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Weingut Keller

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Jochen R.

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Re: Weingut Keller

BeitragMi 18. Jul 2018, 17:31

Ollie hat geschrieben:Ich will ja nicht unken, denn den Keller kenne ich nicht, aber Kuehling-Gillot ist schon noch eine andere Liga. Soooo gut sind die nicht, erst recht nicht 2010, als der Stil noch ein anderer war.

Cheers,
Ollie

Hallo Ollie,
sorry, wenn ich auf der Leitung stehe, aber was heißt das genau?
Kühling-Gillot nicht soooo gut, oder Keller?
Kühling Gillot (Pettenthal) andere Liga - welche, zur groben Einordnung?

Viele Grüße,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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BerlinKitchen

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Re: Weingut Keller

BeitragMi 18. Jul 2018, 20:41

So richtig umgehauen hat mich gestern Abend dann noch der 2016 Westhofen R. Stilistisch ähnlich wie der 2017 Pettenthal GG (Versteigerung) und lag 18 Monate auf der Hefe. Einzigartige Stilistik mit einem touch Natural Wine.

P.S.
Dazu gab es noch 2010 Gunderloch "Pettenthal" GGG. Herausragend! Was für Steinelutscher. Dazu ein süffiges Geschoss von 2012 Battenfeld-Spanier "Schwarzer Hergott" GG (Magnum).

UND der beste Übersee-Riesling 2013 Grosset "Polish Hill" aus dem Clare Valley/Australien. Bombastischer Stoff und erinnert sehr an die Breuer Rieslinge mit der brachialen Mineralität.

Der 2017 Weiser-Künstler "Gaispfad" trocken hat mich hingegen nicht überzeugt und konnte auch die hohe Bewertung von MoselFineWines nicht nachvollziehen.
"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"
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Weinschlumpf

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Re: Keller Pettenthal 2010

BeitragMi 18. Jul 2018, 21:25

Jochen R. hat geschrieben:
Weinschlumpf hat geschrieben:...Das Pettenthal sang bereits direkt nach dem Öffnen und hat sich von Tag 1 bis Tag 3 phantastisch entwickelt. Ich war am Ende sogar bei 99+ Punkten. Die parallel getrunkenen Schwesterweine aus dem Hubacker (noch etwas verschlossen / 93+) und dem KIrchspiel (herrlich elegant / 94+) waren zwar auch großartig, hatten aber wirklich keinerlei Chance gegen dieses Weinmonument!

Kellers Pettenthal hat sich damit nicht nur für immer in mein Weingedächnis eingebrannt, sondern schafft es auch in die Top 5 der besten Rieslinge die ich bislang getrunken habe.

Viele Grüße

Nikolai

Hallo Nikolai,
vielen Dank für die Notizen, hört sich ja phantastisch an!
Hattest du zufällig in letzter Zeit das 2010er Pettenthal von Kühling-Gillot
im Glas?
Ich frage, weil der Wein hier ja kürzlich nicht besonders gut wegkam.

Wer hat es denn in die Top5 der besten Rieslinge bei dir geschafft?

Viele Grüße,
Jochen



Hallo Jochen,

gerne, hier meine aktuellen Top 5:
1. Keller G-Max 2004
1. Bürklin-Wolf Pechstein 1999
3. Trimbach Clos St. Hune 1983&1990
5. Keller Pettenthal 2010

Kühling Gillots Pettenthal hatte ich im letzten Herbst im Glas. Begeistert hat er mich nicht. Er war irgendwie müde und wenig definiert. Das tolle Säurespiel aus der Jugend war verstummt. Ich hoffe er findet sich wieder.

Viele Grüße

Nikolai
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Ollie

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Re: Weingut Keller

BeitragDo 19. Jul 2018, 14:28

Jochen R. hat geschrieben:
Ollie hat geschrieben:

Kühling-Gillot nicht soooo gut, oder Keller?
Kühling Gillot (Pettenthal) andere Liga - welche, zur groben Einordnung?


