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Weingut Keller

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innauen

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Re: Weingut Keller

BeitragFr 7. Dez 2018, 08:53

Hallo,

solche emotionalen Diskussionen fanden früher im Forum nur statt, wenn eine neue teure Bordeauxkampagne ins Haus stand. Insofern ist Keller Wein schon mal ganz oben angekommen :lol: Herzlichen Glückwunsch.

Grüße,

wolf
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EThC

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Re: Weingut Keller

BeitragFr 7. Dez 2018, 09:48

Bernd Schulz hat geschrieben:Vor Ostern dürfen wir dann aber wieder unserem angeblichen Sozialneid verstärkt Ausdruck verleihen? Oder doch lieber nur zwischen Neujahr und Karneval?

Naja, das Ganze mit "Sozialneid" abzutun, trifft's zumindest für meine Seite nicht. Ich verurteile es ja auch nicht, daß es vereinzelt solche Preisentwicklungen gibt, bei denen ich dann einfach außen vor bleibe. Dennoch gefällt es mir nicht, das ist dann schon ein ziemlicher Unterschied. Auch mit dem Gönnen hab' ich generell wenig bis keine Probleme, aber man muß ja dann nicht jedes Extrem gleich toll finden. Den Winzern, die davon partizipieren (wenn denn da überhaupt nennenswert was bei denen ankommt), gönne ich das noch am meisten.

Mit Keller-Weinen habe ich tatsächlich nicht soo viel Erfahrung, mit denen von GG aufwärts gar keine. Insofern kann ich nur von dem ausgehen, was ich kenne und da war bis jetzt nichts dabei, was einen Nachkaufreflex in mir ausgelöst hätte. Zudem hatte ich auch auf der Ortsweinebene den Eindruck, daß mindestens die Hälfte des Preises dem Namen geschuldet ist und ich für den gleichen Preis z.B. beim Nachbarn Seehof drei deutlich bessere Flaschen bekomme. Ich weiß, daß meine bisherige Auswahl nicht repräsentativ ist, aber sie animiert mich jetzt auch nicht, blind dreistellige Beträge für ein Fläschchen auszugeben, das dann letztlich womöglich nur um Nuancen schöner ist als die weniger gehypten Sachen aus der Nachbarschaft, wenn überhaupt. Aber wenn's jemand toll findet, sein Geld dafür auszugeben und letztlich auch Spaß d'ran hat, nur zu...

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Erich

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olifant

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Re: Weingut Keller

BeitragFr 7. Dez 2018, 10:04

innauen hat geschrieben:... solche emotionalen Diskussionen fanden früher im Forum nur statt, wenn eine neue teure Bordeauxkampagne ins Haus stand. Insofern ist Keller Wein schon mal ganz oben angekommen :lol: Herzlichen Glückwunsch.


:mrgreen:
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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harti

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Re: Weingut Keller

BeitragFr 7. Dez 2018, 10:59

Hallo zusammen,

diese Diskussion über "faire" Preise wurde und wird in den Bdx-Threads schon seit mindestens 20 Jahren geführt. Für uns Weinfreunde ist es schwer zu akzeptieren, dass lieb gewonnene Weine plötzlich nicht mehr erschwinglich sind. In Deutschland sind wir aber immer noch weit entfernt von dieser Entwicklung. Es gibt zwar ein paar Vorreiter, die für Ihre Weltklasse-Weine sehr hohe Preise erzielen (könnten). Das Weingut Keller gehört aber sicher nicht zu den "Preistreibern". Im Gegenteil, es ist überaus fair, dass langjährige Kunden die Spitzengewächse zu Preisen kaufen können, die weit unter den auf dem Sekundärmarkt aufgerufenen Werten liegen. Man muss bedenken, dass eine Keller-Kiste mit 12 Top-Weinen bereits mit einer von zwei Flaschen G-Max voll bezahlt ist. Das Weingut "verschenkt" somit 11 Flaschen (Weltklasse-)Wein!

Worauf Martin vermutlich hinweisen will: Die hohe Aufmerksamkeit, die Keller-Weine international genießen, rücken den deutschen Wein insgesamt mehr in den Fokus. Dies ermöglicht auch anderen (Spitzen-)Winzern (z.B. Seehof), angemessene Preise für Ihre Top-Weine zu realisieren und damit die finanzielle Basis zu erhalten, die Weinqualität weiter zu steigern. Zudem werden sie in die Lage versetzt, weitere Weinbergsflächen zu übernehmen, auf denen sie ebenfalls Spitzenweine produzieren können. Über diese Art von Strukturwandel sollten wir Weinfreunde froh sein!

