Re: Lisa Bunn
Verfasst: Di 12. Nov 2019, 00:05
EThC hat geschrieben:...als ich noch 20 Jahre jünger war, konnte ich mit Merlot noch deutlich mehr anfangen, heutzutage bin ich auch filigraner unterwegs, deshalb laufe ich dieser Sorte nicht (mehr) hinterher.
Ich habe zunächst nichts gegen die Sorte, aber ich stehe zu meiner Engstirnigkeit , aus der folgt, dass man nicht alle Sorten überall anbauen muss. Und die Folge der Folge ist dann in meinem Fall, dass ich deutschen (oder österreichischen) Chardonnay, Sauvignon Blanc, Cabernet Sauvignon, Syrah, Tempranillo, Sangiovese, Nebbiolo und eben auch Merlot normalerweise nicht kaufe. Wenn ich deutschen Rotwein trinken will, kaufe ich Spätburgunder oder St. Laurent oder Lemberger oder Portugieser - wenn ich Tempranillo trinken will, greife ich zu einem Spanier, und wenn ich Merlot trinken will, erwerbe ich einen BDX vom rechten Ufer. Wobei seltene Ausnahmen die Regel bestätigen (so habe ich zum Beispiel kürzlich zwei Flaschen Merlot aus dem Burgenland geordert) - insofern werde ich, sobald Lisa Bunns Merlot in einem Paket auftaucht, wahrscheinlich zuschlagen. Aber bislang entsprach ein rheinhessischer Merlot einfach nicht meinem Beuteschema.
In mir spuken zugegebenermaßen immer noch Relikte des mittlerweile eher schon berüchtigten Terroir-Begriffs . Und zum "Terroir" gehört für mich die Beschränkung auf bestimmte Rebsorten, deren Anbau eine zwar nicht endlose, aber auch nicht erst seit zwanzig Jahren bestehende Tradition zugrunde liegt. Langer Rede kurzer Sinn: Für mich nixe Bunn-Merlot, solange nixe im Sonderangebot!
Herzliche Grüße
Bernd