Kai Schätzel

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Moselglück
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Re: Kai Schätzel

Beitrag von Moselglück »

Das stimmt :D
Bild ...Medizin für Feinschmecker! :D
niers_runner
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Re: Kai Schätzel

Beitrag von niers_runner »

[off-topic on]
selbstverständlich hat jedes Weinanbaugebiet in D und anderswo seine schönen Flecken, das gilt auch für Rheinhessen. Nur wenn es um Ferienwohnungen geht, mache ich zukünftig um Oppenheim einen großen Bogen.
Ich habe aber auch keine Probleme, wenn jemand bei Dr. Dahlem wohnen möchte, jeder wie er mag.
Mann muss aber auch sagen können, wenn die Zustände weit vom Standard entfernt sind und es einfach nicht passt. Was der Einzelne dann daraus macht ist seine Sache. Ich hätte mir diese Erfahrung gerne erspart.
[off-topic off]

Beste Grüße

Peter
“Wie liebe ich die Kühnheit! Wie liebe ich die Leute, welche aussprechen was sie denken.”
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niers_runner
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Re: Kai Schätzel

Beitrag von niers_runner »

Gestern Abend im Glas:

2016 Pettenthal Riesling Kabinett
Helles Gelb, in der Nase leichter Sponti, später dezente Fruchtnoten, am Gaumen zartwürzig, mineralische Komponenten, lebhafte Säure, facettenreich, schönes Spiel, faszinierende Frische und Leichtigkeit, ein genialer Riesling. 90+ P.

Beste Grüße

Peter
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gallus_cantans
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Re: Kai Schätzel

Beitrag von gallus_cantans »

Aktuellen Lestoff gefällig? Dieses Stück Qualitätsjournalismus findet sich heute in der FAZ: https://www.faz.net/aktuell/stil/essen- ... 22267.html
Bernd Schulz
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Re: Kai Schätzel

Beitrag von Bernd Schulz »

Im Glas befindet sich der 21er Kabinett ohne Lagenangabe von Kai Schätzel:

Bild

Jemand aus Nierstein, der es wissen sollte, hat vor ein paar Jahren im Gespräch mit mir Kai Schätzel als den "derzeit interessantesten Winzer am Roten Hang" bezeichnet - und angesichts dieses wunderbaren Kabinetts könnte er durchaus Recht haben....

Leider agiert Schätzel preislich in Regionen, die mir weitgehend unzugänglich sind. Aber für diejenigen im Forum, die weniger auf den Euro achten müssen, dürfte es sich um einen auch im trockenen Bereich sehr beachtenswerten Erzeuger handeln.

Herzliche Grüße

Bernd
amateur des vins
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Re: Kai Schätzel

Beitrag von amateur des vins »

Letztens habe ich für einen (gemessen am Markt) wirklich unschlagbaren Preis probehalber etwas von diesem Wein erstanden:

Schätzel, Pettenthal GG 2015

Noch nie zuvor hatte ich einen Wein von Kai Schätzel im Glas. Und Pettenthal hatte ich das letztemal von Kühling-Gillot als 2009er iirc; hat mich aber nicht abgeholt, und ich habe das Thema dann nicht weiter verfolgt. Insofern war das jetzt schon ein Schuß in's Blaue.

Auf Schätzel aufmerksam wurde ich ich durch "Schnutentunkers" Vorpremierenbericht vor einigen Jahren. Ein kurze Recherche ließ nur Gutes erahnen, und die geradeeinmal 11,5(!) Umdrehungen machten mich dann richtig neugierig.

Der Wein ist sattstroh- bis hellgoldgelb.
Die sehr kühle und schlanke Nase ist (für mich diesbezüglichen Laien) fast "moselesk": Viel mehr als an Rotliegendes, fühle ich mich an grauen Schiefer erinnert. Die dazu passende Feuerstein-Aromatik hält sich mit gelber Steinfrucht in etwa die Waage; im Hintergrund versteckt sich etwas Ananas.
Am Gaumen sehr saftig und im Wortsinn mundwässernd. Nicht weiter auffallende zitrische Säure, die vermutlich höher ist, als man meint. Dichte und leicht ölige, aber interessanterweise nicht cremige Textur. Kräftige Adstringenz, "mehlig" wie von Boskoop-Schale. Tolle Balance und Spannung. Sicher nicht gerade überreif gelesen, aber dennoch keinerlei grüne Noten außer etwas knackigem Golden Delicious - wie macht er das?!¹ Zumal im Warmjahr.

Dieser Wein ist kein Schmeichler, aber hochspannend, hochindividuell und schlicht großartig! Ich werde mich bezwingen müssen, wenigstens für morgen etwas übrigzulassen; die angedachte Beobachtung über mehrere Tage dürfte hinfällig sein... :ugeek:

Hätte ich das vorher gewußt, hätte ich mehr davon genommen!

