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Weingut Keller

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Ltotheeon

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Re: Weingut Keller

BeitragDi 8. Aug 2017, 18:21

Würde mich auch interessieren. Wird ja von einigen Händlern in den höchsten Tönen gelobt
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Bradetti

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Re: Weingut Keller

BeitragDi 8. Aug 2017, 19:14

Hatte neulich den 16er "von der Fels" im Glas.
Der Wein brauchte eine gute Stunde um seine Nase zu finden. Das bouquet ist sehr sauber gezeichnet mit tropischem Fruchtkorb, vor Allem Ananas und Mango (?) und ausgeprägter Orange, sowie leichter mineralischer Kühle.
Am Gaumen zeigte er wieder die Frucht, gepaart mit kalkiger Mineralität und leichten Kräutern und guter Säure. Wirkte im Antrunk evtl noch bissel zu frisch und unruhig aber das legte sich am Gaumen und im mittellangen Abgang. 91 Punkte
Ich fand den 16er irgendwie besser als den 15er obwohl cellartracker das anders herum bewertet (bisher).
Der von der Fels weist jetzt andere Weine zwischen 15 und 20 € nicht in die Schranken, aber es ist ein guter Wein und ein repräsentativer Eintritt in die Keller'sche Weinwelt, wie ich finde.
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Moselglück

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Re: Weingut Keller

BeitragDi 8. Aug 2017, 21:17

Hallo Bradetti,

vielen Dank für die super Beschreibung!

Gruß,

Daniel
Bild ...Medizin für Feinschmecker! :D
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Ltotheeon

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Re: Weingut Keller

BeitragDi 8. Aug 2017, 22:13

Hallo Bradetti,

auch ich bedanke mich.

Gruß

Leon
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Bradetti

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Re: Weingut Keller

BeitragFr 10. Nov 2017, 10:23

So, nachdem ich mir letztes Jahr das 2012er Zwillingspaar Kirchspiel / Hubacker zu Gemüte geführt hatte, war die letzten beiden Tage das 2014er Duo dran.

2014 Kirchspiel GG
Schlanke zitruslastige Nase mit mineralischen und leicht kräutrigen Anklängen.
Am Gaumen ähnliches Bild, mit mehr Gelbfrucht (aber nicht süß). Man spürt hintergründigen Druck, die Mineralik kommt hier jetzt stärker durch mit relativ fordernder, schöner Säure. Mittellanger Abgang.
Hat mich jetzt aber nicht so „geflasht“ wie der 12er. 93 Punkte
Aus PLV-Aspekten würde ich das Kirchspiel zu aktuellen Marktpreisen definitiv NICHT nachkaufen!

2014 Hubacker GG
Sehr tiefgründige Nase, auch irgendwie unikathafter. Durchaus auch Zitrusnoten, aber ein höherer Anteil von vollreifer Frucht als beim Kirchspiel.
Am Gaumen ausladender, breiter als das Kirchspiel, schöne Balance mit der präsenten Säure. Komplexe Struktur und hintergründige Power wie beim Kirchspiel. In Nuancen immer wieder durchscheinend erkennt man süße Maracuja (oder Mango?), was hier einen interessanten Gegenpol zum restlichen Gesamtgefüge darstellt.
Hält noch einige Jahre durch. Auch hier hatte mir der 12er noch besser gefallen. 93+
Aus PLV-Aspekten würde ich den Hubacker zu aktuellen Marktpreisen definitiv NICHT nachkaufen!
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Leo

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Re: Weingut Keller

BeitragMo 11. Dez 2017, 15:58

Zum gegrillten Hähnchen genossen wir den 16er Grünen Silvaner trocken von Keller. Herrlich leicht, unter 1 gr.RZ,so macht Weintrinken Spaß. Ein bißchen Heu und Blumenwiese in der Nase,schlanker Körper, blitzsauber und äußerst trinkanimierend. Säure durchaus vorhanden, tolle Balance, wenig Alkohol, viel Genuß. Für unter 10 Euro fast geschenkt.

Bestens vorbereitet waren wir damit für das 12er Morstein, Riesling GG aus der Kellerkiste. Wahnsinn in der Nase, Wahnsinn auf der Zunge und Wahnsinn am Gaumen. Mit der beste Riesling, den ich je im Glas hatte.Bestechend auch hier wieder die Ausgewogenheit aller Komponenten, ein Spitzenballett, ein Feuerwerk, wirklich großes Kino.Und in der Kiste ruhen ja noch ein paar Hoffnungsträger!!

