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Juliane Eller

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bordeauxlover

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Juliane Eller

BeitragFr 29. Apr 2016, 23:12

Ich mache mal einen neuen thread auf, weil ich überzeugt bin, dass man ähnlich wie von Lisa Bunn und Katharina Wechsler aus Rheinhessen auch von Juliane Eller noch einiges hören wird. Ich hatte die Winzerin geraume Zeit im Hinterkopf wegen ihres guten Abschneidens beim BerlinGutsrieslingCup, Jahrgang 2013. Danach hat man im Forum aber auch nichts mehr von ihr gehört. Als mich vor ein paar Wochen bei Vicampo ein 15 €-Gutschein ab einem Mindestbestellwert von 75 € lockte, dachte ich, das wäre eine gute Gelegenheit, Juliane Eller mal mit einem gemischten 12er-Karton Riesling, Grauburgunder und Weißburgunder zu testen. Mein Kurzfazit: Ich war restlos überzeugt bis begeistert! Alle drei sehr schöne, eher schlanke, puristische Weine mit Substanz und tollem Trinkfluss. Mein klarer Favorit ist der glockenklare Riesling mit einer wunderbar zitronigen Grundaromatik (bin ein ausgesprochener Freund von allem Zitrusfruchtigen, ob Zitrone, Limette, Orange oder Grapefruit). Der hat mir z.B. deutlich besser gefallen, als der BerlinGutsrieslingCup-Gewinner des Jahrgangs 2014 von BW. Ein Gutsriesling, der sich vor Gutsrieslingen großer Namen nicht zu verstecken braucht, auch wenn ich deren 2015er noch nicht kennne. Die Basisweine (es gibt noch einen Silvaner, den ich noch nicht kenne, ab Weingut oder bei Deutsche Weine) machen mir jedenfalls Lust auf mehr. Ab Juli gibt es noch einen Lagenriesling aus 2015 und einen Spätburgunder-Ortswein aus 2014. Die werde ich mit Sicherheit auch noch testen. Das Portfolio ist letztlich sehr übersichtlich, was mir persönlich eher entgegenkommt, als im Extremfall ein unüberschaubarer "Wust" an Rebsorten, Lagen, Abfüllungen, Abstufungen usw. Dieser gewisse Purismus im Angebot passt aber sowohl zum Stil der Weine als auch zur Homepage des Weingutes und der Angebotsliste. Vorgängerjahrgänge scheinen im Übrigen ausverkauft zu sein. Ich werde in Kürze nachbestellen und das Weingut im Auge behalten. Hat sonst noch jemand Erfahrungen mit Juliane Eller-Weinen gemacht?
Armin
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FlorianHoller

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Re: Juliane Eller

BeitragFr 16. Dez 2016, 12:23

Halli hallo!

Ja wir sind auch überzeugt von Julianes Arbeit. Kann da Armin nur beipflichten.

Wir haben momentan den Cuvée Weiss drin und der läuft wie geschnitten Brot.

Sie hat auch einen guten Instagram Kanal und man bekommt viele Einblicke in den Alltag eines Weinguts.

Conquer the world Juliane!

Anm. Admin: Werbelink entfernt
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Bernd Schulz

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Re: Juliane Eller

BeitragFr 23. Jun 2017, 20:55

Gerade habe ich meinen Erstkontakt mit einem Wein von Juliane Eller - und ich muss sagen, dass es sich leider nicht um eine erfreuliche Begegnung handelt:

Bild

Dieses gestylte Zeug, welches in erster Linie aufgesetzt nach Orange, in zweiter Linie phenolisch bitter und sodann nach gar nichts schmeckt, ist absolut nicht mein Fall! Einen für meinen Geschmack schwächeren Riesling aus 2016 hatte ich bislang nicht im Glas - ich würde sogar so weit gehen, dass ich jenseits der Discounterebene schon seit Jahren keinen so dürftigen deutschen Weißwein aus den letzten 10 Jahren im Glas hatte....

....wobei ich mir vorstellen kann, dass die fröhliche Apfelsinenfrucht beim breiten Publikum gar nicht so schlecht ankommt! Aber ich senke ganz klar den Daumen. Wenn es sich bei der Erzeugerin dieses pseudotrockenen Kitschs um eine große Hoffnungsträgerin in ihrem Gebiet handeln sollte, dann hoffe ich nur, dass mir hier ein einzelner Ausreißer vorliegt!

bordeauxlover hat geschrieben:Ich mache mal einen neuen thread auf, weil ich überzeugt bin, dass man ähnlich wie von Lisa Bunn und Katharina Wechsler aus Rheinhessen auch von Juliane Eller noch einiges hören wird.