Also, ich fand die Sachen von K-G vor 2012 nicht so steil, damals war sogar :lol: Keller besser. Seit 2012 ist der Stil (sowohl bei K-G als auch bei B-S) botrytisfreier und weniger satt, das tut IMO den Weinen gerade vom Roten Hang besser. Keller ist schon besser als K-G und B-S, und das sage ich, ohne ein Keller-Fan zu sein. Aber irgendwann mal muss man dem Kaiser auch mal geben, was des Kaisers ist.

Cheers,
Ollie
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
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Jochen R.

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Re: Weingut Keller

BeitragDo 19. Jul 2018, 14:52

Hallo Ollie
danke für deine Einschätzung, interessant :idea:
Ich erlaube mir, meine dagegenzustellen ...
K-G. Pettenthal 2007 GG war für mich der Büchsenöffner, mich mit
dt. Rieslingen näher zu beschäftigen. Mittlerweile reproduzierbar aus
unterschiedlichen Formaten ein großer Wein! Vom hervorragenden
2009er habe ich noch einige Flaschen im Keller, darüber hinaus noch
nicht probiert: 2012, 2014, 2015.

Ändert aber nichts an der Tatsache, dass Keller´s Hubacker bzw. Kirschspiel
2005 sowie G-Max 2012 aktuell zu meien Top10-Rieslingen gehört.

Viele Grüße,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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Weinschlumpf

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Re: Weingut Keller

BeitragDo 19. Jul 2018, 21:28

Guten Abend zusammen,

Kühling-Gillots Pettenthal kenne ich seit dem Jahrgang 2004 durchgehend und habe alle Weine schon mehrfach getrunken. Gerade in Punkto Reifeverhalten ist der Wein leider ziemlich heterogen. Mein Eindruck ist, dass die kühleren Jahrgänge (2004, 2008, 2010, 2013) sich bislang grundsätzlich besser als vermeintlich wärmere Jahrgänge gänge (2005, 2007, 2011, 2012) entwickelt haben. Ausnahme ist für mich Pettenthal 2009; für mich der bis dato beste Wein. 2011 hatte ich vor wenigen Wochen im Glas. Völlig undefiniert und breit. Am Gaumen dicht mit einem Kreuz wie ein Wrestler in Gestalt von überreifen gelben Früchten. Über eine Woche immer wieder probiert, aber da kam nix. Wiedervorlage frühestens in 2020.

Gleichwohl habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass da gerade beim 2007er und 2012er noch was kommt. Beide Weine haben eine wahnsinnig dichte Struktur und hatten in der Jugend auch eine schöne präsente Säure. Beide Komponenten sind für mich wichtige Indikatoren für ein positives Reifeverhalten. Hinzukommt, dass Caro und H.O. beim An- und Ausbau ihrer Weine sehr viel Sorgfalt und Geduld an den Tag legen.

Viele Grüße

Nikolai
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Weinschlumpf

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Re: Keller Pettenthal 2010

BeitragDo 19. Jul 2018, 21:55

Weinschlumpf hat geschrieben:
Hallo Jochen,

gerne, hier meine aktuellen Top 5:
1. Keller G-Max 2004
1. Bürklin-Wolf Pechstein 1999
3. Trimbach Clos St. Hune 1983&1990
5. Keller Pettenthal 2010



...ergänzen möchte ich die Liste noch um die folgenden Weine, die ich zwar nicht zwingend schlechter bepunktet, die mich aber jedoch nicht ganz so "geflasht" haben:

Koehler-Ruprecht Saumagen Auslese trocken R und RR 1990, 1996, 1998, 2001, 2004, 2007, 2009. Sowie die 2007er Auslese trocken A
Bild.

Keller G-Max 2010 und 2009
Keller Abtserde 2007, 2009, 2010, 2012
Emrich-Schönleber Halenberg 2007, 2009
Bürklin-Wolf Kirchenstück 1996, 2002, 2008
Müller-Catoir Bürgergarten Spätlese trocken 1996, 1998, 2001
Breuer Nonnenberg 1993 und 1996
Breuer Schlossberg 1990 und 2001
Nikolaihof Vinothek 1990
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Bradetti

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Re: Weingut Keller

BeitragSo 22. Jul 2018, 16:04

Angestachelt von BerlinKitchen's Posting habe ich gestern diesen im Glas gehabt
2016 Westhofener Riesling trocken R

In Nase recht dezent, nichts überbordernd oder besonders einladend nach gelber und leicht tropischer Frucht mit einem Hauch Blumenwiese.
Im Antrunk ähnlich. Wirkt bei guter Säure trotz des jugendlichen Alters recht gesetzt.
Aber im Nachhall schlägt der "R" dann voll zu!
Ein Ansturm von Mineralik, Salz und Kräutern. So intensiv dass es fast schon weh tut und sehr lang!!
Durchaus groß.
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Figeac78

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Re: Weingut Keller

BeitragSo 23. Sep 2018, 21:26

Hatte letzte Woche meine erste Flasche von Keller (ja, ich konnte dem Hype lange widerstehen ;) ).

Riesling von der Fels 2011 im Restaurant über zwei Tage getrunken.
Direkt nach dem Öffnen ein vollmundiger Wein mit toller Frucht und zurückhaltender Säure. Hin und wieder blitzten ein paar ganz leichte Reifetöne (Petrol?) auf. Mir gefiel der Wein in diesem Moment sehr gut, obwohl ich von Keller nach dem, was ich hier gelesen habe, einen eher schlankeren und mineralischeren Wein erwartet hätte. Das begann er dann aber nach drei Stunden und noch mehr am nächsten Tag zu zeigen. Bei nach wie vor schöner Frucht zeigte der Wein sich jetzt schlanker und mineralischer. Der Wein wirkte jetzt jünger als am ersten Tag, auch keine Spur mehr von Reifetönen oder Petrol.
In diesem Thread wurde ja vor einigen Jahren die Lagerfähigkeit des von der Fels diskutiert. Nun, ich denke, der Wein kann auf jeden Fall reifen.
Herzliche Grüsse,
Detlef
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mixalhs

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Re: Weingut Keller

BeitragDi 4. Dez 2018, 23:32

Von einem Weinhändler erhielt ich heute folgendes Angebot:

2016 Weingut Keller Westhofen Brunnenhäuschen Abts€ GG 0,75L @ € 350,00
2016 Weingut Keller Dalsheimer Hubacker Riesling GG 0,75L @ € 140,00
2017 Weingut Keller Dalsheimer Hubacker Riesling GG 0,75L @ € 150,00
2017 Weingut Keller Westhofen Kirchspiel GG 0,75L @ € 150,00


Dazu gab es den Hinweis, dass diese Preise, die heute hoch erscheinen, sich künftig als günstig erweisen könnten. Die Ab-Hof-Preise liegen etwa bei einem Viertel dieser Werte. Zunächst vermute mal, dass dieser Händler die Weine nicht direkt bei KPK erworben hat, sondern dass das um zwei/drei Ecken ging und dass da einige Privatkunden des Weingutes ordentlich Geld verdient haben. Soll man ihnen das gönnen? Ich glaube, eher nicht.

Als Ökonom glaube ich an die Segnungen der Märkte; aber ich habe auch allergrößte Skepsis bei jeglicher Abschöpfung von Renten durch die, die sich besonders schlau wähnen. Nebenbei, eine Rente ist ein Einkommen, das man ohne Gegenleistung erhält, also z.B. durch günstiges Einkaufen und teures Verkaufen eines gehypten Weins. Persönlich bin ich der Meinung, dass solche Renten am ehesten dem Winzer zustehen, der den Wein gemacht hat. Aber KPK möchte den Ab-Hof-Preis für das Kirchspiel oder den Hubacker wohl nicht verdrei- oder vervierfachen. Verständlich! Schön wäre es vielleicht, wenn der Staat zumindest einen Teil dieser Renten abschöpfen und für gemeinnützige Zwecke (Klimaschutz, Obdachlosenhilfe, Frauenhäuser, Radwege) einsetzen würde. Aber ich vermute mal, dass diejenigen, die hier am meisten profitieren, keine Spekulationsgewinne anmelden. Wir reden also auch von Steuerhinterziehung.
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