der Händler, von dem das Getränk kommt, einen kostenfreien Lieferservice in meiner Stadt anbietet, werde ich künftig wohl noch den einen oder anderen Wein von den Erben des rheinhessischen Ökonomierats im Glas haben...
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