Zwischen den mir bislang untergekommenen Rieslingen von Lisa Bunn und dem "Facettenreich" (der Name ist einfach nur ein Hohn!) liegen für meinen Geschmack Welten....

Herzliche Grüße

Bernd
Zuletzt geändert von Bernd Schulz am Sa 24. Jun 2017, 19:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Michl

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Re: Juliane Eller

BeitragSa 24. Jun 2017, 09:33

Wunderbar geschrieben und beschrieben, Bernd. Da schmeck ich den Wein gleich mit. Aber wenn man schon einen Wein "Facettenreich" nennen muss :? Wäre interessant zu hören, ob Armin auch die neueren Jahrgänge kennt und das ebenso sieht.
Viele Grüße

Michl
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Bernd Schulz

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Re: Juliane Eller

BeitragSa 24. Jun 2017, 10:27

Michl hat geschrieben:Aber wenn man schon einen Wein "Facettenreich" nennen muss ....


...hat mans offenbar nötig! Die ganze Ausstattung ist für meine Begriffe der Abschuss schlechthin, aber ich habe mich trotzdem bemüht, möglichst vorurteilsfrei an den Wein heranzugehen.

Herzliche Grüße

Bernd
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bordeauxlover

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Re: Juliane Eller

BeitragMo 26. Jun 2017, 06:59

Hallo Bernd,

ich melde mich erst jetzt in aller Kürze, da ich seit einer Woche keinen häuslichen Internetzugang habe, das Problem sich auch trotz eines stundenlangen Telefonates mit der Telekom nicht lösen ließ und kommenden Samstag erst ein Techniker zur Problemlösung kommt. Den von Dir getrunkenen Wein kenne ich nicht, wie ich bislang auch überhaupt noch keine 2016er von Juliane Eller gekauft oder probiert habe. Von den 2015ern habe ich dieses Jahr auch noch keinen getrunken. Es wird Zeit, dass ich von denen noch mal was teste, um festzustellen, ob meine Eindrücke vom vergangenen Jahr nur auf gut gemachter Schminke beruhten oder nicht.

Was mich allerdings auch von Anfang an gestört hat, war der Eindruck, dass das Weingut in der Vergangenheit in bestimmten Medien stark gehypt wurde und viel Marketing dahinter zu stecken scheint.

Ich werde berichten, sobald ich noch mal was von Juliane Eller getrunken habe!
Armin
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bordeauxlover

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Re: Juliane Eller

BeitragMi 5. Jul 2017, 17:02

So, jetzt bin ich mal dazu gekommen, den normalen Riesling Juliane Eller 2015 (also ohne irgendeine Zusatzbezeichnung), den ich im Sommer 2016 mehrfach mit großem Genuss getrunken habe, seither aber nicht mehr, nachzuverkosten. Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Der Wein lässt mich etwas ratlos zurück. Wie weggeblasen sind die Glockenklarheit und die wunderbare Zitrusaromatik, die mich vergangenen Sommer so begeistert hatten. Stattdessen ist der Wein unfallfrei zu trinken, aber merkwürdig diffus, schwammig und spannungsarm. Schlechte Phase oder der Höhepunkt schon perdu im zweiten Sommer nach der Ernte? Vorsichtig optimistisch stimmt mich der Umstand, dass der Wein sich am zweiten Abend etwas berappelt und verbessert hat, ohne zu begeistern, aber mit besserem Trinkfluss und etwas straffer. Wenn ich Punkte geben müsste, letzten Sommer konstant 87, jetzt am ersten Abend 80-82, am zweiten 83-84. Die nächste Flasche werde ich nicht vor nächstem Frühjahr öffnen, um das Gesamtbild besser abzurunden. Aber der Grauburgunder aus gleichem Jahr kommt demnächst nochmal auf den Prüfstand.
Armin
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olifant

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Re: Juliane Eller

BeitragMo 13. Jun 2022, 13:43

Ich kenn' mich ja eh nicht aus mit Riesling, Rheinhessen, usw., hatte jetzt dennoch mal einen Riesling ... und dann auch noch von Juliane Eller im Glas. Naja, Juliane Eller ist wohl zu kurz gegriffen, da aus dem III Freunde-Projekt mit Matthias Schweighöfer und Joko Winterscheid :shock: :lol: :twisted: ... und so hatten wir am WE den
III Freunde 2020 Riesling, III Freunde GmbH - Alsheim, 12,5%, Schrauber, 8,0 gr/l Acid, 8,4 gr/l Zucker
im Glas.