__________
¹ Wirklich nur durch die Nährstoffkonkurrenz des Unterstockbewuchses?
Besten Gruß, Karsten
Ralf Gundlach
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Re: Kai Schätzel

Beitrag von Ralf Gundlach »

amateur des vins hat geschrieben:Letztens habe ich für einen (gemessen am Markt) wirklich unschlagbaren Preis probehalber etwas von diesem Wein erstanden:

Schätzel, Pettenthal GG 2015

Noch nie zuvor hatte ich einen Wein von Kai Schätzel im Glas. Und Pettenthal hatte ich das letztemal von Kühling-Gillot als 2009er iirc; hat mich aber nicht abgeholt, und ich habe das Thema dann nicht weiter verfolgt. Insofern war das jetzt schon ein Schuß in's Blaue.

Auf Schätzel aufmerksam wurde ich ich durch "Schnutentunkers" Vorpremierenbericht vor einigen Jahren. Ein kurze Recherche ließ nur Gutes erahnen, und die geradeeinmal 11,5(!) Umdrehungen machten mich dann richtig neugierig.

Der Wein ist sattstroh- bis hellgoldgelb.
Die sehr kühle und schlanke Nase ist (für mich diesbezüglichen Laien) fast "moselesk": Viel mehr als an Rotliegendes, fühle ich mich an grauen Schiefer erinnert. Die dazu passende Feuerstein-Aromatik hält sich mit gelber Steinfrucht in etwa die Waage; im Hintergrund versteckt sich etwas Ananas.
Am Gaumen sehr saftig und im Wortsinn mundwässernd. Nicht weiter auffallende zitrische Säure, die vermutlich höher ist, als man meint. Dichte und leicht ölige, aber interessanterweise nicht cremige Textur. Kräftige Adstringenz, "mehlig" wie von Boskoop-Schale. Tolle Balance und Spannung. Sicher nicht gerade überreif gelesen, aber dennoch keinerlei grüne Noten außer etwas knackigem Golden Delicious - wie macht er das?!¹ Zumal im Warmjahr.

Dieser Wein ist kein Schmeichler, aber hochspannend, hochindividuell und schlicht großartig! Ich werde mich bezwingen müssen, wenigstens für morgen etwas übrigzulassen; die angedachte Beobachtung über mehrere Tage dürfte hinfällig sein... :ugeek:

Hätte ich das vorher gewußt, hätte ich mehr davon genommen!

__________
¹ Wirklich nur durch die Nährstoffkonkurrenz des Unterstockbewuchses?


Anscheinend Ist der Herr Schätzel ein selbstbewusster Winzer, der richtig was kann! Das Gefühl für die Jahrgänge zeichnet solche ganz besonderen Ausnahmewinzer aus.
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UlliB
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Re: Kai Schätzel

Beitrag von UlliB »

Das 21er Pettenthal GG hat auch wieder nur 11,5% Alkohol, was in dem Jahr etwas leichter zu erklären ist als in 2015. Kostet bei Lobenberg zum "Ab-Hof-Preis" schlanke 160 Euro die 0,75er :o

Ich weiß ja nicht...

Gruß
Ulli
amateur des vins
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Re: Kai Schätzel

Beitrag von amateur des vins »

UlliB hat geschrieben:Das 21er Pettenthal GG hat auch wieder nur 11,5% Alkohol, was in dem Jahr etwas leichter zu erklären ist als in 2015. Kostet bei Lobenberg zum "Ab-Hof-Preis" schlanke 160 Euro die 0,75er :o
Ich weiß ganz sicher, daß ich zu dem Preis nicht kaufe. Streich' mal die 1, soviel hat der 15er gekostet. Geht mir auch nicht ganz fluffig von der Hand, ist aber noch nicht definitiv über der Schmerzgrenze.

Dann kann ich doch froh sein, sowas mal getrunken zu haben, bevor er in Sphären abhebt, die für mich unerreichbar sind...
Besten Gruß, Karsten
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sorgenbrecher
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Re: Kai Schätzel

Beitrag von sorgenbrecher »

Es sind auf jeden Fall Weine die polarisieren. Einige sehen in seinem Ansatz den richtigen Weg mit dem Klimawandel umzugehen, andere, zu denen ich mich eindeutig zähle, empfinden die Weine unreif, deutlich vor der physiologischen Reife gelesen. Ich kann mit dieser Stilistik nichts anfangen und habe den Eindruck, dass er oft nur wegen der niedrigen Alkoholwerte (11,5% ist Standard) gefeiert wird, als wenn das allein entscheidend wäre.
Gruß, Marko.
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