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Re: 2018 Keller

BeitragVerfasst: Mo 25. Mär 2019, 13:54
von Moselglück
Ok, hast recht, war noch früh.

Gruß,

Daniel

Re: 2018 Keller

BeitragVerfasst: Mo 25. Mär 2019, 15:23
von UlliB
niers_runner hat geschrieben:Schlechte Nachrichten für die, die sich für die Schubertslay interessieren. [...] das GG wird um die 360 Euronen kosten.

Na, das ist doch mal eine Ansage. Für 360 Euro könnte man alternativ auch eine 12er Kiste vom 17er Niederberg-Helden GG von Schloss Lieser kaufen, und dann blieben immer noch ein paar Euro für zusätzlich zwei Flaschen Kabinett übrig. Aber das GG von Schloss Lieser hat ja auch nicht die 125 von 100 möglichen Punkten, die der Schubertslay ganz bestimmt verdient hat :lol:

Ne, im Ernst: der Wein wird sich natürlich verkaufen - und das nicht, obwohl er so teuer ist, sondern genau deswegen. Hier entsteht das nächste Mega-Spekulationsobjekt mit einem enormen Wertsteigerungspotential. Der G-Max geht im Sekundärmarkt ja mittlerweile regelmäßig zu Preisen weit jenseits der 1.000 Euro weg, und das sollte sich hiermit doch replizieren lassen.

Gruß
Ulli

Re: 2018 Keller

BeitragVerfasst: Mo 25. Mär 2019, 18:05
von NoTrollingerPlease
Hallo zusammen,

ich gebe zu, ich bin befangen, wenn es um Keller geht. Daher halte ich mich auch weitestgehend aus allen Diskussionen heraus, wobei es mir bei der sehr spannenden Silvaner Diskussion schon in den Fingern juckte :D

Zum Thema Schubertslay GG mal eine Frage an Euch alle:
Was kostet eine Arbeitsstunde Winzer? Was kostet eine Stunde "Starwinzer" (was immer das auch ist)? Mindestlohn? Soviel wie ein Handwerkergeselle? Meister? Was darf sie Eurer Meinung nach kosten? Was verlangt Ihr (so Ihr selbständig seit) oder Eurer Arbeitgeber für 1h eurer Arbeit?

KPK hat mir erzählt, dass in jeder Flasche Schubertslay GG ca. 5h Arbeit alleine im Weinberg stecken. Die Lese sowie Kellerarbeit war da, sowie ich verstanden habe, auch noch nicht drin.
Wenn er alles ab Hof verkauft, bekommt er für die Flasche 300 EUR netto. Das ist sehr viel Geld. Mehr, als vermutlich 99,9% aller Moselwinzer bekommen, das ist richtig. Aber ist es unangemessen oder unverschämt?

Wenn man das jetzt mit anderen Steilstlagenwinzern an der Mosel vergleicht, dann gibt es sicherlich viele, die ihren Stundenlohn über weniger Aufwand pro Flasche generieren. Es wird aber auch einige geben, die genausoviel Akribie und Aufwand in die Weinbergsarbeit stecken und auch bei 4-5h/Flasche enden. Nur bekommen sie ihren Wein halt nur für 20 EUR verkauft. Ist das nachhaltig und wirtschaftlich gesund?

Genau dieses Problem führt doch an der Mosel dazu, dass Steilstlagen immer mehr aufgegeben werden oder aus Enthusiasmus vom Winzer quersubventioniert werden. Wenn einmal "normale" Stundenlöhne für diese Weine gerechnet würden, dann wären wir bei vielen Weinen an der Mosel bei 100-300 EUR / Flasche.

KPK hat es sich erarbeitet, den Preis zu verlangen UND die Flaschen auch noch verkauft zu bekommen. Dafür Gratulation!

Just my 2cents dazu,

Dirk

Re: 2018 Keller

BeitragVerfasst: Mo 25. Mär 2019, 18:17
von niers_runner
Ich habe gehört, die Nachfrage ist jetzt schon so groß, dass nicht mehr viel übrig bleibt.
KPK hat dann auch noch sinngemäß gesagt, seit froh, dass der Wein nicht in die Versteigerung geht. :o
Na ja, ich gönne es ihm.

Beste Grüße

Peter

Re: 2018 Keller

BeitragVerfasst: Mo 25. Mär 2019, 18:20
von amateur des vins
Dirk, alles richtig, was Du schreibst, soweit ich sagen kann. Allerdings scheint mir, Du impliziertest "KPK-Bashing"?

"Unangemessen oder unverschämt"? Darum ging es hier doch garnicht. Trotzdem kann ich finden, daß er sich damit aus den Sphären normalsterblicher verabschiedet hat. Preis über Qualität ist eben superlinear (und nicht einmal glatt).

