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Teschke

BeitragVerfasst: Mo 14. Aug 2017, 22:38
von EThC
Ich denke, daß das Weingut Teschke, welches vor allem außergewöhnliche Sylvaner keltert, hier eines eigenen Fadens durchaus würdig ist. Zu Beginn mal die VKN's der letzten beiden Weine, die ich von Michael Teschke im Glas hatte...

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Re: Teschke

BeitragVerfasst: Do 31. Aug 2017, 10:29
von Georg R.
Blauer Sylvaner 2015 19/27 (von der Dünnbach)

Knackig, würzig, frisch, ungestüm, druckvoll, langanhaltend, betörend, trinkanimierend

oder einfach: "Wild thing, you make my heart sing"


Gruß
Georg

Re: Teschke

BeitragVerfasst: Do 31. Aug 2017, 10:33
von EThC
Georg R. hat geschrieben:"Wild thing, you make my heart sing"


...paßt auch zum Winzer selbst! :D

Re: Teschke

BeitragVerfasst: Do 31. Aug 2017, 11:02
von Georg R.
EThC hat geschrieben:
Georg R. hat geschrieben:"Wild thing, you make my heart sing"


...paßt auch zum Winzer selbst! :D


Das kann ich mir sehr gut vorstellen ohne ihn persönlich zu kennen.
Um solche Weine zu machen muß man wohl ein wenig verrückt sein - im positiven Sinne.
Das sind mir die Liebsten.

Gruß
Georg

Re: Teschke

BeitragVerfasst: Do 31. Aug 2017, 16:32
von EThC
Georg R. hat geschrieben:Das kann ich mir sehr gut vorstellen ohne ihn persönlich zu kennen.
Um solche Weine zu machen muß man wohl ein wenig verrückt sein - im positiven Sinne.
Das sind mir die Liebsten.


Es gibt ein ganz nettes Video mit und über ihn:

https://wernervino.com/2015/09/08/folge ... l-teschke/

Re: Teschke

BeitragVerfasst: Do 31. Aug 2017, 16:49
von maha
Hat schon jemand den Spätburgunder "Natur" 2013 im Glas gehabt?
Ich hab da eine Beschreibung bei einem Händler gefunden die sich ziemlich freaky anhört, und somit dringend danach schreit probiert zu werden 8-)

Ein Wein stellt sich selbst vor:
"Ich bin ein Naturwein.
Meine Trauben wurden ökologisch erzeugt und ich wurde ein Jahr auf meiner gesamten Hefe im Tank und ein Jahr im großen Holzfaß gereift.
Ich wurde weder gepumpt, geschönt, filtriert oder anderweitig gequält und auch nie geschwefelt.
Bei zunehmendem Mond im September 2015 wurde ich mit Schwerkraft in die Flasche gelegt und warte nun auf Dich!
In Deinem Mund bin ich bei 13 bis 16 °C am allerschönsten.
Spüre meine Energie!"


Gruss
Marko

Re: Teschke

BeitragVerfasst: Do 31. Aug 2017, 17:25
von olifant
Ein Wein stellt sich selbst vor:
"Ich bin ein Naturwein. Meine Trauben wurden ökologisch erzeugt und ich wurde ein Jahr auf meiner gesamten Hefe im Tank und ein Jahr im großen Holzfaß gereift. Ich wurde weder gepumpt, geschönt, filtriert oder anderweitig gequält und auch nie geschwefelt.
Bei zunehmendem Mond im September 2015 wurde ich mit Schwerkraft in die Flasche gelegt und warte nun auf Dich!
In Deinem Mund bin ich bei 13 bis 16 °C am allerschönsten.
Spüre meine Energie!"


Ich finde Naturweine ja oft auch gut, sonst würden mir die Sachen von Pranzegg ja wohl nicht schmecken. Was mich doch aber verwundert ist, dass Naturweinherstellung auf genauer Kenntnis der biochemischen Abläufe basiert und die derart arbeitenden Winzer eben die Bereitung so organisieren, dass möglichst viel Stoffe die dem Wein Haltbarkeit geben durch entsprechende natürliche Verfahren, wie Maischevergärung, Belassen der Stiele / Rappen, Lagern auf der Hefe, usw. gut und richtig einsetzen - das ist Chemie und Wissenschaft. Deswegen bin ich bei sog. "Null-Schwefelung" auch immer skeptisch, ob der natürlich enthaltene "Schwefel" ausreicht - da ist mein vorhandenes Halbwissen in Chemie vielleicht zu gefährlich.
Was aber Mond und bspw. Biodynamik dazu beitragen wird mir immer rätselhaft bleiben, dass ist m.E. eher Glaubenssache als messbare Wirkung. Aber vielleicht kann man Weine ja auch haltbar beten - allein fehlt mir der Glaube.

