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Re: Weingut Gunderloch

BeitragVerfasst: Mi 23. Mär 2016, 07:34
von Leo
BerlinKitchen hat geschrieben:Fehlerhafte Flasche. Der Wein ist oxidiert. Der Kabinett 2014 war in den Top 5 beim Kabi-CuKorp.


Kork oder Schrauber ?

Gruß Leo

Re: Weingut Gunderloch

BeitragVerfasst: Mi 23. Mär 2016, 07:41
von Gerald
Fehlerhafte Flasche. Der Wein ist oxidiert.


nach der Beschreibung aber wohl genau das Gegenteil, nämlich vielleicht eine Art Böckser durch ein zu reduktives Milieu. Dafür sollte auch die vermutlich relativ hohe SO2-Dosis bei restsüßen Kabinettweinen und der geringe Sauerstoffeintrag durch den Schraubverschluss sprechen.

Grüße,
Gerald

Re: Weingut Gunderloch

BeitragVerfasst: Mi 23. Mär 2016, 08:58
von BerlinKitchen
Schrauber

Re: Weingut Gunderloch

BeitragVerfasst: Mi 23. Mär 2016, 10:34
von Michl
Gerald hat geschrieben:Fehlerhafte Flasche. Der Wein ist oxidiert.


nach der Beschreibung aber wohl genau das Gegenteil, nämlich vielleicht eine Art Böckser durch ein zu reduktives Milieu.


So wirkte es auch auf mich. War aber unsicher, da
a) die Töne nicht dominant, mir aber zu ausgeprägt waren. Tatsächlich könnte man das auch als Spontiaromen wahrnehmen
b) der Wein von Charlie gelobt wurde
c) ich Böckser (oder den Anflug desselben) bisher immer als Wein- und nicht als Flaschenfehler wahrgenommen habe. Wie ist das denn? Ist Böckser auch ein Flaschenfehler, der vereinzelt auftreten kann?

Re: Weingut Gunderloch

BeitragVerfasst: Mi 23. Mär 2016, 10:44
von Gerald
Wie ist das denn? Ist Böckser auch ein Flaschenfehler, der vereinzelt auftreten kann?


Meines Wissens werden die Voraussetzungen schon vor der Abfüllung geschaffen, es ist aber häufig der Fall, dass sich die geruchlich auffälligen Substanzen dann erst in der Flasche bilden - und nicht unbedingt in jeder Flasche bzw. erst zu einem späteren Zeitpunkt (vielleicht auch von den Lagerbedingungen abhängig).

Andernfalls müsste es ja dem Winzer schon bei der Abfüllung auffallen und der Wein würde so nicht in den Handel kommen ...

Grüße,
Gerald

Re: Weingut Gunderloch

BeitragVerfasst: Mi 23. Mär 2016, 11:30
von harti
Ob es sich um einen Schwefelböckser handelt, kann man testen: Ein Kupfergeldstück in das Weinglas legen. Wenn der Schwefelgeruch nach ein paar Minuten verschwindet, handelt es sich um einen Böckser. Gefunden habe ich diesen Tipp hier:

http://www.allgaeuer-rezepte.de/wein/ge ... aengel.htm

Grüße

Hartmut

Re: Weingut Gunderloch

BeitragVerfasst: Fr 15. Apr 2016, 13:33
von StephanB
Michl hat geschrieben:Ich bin gerade richtig am Zweifeln. Charlie (der ja nicht hoch punktet) hat dem Wein 90 P gegeben. Auch wenn ich mich um Objektivität bemühe, sehe ich das nicht besser als 82 P. Vielleicht findet Süße und Säure noch zusammen, der Körper könnte das auffangen, aber aktuell kann ich das nicht trinken. Vor allem die Nase widerstrebt mir regelrecht, man mag das als wilde Spontinoten wertschätzen, für mich stinkt's nur...sorry...


Kennt noch jemand den Wein?


Ja, ich habe einige Flaschen davon im Keller und würde dem Charlie durchaus zustimmen. Für mich ist der Jean-Baptiste seit vielen Jahren der Referenzwein für einen "halbtrockenen" Riesling Kabinett, natürlich mit jahrgangstypischen Schwankungen. Probleme habe ich bislang mit keiner der 2014er Flaschen gehabt. Inzwischen sind auch einige 2015er dieses leckeren Rieslings in meinen Keller gewandert.

Apropos Gunderloch:

Der Weinversender mit den schwarzen Kartons bietet zur Zeit zu recht gutem Kurs eine Große Gewächs-Horizontale 2014 (Rothenberg, Pettenthal und Hipping) an. Liegt seit gerade eben im Keller und ich bin gespannt auf die Verkostung.

Re: Weingut Gunderloch

BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2016, 14:34
von StephanB
2014er Pettenthal Riesling GG, Weingut Gunderloch

Sehr sympathisch: GG unter Schraubverschluss!

Das Niersteiner Pettenthal ist eine vom VDP klassifizierte Große Lage, der Wein wurde aus Trauben einer steilen Parzelle der obersten Terrasse produziert. Im Sommer heiß, unterirdisch aber mit Wasser versorgt, entstehen auf der roten Erde des Pettenthal insbesondere in trockenen Jahren Top-Rieslinge

In der kühlen Nase Anklänge von Ananas und exotischen gelben Früchten, Kräuter, etwas Veltliner-Pfeffer, auch dunkle Beeren, mineralisch. Feine geschliffene sehr präsente Säure, sehr mineralisch, saftig, kräuterig-zitrisch, nachhaltig am Gaumen, gewisse Viskosität, schöne Tiefe, mineralisch und substanzreich, elegant-herber animierender sehr guter Abgang.

Ein sehr schönes GG aus 2014, kann noch Jahre liegen.

Re: Weingut Gunderloch

BeitragVerfasst: Fr 6. Jan 2017, 22:56
von StephanB
Michl hat geschrieben:Ich bin gerade richtig am Zweifeln. Charlie (der ja nicht hoch punktet) hat dem Wein 90 P gegeben. Auch wenn ich mich um Objektivität bemühe, sehe ich das nicht besser als 82 P. Vielleicht findet Süße und Säure noch zusammen, der Körper könnte das auffangen, aber aktuell kann ich das nicht trinken. Vor allem die Nase widerstrebt mir regelrecht, man mag das als wilde Spontinoten wertschätzen, für mich stinkt's nur...sorry...

Bild

Kennt noch jemand den Wein?


Ich habe gerade mal wieder den Jean Baptiste aus 2014 im Glas:
Moderat in Süße und Alkohol, feine präsente Säure, in der würzigen Nase Zitronen und Orangen, am Gaumen schlank und geschliffen, feine Säure, etwas rote Beeren, mittlerer Nachhall.

Ein echter schlanker eleganter Kabinett, keine abgestufte Spät- oder Auslese, Süße sehr gut eingebunden. Potential sicher für zwei weitere Jahre.

Re: Weingut Gunderloch

BeitragVerfasst: Sa 1. Apr 2017, 23:23
von Ralf Gundlach
im glas seit zwei tagen: 2015 riesling kabinett jean baptiste, der ist gut, sicher..nicht schlank oder komplex, aber mit unheimlich animiernder säure, schöner, dezenter, feiner frucht( quitte, feine mirabelle), mineralisch. etwas zu viel süsse, nicht die feinste klinge, aber sehr animierend und mit viel trinkfreude zu trinken, 87 punkte

gruss

ralf