Die Verkaufslyrik (Händler "Weinfreunde")
Weinbeschreibung

Das Besondere an diesem Wein
Mit Juliane Eller aus Rheinhessen haben Joko Winterscheidt und Matthias Schweighöfer eine Freundin gefunden, die ihr Winzerhandwerk wirklich versteht. Denn die Weine der III Freunde sind nicht bloß das Ergebnis eines ausgeklügelten Marketing-Stunts, um von dem Promi-Status der Protagonisten zu profitieren. Das beweist schlichtweg die hohe Qualität der angebotenen Weine. Neben Grauburgunder und Rosé lässt sich im Angebot auch ein Riesling finden. Der Wein beeindruckt auf Anhieb: Mit rebsortentypischer Frucht, mit einer schönen Saftigkeit und vor allem durch eine exzellente Balance zwischen Süße und Säure beweist er echte Riesling-DNA. Zudem besitzt er eine wunderbare, leicht würzige Mineralität. Das Gesamtpaket wirkt zwar 'easy to drink', aber keineswegs uniform oder langweilig. Im Gegenteil: Der Wein repräsentiert die Rebsorte Riesling auf vorbildliche Art und Weise. Das ist besonders erfreulich, da die Aufmerksamkeit für das III Freunde Projekt vielleicht dabei helfen kann, auch jüngere Weinfreunde für deutschen Wein im Allgemeinen und Riesling im Speziellen zu begeistern. Mit anderen Worten: ein tolles Ding, dieser Riesling. Danke an Joko, Matthias und vor allem an Juliane!

Wie der Wein schmeckt: fruchtig & frisch
Mit einem satt leuchtenden Strohgelb im Glas. Intensiver Duft nach Pfirsich, Honigmelone, Mango, reifen Äpfeln, Limette, Jasmin und Rosen. Zudem eine würzige, steinig-mineralische Note, die etwas rauchig anmutet. Am Gaumen dann sehr saftig, mit gelbem Steinobst, Holunderblüten und wieder der mineralischen Würze. Der Körper wirkt nicht schlank, sondern verfügt über ein gewisses Maß an Struktur. Wunderbares Gleichgewicht zwischen vitaler Säure und kaum merklichem Süßeeindruck; der Wein wirkt absolut trocken.


Gar nicht soo schlecht beschrieben, und meine Eindrücke dazu sind:
unaufdringliche südlich-exotische (Melone/Pfirsich, Litschi) und zitrische Frucht in der Nase, ebenfalls steinig-mineralische Anklänge; am Gaumen ein unaufdringlicher Fruchtmix korrespondierend zur Nase, jedoch die Hälfte der Exotik gegen knackige Äpfel getauscht, dazu auch viel mineralische Anklänge - so in etwa 50/50, die Süsse wird von einer ordentlichen Säure gepuffert und das ganze lässt sich ganz gut, also schon etwa mehr als unfallfrei -kalt- trinken. 15,5-16/20 op

Wirkt ein wenig wie ein leicht bissiger SB mit freundlich aufgehübschter Frucht. Mit soviel Mineralik-Komponenten hätte ich bei einem Zielgruppen-Wein nicht unbedingt gerechnet, es sein denn, in der Zielgruppe ist eine Schnittmenge von nerdigen Wein-Hipstern enthalten.
Fazit: Gut gekühlt auf Partys zügig trinken - gepflegt konstruierte Langeweile.
Den neuen Jahrgang, 2021, mit 1,1 gr/l Säure weniger und 0,5 gr/l Zucker mehr, möchte ich nicht zwingend probieren.

Allgemein sind die III Freunde - Weine mit deutlich unnerdigem Restzucker, also lt. Homepage ca. 8,0 bis 8,8 gr/l, ausgestattet. Das geht schon in Richtung easydrinking - lifestyle Marke, für alle, die entweder den Schweighöfer, den Winterscheid oder die Eller oder alle drei mögen oder irgendwie gut finden und auch mal einen Wein trinken, der aber nicht zu sauer sein darf.
Man braucht also keine Angst haben hier einem ... "ausgeklügelten Marketing-Stunt(s)", aufzusitzen, ... "um von dem Promi-Status der Protagonisten zu profitieren."
Nein, es ist kein Stunt, es ist professionell :lol:
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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Re: Juliane Eller

BeitragMo 13. Jun 2022, 14:13

...na ja, jedem Jeck seinen (Markt-) Wein, könnte man da sagen. Is ja auch weder verkehrt noch schlimm, man muß halt nur erkennen können, ob man sich in der Zielgruppe wohlfühlt oder nicht. Ich wahrscheinlich auch eher nicht... :mrgreen:
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/

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