Re: Teschke

BeitragVerfasst: Do 31. Aug 2017, 18:01
von EThC
olifant hat geschrieben:Deswegen bin ich bei sog. "Null-Schwefelung" auch immer skeptisch, ob der natürlich enthaltene "Schwefel" ausreicht - da ist mein vorhandenes Halbwissen in Chemie vielleicht zu gefährlich.
Was aber Mond und bspw. Biodynamik dazu beitragen wird mir immer rätselhaft bleiben, dass ist m.E. eher Glaubenssache als messbare Wirkung. Aber vielleicht kann man Weine ja auch haltbar beten - allein fehlt mir der Glaube.


Es gibt doch einige positive "wenig bis null Schwefel-Experimente", viele gehen aber nach hinten los. Dirk Würtz hat mal recht anschaulich beschrieben, was für Voraussetzungen erfüllt sein müssen, daß man auch ohne Schwefel auskommt. Und es wurde auch bemerkt, daß ein längeres Vollhefelager ebenfalls stabilisierend wirkt. Ich bin kein Schwefel-Gegner, aber wenn man weiß, was man tut, kann das zu spannenden Ergebnissen führen.

Was die Biodynamie angeht: eine direkte Auswirkung bezweifle ich auch, aber wer biodynamisch arbeitet, läßt auch sonst einfach mehr Sorgfalt bei seiner Arbeit walten. Jedenfalls wird viel von der offensichtlichen Wirkung damit begründet. Homöopathie beruht ja auch im wesentlichen auf dem Placebo-Effekt...

Re: Teschke

BeitragVerfasst: Do 31. Aug 2017, 18:33
von maha
Mir fehlt in Richtung Naturwein jegliche Erfahrung. Das hört sich alles sehr spannend an. Das Thema Orange ist allerdings bei mir komplett nach hinten los gegangen (oder ich hatte den falschen). Ich weiß, Obacht, Orange muss nicht gleich Naturwein sein.
Jetzt würde ich gerne mal ein wenig mit roten Sachen experimentieren.
Mit der Mondphasen Geschichte konnte ich bisher auch nicht viel anfangen und mit vergraben Kuhhörnern ebenfalls. Aber wenn gute Weine dabei raus kommen, wieso nicht?

Ich hab mir mal ne Pulle probehalber bestellt, dazu noch den Sylvaner 19/68 und bin sehr gespannt.

Gruß Marko

Re: Teschke

BeitragVerfasst: Fr 1. Sep 2017, 09:59
von olifant
EThC hat geschrieben:
olifant hat geschrieben:Deswegen bin ich bei sog. "Null-Schwefelung" auch immer skeptisch, ob der natürlich enthaltene "Schwefel" ausreicht - da ist mein vorhandenes Halbwissen in Chemie vielleicht zu gefährlich.
Was aber Mond und bspw. Biodynamik dazu beitragen wird mir immer rätselhaft bleiben, dass ist m.E. eher Glaubenssache als messbare Wirkung. Aber vielleicht kann man Weine ja auch haltbar beten - allein fehlt mir der Glaube.


Es gibt doch einige positive "wenig bis null Schwefel-Experimente", viele gehen aber nach hinten los. Dirk Würtz hat mal recht anschaulich beschrieben, was für Voraussetzungen erfüllt sein müssen, daß man auch ohne Schwefel auskommt. Und es wurde auch bemerkt, daß ein längeres Vollhefelager ebenfalls stabilisierend wirkt. Ich bin kein Schwefel-Gegner, aber wenn man weiß, was man tut, kann das zu spannenden Ergebnissen führen.

Was die Biodynamie angeht: eine direkte Auswirkung bezweifle ich auch, aber wer biodynamisch arbeitet, läßt auch sonst einfach mehr Sorgfalt bei seiner Arbeit walten. Jedenfalls wird viel von der offensichtlichen Wirkung damit begründet. Homöopathie beruht ja auch im wesentlichen auf dem Placebo-Effekt...


Sag ich doch, auf der einen Seite wird die Sache i.d.R. richtig und wissenschaftlich angegangen - am Ende entscheidend sind die Analysewerte für die Haltbarkeit, jedenfalls wenn es im Wesentlichen um die Oxidation geht, dann muss sich der Winzer eben entscheiden, ob er noch minimal schwefeln muss, oder nicht. Hier kann nur mit Glauben sonst nichts gewährleistet werden, sondern nur dem Zufall überlassen.

Auf der anderen Seite werden auch gerne Stärkungsmittel, Kühhörner, usw., oder/und der Mond ins Kalkül gezogen - was statistisch gesehen Null-Effekte bewirkt.
Der Vergleich mit Homöopathie ist da fast richtig - statistisch gesehen exakt die gleiche Wirkung wie Placebo, wobei der Placebo-Effekt an sich nicht zu leugnen ist, der Effekt eines Kuhhorns mit Füllung aber nicht vergleichend mit Placebo-Kuhhörnern zu erfassen sein wird.

Das die Winzer aber entsprechend Aufwand und Herzblut in ihre Sache stecken hat in jedem Fall einen Effekt auf das Produkt, aber eben ganz unabhängig vom Glauben, selbst wenn der Winzer wirklich daran glauben sollte.