Unangemessen wäre, wenn er es nicht verkauft bekäme. Das wird nicht passieren, da bin ich bei Ulli, denn dafür gibt es zuviel Geld in dieser Welt. Und Scham braucht auch niemand zu empfinden, solange er nicht eine Zwangslage ausnutzt.

Re: 2018 Keller

BeitragVerfasst: Mo 25. Mär 2019, 18:23
von amateur des vins
niers_runner hat geschrieben:Ich habe gehört, die Nachfrage ist jetzt schon so groß, dass nicht mehr viel übrig bleibt.
KPK hat dann auch noch sinngemäß gesagt, seit seid froh, dass der Wein nicht in die Versteigerung geht.
Warum sollte ich da froh sein? Es ist mir schlicht wumpe...
Oder sagte er das nicht allgemein, sondern zu euch persönlich?

Re: 2018 Keller

BeitragVerfasst: Mo 25. Mär 2019, 18:27
von NoTrollingerPlease
amateur des vins hat geschrieben:Dirk, alles richtig was Du schreibst, soweit ich sagen kann. Allerdings scheint mir, Du impliziertest "KPK-Bashing"?


Nein. Ich bin immer ein Freund von konstruktiver Kritik und bin auch kein Vertreter der Familie Keller, der sie vor "Bashing" beschützt :D Ich mag weder die "Überhöhung" von Keller noch "Bashing".
Mir geht es nur darum, einmal die Weinpreise ins Verhältnis von Produktionskosten zu rücken. Ob jemanden persönlich das Geld für diese Flasche wert ist, ist eine ganz andere Frage.

Re: 2018 Keller

BeitragVerfasst: Mo 25. Mär 2019, 18:46
von EThC
Ob da nun tatsächlich 5 h / Flasche Weinbergsarbeit drinstecken, sei mal dahingestellt. Letztlich ist es möglicherweise auch eher so, daß der Preis für den Wein in Anlehnung an die Marktbedingungen so gewählt wurde, daß er immer noch problemlos und komplett weggeht. Das ist aus meiner Sicht durchaus legitim und sei dem Winzer von meiner Seite auch gegönnt. Wie er seine Gesamtkalkulation macht, bleibt auch ihm überlassen.
Ich gehöre da halt einfach nicht zu seinen Kunden; könnt' ich mir zwar sicher das ein oder andere mal im Jahr leisten, ist mir aber für eine Flasche Wein schlicht zu teuer, so weit geht meine Liebe zu diesem Getränk dann doch nicht...

Re: 2018 Keller

BeitragVerfasst: Mo 25. Mär 2019, 18:48
von UlliB
amateur des vins hat geschrieben:Unangemessen wäre, wenn er es nicht verkauft bekäme. Das wird nicht passieren, da bin ich bei Ulli, denn dafür gibt es zuviel Geld in dieser Welt.

So wahnsinnig viel Geld braucht es gar nicht. Es wird von dem GG nur wenige Hundert Flaschen geben, und von denen bleibt sicher eine Reserve beim Erzeuger und einiges wird auch für Verkostungen draufgehen.

Als Bordeaux-Trinker bin ich, was Preise und Preisentwicklung betrifft, so einiges gewohnt, und schockieren tut mich das hier wirklich überhaupt nicht. Nur wird mit diesem Wein ganz unmittelbar das passieren, was mit den Ikonen im Bordelais und vor allem im Burgund schon passiert ist: die weitaus meisten Flaschen werden nicht gekauft, um sie zu trinken, sondern um sie irgendwann an den nächsten mit Gewinn weiterzureichen, der wiederum hofft, das Gleiche eine Weile später tun zu können, und so weiter. Das Romanée-Conti-Phänomen: da tauchen immer die selben Flaschen im Abstand von ein paar Jahren auf Auktionen auf, jedesmal ein paar tausend Euro teurer.

Kann der Winzer was dafür, oder muss er sich gar für den Preis rechtfertigen? Nein, das muss er nicht. Aber ihm muss klar sein, dass er mit der Preisstellung ganz unmittelbar ein Spekulationsobjekt erzeugt hat und kein Getränk.

Übrigens bin ich sicher, dass die Spekulation in diesem Fall sehr schnell aufgehen wird. Wir werden bald die ersten Flaschen im Sekundärmarkt sehen, und für deutlich mehr Geld als 360 Euro. Falls der Winzer sich noch nicht um das Thema "Fälschungssicherheit" gekümmert hat (der G-Max wäre ja schon Grund genug), sollte er sich damit wohl mal befassen.

Gruß
Ulli

Re: 2018 Keller

BeitragVerfasst: Mo 25. Mär 2019, 19:00
von EThC
UlliB hat geschrieben:Falls der Winzer sich noch nicht um das Thema "Fälschungssicherheit" gekümmert hat (der G-Max wäre ja schon Grund genug), sollte er sich damit wohl mal befassen.

...noch so ein Grund, die Finger davon zu lassen... :lol: