Hallo Ihr Genießer,
nachdem ich die letzten Monate immer mal bei GG-Schnäppchen von Keller zugegriffen habe, aber letztlich ja noch nie ein Keller-GG genossen habe (also mehr auf Verdacht gekauft…)
so war es am Wochenende soweit und ich habe meine ersten GG´s von Keller getrunken. Aufgrund der Vergleichbarkeit in der Stilistik habe ich den gleichen Jahrgang genommen.
2012 Hubacker GGSchöne (recht dominante) Frucht aus Pfirsich, Birne, Aprikose, Wiesenblumen (?), zarte Kräuter. Die Mineralik ist präsent, hält sich aber weitestgehend zurück. Erst beim Abgang schlägt sie sehr schön durch.
Der Hubacker hat eine ungeheure Saftigkeit, Kraft, Extrakt. Ein Wein der den kompletten Mund ausfüllt, überschwemmt, und das in einer Aromenbreite – Wahnsinn.
Der Wein trinkt sich richtig toll, hat aber sicher die Anlage noch einige Jahre im Keller zu verbleiben. Eine deutliche Steigerung zum „von der Fels“ !
Der Wein ist – Entschuldigung – saulecker!
Ich gebe hier 97 Punkte!
Kurzfazit: „Kraft und Saft“ – ein sich durch Blumen- & Obstwiesen schlängelnder Fluss…
2012 Kirchspiel GGDas Kirchspiel kommt ganz anders daher – recht verhaltene Nase, grundsätzlich aber kühl, mineralisch geprägt mit Zitrusnoten, nasse Steine.
Der Wein ist bei weitem nicht so breit aufgestellt wie der Hubacker, sondern viel geradliniger, fokussierter, klar und präzise und trocken-mineralischer! Sehr ordentliche Säure und im Abgang salzig.
Dieses Kirchspiel ist fordernder als der Hubacker, verlangt dem Genießer bissel mehr ab.
Ich gebe hier 96 Punkte!
Kurzfazit: „Kraft und Stein“ – ein kristallklarer Gebirgsbach….
Ich hoffe ich werde von euch jetzt nicht als „Lobenberg-Jünger“ wahrgenommen weil ich so hoch bewerte, aber in meiner persönlichen Skala sind diese beiden Weine einfach so hoch angelegt.
Der eine Punkt Unterschied ist einfach nur meinem persönlichen Geschmack geschuldet. Der Hubacker hat mir einen Tick besser gefallen.
Ich dachte ehrlicherweise, dass die GG´s von Keller durch den (seit Jahren stattfindenden) Medienhype mit tollen Bewertungen einfach zu hoch gejubelt wurden. Umso erfreulicher war es für mich am Wochenende, dass
ich diese Bewertungen echt unterstreichen muss. Hätten mir diese beiden Weine gar nicht zugesagt, hätte ich nun einen Großteil davon verkauft und mir nur einige wenige Flaschen behalten, einfach nur um zu sehen
wie sich die Weine über die Jahre weiterentwickeln.
Also kurzum: Ich bin recht beeindruckt