Grüße

Hartmut
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BerlinKitchen

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Re: Weingut Keller

BeitragFr 7. Dez 2018, 11:12

harti hat geschrieben:
Worauf Martin vermutlich hinweisen will: Die hohe Aufmerksamkeit, die Keller-Weine international genießen, rücken den deutschen Wein insgesamt mehr in den Fokus. Dies ermöglicht auch anderen (Spitzen-)Winzern (z.B. Seehof), angemessene Preise für Ihre Top-Weine zu realisieren und damit die finanzielle Basis zu erhalten, die Weinqualität weiter zu steigern. Zudem werden sie in die Lage versetzt, weitere Weinbergsflächen zu übernehmen, auf denen sie ebenfalls Spitzenweine produzieren können. Über diese Art von Strukturwandel sollten wir Weinfreunde froh sein!

Grüße

Hartmut




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Bradetti

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Re: Weingut Keller

BeitragFr 7. Dez 2018, 11:25

harti hat geschrieben:Worauf Martin vermutlich hinweisen will: Die hohe Aufmerksamkeit, die Keller-Weine international genießen, rücken den deutschen Wein insgesamt mehr in den Fokus.

So sehe ich das auch. Und wem Keller-GG´s zu teuer sind (was völlig ok ist): Keller bietet seine Basisweine zu vernünftigen Preisen und guten bis sehr guten Qualitäten an. So what.

Die für mich nicht nachvollziehbaren Preise bei Egon Müller interessieren mich auch nicht im geringsten. Ich brauche seine Weine nicht, gibt genug Alternativen und wenn sich die Preisschraube auch bei Keller in solche Sphären hochdrehen würde, dann würde meine Enstellung zu Keller ähnlich sein.

Für jeden Geldbeutel gibt es superschöne Weine...
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Gerald

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Re: Weingut Keller

BeitragFr 7. Dez 2018, 11:29

Hallo,

Zudem werden sie in die Lage versetzt, weitere Weinbergsflächen zu übernehmen, auf denen sie ebenfalls Spitzenweine produzieren können. Über diese Art von Strukturwandel sollten wir Weinfreunde froh sein!


bezogen auf die Weinqualität bestimmt. Aber ob das ingesamt erstrebenswert ist, wenn 90% der Winzer ihren Betrieb aufgeben und die verbleibenden 10% dann so im Schnitt 100 ha oder mehr bewirtschaften? Bin mir nicht ganz sicher - obwohl der Zug zumindest in Ö ohnehin seit einiger Zeit in diese Richtung läuft.

Grüße,
Gerald
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Moselglück

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Re: Weingut Keller

BeitragFr 7. Dez 2018, 11:30

WTF is Egon Müller? :D
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EThC

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Re: Weingut Keller

BeitragFr 7. Dez 2018, 12:12

harti hat geschrieben:Im Gegenteil, es ist überaus fair, dass langjährige Kunden die Spitzengewächse zu Preisen kaufen können, die weit unter den auf dem Sekundärmarkt aufgerufenen Werten liegen.

Das heißt ja nix anderes, als daß ich erst über einige Jahre eine nicht geringe Anzahl an zwar anständigen, aber eben doch teils recht ambitioniert bepreisten Basisweinen wegtrinken muß, bis ich irgendwann mal in den erlauchten Kreis derer aufsteige, die sich dann mal was von den wirklich außergewöhnlichen Sachen diesseits der Phantasiepreise auf die Bestelliste setzen dürfen. Das ist natürlich vorteilhaft für diejenigen, die einfach schon länger und konstanter bei diesem Gut einkaufen. Möglicherweise sind das dann auch die Leute, die die Hälfte (oder mehr) der erstandenen Weine dann in der Bucht zu den bereits vielfach angeführten Preisen verhökern und sich so ihren eigenen "Keller-Genuß" quasi zu Null gönnen können. Ich kenne jemanden, der macht das in der gleichen Art und Weise, nur mit Whisky...

Was Herrn Keller selbst angeht: dem mache ich überhaupt keinen Vorwurf, soweit ich das überblicken kann, macht er in diesem Spiel vieles richtig, Chapeau :!:
Viele Grüße
Erich

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Dilbert

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Re: Weingut Keller

BeitragFr 7. Dez 2018, 13:56

Ich habe mich auf der VDP Weinversteigerung in KH mit Hilke Nagel (Geschäftsführerin VDP) zu diesem Thema kurz unterhalten. Natürlich freute Sie sich über die durch Keller erzielten Preise, konnte aber auch die hier genannten Argumente gegen diesen Trend gut nachvollziehen. Am Ende waren wir glaube ich beide nicht ganz sicher, ob dies nun auf lange Sicht eine gute oder schlechte Entwicklung ist (wobei ich wohl mehr Zweifel an der Entwicklung hatte als sie!! 8-) ).

Btw: der Pettenthal ist definitiv ein genialer Wein, trotzdem käme ich nie auf die Idee solche Preise zu zahlen, da die qualitative Distanz zu bezahlbaren Alternativen einfach nicht groß genug ist (und auch nie groß genug sein wird!).

Gruß
Jochen
„Eine Magnum-Flasche? Genau die richtige Größe für einen schönen Abend. Vorausgesetzt, man beginnt mit einem Champagner, man endet das Menu mit einem Sauternes, und man ist allein daheim…“
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