Gruß Leo
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dylan

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Re: Weingut Keller

BeitragDo 29. Mär 2018, 18:46

Der Hype um die Weine von Keller wird immer absurder.
Nach G-Max, Abtserde und Morstein, werden jetzt auch für Hubacker und Kirchspiel Traumpreise aufgerufen.
So beträgt das Mindestgebot für drei Flaschen Hubacker in der aktuellen Onlineauktion von Koppe sage und schreibe 400 Euro.
Der Flaschenpreis liegt also, die Nebenkosten eingerechnet, bei 150 Euro.
Da muss man sich also demnächst überlegen, ob man lieber eine Flasche Palmer (noch so ein gehypter Wein)
leert oder aber doch lieber zum Hubacker greift. ;)

Grüße

dylan
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manubi

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Re: Weingut Keller

BeitragDo 29. Mär 2018, 19:58

Hallo dylan,

da spielen normale Preis-/Wert-Relationen keinerlei Rolle mehr. Leute, die genug Geld haben, zahlen das ohne mit der Wimper zu zucken. Es gibt wenig Zweifel, dass man, sagen wir mal, 95 % des Genusswertes eines gut gereiften Keller-GG für ca. 20 % des Preises kaufen kann. Das aber ist profanes Kosten-/Nutzen-Denken, und das ist den Leuten mit den steuerbegünstigten Millioneneinkommen herzlich gleichgültig.

Gruß

Manfred
Ich koche immer mit Wein. Manchmal kommt sogar etwas davon in den Topf . . .
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niers_runner

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Re: Weingut Keller

BeitragDo 29. Mär 2018, 20:35

manubi hat geschrieben:Hallo dylan,

da spielen normale Preis-/Wert-Relationen keinerlei Rolle mehr. Leute, die genug Geld haben, zahlen das ohne mit der Wimper zu zucken. Es gibt wenig Zweifel, dass man, sagen wir mal, 95 % des Genusswertes eines gut gereiften Keller-GG für ca. 20 % des Preises kaufen kann. Das aber ist profanes Kosten-/Nutzen-Denken, und das ist den Leuten mit den steuerbegünstigten Millioneneinkommen herzlich gleichgültig.

Gruß

Manfred

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genauso ist es
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(Voltaire)
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Weinschlumpf

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Re: Weingut Keller

BeitragSo 1. Apr 2018, 21:08

Frohe Ostern zusammen,

Besuche in der Heimat bedeuten für uns nicht nur Familie und liebe Freunde zu treffen, sondern ermöglichen mir auch den seltenen Zugriff auf meinen Weinkeller. Zum heutigen Festtag haben wir uns u.a. zwei grandiose Große Gewächse aus dem Hause Keller gegönnt:

Keller Riesling Kirchspiel 2010:


Direkt nach dem Öffnen strömt aus dem Glas ein intensiver Duft von reifen Pampelmusen, Mango und Mirabellen. Wow, gleich so offen, das hätte ich nicht gedacht.. Aber es sollte noch besser kommen. Im Verlauf der nächsten drei Stunden entwickelt sich das Kirchspiel fortlaufend und bringt fast minütlich eine andere Facette in den Vordergrund. Dabei bleibt das Gesamtwerk als solches stets erkennbar. Es gewinnt aber ständig an "Format". Beeindruckend! Am Gaumen dicht aber dennoch tänzerisch. Die Balance von Frucht, Extrakt und Säure ist perfekt gelungen..
"Klaus Peter, Du bist wahrlich ein Riesling-Magier (TS)". Der Abgang verhallt minutenlang am Gaumen.. Grandioser Stoff! 95+P.

Keller Riesling Hubacker 2009:

Zeigt sich zwar deutlich offener als noch vor einem Jahr, kann aber insoweit nicht ganz mit dem Kirchspiel mithalten. Reife Mirabellen, tabakig-kräuterige Noten. Bereits beim ersten Schluck wird der ganze Gaumen in Beschlag genommen. Viel stoffiger geht es einerseits kaum noch. Dabei wirkt er aber keineswegs fett oder gar unangenehm breit. Dank seiner Herkunft, die er deutlich zeigt: Mehr Mineralität geht andererseits ebenfalls auch kaum noch. Ein Gefühl, als würde ich einen Kalkstein lutschen. Dazu gesellt sich eine harmonische und lebendige Säure. Hat innerhalb von zwei Stunden zwar kaum an Komplexität jedoch spürbar an Tiefe gewonnen. Grandiose Länge, legt sich wie ein Teppich um die Zunge. 93++ Kann man schon trinken, aber besser noch 2-3 Jahre warten.

Beseelt von diesen beiden Weltklasseweinen, lassen wir den Abend jetzt mit einem 2003er Pinot Noir R von Bernd Phillipi ausklingen..

Viele Grüße

Nikolai
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